Saturday, April 28, 2012

My own Triathlon

Meine Frau hat inzwischen ihren zweiten Triathlon erfolgreich hinter sich gebracht und der nächste steht in gut einem Monat an. Da dachte ich mir, mache ich doch auch mal einen Triathlon - der allerdings aus fotografieren, Auto fahren und herum sitzen bestand.

Heute war ich bei drei verschiedenen Veranstaltungen in Athens, Elkmont und Hazel Green.
Los ging es morgens mit Cars on the Square in Athens.
Das ist ein riesiges Oldtimer-Treffen rund um den Rathausplatz herum, zu dem gute fünf- bis sechshundert alte (und auch ein paar neue) Autos kommen. Vom 1930er Ford-A, über 1965er Mustangs, bis hin zu den Scheußlichkeiten aus den 1970/80er Jahren war dort alles zu sehen. Die knappen zwei Stunden, die ich Zeit hatte waren gerade mal genug Zeit um einen vollen sensorischen Overload zu bekommen - zu viel Aufregendes auf zu engem Raum.

Dann weiter nach Elkmont, zur Rafter Ranch. Die nur über eine Schotterstraße zu erreichen ist. Na ja, alle außer mir fahren ja Trucks, denen macht das nichts aus.
Und staubig war es da, es wehte ein ordentlicher Wind, der Himmel war strahlend blau, es waren ungefähr 30 Grad im Schatten, aber da gab es keinen. Herrlich.
Man baute also seine mitgebrachte Sitzgelegenheit direkt vor den Absperrgattern auf, die die Manege begrenzten, oder fuhr einfach seinen Truck rückwärts an die Gatter heran und baute seinen Stuhl dann auf der Ladefläche auf. Unkompliziert.
Das Ranch Rodeo war dann wieder eine sehr vergnügliche Angelegenheit, bei der die Zuschauer durch die Nähe quasi mit in die Action einbezogen wurden. Ironische Kommentare, Anfeuerungen und dergleichen wurden hin und her gerufen und jeder, gleich auf welcher Seite der Absperrung, hatte einen Riesengaudi. Außer den Stieren, die getrieben, eingefangen, auf den Boden geworfen, getreten, gezerrt, beschimpft und gefesselt wurden.
Leider konnte ich nur zu zweien von den vier Wettbewerben bleiben, die so ein Ranch Rodeo ausmachen. Ich musste weiter, gute dreißig Meilen quer über Land nach Hazel Green.

Dort im High School Stadion der Hazel Green Trojans wurde nämlich das erste Saisonspiel der Huntsville Tigers ausgetragen.
Das ist ein weibliches semiprofessionelles Full Contact Football Team.
Mit mir waren noch gut sechzig andere Schaulustige dort, die sich das Spektakel ansehen wollten.
Nun, ja, es wurde dann weniger ein Spektakel als vielmehr ein Trauerspiel. Ballverluste hüben und drüben, die Spielerinnen bei bei fast jedem Spielzug in einem Knäuel verstrickt (das sah stellenweise mehr nach Rugby denn nach Football aus ...), kaum Pässe und eigentlich spielte sich das ganze Geschehen in der ersten Halbzeit überwiegend in den zehn Yards links und rechts der Mittellinie ab.
Den Frauen ist dabei aber kein Vorwurf zu machen - im Gegensatz zum anderen Geschlecht, das hier in Alabama früher lernt einen Ball zu fangen als selber auf die Toilette zu gehen, gibt es für Mädchen einfach nicht die Gelegenheit den Sport schon als Kind zu erlernen. Die meisten Spielerinnen sind erst als Erwachsene zum Football gekommen und das zeigt sich eben. Ich denke noch mit Schaudern daran, als ich - auch schon erwachsen - in Deutschland das Baseball-Spielen anfing. Jede Pee-Wee Mannschaft aus Vierjährigen hätte uns damals in Grund und Boden gespielt.
So gesehen haben die Mädels das gar nicht schlecht gemacht aber da das Spiel doch mehr eine Abfolge von Zufallsaktionen denn geplanter Spieltaktik war und ich nun auch schon recht lange auf den Beinen gewesen war, bin ich zur Halbzeitpause verschwunden. Verpasst habe ich dann tatsächlich auch nichts mehr, denn in der zweiten Halbzeit erzielte keine der beiden Mannschaften noch weitere Punkte. Die waren wahrscheinlich nach zweimal zwölf Minuten bereits ordentlich platt. Ach ja, die Gäste aus Memphis gewannen 16 zu 6. Nebensache.

Selbstredend war ich ganz schön kaputt als ich wieder zu Hause war. Hat sich aber gelohnt - gute 18 GB an Fotos habe ich mit gebracht. Nur wann ich die alle sichten, sortieren und bearbeiten soll weiß ich nicht ...








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