Thursday, January 21, 2010

Tornado hits Huntsville

Da stand der Reporter nun inmitten der Trümmer und beschrieb das menschliche Leid, die Ausweglosigkeit und die Tränen, die diese Naturkatastrophe hervorgerufen hatte.
Das Leben von unzähligen Menschen sei heute auf immer verändert worden und man werde selbstverständlich live weiter darüber berichten, bis die Krise endlich überstanden sei.
Nein, das war kein Report aus Haiti, sondern aus Huntsville. Während auf der Karibikinsel vor zehn Tagen wahrscheinlich hunderttausende Menschen ums Leben kamen, ganze Landstriche durch das Erdbeben zerstört wurden und Millionen Bewohner nun obdachlos geworden sind, hat der Tornado, der heute abend in Huntsville niedergegangen ist, die Dächer einiger Häuser abgedeckt, ein paar Autos herumgewirbelt und ein paar Hausfassaden eingedrückt.




Typisch amerikanisch, diese Berichterstattung - sensationslüstern, dramatisch undmit sehr eingeengter Perspektive. Man hätte die Tonart auch etwas dämpfen können. Aber so ist das hier halt - und morgen wird dann die nächste Sau durch das Dorf getrieben ...

Eigentlich ist es ja noch viel zu früh für Tornados - letztes Jahr hatten wir unseren ersten Alarm am 02. April, davor das Jahr am 11. April.
Aber ich hatte mir schon gedacht, dass sich da etwwas zusammenbraut, als ich so gegen fünf Uhr aus dem Dienst kam und auf dem Nachhauseweg diesen Himmel sah:



Das könnte sogar die Tornadozelle gewesen sein, die dann zwanzig Minuaten später die Innenstadt von Huntsville getroffen hat.

Nach zwei Jahren hier im Süden hat man soetwas wie ein zusätzliches Sinnesorgan bekommen, das einem die Nackenhaare aufstellt wenn ein Tornado in der Luft liegt. Auch meine Frau, als sie das merkwürdige Licht am Horizont sah (in der gegenüberliegenden Richtung der Wolken - habe ich auch gesehen, nur nicht fotografiert ...), wußte dass da was kommen würde.
Zum Glück liegen im Moment alle nicht benutzten Bettmatratzen im Wohnzimmer - die Kinder wollten eine Hüpflandschaft haben - so dass die Vorbereitung des Schutzraumes diesmal recht flott ging. Der Tornado-Alarm wird ja grundsätzlich immer für ein ganzes County gegeben, auch wenn die tatsächliche Gefahr in diesem Fall rund zwanzig Kilometer von uns entfernt, in Downtown Huntsville, war. Sicher ist sicher und better safe than sorry, wie man hier sagt.

Nach dem brutal kalten Winter, mit zweistelligen Minusgraden über Wochen hinweg, mit Schnee der sogar liegen blieb und dem ersten Tornado im Januar, bin ich mal gespannt, was das Jahr wetterseitig noch so alles an Überraschungen bringen wird ...

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