Saturday, May 23, 2009

Balloons, Flywheelers and Antiques

Jedes Jahr am Memorial Day Wochenende findet in Decatur das Alabama Jubilee statt. Hauptattraktion sind die Heißluftballone, die dort ihr großes Treffen im Südosten haben. So um die sechzig kommen da jedes Jahr zusammen und haben Wettfahrten und ein abendliches Balloon Glow (die Ballons sind dabei an die Erde gefesselt und werden durch die Gasbrenner beleuchtet -spektakulär!).

Ich also dann heute moirgen um halb fünf aus dem Bett und die zwanzig Meilen zum Point Mallard State Park in Decatur gefahren. Die bunten Heißluftballone haben mich immer schon fasziniert - ich bin sogar schon einmal in einem mit gefahren, bei der Albuquerque Balloon Fiesta, dem größten Ereignis dieser Art weltweit. Das hat dann in einer Bruchlandung in einem Entwässerungsgraben geendet ... aber das ist eine Geschichte für einen anderen Blog. :)

Nun ja, ich war also rechtzeitig da um mir die Startvorbereitungen anzusehen. Es ist verblüffend, wie viele Leute man braucht um so ein Gefährt in die Lüfte zu bringen. Und letztendlich können nur zwei mitfahren (einige Körbe waren sogar für drei Personen ausgelegt ...).


Nun ja, pünktlich um sieben Uhr wurde dann die Nationalhymne von irgendeiner Teenage-Queen live dargeboten, der Ballon "Mayflower" stieg auf und entrollte eine riesige US-Flagge und alles stand ehrfürchtig mit der rechten Hand auf dem Herzen und der Baseball-Cap in der Linken da und war ganz ergriffen. Gehört dazu, ich weiß. Ich warte nur darauf, dass sie endlich die Muttertagsfeier im Kindergarten auch so beginnen ...



Nun ja, dann ging es los und die Ballone wurden aufgeblasen. Schön war, dass man direkt dabei sein konnte, es gab keinerlei Beschränkungen und Begrenzungen. Nur das Rauchen war auf dem Feld verboten ...



Tja, und als dann so ungefähr zwanzig Ballone aufgeblasen und startklar waren wurde der Start für diesen Tag wegen zu heftiger Höhenwinde (35 mph) abgeblasen. Die Ballone tanzten dann noch etwas im Wind und wurden dann recht schnell wieder eingepackt.
Das war natürlich eine ziemliche Enttäuschung - nicht so sehr für mich, ich stehe gerne mitten in der Nacht auf (... hahaha ...), sondern vielmehr für den Rest der Zuschauer. Der hauptsächlich aus Rednecks zu bestehen schien. Jedenfalls überhörte ich so einige Gespräche auf dem Feld, in denen sich voller Staunen und ehrfurcht über diese Wunder der modernen Technik ausgelassen wurde. Nun ja, das Ballonfahren wurde ja auch erst 1783 erfunden ... von den Franzosen, also gilt das ja eigentlich sowieso nicht.

Egal, wie das hier so ist hat sich niemend aufgeregt, sondern einfach die Tatsache akzeptiert, dass es nun eben keine fliegenden Ballone zu sehen geben würde.
Es gab ja auch noch andere Attraktionen.

Eine Antique Car Show zum Beispiel. Von den 1930er Jahren bis in die 2000er Jahre reichte die Palette der gezeigten Automobile. Sehr viele Muscle Cars waren dabei, unter anderem Mustangs und Corvettes, aber auch Familienkutschen aus den 1950ern, selbstgetunte Hot Rods und Pick-up Trucks, die gerade erst in irgendeiner Scheune aufgetaucht waren. Sehr interessant ... nur viel zu viele Autos auf einmal ...



Zwischendurch gab es dann auch endlich mal wieder was patriotisches zu sehen ...



Dann hatten sie noch eine Arts&Crafts Show zu bieten. Dort wurde der unglaublichste Tinneff feilgeboten - Hauptsache bunt und auffallend. Der Stand mit den Kerzen, die aussehen wie Fruchtkörbe, war sehr umlagert ...



Und dann gab es noch eine Trecker-Show der Southland Flywheelers.
Das ist ein Club, der es sich zum Ziel gesetzt hat alte Traktoren und maschinell angetriebenes Farmgerät zu erhalten.
So ungefähr fünfzig John Deeres, International Harvesters, Fords und andere Marken konnte man besichtigen. Einige davon in Einzylindertechnik mit Schwungrad - so wie in Deutschland die bekannten Lanz Bulldog.
War ein faszinierendes Erlebnis. So gut wie alle waren perfekt restauriert, sahen aus wie fabrikneu. Einigen allerdings sah man noch an, dass ihre Heimat bis vor kurzem eine Scheune gewesen war ...



Tja, und das war es dann, das Alabama Jubilee. Wirklich sehr interessant und vor allem wegen des Lokalkolorits sehr faszinierend. Ich bin froh, dass ich trotz Schlechtwettervorhersage dann doch aufgestanden bin.

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