Wednesday, August 6, 2008

Back to School

Nach zehn endlosen, nervenzermürbenden, gelangweilten, strukturlosen Wochen Sommerferien ging heute endlich wieder die Schule los. Der kollektive Seufzer der Befreiung aus tausenden Elternkehlen war über das gesamte County zu hören.
Klar, man schickt die Kiddies ins Sommerlager, zur Oma, lädt sie bei ihren Freunden ab (deren Eltern sich dummerweise eine Woche später revanchieren) ... aber so richtig besiegen kann man die bohrende Langeweile doch nicht. Aber warte nur ab, nächstes Jahr ist der Junior Vierzehn und darf arbeiten - Tüten einpacken im Supermarkt ist schon fest eingeplant. Damit kann er sich dann endlich den aufwändigen Lebensstil leisten, der ihm die Langeweile vertreibt.
Bevor es aber soweit ist, kommt erst einmal ein Jahr harte schulische Arbeit auf uns zu.
Und es fängt damit an, dass die Eltern stapelweise Papier ausfüllen dürfen. Jeder Lehrer schließt nämlich mit seinen Schülern einen Vertrag - der von den Eltern "beglaubigt" werden muß. Man verspricht darin, sich ordentlich zu benehmen, immer seine Schularbeiten zu machen, pünktlich zu sein und sich ordentlich anzuziehen. Diesem Kapitel ist ein ganzes Faltblatt gewidmet, mit anschaulichen Cartoons, wie man den spezifischen "Britney-Look" vermeiden kann. Dann wird natürlich auch das Strafbuch besprochen - beim ersten Verstoß eine Verwarnung, dann Benachrichtigung der Eltern, dann Nachsitzen vor der Schule, Nachsitzen am Samstag und schließlich Verweis von der Schule. Bis man sich durch den Papierberg durchgewühlt hat, hat man ernsthaft in Erwägung gezogen, dem Filius einen Rechtsbeistand mitzugeben.
Na ja, er wird es auch so schaffen. Bis auf das kollektive morgendliche Schwören des Fahneneides ist das eigentlich alles völlig normal und vorbildlich. Und das mit dem Fahneneid ... wie sie hier sagen: When in Rome, do like the Romans do. Man bewegt eben die Lippen und denkt sich seinen Teil. Wenigstens wird hier (seit kurzem ...) nicht mehr gemeinsam vor dem Unterricht gebetet. Amen.

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