Thursday, June 26, 2008

No Manager ... No Service!

Gestern waren wir im Applebee's. Großes Abschiedsessen für Oma, die heute ja wieder nach Deutschland zurück fliegen sollte. Wir mussten auch gar nicht lange warten, nur fünf statt der sonst in diesem Lokal durchaus üblichen zwanzig Minuten. Da saßen wir also nun am Tisch und studierten die Speisekarte .... und studierten ... und weiter studierten wir ... und dann legten wir sie zur Seite und hielten nach dem Servicepersonal Ausschau. Das schlurfte relativ unbeteiligt durch die Gegen, räumte hier einen Tisch ab, brachte dort Essen, füllte da drüben Iced Tea nach ... und kümmerte sich nicht die Bohne um uns. Normalerweise wird man ja sofort umwuselt und nach den Getränkewünschen gefragt, noch ehe man eigentlich so richtig Platz genommen hat. Aber diesmal - nix, nada, zilch. Drei Alternativen hat man in so einer Situation:
1. Man wartet geduldig, bis doch einer kommt und sich zuständig fühlt und versucht zwischendurch durch aufmunterndes Lächeln Aufmerksamkeit zu erregen.
2. Man geht nach vorne und macht Rabbatz, verlangt den Manager und beschwert sich ordentlich.
3. Man steht auf und ghet woanders hin.

Nummer 1 haben wir zwanzig Minuten getan, zuerst ganz froh, dass man uns diesmal ungestört die üppige Speisekarte studieren ließ und uns nicht schon nach zwei Minuten zu einer Entscheidung zwang (Steak oder Burger oder Nudeln oder Rippchen oder Chicken oder Shrimps ... aaaahhhhh!). Dann aber zunehmend ungeduldiger, weil etwas zum Trinken auch nicht schlecht gewesen wäre während der Wartezeit.
Zu Nummer 2 hatte ich keinen Bock - das sollte ja ein fröhlicher Abend werden und so ein Streit hätte die ganze Stimmung verdorben. Und wer weiß ob das Servicepersonal dann nicht aus Rache in unseren Iced Tea ge ... hätte.
Also haben wir einfach Nummer 3 gewählt und sind gegangen. Ins Outback, das nur fünf Autominuten entfernt ist. Ist ja nicht so, dass es hier keine Alternativen gäbe. Und im Outback dann ein sehr zuvorkommender, schneller, freundlicher und wirklich exzellenter Service. Und das Essen war auch besser. Und die Moral von der Geschicht - ins Applebee's gehn wir niemals nicht.

Und dann heute in der Schnitzelranch - ja, die gibt es noch. Aber nicht mehr lange, wenn die so weiter machen. Ein Kollege und ich zum Mittagessen rein, drei andere Parties warten schon im Eingangsbereich. Im Lokal selbst ungefähr die Hälfte der Plätze unbesetzt. Servicepersonal serviert Essen, lehnt am Tresen und keiner kommt zu uns. Wenigstens ein "Hallo, schön dass ihr gekommen seid, es dauert noch ein wenig aber wir wissen dass ihr da seid und hier habt ihr schon mal die Karte, damit es später am Tisch dann ruckzuck geht mit dem Bestellen" hätte es geben können. Nix, nada, zilch. Wieder die drei Alternativen. Wir haben dann auf der anderen Straßenseite chinesisch gegessen. Ist ja nicht so, als ob die Schnitzelranch der einzige Futtertrog hier wäre.
Und die Moral von der Geschicht - so macht die Schnitzelranch bald dicht.

Woran lag es denn nun, diese für US Verhältnisse so völlig untypische Beahndlung der zahlenden Kundschaft? Beide Male waren die Manager nicht da. Im Applebee's sah man dem Personal die Lustlosigkeit regelrecht an. Und wenn in der Schnitzelranch die Chefin nicht da ist, fühlt sich keiner so richtig zuständig und verantwortlich. Da kann man noch so gutes Essen haben - was beide Restaurants durchaus vorweisen können, sie sind dabei aber nicht besser oder schlechter als jeder andere Laden hier auch - wenn der Service nicht stimmt, verlieren sie Kunden. Und das ist die wahre Moral von der Geschicht.

No comments: