Thursday, June 28, 2012

111 F

111 Grad Fahrenheit um kurz nach 6 Uhr Abends.
Das sind knappe 44 Grad Celsius.
Wir ersticken hier vor Hitze.
Die Times titelte heute "Welcome to the furnace" - Willkommen im Hochofen.
Und wir haben erst Ende Juni - die heißen Tage kommen erst noch ...


Saturday, June 23, 2012

Milestone II

Am 15. Juni 2011, also vor fast genau einem Jahr, konnte ich erleben wie meine Nikon Spiegelreflex Kamera nach 9999 Aufnahmen wieder von 1 an zu zählen fing.
Heute hat sie das wieder getan ...
Ich mache also pro Jahr rund 10000 Fotos mit dieser Kamera. Dazu kommt noch meine Sony NEX-5n, mit der ich vor allen Dingen Restaurant-Fotografie betreibe (siehe auch The Great North Alabama BBQ Quest) und meine Kompaktknipse, die ich auf Dienstreisen dabei habe und mit der ich auch noch unser Familienleben dokumentiere.
Klar, dass nicht alle 10000 Aufnahmen ein anderes Motiv zeigen. Ich mache grundsätzlich Belichtungsreihen, was die Anzahl schon mal um ein Drittel schrumpfen lässt. Dann mache ich von den meisten Motiven auch noch mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven, was noch mal rund ein Drittel ausmachen dürfte. Dann sind da die Aufnahmen, die nix werden - vor allen Dingen bei Sportveranstaltungen, wenn ich die Dynamik einfangen will und das per Mitziehtechnik mache. Das verringert die Zahl der technisch guten Bilder nochmal um die Hälfte. Jetzt sind wir bei 500 Bildern angelangt, die ich für vorzeigbar halte. Man kann davon ausgehen dass davon ungefähr 5% wirklich Super und zur Veröffentlichung geeignet sind.
25 Bilder pro Jahr, für die ich mich nicht schämen muss und die meinen Ansprüchen genügen. Zwei pro Monat. Kann ich mit leben ...


Schlaaaaand!

Ich weiß ja nicht ob das in Good Old Germany überhaupt noch Mode ist ... aber beim durchkramen meines Arbeitszimmers ist mir dieser Tage ein Spiegelbikini in die Hände gefallen. Der war damals, vor zwei Jahren, während der Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika en vogue.
Nun ja, ich denke mal hier in Amiland kann ich den während der laufenden Europameisterschaft wieder auf ziehen - vielleicht lasse ich ihn auch danach dauerhaft drauf, ich bin schon mehrmals darauf angesprochen worden und jeder fand ihn ganz toll und hatte sowas noch nie gesehen. Hmm, vielleicht ist das sogar eine Marktlücke hier mit der man Geld verdienen könnte ...


Tuesday, June 19, 2012

The Specialist

Einer meiner vor mehr als fünfzehn Jahren überkronten Zähne fing plötzlich an mir Probleme zu bereiten.
Also bin ich zu meinem Zahnarzt, der die Krone entfernte und dann kopfschüttelnd meinte dass dort ziemlich viel gemacht werden müsste. Bevor er damit aber anfangen könne, würde eine Wurzelbehandlung des Zahnes notwendig sein.
Nun gut, dachte ich, habe ich ja schon mal bei ihm gehabt, dann fang mal an.
Nee, klärte er mich auf, die Backenzähne würde er nicht machen - dafür gibt es hier Spezialisten, sogenannte Endodontisten. Die kümmern sich ausschließlich um Wurzelbehandlungen der Backenzähne.
Unglaublich. Aber wahr. Ich habe heute selber eine Stunde lang kopfüber mit weit aufgesperrtem Maul bei so einem in der Praxis gelegen. Der hatte sogar einen Flachbildschirm an der Decke - den ich aber die meiste Zeit nicht sehen konnte, weil er andauernd mit seinen Armen vor meinem Gesicht herum gefuchtelt hat.
Drei Kanäle hat er im Zahn Nummer 14 verarztet und gemerkt habe ich so gut wie nix. Ein Spezialist eben.

Das mit den Spezialisten ist hier in Amiland eine wahre Epidemie.
Als meine Frau Probleme mit ihrem Fuß hatte haben wir erst drei Spezialisten durchtelefoniert, bevor wir endlich an den geraten sind, der für den Bereich von der Ferse zum Mittelteil zuständig war. Anscheinend haben die Fuß-Orthopäden hier drei Spezialisierungsgebiete, zu dem oben bereits genannten auch noch der Bereich Mitte bis Ballen, und den Bereich der Zehen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob der letztgenannte auch für die Zehennägel zuständig ist ...




Monday, June 18, 2012

Linens

Heute haben wir Post von der UAH bekommen. Mit einer alarmierenden Nachricht - die betten in den Studentenwohnheimen haben Überlänge und deshalb passen dort keine regulären Bettlaken. Neeeeein! Was für eine Katastrophe, die uns da auf dem offiziellen Briefpapier der Uni vom Assistant Director of Resident Programs mitgeteilt wurde.
Aber keine Sorge, die guten Leute von der UAH haben eine Lösung parat - für nur $312.15 (incl. shipping) kann man bei einer Firma, deren Werbebroschüre netterweise dem Schreiben bei lag, passende Bettwäsche kaufen. Inklusive Kissen, Tagesdecken, Unterbettstaukasten und vielem mehr, insgesamt aus 26 Teilen besteht dieses Lebensrettungspaket. Das man in 37 Farbkombinationen (Mehr sind online verfügbar! Allerdings leider keine mit dem UAH Logo drauf) haben kann.
Hurra, wir sind gerettet! Unser Sohn muss nicht auf der blanken Matratze dahin vegetieren, sondern kann bei jeder Kissenschlacht im Wohnheim stilvoll mitmachen.
Oder aber wir gehen zum nächsten Wal Mart und kaufen ihm für $10 ein Bettlaken in Übergröße, das er dann zusammen mit seiner bisherigen Bettwäsche verwendet.

