Sunday, February 13, 2011

Made in China

Neulich hat Präsident Obama die Top Ten der US-Wirtschaftsbosse empfangen und ihnen ins Gewissen geredet, dass sie doch bitte dafür sorgen sollten mehr Arbeitsplätze in den USA zu schaffen.
Die zehn haben freundlich genickt und sind dann wieder heim nach China gefahren.

Klar ist das keine Geschichte, die sich wirklich zugetragen hat. Aber am Galgenhumor der Bevölkerung kann man meistens sehr präzise ablesen, wo der Schuh kneift.
Und hier kneift er gewaltig wenn die Sprache auf "Made in China" kommt.
Fast nichts das es hier zu kaufen gibt ist noch in den USA gemacht. Und von den Sachen, die im Ausland hergestellt wurden kommt der weitaus überwiegende Teil aus dem Reich der Mitte. Vom Toaster, über den MP-3 Player, Schuhe, Staubsauger, Kinderspielzeug, bis hin zu Apfelsaft und Senf - China hat das Produktionsmonopol in fast allen Lebensbereichen.

Nun ist das ja per se erstmal kein Beinbruch - in China wurde schließlich über die Jahrtausende so einige nützliche Sachen erfunden und hergestellt, vom Schießpulver über den Kompass bis hin zur Seide. Man hat es hier also nicht mit irgendwelchen tumben Barbaren zu tun, sondern mit einer Kultur die schon für sehr lange Zeit technologisch und industriell mithalten konnte.
Leider muss man aber auch zugeben, dass in den letzten zwanzig Jahren Chinas wirtschaftlicher Aufschwung als die Werkbank der Welt auch deshalb möglich geworden ist, weil dort billig gefertigt wird. Und wo billige Fertigung das Maxim allen Tuns ist, leidet zuerst und am meisten die Qualität. Mit anderen Worten, wo "Made in China" drauf steht ist meistens Schrott drin.

Wir haben auch schon so unsere Erfahrungen mit "Made in China gemacht".
Erst heute Abend ist uns unsere Brotbackmaschine abgeraucht. Schon seit längerem hat sie beim Teig kneten gequietscht und geächzt und heute hat dann schließlich das Getriebe mit fürchterlichem Plastikgestank den Geist auf gegeben.
Gute Zwei Jahre hat das Ding durchgehalten. Unsere Analyse (wir sind ja beide Ingenieure und analysieren daher recht viel in der Gegend herum den ganzen Tag ...) ergab, dass 1. wir als Deutsche sehr viel mehr Brot backen als der Durchschnittsamerikaner und 2. unsere Brote aus handfestem Teig bestehen und nicht aus diesem Fluffi-Wuffi Zeug das dann diese typische beliebig zusammen pressbare Sandwichunterlage ergibt, die hier fälschlicherweise Brot genannt wird.
Diesen Stress haben die Plastikzahnräder in dem Ding irgendwann einfach nicht mehr ausgehalten - und jetzt müssen wir uns eine neue Maschine kaufen.
Da wir noch gut anderthalb Jahre hier sein werden, sollten wir damit dann so gerade eben hinkommen ...

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