Tuesday, May 31, 2011

My Gun is my God ... no, wait, God is my Gun ... no, how about Guns and God ... yeah, that sounds right

Die Knarre geschultert, das kleine blonde Mädchen an der Hand, lief Opa von Stand zu Stand und ließ sich Gewehre und Munition und Gewehr- und Munitionszubehör zeigen.
Und da war er nicht der einzige auf dem Dog Days Flea Market in Ardmore gestern Morgen, die mit ihren Gewehren durch die Menge liefen. Allerdings war er der einzige, der seine kleine Enkelin dabei hatte.
Alle anderen verhielten sich aber genauso wie er - hier mal an einem Stand gucken, da ein Schwätzchen mit anderen Gewehrschulterern führen, sich gegenseitig die Knarren zeigen und überhaupt so tun als ob das das normalste von der Welt sei.
Ist es auch. Dies hier sind schließlich die USA, genauer die Südstaaten, noch genauer Alabama und Tennessee. Gott und Gewehre, das ist hier das Motto. Und "God and Guns" heißt auch das elfte Studioalbum von Lynard Skynard aus dem Jahre 2009 - das sind die mit "Sweet Home Alabama". Der Bible Belt ist schwerer bewaffnet als die durchschnittliche europäische Armee von heute.
Selbst ich als Ausländer hätte mir an einem der Stände ohne Probleme eine Knarre kaufen können. Die sonst obligatorischen Background Checks, ob man kein Terrorist, Mörder, iranischer Staatsbürger, Nordstaatler oder all of the above ist, entfallen nämlich bei solchen Events. Die gelten nur, wenn man die Knarre im Laden kauft. Dann muss man drei Tage warten bevor man sie abholen kann, damit die Homeland Security auswürfeln kann ob man damit nicht vor hat irgendeinen Schindluder zu treiben. Das funktioniert natürlich nicht wenn man das Geschäft am letzten Tag eines Flohmarktes tätigt - am nächsten Tag ist der Händler weg und der Deal kann nicht gemacht werden. Das geht natürlich nicht, Geld kommt hier immer vor Pseudosicherheit und ehe man wegen solcher Marginalien, die sowieso nur von finsteren Machtzentren in D.C. ausgedacht wurden um die Bevölkerung wehrlos zu machen damit man den Süden wieder gefahrlos knechten kann, ein Geschäft sausen lässt, müsste schon das Ende aller Tage vor der Tür stehen.
Also mit Bargeld und einem Führerschein bewaffnet kann sich dort jeder der nicht gerade wie Ali Turbanträger aussieht, sofort und auf der Stelle mit genügend Schießeisen und Munition versorgen um mal richtig die Sau raus zu lassen.
Und wem das nicht reicht, der kann sich eine kleine Kanone aus dem Bürgerkrieg zulegen. Die ist zwar ein altmodischer Vorderlader, macht aber bestimmt mächtiges Badabumm ...




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