Wednesday, September 22, 2010

Allergy

Seit ungefähr einer Woche hat meine Frau Symptome einer Allergie. Kratzen im Hals, tränende Augen, Juckreiz - das ganze Programm.
Natürlich haben wir uns gewundert, woher das jetzt so plötzlich kam - es blüht ja nichts zur Zeit und etwas anderes als sonst hat sie auch nicht gegessen.
Dann war sie gestern im Nagelstudio und wie das halt so ist, man unterhält sich über alles mögliche. Allergien, ja, die haben wir jetzt auch, hieß es da. Das kommt von den Entlaubungsmitteln, die zur Zeit auf den Baumwollfeldern ausgebracht werden, damit die Ernte leichter geht. Und da wir hier in Alabama sozusagen von Baumwollfeldern umstellt sind ... es ist der verdammte Chemiedreck! Na wunderbar - da versucht man sich gesund zu ernähren, gibt heftiges Geld für allerlei organische Sachen aus, schraubt einen Filter vor das chlorhaltige Phosphorwasser das aus der Leitung kommt und so weiter ... und entkommt der Chemie dann doch nicht. Kein Wunder, dass hier alle ständig Pillen schlucken - alleine das Leben hier macht einen krank, ohne dass man selber etwas dafür tun muß ...

Saturday, September 18, 2010

King Cotton

Dieses Wochenende hat hier die Baumwollernte angefangen. Früher einmal, vor fünfzig Jahren und davor, war Cotton King im Süden der USA. Heutzutage importieren die USA Baumwolle aus Ägypten - stattdessen wird lieber Mais angebaut, der ist vielseitiger einsetzbar und bringt der erhöhten Nachfrage entsprechend mehr Profit.
Aber rund um Huntsville und Madison gibt es immer noch einige Felder, längst nicht mehr so ausgedehnt wie in vergangenen Zeiten und nicht alles dominierend, aber immer noch deutlich präsent wenn man über Land fährt.



Friday, September 17, 2010

Alabama Bitch

Da baut einer ein Flugzeug - in seiner Garage. Nein, mittlerweile hat er zwei Garagen gemietet, eine fürs Bauen und die andere um fertige Großteile und Material darin zu lagern.
Wenn es mal fertig ist, wird es ein zweisitziges Experimentalflugzeug sein. Das ist hier in Amiland eine eigene Kategorie für Selbstbauflieger. Mein Freund und Kollege Kai hat sich nämlich einen Bausatz bei Van's Aircraft gekauft. Und nun bekommt er regelmäßig große Kisten mit Metallteilen, Nieten, Kabeln und Bauplänen vor die Garage gestellt.
Ist so ein bisschen wie Lego, nur größer, aus Metall und sehr viel teurer.
Angefangen hat er Anfang des Jahres, nach seiner Einschätzung ist er zu 60% fertig, wobei die Metallarbeiten nahezu abgeschlossen sind. Jetzt kommt der ganze ätzende Kleinkram dran - Elektrokabel legen, Benzinleitungen einbauen, Innenraum lackieren, Instrumente einbauen, noch mehr Kabel legen und so weiter. Ziel ist es, nächstes Jahr im Sommer damit los fliegen zu können.

Kosten wird ihn der Spaß ungefähr neunzig Große - alleine der Motor schlägt mit gut dreißigtausend zu Buche, der Propeller mit sechstausend und so weiter. Wenn man die Arbeitsstunden dazurechnet ... darf man aber nicht. Erstens gibt es diese Klasse kleiner Zweisitzer nicht zum Kaufen, sondern nur zum  selber bauen. Und zweitens ist das schon etwas besonderes, sein eigenes Flugzeug zusammen zu schrauben. Kai kennt jede Niete beim Vornamen und diesen Flieger wird er sicher solange besitzen, wie er eine Garage findet um ihn unterstellen zu können. Und wenn sie ihn dann eines Tages zu Grabe tragen, werden einfach die Tragflächen abmontiert und er darin, den  Steuerknüppel in den knochigen Händen haltend, in die Gruft versenkt - so wie chinesische Kaiser, die sich auf ihrem Lieblingspferd sitzend begraben ließen.

