Sunday, June 28, 2009

A Postcard from Alabama


Eine Farm am Hallmark Lake bei Kimberly, Alabama. Könnte aus einem staatlichen Werbeprospekt stammen, einem Gemälde von Thomas Kinkaide oder von einer Postkarte.
Ja, so schön ist Alabama tatsächlich - man muß sich nur danach umschauen, dann findet man solche Stellen. In Alabama. Wo es schön ist.

Sunday, June 21, 2009

Speed Limit


Das Bild zeigt die Hughes Road in Madison, Ecke Browns Ferry Road. Die maximal erlaubte Geschwindigkeit beträgt hier 40 miles per hour. Bis Ende Mai waren es noch 35.
Die Erhöhung ist das Resultat einer Initiative des Stadtrates - man war der Meinung, dass in vielen Straßen das Speed Limit zu niedrig war um einen flüssigen Verkehrsfluß zu schaffen. Zudem wollte man nicht, dass unnütz Verkehrsünder produziert werden, nur weil irgendein Bürokrat der Meinung war 35 sei schnell genug, wo doch der erfahrene Autofahrer ganz instinktiv nur so schnell fährt wie es die Straßen- und Verkehrsverhältnisse zulassen. Und das waren eben 40 auf dieser Straße.
Also wurde, ganz demokratisch, am Anfang des Jahres eine umfangreiche Geschwindigkeitsmessung durchgeführt - da konnten die Leute dann mit dem Gasfuß abstimmen.
Herausgekommen ist eine Erhöhung des Speed Limits bei ungefähr 30 Straßen, während bei einigen anderen eine Verringerung vorgenommen wurde.
Und die Moral von der Geschicht? Dem Autofahrer wird generell zugetraut die richtige Entscheidung über die passende Geschwindigkeit zu treffen - solange der Verkehr fließt geht es allen gut. Und künstlich niedrige Speed Limits, nur um die Leute bei der unvermeidlichen Übertretung abzukassieren (um das Stadtsäckel zu füllen ...), findet nicht statt.
Ist eben doch das Land der Autofahrer ...

Sunday, June 14, 2009

To boldly go ...


Ich geb's ja zu - wir sind Geeks. Die-Hard Trekkies. Und wir leben in Geek Town U.S.A. - man kann hier keinen kreischenden Ferengi um sich herumwirbeln, ohne nicht mindestens ein halbes Dutzend Rocket Scientistst zu treffen.
Da war es natürlich fast schon Ehrensache den neuesten Star Trek Film im Spacedome IMAX des Space and Rocket Center zu sehen.
Es war gigantisch! Man hat jedes kleinste Nasenhaar der Schurken in Nahaufnahme zittern gesehen und bei den Weltraumszenen hat man das Gefühl gehabt mitten drin zu sein.
Und der Film selber? Sehr unterhaltsam, ohne Längen und mit sehr viel Action - nicht so ein langweiliger Psycho-Firlefanz wie die letzten Filme mit der alten (Original-) Crew.
Nicht immer völlig logisch aber immer spannend und bis zum Ende gut erzählt.
Und Leonard Nimoy, der originale Spock, hat auch mitgespielt. Das gab dem Film dann soetwas wie eine Verbindung durch Zeit und Raum zur Originalserie - eine Art Trekkie-Ritterschlag sozusagen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Film ... hoffentlich dann wieder im IMAX.

Ol Heidelberg

Wir hatten heute Ausgang - ohne die Kiddies, für die hatten wir einen Babysitter organisiert.
Also haben wir uns mal so richtig die Kante gegeben ... wir sind Deutsch essen gegangen. Das Ol Heidelberg hat einen weit über Huntsville hinaus reichenden Ruf für gutes deutsches Essen. Das mußten wir dann doch mal selber beurteilen.


Nun ja, das Ambiente war recht angenehm, wie in einer zünftigen bayerischen Bierstube. Nur die Musikbedudelung war einigermaßen nervig - von Musikantenstadl bis zu 1980er Jahre Schlager war alles vertreten.
Die Bedienung war sehr herzlich und so war der äußere Eindruck alles in allem wirklich sehr positiv.



Das Menu besteht zum größten Teil aus Schnitzel und Würsten. Nun ja, für uns in Deutschland besteht die amerikanische Küche ja auch nur aus Bugern und Hot Dogs. Ist halt ein gegenseitiger Mangel im Wissen um die Kultur des anderen.
War mir aber egal, ich mag ein gutes Schnitzel.
Und gut war es. Ich hatte Cordon Bleu mit Bratkartoffeln und (von meiner Frau stiebitztem) Rotkohl. Hat geschmeckt wie in Deutschland (die Kartoffeln waren nicht ganz so doll, dafür war der Rotkohl super).



Meine Frau hatte Leber - die beste, die man in ganz Huntsville bekommen kann, wie uns die Bedienung versicherte ... und meine Frau bestätigte.


