Saturday, September 29, 2012

Natives

Die Echota Cherokee Indianer leben seit tausenden von Jahren im Südosten der USA. Im Jahre 1838 wurden die meisten Cherokee von der US Regierung auf einen Todesmarsch in die Verbannung geschickt - in die neuen Reservate in Oklahoma. Wer diesen Marsch, den "Trail of Tears", überlebte fand sich in einer leeren Ödnis wieder, die so gar nichts mit der waldreichen, von Flüssen durchzogenen und von Tieren und Pflanzen nur so wimmelnden alten Heimat zu tun hatte. Stattdessen lieferte die US Regierung Alkohol um die Erinnerung zu betäuben und machte die Cherokee in Oklahoma zu Almosenempfängern. Einige wenige entgingen dem Genozid und tauchten in der Wildnis von Alabama und Tennessee unter - deren Nachkommen fanden sich gut 150 Jahre später wieder zu einem losen Stammesverband zusammen. Um dort aufgenommen zu werden muss man nachweisen, dass man zu 1/32 Cherokee ist - das heißt, der Ur-Ur-Ur-Großvater muss ein Voll-Cherokee gewesen sein. Um zu überleben haben sich die verbleibenden Cherokee mit den neuen Herren des Landes vermischt, wodurch man heute hier im Südosten kaum noch "echte" Indianer findet, die auch so aussehen wie man das aus den Hollywood-Western gewohnt ist. Das ist in den Reservaten in Oklahoma ganz anders, wo die Indianer eingesperrt waren und sich daher nur innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaften fortpflanzen konnten - dort lebt Winnetou weiter.
Die Echota Cherokee im Norden Alabamas feiern seit 15 Jahren ihre Wiederauferstehung als Stamm - und laden alle die Lust haben dazu ein. Das Fest wird in Form eines Pow Wow abgehalten, was bedeutet dass sehr viel getanzt und gesungen wird.
Und dabei - und nur dabei - durfte man die Echota auch fotografieren. Ich kenne das auch anders, aus vergangenen Tagen als Fotografie auf Pow Wows grundsätzlich verboten war. Aber die Echota sind sehr relaxte, tolerante Leute - immer mal wieder waberten süßliche Rauchschwaden über den Platz, aus diversen Pfeifen ...


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