Tuesday, November 4, 2008

Barry O.

Sie hat sich dann doch getraut und ist wählen gegangen, unsere Südstaatenpflanze. Und natürlich hat sie McCain gewählt - die sichere Wahl, da weiß man was man hat.
Aber dann hat sie sich doch geärgert - weil ihr nämlich jemand auf dem Weg zurück ins Office erzählt hat, dass Obama eigentlich gar nicht so heißt, sondern seinen Namen irgendwann einmal von Barry in Barack geändert hat. Und siehe da - ein kurzer Blick ins Internet und sie fand jede Menge Bestätigung dafür.
Also, wenn er eigentlich Barry heißt, dann hätte sie ihn wohl eigentlich doch wählen können - oder nicht? Hin- und hergerissen haderte sie mit der verdammten Demokratrie, die sie zwingt solche Entscheidungen zu treffen.

Aber auch andere, viel, viel wichtigere Entscheidungen wurden heute getroffen. Das erst Ergebnis, das heute abend mit 100% ausgezählter Stimmen unmittelbar nach Schließen der Wahllokale feststand, war die Abstimmung darüber ob in Arab, einer kleinen Gemeinde vor den Toren Huntsvilles, von nun an Alkohol verkauft werden darf. 54% zu 46% dafür - na denn Prost!

Im Rennen der beiden Parkers, des Teufels gegen das Reptil, ist momentan noch keine Sieger auszumachen - einen Gewinner kann es dabei ja nicht geben, verlieren werden in jedem Fall die Leute hier im District, die schließlich durch einen dieser feinen Herren in Washington vertreten werden.

Außerdem werden heute auch noch jede Menge Tax Collectors, License Directors, Superitendents, Commissioners und Judges gewählt.
Steuereinnehmer, Autozulassungsstellendirektoren, Schulräte, Stadtplaner und Richter sind in Deutschland alles Beamte.
Was man sich hier davon verspricht, den Tax Collector zu wählen? Weniger Steuern? Nein, die Kandidaten warben damit, die Warteschlangen vor den Schaltern zu verkürzen.
Nun ja, damals als das Land noch spärlich besiedelt war, hat man solche Ämter in den Ortschaften reihum verteilt, damit nicht immer derselbe damit belastet wurde. Denn Geld gab es dafür nicht, das waren alles Ehrenämter. Heutzutage ist das natürlich alles ein ziemlicher Anachronismus - wie so manches in Amiland. Hier fährt man schließlich immer noch Supertrucks mit sechs Litern Hubraum, während der Rest der Welt auf Elektromotor-Sparmobile umsteigt.
Aber das ist ein anderes Thema.
Vielleicht wird ja alles anders, wenn Barry gewinnt und das Land einmal so richtig umkrempelt. wenn er sich traut - mit dem Namen ...

Nachtrag: Und dann war es doch kein richtig knappes Rennen. Gerade eben hat Sen. McCain seine Niederlage anerkannt und Obama zum Gewinn der Präsidentschaft gratuliert. Dann kann es ja losgehen ...

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