Monday, May 28, 2012

Dog Days Flea Market II

Letztes Jahr war ich zum ersten Mal beim Dog Days Flea Market in Ardmore. Dort kommen jedes Wochenende allerlei Händler zusammen und veranstalten eine Mischung aus Bauern-, Floh- und Ramschmarkt. Von jungen (Jagd-)Hundewelpen (die dem Ganzen den Namen gaben) über Treckerreifen bis zu Vedervieh und selbsteingelegtem Gemüse ist dort alles zu haben - die Masse macht aber Ramsch aus der eigenen Garage aus. Und am langen Memorial Day Wochenende im Mai sind dann über tausend Händler dort.
Während letztes Mal für mich noch der Aha-Effekt recht groß war, was man da so alles entdecken konnte, inklusive der Typen die dort, Gewehr geschultert, herum liefen, war es diesmal ... enttäuschend.

Viele der großen Händler, von denen ich mir erhofft hatte dort ein BBQ Schild zu finden, waren gar nicht erst da - es klafften doch sehr sichtbare Lücken.
Einige davon waren offensichtlich von Händlern anderer landsmannschaftlicher Zugehörigkeit aufgefüllt worden - im Gegensatz zu letzem Jahr waren einige chinesische und lateinamerikanische Händler zu sehen. Und was bieten die an? Billigen Tand und extra für den US Markt produzierten Ramsch. Nachgebaute iPhone-Hüllen, Plastik-Glitzerkram, verdächtig preiswerte Marken-Sonnenbrillen ...

Fazit: Abhaken. Letztes Jahr war anscheinend der Schwanengesang der "guten alten Zeit" dieser Veranstaltung, Von nun an wird es bergab gehen und in fünf Jahren wird der billige, extra für diesen Markt in Fernost und Lateinamerika produzierte Schund überwiegen.
Das war mal eine sehr urige, heimelige und interessante Sache, ein Insider-Tipp mit hohem Authentizitäts-Faktor. War. Jetzt nicht mehr. Billiger Jahrmarkt.

Dazu passt ein Gespräch zweier älterer Semester, das ich überhörte. Die beiden hatten offensichtlich nach ein paar Jahren Abstinenz wieder einmal den Weg hierher gefunden. Sie beschwerten sich vehement über die Parkgebühren, die wohl jahrzehntelang bei einem Dollar gelegen hatten und nun auf das doppelte angewachsen waren. Dabei hatte sich aber das Produkt - ein Platz für das Auto auf einem staubigen Wiesenstück - überhaupt nicht geändert. Die beiden waren sich einig in ihrer bitteren Einschätzung: Das, was dieses Land tötet ist die Gier der Leute. Nun ja, das nennt man dann wohl Kapitalismus ...




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