Aber bis dahin ist es hoffentlich noch einige Zeit - was auch davon abhängt, wie gut jeder Niet an dem Flieger sitzt. Nun ja, nicht jeder einzelne Niet - denn die Firma Van's Aircraft kennt schon ihre Pappenheimer und hat gut dreimal so viele Niete vorgesehen, wie eigentlich gebraucht werden. Wenn da mal der eine oder andere nicht ganz perfekt sitzt, ist das noch kein Beinbruch. Trotzdem, ganz so trivial ist diese ganze Sache eben auch nicht und selbst als Ingenieur (na ja, Kai ist Elektroingenieur, das zählt fast nicht ...) ist das eine große Herausforderung. Kann man nur machen, wenn man Abends sonst nichts vor hat. Gute 3000 Arbeitsstunden wird er wohl herein stecken - oder sogar noch mehr. Es gibt da ein, zwei Teile aus der Anfangszeit, die er gerne noch einmal gemacht hätte.

Einen Namen hat der Flieger natürlich auch - nachdem er zuerst Alabama Heavy Metal hieß (weil er zum Sound von Heavy Metal Musik entsteht ...), wurde er neulich auf Alabama Bitch umgetauft. Ist eine längere Geschichte, hat mit einer Frau zu tun und gehört nicht hierher. Vielleicht kann ich ihn ja noch überzeugen, einen weniger Hip-Hop-mässigen Namen für den fertigen Flieger zu wählen. Meine Frau schlägt "irgendetwas mit Freedom" vor ... passt gut, denn der Flieger ist seine eigene, persönliche Freiheit. Ich hoffe sehr, dass der Jungfernflug im nächsten Jahr hier in Huntsville stattfinden kann - oder jedenfalls solange wir noch hier sind. Wie immer das Flugzeug dann auch heißen wird ...





Sunday, September 12, 2010

Titans vs Raiders

Das wird eine lange Saison, sagte Gerry und verbarg seinen Kopf in den Händen. Um ihn herum tanzten fröhliche, in babyblaue T-Shirts gewandete Menschen ausgelassen herum und gaben einander "high fives". Ich freute mich einerseits, dass das Spiel nun entschieden war, nachdem die Titans ihren achtunddreißigsten Punkt an diesem Nachmittag eingefahren hatten. Andererseits konnte ich es gar nicht mit ansehen, wie mein Freund still vor sich hin litt, weil seine Raiders nicht mehr als dreizehn Punkte zustande gebracht hatten.
Bald darauf wurde er jedoch von der babyblauen Masse kollektiv getröstet und man entschuldigte sich sogar beim ihm, dass sein Team hier so unter die Raeder gekommen war. Wirklich nette Leute, hier in Tennessee.
Dabei hatte alles noch so hoffnungsvoll angefangen. Nachdem Trace Adkins, einer der größten Stars der hiesigen Country Music Szene, mit seiner tiefen Bass-Stimme die Nationalhymne intonierte, während hinter ihm Reservisten der Tennessee Nationalgarde eine riesige US-Flagge über dem Spielfeld ausrollten und über unseren Köpfen eine Staffel Jagdbomber hinweg fegte, gingen die Raiders erstmal mit drei zu null in Führung. Dann aber folgten Pleiten, Pech und Pannen - sie verloren den Ball, luden die Titans ein die Uniform des Quarterbacks ordentlich dreckig zu machen und ließen in der Verteidigung bedenkliche Lücken offen, was dann ziemlich schnell das Spiel kippen ließ. Eigentlich war ja zur Halbzeit schon alles entschieden, doch wir hatten so schöne Plätze, die Menschen um uns herum waren so freundlich, die Sonne schien und der Wind wehte, dass wir dann doch bis zum Ende blieben. Als Raiders-Fan ist man an Enttäuschung gewöhnt, was aber immer wieder schlimm ist, sind diese Momente der Hoffnung, die kurz aufflackern, nur um dann brutal in den Rasen getrampelt zu werden. Für die Titans dagegen sieht die Zukunft recht rosig aus - aber das haben wir dann für uns behalten und Gerry mitfühlend auf die Schulter geklopft. Gut, dass er auch ein Titans-Trikot im Schrank hängen hat - denn wenn nicht gerade die Raiders nach Nashville kommen, feuert er das Team in babyblau an. Immerhin hat er tapfer bis zum Ende durchgehalten und sein Team angefeuert und ist nicht, wie zwei andere Raiders-Fans, die vor uns saßen, nach der Halbzeit in frisch gekauften Titans-Outfits wieder aufgetaucht ...




