Saturday, April 12, 2008

Support the Garden!

Für manche, die nicht in dieser Gesellschaft aufgewachsen sind, sind einige Besonderheiten hier erst nach Durchwandern des geistigen Verdauungstraktes zu verstehen. Das "Volunteer"-Wesen ist so eine davon.
Der Huntsville Botanical Garden besteht seit 20 Jahren. Er ist in Privatinitiative gegründet worden und wird seitdem auch so betrieben - keine staatliche, kommunale oder sontswie öffentlich-rechtliche Stelle ist daran beteiligt. Und es ist kein kleiner Garten mit einer ungefähren Ausdehnung von 2 x 4 km. Da ist eine Menge Arbeit zu tun über das Jahr. Das geht nur, wenn jeder mit anpackt. Und damit ist wirklich jeder gemeint. Das freiwillige Helfen für die gemeinsame Sache gehört hier zum Lebensstil. Und wenn es nur eine halbe Stunde pro Monat ist, wenn das tausend Leute tun kommen schon fünfhundert Arbeitsstunden zusammen - da kann man schon einige Bäume pflanzen.
So ein Projekt in Deutschland würde ersteinmal Fördergelder beantragen. Dann würde die Kommune beteiligt, dort käme es in erbitterten Ratssitzungen zum Parteienstreit über die grundsätzliche Ausrichtung des Gartens - eher ökologisch-biotopisch oder doch mehr ein Naherholungsgebiet für Familien - und über die Finanzierung, welche Sponsoren man zum Konzept des Gartens passen und welche nicht und schon zehn Jahre später würde der erste Spatenstich gesetzt ...
Hier wird einfach angepackt, jeder hilft so viel er möchte und keiner ist dem anderen böse wenn es ein Fuder Erde ist oder eine Schüssel mit Pflanzensamen oder eine halbe Stunde Spatendienst - die Masse machts. Als Deutscher steht man da und denkt sich, gibt's ja nicht, die nehmen tatsächlich das was angeboten wird und niemend wird unter Druck gesetzt mehr zu tun als er möchte. Man reicht die Hand und sie wird fest gepackt und gedrückt ... und wieder losgelassen, mit Arm noch dran. Das funktioniert ganz prächtig und so fühlt sich auch jeder verantwortlich und mit einbezogen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl enorm und nächstes Wochenende treffen wir uns dann bei George und bauen seine Scheune wieder auf, die beim letzten Gewitter abgebrannt ist. Natürlich gibt es dann noch BBQ wenn wir fertig sind ...

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