Tuesday, April 22, 2008

The Sectional

Heute ist es gekommen. Endlich steht auch im letzten Zimmer unseres Hauses ein Möbelstück. Wenn man von Deutschland nach USA umzieht, sieht man sich mit anderen Größenordnungen konfrontiert, als man aus Deutschland gewohnt ist. Unser Haus in Deutschland ginge locker dreimal in unser jetziges Domizil hier rein. Dabei leben wir noch nicht einmal exorbitant repräsentativ oder auch protzig. Das Haus ist einfach großzügig bemessen. Ist sehr angenehm, wenn sich das Kinderspielzeug mal so verteilen kann, dass man nicht bei jedem Schritt über irgendetwas stolpert. Fünf Schlafzimmer, drei Bäder, Frühstücksraum, Bibliothek, formales Esszimmer und Familienwohnzimmer. Was für eine fünfköpfige Familie hier eben so angemessen ist. Klar, dass wir da erstmal nicht genug Möbel hatten um alle Zimmer zu beschicken. Das Wohnzimmer blieb zunächst eine große Spielwiese für die Kinder. Bis heute - da wurde unser brandneues Sectional geliefert. Nein, es ist kein Sofa. Es ist eine Fletzecke, eine Liegelandschaft, eine Wohlfühlgarnitur. Man versinkt förmlich in den superweichen Kissen, wird von ihnen sanft umschlungen und umschmeichelt. Das Sectional besteht aus einem Diwan für meine Frau, einem Recliner für mich und jeder Menge freie Tobe-Fläche für unsere Kinderschar. Und eine Versicherung haben wir auch dafür - wenn innerhalb von zehn Jahren irgendetwas kaputt geht, wird es repariert oder ersetzt. Und wenn in dieser Zeit die Polsterung so gelitten hat, dass sie auch durch einen Reinigungsprofi nicht mehr hergestellt werden kann (auch in der Versicherung drin), wird das ganze Teil ausgetauscht. Ich habe der Verkäuferin bei La-Z-Boy bereits beim Kauf angekündigt, dass wir diese Versicherung unter Garantie des öfteren in Anspruch nehmen werden. Die Regel, die ich trotz genauer Kenntnis meiner Kinder leichtsinnigerweise aufgestellt hatte, dass auf dem neuen Möbel kein Essen, Trinken, Malen oder sontswas potenziell Schädliches für den Bezug erlaubt ist, wurde genau zwanzig Sekunden lang eingehalten. Dann hatte die Kleine bereits eine volle Ladung Mandelsplitter (eigentlich für Kuchen gedacht) in eine der Ritzen verfrachtet. Na dann, ich gebe hiermit das Teil zum Abschuß frei. Die von der Versicherung können schon mal den ersten Scheck fertig machen.


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