Zum Nachtish gab es dann noch Schokoladentorte (für meine Frau) und Blaubeertorte (für mich). Und auch das hat so ganz und gar nicht amerikanisch geschmeckt - also kein Zuckerguß, sondern richtig handgemachter Tortenboden mit mehreren Schichten und drauf eine Sahne- bzw. geschmolzene Schokoladenschicht.
Puuh, war uns schlecht danach. Aber das mußte mal sein - und in dem Laden werden wir bestimmt noch öfter sein ... schon allein wegen der Torten.

Bleibt noch eine Frage zu klären - wie schneidet das Ol Heidelberg im Vergleich zu unserem anderen deutschen Restaurant hier in Huntsville, der Schnitzelranch, ab?!
Nun beim Ambiente und bei der Bedienung gehen die Punkte klar ans Ol Heidelberg. Das Interieur der Schnitzelranch erinnert doch mehr an ein Bahnhofshallenschnellrestaurant und ihre Bedienung kommt im T-Shirt mit Logo-Aufdruck daher. Im Ol Heidelberg tragen sie sehr schicke Dirndl ...
Die Preise sind in etwa vergleichbar, die größere Vielfalt im Menu geht ans Ol Heidelberg.
Die Portionen sind bei der Schnitzelranch etwas größer, geschmacklich ist beim Schnitzel Gleichstand zu verzeichnen, die Bratkartoffeln sind bei der Schnitzelranch besser und beim Rotkohl nehmen wohl beide die gleiche Konserve von Kühne ...
Insgesamt hat in meinen Augen das Ol Heidelberg die Nase vorn - einfach wegen der gediegeneren Atmosphäre, dem umfangreicheren Menu und der fantastischen Torten.
Aber gut, dass man hier in Huntsville überhaupt die Wahl hat ...

Saturday, June 13, 2009

Beetles

Heute war im Botanischen Garten ein Käfer-Treffen ... die mit den vier Rädern sind gemeint.
Ungefähr ein Dutzend alte VW Käfer und Bulli hatten sich da versammelt. Waren ein, zwei schöne Exemplare dabei. Der Cabrio unten zum Bespiel. Und bei den Bullis kamen bei meiner Frau nostalgische Gefühle auf - in so einem Gefährt sind sie und ihre Schwester als Kinder immer mit ihren Eltern in die Ferien gefahren.





Sunday, June 7, 2009

God sent the Killer



Letzte Woche wurde in Kansas Dr. George Tiller, ein prominenter Abtreibungsarzt erschossen. Das obige Bild entstand bei seiner Beerdigung.
Zu sehen sind Leute, die Transparante hochalten, auf den zu lesen steht "Der Mörder wurde von Gott gesandt".

Ähnliche Plakate waren bereits 2008 bei der Beerdigung einer Studentin in Athens, Georgia aufgetaucht. Sie war ebenfalls erschossen worden. Der Grund lag anscheinend in ihrem Einsatz für die Rechte von Schwulen, Lesben und Schwarzen.

Stellt sich für mich die Frage: Zu welcher Art von Gott beten diese Leute?

Wer wissen will mit man es da zu tun hat, der gehe auf diese Web-Site - auf eigene Gefahr und besser mit leerem Magen ...

Swallows

Eine Schwalbe macht ja noch keinen Sommer. Nun, jetzt kann er ruhig kommen, wir hatten heute abend bis zu sechs gleichzeitig auf dem Dach. Die von zwei Elternpaaren gefüttert wurden.
Immer wenn sich einer der Erwachsenen der Gruppe näherte, fingen die Vögelchen ganz hektisch an mit den Flügeln zu schlagen und zu rufen. Das war ein ziemliches Spektakel. :)

Wednesday, June 3, 2009

Seven and counting ...


Mein Kollege Mark ist das jüngste von elf Kindern.

Neulich habe ich ein Nummernschild gesehen, auf dem stand "Mom of 12".

Die Fische am Van im Bild sind das Kerbholz einer Familie mit fünf Töchtern und zwei Söhnen (ein Fisch ist abgefallen - man sieht aber noch die Klebereste wenn man das Bild vergrößert).
Woher ich das weiß, wieviele Töchter und Söhne es sind? Ich habe sie aussteigen gesehen ...

Aussteiger oder irgendwelche Alternative oder Sonderlinge sind diese Leute aber nun gar nicht. Ich wette, dass man sie Sonntags und Mittwochs und vielleicht auch noch dazwischen in der Kirche findet. Die Fische sind das eindeutige Zeichen des aktiv gelebten christlichen Glaubens - welcher Coleur auch immer, das spielt keine Rolle, sie alle predigen seied fruchtbar und produziert neue Christenmenschen, auf dass der Satan (oder die anderen Religionen, was aber im Grunde das Gleiche ist ...) von der schieren Menge der Rechtgläubigen aus reinem Platzmangel vom Antlitz dieser Erde vertrieben wird. Oder so ähnlich.