Saturday, September 11, 2010

Bike

Als wir hierher nach Alabama umgezogen sind haben wir unsere Fahrräder in Deutschland gelassen. Absichtlich, denn hier gibt es generell keine Fahrradwege - und auf der Straße zu fahren käme einem Selbstmordversuch gleich. Kein Autofahrer wüsste, wie mit diesen Dingern von einem fremden Planeten umzugehen wäre - Chaos, nein, das Ende der Welt stünde uns bevor.
Es gibt also keinen Bedarf nach, was man in Deutschland "Tourenräder" oder "Straßenräder" nennen würde - ganz normale Fahrräder, mit Sattel, Gepäckträger, Licht, Bremsen, Gangschaltung und Schutzblechen.
Was man hier findet sind Kinderräder und Mountain Bikes. Denn das Fahrrad ist hier kein Transportmittel, sondern entweder Kinderspielzeug oder Sportgerät.
Um von A nach B zu kommen - wobei in Amiland A von B im Durchschnitt gut und gerne mehr als zehnmal so weit voneinander entfernt ist wie in Deutschland - hat man ein Auto. Und das bereits mit 16. Wozu also ein Fahrrad? Zum Spielen und zum Sport machen.

Nun gibt es aber auch für fünfzehnjährige durchaus Gründe, um von A nach B kommen zu müssen und manchmal sind die Eltern einfach zeitlich nicht in der Lage, die benötigten Transportdienste zu leisten. Wer hier später einmal bei einer guten Universität studieren möchte, der sorgt tunlichst dafür in der High School in den einschlägigen Honor Societies zu sein. Dafür sind gute Noten, ein gepflegtes Auftreten und die Bereitschaft, Zeit für die diversen Treffen und gemeinnützigen Aktivitäten dieser Gesellschaften aufzubringen.
Und das findet normalerweise alles in der Schule, aber außerhalb der Schulzeit statt.

Bisher war das für uns kein Problem, denn die Schule unseres Großen, Discovery Middle School,  war zu Fuß in fünfzehn Minuten zu erreichen und so lief er halt nach und von Zuhause von und zu seinen Treffen.
Doch nun geht er auf die Bob Jones High School, die zwar an der gleichen Straße liegt, aber gut zwei Kilometer weiter entfernt ist. Zu Fuß braucht man da gut und gerne eine Dreiviertelstunde - was dazu führen würde dass er Mittwochs um sechs Uhr fünfzehn das Haus verlassen müsste um rechtzeitig zum Treffen seiner neuen Gruppe zu kommen. Denn fahren können wir ihn um diese Uhrzeit nicht - ich muss in den Dienst und meine Frau hat alle Hände voll mit den beiden Kleinen zu tun.

