Thursday, September 3, 2009

The paranoid state of America

Da wollte ich also mal eben was fotografieren, das mir auf dem Weg nach Hause am Straßenrand aufgefallen ist. Ich habe ja immer irgendeine Kamera dabei, also kein Problem. Leider konnte ich nicht direkt davor parken, sondern mußte das Auto ungefähr hundert Meter weiter entfernt abstellen. Auch kein Problem, die Temperaturen sind im Moment wirklich sehr angenehm, fast schon herbstlich kühl.
Auf dem Weg zum Objekt bemerke ich, dass es hundert Meter in der entgegengesetzten Richtung eigentlich noch besser zu fotografieren wäre. Also auf dem Absatz kehrt gemacht und dorthin marschiert. Und wie ich da so neben der Straße auf dem Grünstreifen auf- und ab laufe, hält plötzlich ein Streifenwagen neben meinem Auto. Und der Polizist darin überprüft erkennbar mein Nummernschild.
Na toll, sage ich mir und überlege was ich tun soll. Ich habe ja bisher gar nichts anderes getan als harmloses hin- und hergelaufe. Also gehe ich betont unauffällig zum Auto, steige ein und fahre weg.
Ein Foto habe ich natürlich nicht gemacht.
Das hätte mich bestimmt ins Gefängnis gebracht. Denn wer ein Maisfeld fotografiert, der hat bestimmt Böses im Sinne. Der späht es jetzt nur aus und kommt bestimmt später mit seinen Terroristenfreunden zurück um es anzuzünden, um damit eine ordentliche Rauchsäule aufsteigen zu lassen, die dann den Flugverkehr lahmlegt, oder noch schlimmer, einen Piloten verwirrt oder blind macht, der dann sein Fluggerät orientierungslos in das Lieblings BBQ-Restaurant des Bürgermeisters lenkt. Der, gramgebeugt ob dieses unersetzlichen Verlustes, geistig umnachtet die Nationalgarde aktiviert und damit in Tennessee einmarschiert um sich für den persönlichen Gebrauch aller Whiskey-Vorräte in der Jack Daniel's Destillerie zu bemächtigen. Das wiederum ruft das FBI auf den Plan, was der Gouverneur von Tennessee als ungebürliche Einmischung aus Washington in innere Angelegenheiten seines Staates ansieht und umgehend die Loslösung von der Union proklamiert. Die anderen Südstaaten, die auf so eine Gelegenheit seit gut 150 Jahren gewartet haben, schließen sich an und ehe man sich's versieht marschiert eine Rebellenarmee auf Washington zu und die Sklaverei wird wieder erlaubt.
Und das alles nur wegen eines Typen, der ein Maisfeld fotografieren wollte ... was ist das nur für eine Welt, in der manche Leute leben?!

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