Friday, November 27, 2009

Flip Flops

Was haben Huntsville und Casablanca gemeinsam?
Sie liegen auf dem gleichen Breitengrad und im Sommer ist es furchtbar warm.
Wobei unterscheiden sie sich voneinanander?
Die Marrokaner ziehen sich witterungsgerecht an, die Alabamians ... nicht so sehr.

Heute war es hier in der Gegend schweinekalt, so um die drei Grad Celsius tagsüber, bei strahlendem Sonnenschein und eisigem Wind.
Wir waren trotzdem mit den Kindern auf dem Spielplatz, natürlich dick eingepackt und somit relativ imun gegen die Witterung.
Andere Bewohner dieses Landstrichs hingegen ... ich kann mir das nur so erklären, dass da manche automatisch "Sonne" mit "Wärme" gleichsetzen. In T-Shirts und Shorts sprangen da einige Kinder herum und auch so manche Eltern hatten den Polarpelz zu Hause gelassen.
Den Vogel abgeschossen hat jedoch eine junge Frau, die obenherum mit Mütze, dicker Daunenjacke und Handschuhen prima warm gewesen sein dürfte - und an den unbesockten Füßen Flip-Flops trug.
Nun ja, ist vielleicht so eine Art Kneipp-Kur, oder die Treter mußten mal wieder richtig ausgelüftet werden.
Oder vielleicht sind wir Europäer auch nur totale Weicheier, die einfach nicht verstehen, dass Kälte nur im Kopf stattfindet. Immerhin war ja Sonnenschein satt und somit alles halb so wild ...


Sunday, November 8, 2009

Fall Color Special

Der öffentliche Nah- und Fernverkehr wird ja hier in Amiland fast ausschließlich mit dem Flugzeug abgewickelt. Jede einigermaßen wichtige, große oder auch nur zentrale Stadt hat zumindest einen Regionalflughafen.
In Europa dagegen fährt man mit der Bahn. Die gibt es hier zwar auch noch, aber das Streckennetz ist eher jämmerlich. Ich habe vor vielen Jahren einmal überlegt, mit der Bahn nach Las Vegas zu fahren, so als Abenteuerreise durch die Prärie. Hätte vier Tage gedauert und wäre gut doppelt so teuer gewesen als mit dem Flugzeug. Außerdem wäre der nächstgelegene Bahnhof irgendwo in der Nähe von New Orleans gewesen. Die Bahn ist also keine echte Alternative.
Das war natürlich nicht immer so, bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts war die Eisenbahn noch ein recht weitgenutztes Transportmittel. Das Straßennetz mit Interstates und Highways war noch relativ dünn und der Luftverkehr steckte noch in den Kinderschuhen. Doch dann wurde alles anders und heute kennen die meisten Leute die Eisenbahn nur als ellenlange Güterzüge und haben keine Ahnung, dass damit auch einmal Personen transportiert wurden.
Zum Glück gibt es hier in Huntsville eine Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat die alte Tradition für künftige Generationen zu bewahren.
Das North Alabama Railroad Museum hat einige fahrbereite Lokomotiven und schön restaurierte Salonwagen, mit denen an Wochenenden durch die Landschaft gefahren wird. Immer schön im Schritttempo, denn die Schienen sind auch nicht mehr die allerbesten, die sechs Meilen zwischen Huntsville und Normal.
Das ist die alte - mittlerweile schon längst stillgelegte - Universitätsstrecke, die den Campus der Alabama A&M Universität mit dem Agrar-Center der Uni verbindet.
In dieser Jahreszeit gibt es verschiedene Sonderzüge - einen Gobblin-Express zu Halloween, den Santa Train zu Weihnachten und den Fall Color Special für die Herbstfarben.
Und mit dem sind wir gefahren.
Unser Salonwagen war aus dem Jahre 1940, und damit um einiges jünger als die Lokführer, Schaffner und sonstigen Helfer. Die Lok stammte aus den fünfziger Jahren - leider keine Dampflok, sondern "nur" Diesel, dafür aber schön restauriert und farbenfroh bemalt.
Das war schon ein tolles Erlebnis - die Fahrt dauerte gut anderthalb Stunden, wie gesagt im Schritttempo. Dazu gab es Hillbilly-Dixie-Music aus den Lautsprechern und ein nostalgisches Gefühl gratis dazu.
Wenn wir noch Karten dafür bekommen, werden wir auch noch den Santa Train mitmachen - er soll ja selbst mitfahren dort ...






 

 

Wednesday, November 4, 2009

Damn Yankees

Die New York Yankees sind für den Baseball, was Bayern München für die Bundesliga ist - das meißtgehaßte, supperreiche, auf den Titel abonnierte Team.
In dieser Saison haben die Yankees zweimal mehr für neue Spieler ausgebeben als alle anderen Teams der Liga zusammen. Mit dem Ergebnis, dass sie heute die World Series, das heißt die Meisterschaft, gewonnen haben. Zwar haben die Philadelphia Phillies, der letztjährige Meister, aufopfernd gekämpft. Doch gegen die Startruppe aus der Bronx, die seit diesem Jahr ein ihrem neuen Milliarden-Dollar Stadion spielen, hatten sie dann doch keine Chance. Das ist so, als ob die brasilianische Fußballnationalmannschaft gegen den FC St.Pauli spielt ...
Nun ja, sei ihnen der 27. Meistertiel gegönnt. Schließlich lag der letzte Titel ja schon acht Jahre zurück - und das sind in New Yorkzwei Ewigkeiten ...


Tuesday, November 3, 2009

May the Force be with us ...





In 233 Tagen kommt Star Wars nach Huntsville. Und wir sind dabei. Ich habe gerade unsere Tickets für die Premierennacht am 24. Juni 2010 bestellt.
Glück muß man haben - ich bin eine Minute nachdem die Website online gegangen ist darauf gestoßen. Klar wußte ich, was hier in 233 Tagen los sein wird - nur dass man dafür schon Tickets kaufen kann, war mir nicht bekannt.
Und so habe ich nun die ersten beiden Tickets überhaupt erstanden - hoffentlich kommen sie = Geek Alarm= nummeriert! Das wäre dann etwas, was man sich einrahmen lassen könnte ... nochmal: =Geek Alarm=!
Jetzt müssen wir nur noch das kommende Jahr um diesen Termin herumplanen ...

Out of Vaccine

Freitag wollten wir unsere beiden Kleinen bei unserem Kinderarzt gegen die Schweinegripppe impfen lassen (der Große bekommt die Impfung kostenlos in der Schule). Pustekuchen, es gibt keinen Impfstoff mehr. Und nun? Hoffen, dass irgendwann Nachschub kommt und bis dahin hier nichts passiert. Im Moment ist ja alles ruhig, aber wer weiß ob uns die Epidemie nicht doch noch trifft.