Auf die Spitze treiben es die Duggars - eine Familie mit inzwischen 18 Kindern ... und ein Ende ist noch nicht abzusehen.
Die haben mittlerweile ihre eigene TV-Reality-Show, sind landesweit bekannt und natürlich strenggläubig und gottesfürchtig.

Aber das sind sie ja generell alle hier. Heute, am Mittwoch Abend, sind die Kirchen wieder gerappelt voll - zusätzlich zum Sonntag, wo man dann in einigen Fällen den ganzen Tag dort verbringt.
Meine Frau wurde heute im Kindergarten gefragt, ob unsere Kleine denn auch jeden Abend zu Gott beten würde.
Die Schulkameraden unseres Großen sind ganz selbstverständlich am Sonntag in der Kirche - da geht im angeschlossenen Jugendzentrum immer der totale Punk ab!
Das eigene soziale Netzwerk ist nicht, wie in Deutschland, in Sport-, Schützen-, Kirmes- oder Brieftaubenvereinen verankert, sondern in der Kirchengemeinde.
Man geht dort als Kind mit den Eltern hin, als Teenager ins Jugendzentrum und als Erwachsener dann zusammen mit seiner Frau - die man natürlich auch dort bei einem der "Mixer" für junge Leute kennen gelernt hat.
Die Kinder werden wieder dorthin mitgenommen ... und so geht der Kreislauf immer weiter. Wie gesagt, ist hier nichts besonderes und gehört zum alltäglichen Leben.
Innerhalb der ersten dreißig Sekunden, nachdem man jemanden Neuen kennen gelernt hat, kommt unweigerlich die Frage: Und, zu welcher Kirche gehst Du ...?!!? Ist wie eine Visitenkarte.
Oder man klebt sich gleich für jeden sichtbar die Fische auf das Auto - da muß man gar nicht mehr fragen was Sache ist - die sind Hardcore.
Nehmen die Bibel wörtlich (welche Version welcher Übersetzung?!), sind von ihrer himmlischen Mission überzeugt (Soldaten Gottes produzieren ...) und home-schoolen ihre Kinder, weil ja in den staatlichen Schulen der Irrglaube gelehrt wird, dass der Mensch vom Affen abstamme (... und nicht von Aliens??!).
Fundamentalisten gibt es wohl in jeder Religion ...

Ist man also mit mehr als drei Kindern gleich ein religiöser Fanatiker? It depends ... kommt ganz darauf an. Ich sehe auch immer wieder eine andere Version dieses Autoaufklebers - mit Strichmänchen statt Fischen.
Nicht die Anzahl ist es, die mich irritiert sondern die Begleitumstände.
Und wenn das alles nur ein Überstzungsfehler war?
Statt "Seid fruchtbar und mehret euch" in Wirklichkeit " Seid furchtbar und wehret euch"?
Nur so ein Gedanke, der mich immer befällt wenn ich so einen Aufkleber wie oben im Bild sehe ...

Roundabout


Das da oben ist ein Kreisel. Zugegeben, sieht man nicht besonders gut aber an so einem Roundabout - wie sie es hier nennen - ist ja auch nix großartiges zu sehen. Ein Kreisverkehr eben. Vier Straßen rein und raus, keine Ampel, fließender Verkehr, alles super-duper.

Nun, das gerade eher nicht. An diesem Wochenende stand in der Times, dass es dieses Ding den nordalabamischen Autofahrern nach vier Jahren Exitenz immer noch Rätsel aufgibt - City's first roundabout still a maze to drivers ...

Ein Labyrinth (maze) ist es also - dabei ist ja noch nicht einmal die Sicht durch den Mittelkreis geblockt, wie das bei deutschen Kreiseln die Regel ist, damit ja keiner schon von Ferne erspähen kann ob er da mit voller Pulle reinbrechen kann oder doch abbremsen muß.
Nein, hier geht man offensichtlich nach der Devise "Freie Sicht für freie Bürger" vor. Nützt aber auch nix, die Leute hier wissen einfach nicht wie sie sich in dem komischen Ding verhalten sollen.

Im gesamten Stadtgebiet von Huntsville gibt es 2 Kreisel - beide in eher verkehrsaufkommensmäßig moderaten Gegenden. Ich glaube kaum, dass sich das Konzept hier durchsetzt. Menschenskinder, wir brauchen doch alle die roten Ampelphasen um die Batterien in unserem MP3-Player zu wechseln, eine Konferenzschaltung mit unseren vierhundertzwanzig besten Freundinnen herzustellen, die neuesten Börsenkurse auf dem Laptop abzufragen oder in der Zeitung die neuesten Stellenanzeigen zu studieren. Man stelle sich mal vor, das alles müsse man quasi freihändig während der Fahrt durch einen Kreisel machen ... nee, diese Dinger sind ganz eindeutig nicht verkehrssicher!