Hier in Amiland ist selbst das Lernen kommerzialisiert. Die Unis machen sich zu Handlangern von solch fragwürdigen Unternehmungen wie dem Bettwäsche-Verkäufer. Und denken sich nichts dabei. Wieso auch, sie bekommen bestimmt Prozente und so wäscht eine Hand die andere und jeder profitiert von dem Deal. It's the American Way ...




Tuesday, June 12, 2012

Student of UAH

Heute hat sich unser Großer in der Uni eingeschrieben - mit zarten 17 Jahren ist er nun Student der Chemie. Im August geht es dann los - ziemlich aufregend das Ganze, nicht nur für ihn sondern auch für seine gestressten Eltern ...

Saturday, June 9, 2012

Florida Vacation

Nachdem wir in den vergangenen Jahren bereits mehrmals in den Smoky Mountains waren, hatte die Familie beschlossen dass es dieses Jahr an der Zeit sei endlich einmal an den Strand zu fahren.
Also haben wir ein wirklich schönes Haus in Destin gemietet und sind die gut 350 Meilen dorthin gefahren.
War ein toller Urlaub - wir haben viel unternommen, aber haben auch sehr entspannt öfter mal gar nichts getan und einfach genossen die Zeit mit lesen, TV gucken und vor sich hin dösen zu verdaddeln.

Die Kiddies waren natürlich am meisten vom Strand angetan. Da es tagsüber unerträglich heiß war und der Strand picke-packe-voll mit Touristen war sind wir da immer erst am späten Nachmittag hin gegangen. Dann waren weitaus weniger Leute da und die Temperaturen waren erträglich.
Vor allem unser Kleinster war gar nicht mehr aus dem Wasser weg zu bewegen. Jede Welle, die angespült wurde, begrüßte er mit lauten schreien und warf Sand nach ihr. Der Große und seine Schwester bauten indessen elaborierte Sandburgen.

Zur Abwechslung haben wir dann unter anderem eine Bootstour unternommen um Delfine zu sehen. War ein sehr kabbeliges Wetter an dem Tag, was ich als alter Mariner sehr genossen habe, bei einigen Mitgliedern meiner Familie aber nicht auf große Gegenliebe gestoßen ist. Ein paar Delfine haben wir auch tatsächlich gesehen, aber immer nur ganz kurz.
Besser zu beobachten waren sie dann im Gulfarium, so einer Art SeaWorld in klein. Aber am meisten hat die Kiddies der große fiese Alligator dort beeindruckt.

Auch in Pensacola, im dortigen Naval Air Museum sind wir gewesen - wie immer faszinierend. Ich kannte es ja schon von meinen früheren Besuchen dort vor gut zehn Jahren aber inzwischen haben sie dort vieles modernisiert und sogar eine komplett neue Halle errichtet. Für die Kiddies war auch das ein Schlaraffenland - Flugzeuge zum anfassen, Cockpits in die man sich setzen konnte, Flugzeugträgermodelle und bunte Bemalungen der Flieger. Und meine Frau war auch total happy, weil sie endlich einmal ihr Lieblingsflugzeug, die F-14 Tomcat, live und in Farbe erleben konnte.

Kulinarisch war die Reise auch ein Erlebnis.
Wir waren im Hard Rock Cafe in Destin - und haben kein T-Shirt gekauft. Die hatten recht gutes Essen dort aber nix besonderes.
Viel besser hat da allen der Golden Corral gefallen, ein All-You-Can-Eat Buffett mit Schokoladenfontäne, Zuckerwatte und Eis zum Nachtisch.
Dann waren wir noch in einer der großen Touristenattraktionen der Gegend - Fudpuckers. Das ist ein riesiger Komplex mit Restaurant, Bar, Souvenirshop und Alligatorfarm. Typisch Amiländisch - eine Mischung aus Hard Rock Cafe, Gulfarium und Disney World. Das Essen war ganz okay - und hier habe ich mir dann auch ein T-Shirt gekauft.
Ach ja, und im weltschlechtesten BBQ sind wir dann auch noch gewesen - dort hat das Fleisch von Fett nur so getrieft (das resultierende Sodbrennen spüre ich heute noch ...) und die Beilagen-Salate haben nach totem Fisch geschmeckt.

An unserem letzten Tag hatten wir dann eigentlich vor über Mobile zurück nach Hause zu fahren, um uns dort das Schlachtschiff USS Alabama anzusehen. Daraus wurde aber nix.
Kurz vor Pensacola fing die Welt an unter zu gehen. Eine enorme Regenfront setzte innerhalb kürzester Zeit die gesamte Region von Mobile bis nach Destin unter Wasser - und wir waren mittendrin.
neben uns lief das Wasser in breiten Strömen (mit Wellengang!) die Straßen hinunter, sammelte sich in den Senken und machte die gesamte Stadt in kurzer Zeit unpassierbar. Kurz nachdem wir draußen waren wurde dort der Notstand ausgerufen. Wir hatten unglaubliches Glück - eine Viertelstunde später und wir wären zusammen mit hunderten anderer Autos hilflos in den Fluten getrieben. Dank GPS fanden wir einen direkten Weg, hatten aber zwei, drei recht brenzelige Situationen zu bestehen, bei denen das Wasser beim durchqueren von Senken bis an die Oberkante der Seitenfenster spritzte, bis wir auf der höher gelegenen Autobahn waren und auf dem weg nach Hause.
Mobile findet dann eben nächstes Jahr statt ...