Nun haben wir das große - und total unerwartete - Glück, dass einer der wenigen Geh- und Fahrradwege in Madison von unserer Siedlung die Hauptstraße entlang an den beiden Schulen vorbei führt. Was also liegt da näher als ein Fahrrad zu kaufen um damit die Transportprobleme zu loesen.
Leicht gesagt ...
Also sind wir heute los, zuerst zum Target, dann zum Wal Mart an der 72, dann zu Madison Cycles, dann zum Wal Mart auf dem Madison Boulevard. Überall das gleiche Bild - pinke Kinderräder oder Mountain Bikes. Und ein Modell von Schwinn, das hier unter Tourenrad firmiert. Schwinn ist hier in Amiland so etwa vergleichbar mit Hercules in Deutschland - legendär. In den fünfziger Jahren hatte hier jeder ein Schwinn Bike und genau dieses Modell stellen sie wieder her - in der genau gleichen Ausführung, ohne Gangschaltung, ohne Felgenbremse (Rücktritt hat es ...), ohne Licht, ohne alles. Dazu die ergonomische Gestaltung von vor fünfzig Jahren - da hängt man drauf wie der Affe auf dem Schleifstein.
Und dann bei Madison Cycles - kein Rad unter tausend Bucks, dafür aber eine ganz ordentliche Kollektion von Rädern mit Elektrohilfsmotor.
Also dann doch ein Mountain Bike. Mann, haben die schmale Sattel ... nix für ausgedehnte Radtouren. Aber die Mountainbiker stehen ja sowieso die ganze Zeit aufrecht in den Pedalen, wozu dann bequeme Sättel einbauen. Und die Bowdenzüge für Bremsen und Gangschaltung liegen auf dem Rahmen, nicht im Rahmen wie eigentlich gewohnt. Licht haben die Dinger auch nicht, braucht man auch nicht beim Querfeldeinfahren, denn das tut man besser sowieso nur bei Tageslicht.
Und sie haben keine Schutzbleche an den Rädern - bei Regen oder dreckiger Straße saut man sich da ordentlich ein. Auch kein Problem für Mountainbiker - je schmutziger, desto mehr Ansehen untereinander. In der Schule kommt das natürlich nicht so gut ...
Aber egal, eine Alternative gab es nicht und preisgünstig war das Ding auch - ganze 88 Dollares (ohne Tax) hat den Großen das Rad gekostet. Mit Helm, batteriebetriebenen Lampen, Diebstahlsicherung und Steuern waren es dann gute 150 Dollares. Kein schlechter Deal.
Kurzer Blick ins Internet - dort gibt es für rund zwanzig Dollar Schutzbleche zu kaufen, damit wäre dann dieses Problem auch gelöst. Und in vier Monaten darf er dann sowieso alleine Auto fahren ...



Wednesday, September 8, 2010

Day Care

Für unsere große Prinzessin hatten wir ja bereits einen neuen Kindergarten gefunden - leider nehmen die nur Kinder, die mindestens zweieinhalb Jahre alt und trocken sind. Beides Kriterien, die für unseren wilden Mann ganz hinten auf der Liste stehen ...
Also haben wir uns in den letzten Tagen intensiv nach einem neuen Kindergarten für ihn umgesehen.
Unsere erste Anlaufstelle war der Kindergarten der First Baptist Church in Madison - der wurde uns von vielen Seiten wärmstens empfohlen.
Klar, ein kirchlicher Kindergarten, da denkt man hier gleich an Indoktrination und Propaganda. Was auch durchaus vorkommt, wir kennen solche Beispiele. Aber in diesem Fall war das kein Thema, übermäßiges in den Vordergrund stellen der Religion war nicht das Problem.
Das lag auf einer viel grundsätzlichen Ebene - die halten die Kinder dort drinnen wie im Gefängnis.
Fensterlose Räume in der Größe von Abstellkammern, mit Linoleumfussboden und kaltem Neonlicht. Die Kinder saßen dort herum wie in einem Irrenasyl, stierten an die Wände und waren völlig apathisch. Die waren dort abgestellt, aus dem weg geräumt - geistige Anregung, physische Aktivität, Fehlanzeige. Ich würde das seelische Grausamkeit nennen. Ja, die Räume waren sauber, auf die Kinder wurde aufgepasst - aber mehr auch nicht. Grausam. Meine Frau war völlig fertig, als wir wieder draußen waren.
Dann die Primrose Academy. Eine Kette mit sehr organisiertem Betrieb. Aber auch hier - kleine Räume. Und ein Spielplatz der auf der Südseite liegt und keinen Schatten hat - im alabamischen Sommer nicht nutzbar. Außerdem schweineteuer und irgendwie zu steif.
Also zum nächsten. Dort waren wir schon einmal vor ein paar Monaten, als sich die Verschlechterung der Situation im alten Kindergarten so langsam abzuzeichnen begann.
Damals waren wir noch nicht soweit aber mittlerweile wurde das zu unserer favorisierten Lösung.
Große, helle Räume. Ein Lehrer-Kind ratio von eins zu fünf. Großer Spielplatz. Sauteuer. Heftiger Personalwechsel in den vergangenen Monaten.
Nun ja - es ist für ein halbes Jahr, bis er trocken ist und das Alter hat damit ihn der Kindergarten unserer Großen Maus akzeptiert. Das wird schon klappen ... Am Donnerstag hat er seinen ersten Tag dort.

