Saturday, March 13, 2010

RIP


Da fahre ich also heute die Hughes Road herunter und plötzlich steht der Verkehr. Sechs Polizeiwagen mit Blaulicht blockieren beide Fahrtrichtungen.
Ein Unfall? Ein Bankräuber? Ein Wasserrohrbruch?
Nein, eine Beerdigung.
Das ist hier so - zur Beerdigung marschiert man hier nicht hinterm Sarg her, sondern man fährt hinterher. Im Konvoi. Langsam. Und die Polizei sorgt dafür, dass nach vorne der Weg frei ist und dass von hinten keiner in das Konvoiende rast.
Wenn einem so eine Prozession auf der Gegenfahrbahn entgegen kommt, stoppt alles und erweist so dem Toten den letzten Respekt. Finde ich gut, habe aber erstmal die Eingeborenen fragen müssen was da los war, als mir das zum ersten Mal passiert ist.
Und am Ende der Reise sperrt die Polizei dann die Einfahrt zum Friedhof ab, so dass der ganze Konvoi - üblicherweise so drei bis vier Dutzend Fahrzeuge - ungehindert und würdevoll zur letzten Ruhestätte einbiegen  kann.
Allerdings bleibt man dann nicht im Auto sitzen und nimmt an der Zeremonie mit heruntergekurbeltem Fenster teil.
Nein, ausgestiegen wird dann doch - obwohl ich mir reichlich sicher bin, dass es irgendwo im Westen - vielleicht in Las Vegas sogar - die drive-through Beerdigung gibt ...

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