Friday, September 3, 2010

Water Lily

Der Botanische Garten hat eine neue Attraktion - afrikanische Wasserlilien.
Leider öffnen sich die Blüten erst, wenn die Sonne untergegangen ist - was es recht schwierig macht sie zu fotografieren, so ohne Licht.
Da hilft nur die ISO-Einstellung an der Kamera bis auf 3200 zu schrauben und auf das Beste zu hoffen ... grins, ich weiß schon, was ich mache.




Thursday, September 2, 2010

Four dead Wrens

In unserer Wicke brütete ja ein Paearchen Carolina Wrens - das ist eine Unterart von Zaunkönigen.
Vier kleine Piepmätze waren letzte Woche geschlüpft. Und heute waren sie alle tot. Aus dem Bericht meiner Frau:Alle 4 kleinen Wrens sind tot. Eines war flügge geworden, das habe ich in einem der
Plantschbecken gefunden - reingeflogen und nicht wieder rausgekommen und die anderen 3,
das ist ein Mysterium. Eines liegt tot und verletzt unter dem Gartentisch.
Daneben ein paar Beine ohne Vogel und daneben ein Bein mit einem Schnabel.
Irgendetwas hat sich die 3 Jüngeren geholt und nur das Unverdauliche zurückgelassen.

Unser erste Gedanke war Katze - doch die hätte eine grössere Schweinerei hinterlassen, denn das Nest
liegt relativ unzugänglich und versteckt im Inneren der Pflanze.
Der zweite Gedanke - ein räuberischer Rabenvogel, wie der Blue Jay, der ab und zu mal vorbei kommt.
Oder aber der flügge gewordene Vogel hat seine drei Geschwister erdrückt, beziehungsweise hat ihnen
nichts zum Essen abgegeben und sie sind deshalb eingegangen. Als er nun heraus war aus dem Nest
(sein erster und letzter Flug endete dabei tragischerweise im Wasserbecken ...) haben die Altvögel die
Kadaver hinaus geschmissen, um Platz für eine neue Brut zu schaffen.
Wir werden es nie erfahren - und sind recht traurig ob dieser Tragödie.

Pre-School

"Mami, it's humongous", sagte unsere Kleine sichtlich beeindruckt, als sie heute morgen in der Eingangshalle ihrer neuen Schule stand. Das Wort "humongous", gigantisch oder riesengroß, hatte sie ein paar Tage vorher in der Sesamstraße aufgeschnappt - und offensichtlich auf den richtigen Augenblick gewartet, um es anzuwenden.
Und dass sie dieses sehr schwierige, nicht gerade alltägliche Wort behalten und dann im richtigen Augenblick korrekt anwenden konnte, zeigte mehr als ihr kurz bevorstehender vierter Geburtstag, dass sie bereit ist für einen neuen Lebensabschnitt.
Ab heute geht sie also in die Vorschule. Dort bringen sie ihr dann Vormittags bei, welche Zahlen es gibt (alter Hut, die kennt sie schon alle, und bis zwanzig zählen kann sie auch schon), wie die Buchstaben des Alphabets aussehen (auch hier kennt sie schon die meisten) und schließlich wie man liest und schreibt (das kann sie allerdings noch nicht). Dazu noch Kunstunterricht, Sport (Fußball!) und jeden Nachmittag ausgiebig Zeit zum Spielen - mit ihren neuen Freundinnen, denn sie hat gleich heute angefangen eine Clique um sich herum aufzubauen.
Und als Mami dann Nachmittags kam um sie wieder abzuholen, wurde ihr gesagt: "Mami, you cannot take me with you, I still have to play". Aha. Ihr gefällt es also dort.
Jetzt müssen wir nur noch einen neuen Kindergarten für den Hampelstrampel finden. Morgen gehen wir los und sehen uns zwei möglichen Kandidaten an. Damit er auch wieder ein geregeltes Leben führt und nicht schon morgens nackig im Swimming Pool herumspringt ...