Nun ja, so sehr viele Gelegenheiten in Alabama Schneemänner zu bauen hat man nicht - heute, am Weihnachtstag konnten wir uns da richtig austoben ...
Von Deutschland nach Alabama ... ein Abenteuer der besonderen Art. Erlebnisse, Gedanken, Absonderlichkeiten - was mir so ein- und auffällt. Und wieso der komische Name - We're French? Siehe rechts unter "About me" ...
Saturday, December 25, 2010
Snowmen in Alabama
Santa and the Princess - a Christmas Story
Unsere kleine Prinzessin meinte gestern, dass Weihnachten ausfallen müsse - es läge ja gar kein Schnee und ohne Schnee kann Santa mit seinem Schlitten ja gar nicht zu uns kommen. Ich versuchte sie davon zu überzeugen dass Santa hier in Huntsville immer einen Raketenschlitten benutzt weil hier ja eigentlich nie Schnee liegt. Er geht dann ins Space and Rocket Center, denn da hat er ihn das Jahr über abgestellt, unter den anderen Raketen und Raumkapseln dort. Aber das wollte sie mir nicht so recht glauben und sie war ganz traurig, weil Santa ihr nun keine Geschenke bringen konnte.
Aber als sie dann heute morgen aufstand und aus dem Fenster sah - da waren die Straßen ganz weiß und die Wiesen auch und auf dem kleinen See vor unserem Haus hatte sich eine dünne Eisschicht gebildet - und auch dort lag ganz frischer, weißer Schnee drauf. Das ganze Land war mit Schnee überzogen und immer noch kamen dicke Flocken vom Himmel herunter.
Unsere kleine Prinzessin sprintete die Treppe herunter um zu gucken, ob Santa da gewesen war. Am Weihnachtsbaum brannten die Lichter, das Glas Milch und die Kekse, die sie für ihn hin gestellt hatte, waren ausgetrunken und aufgegessen und auch die Möhre, die für Rudolph das Rentier auf demm Tisch gelegen hatte, war abgeknabbert. Santa war tatsächlich hier gewesen! Und unter dem Weihnachtsbaum lagen ganz viele Geschenke. Weihnachten war gerettet und es sollte so perfekt werden, wie eine kleine Prinzessin sich das nur vorstellen konnte.
Aber als sie dann heute morgen aufstand und aus dem Fenster sah - da waren die Straßen ganz weiß und die Wiesen auch und auf dem kleinen See vor unserem Haus hatte sich eine dünne Eisschicht gebildet - und auch dort lag ganz frischer, weißer Schnee drauf. Das ganze Land war mit Schnee überzogen und immer noch kamen dicke Flocken vom Himmel herunter.
Unsere kleine Prinzessin sprintete die Treppe herunter um zu gucken, ob Santa da gewesen war. Am Weihnachtsbaum brannten die Lichter, das Glas Milch und die Kekse, die sie für ihn hin gestellt hatte, waren ausgetrunken und aufgegessen und auch die Möhre, die für Rudolph das Rentier auf demm Tisch gelegen hatte, war abgeknabbert. Santa war tatsächlich hier gewesen! Und unter dem Weihnachtsbaum lagen ganz viele Geschenke. Weihnachten war gerettet und es sollte so perfekt werden, wie eine kleine Prinzessin sich das nur vorstellen konnte.
Friday, December 24, 2010
Merry Christmas, Y'All ...
Für alle, die das Fest noch im alten, traditionellen Stil feiern - Frohe Weihnachten!
Bei uns gibt es heute Abend nach dem Gottesdienst in der lutherischen Kirche in Madison Kartoffelsalat und (echte Meica) Würstchen. Und morgen früh, so wie es hier Sitte ist, werden dann die Geschenke aus gepackt. Dann haben die Kinder einen ganzen Tag um damit zu spielen und das Ganze wird ein wenig entzerrt. Wir verbinden halt das beste unserer zwei Welten miteinander, wo wir nur können ...
Bei uns gibt es heute Abend nach dem Gottesdienst in der lutherischen Kirche in Madison Kartoffelsalat und (echte Meica) Würstchen. Und morgen früh, so wie es hier Sitte ist, werden dann die Geschenke aus gepackt. Dann haben die Kinder einen ganzen Tag um damit zu spielen und das Ganze wird ein wenig entzerrt. Wir verbinden halt das beste unserer zwei Welten miteinander, wo wir nur können ...
Thursday, December 23, 2010
Drive Through Christmas
Und für alle die, deren Zeit zu kostbar ist um Weihnachten ruhig und beschaulich zu feiern, gibt es jetzt in Somerville, Alabama, die "Drive-Through-Christmas" - Weihnachten zum Durchfahren, so wie man sich am McDonalds-Schalter mal kurz einen Burger holt. Die Vorzeigeschnelllebig-und -wegwerfgesellschaft in voller Aktion, Weihnachten als Show, abgehakt und weiter geht's.
Na ja, in Vegas gibt es ja schon seit längerem die Drive-Through-Trauung, einige Drive-Through-Kirchen sind bekannt und irgendwo habe ich einmal etwas über die Drive-Through-Beichte gehört.
Für eine Nation, die von sich selber glaubt in Gottes eigenem Land zu leben, jeden Mittwoch und Sonntag kollektiv im Gottesdienst sitzt und felsenfest davon überzeugt ist, dass sich durch Beten alle Probleme lösen lassen, nehmen die ganz schön viele Abkürzungen. Ganz unter dem Motto "Auf bequemem Weg in den Himmel".
Leider habe ich davon zu spät erfahren, als ich hin kam war alles schon abgebaut, nur noch das Werbeschild stand vor der Wiese, auf der diese Monstrosität statt gefunden hatte. Durchgeführt wurde das übrigens von der örtlichen Baptisten Kirche, mit über hundert Darstellern, lebenden Tieren und bestimmt ganz viel Pathos und Kitsch.
Steht schon auf meinem Kalender für's nächste Jahr - als kulturelle Studie sozusagen, unter dem Titel "Der Amiländer und seine bizarren Festtagsbräuche" ...
Na ja, in Vegas gibt es ja schon seit längerem die Drive-Through-Trauung, einige Drive-Through-Kirchen sind bekannt und irgendwo habe ich einmal etwas über die Drive-Through-Beichte gehört.
Für eine Nation, die von sich selber glaubt in Gottes eigenem Land zu leben, jeden Mittwoch und Sonntag kollektiv im Gottesdienst sitzt und felsenfest davon überzeugt ist, dass sich durch Beten alle Probleme lösen lassen, nehmen die ganz schön viele Abkürzungen. Ganz unter dem Motto "Auf bequemem Weg in den Himmel".
Leider habe ich davon zu spät erfahren, als ich hin kam war alles schon abgebaut, nur noch das Werbeschild stand vor der Wiese, auf der diese Monstrosität statt gefunden hatte. Durchgeführt wurde das übrigens von der örtlichen Baptisten Kirche, mit über hundert Darstellern, lebenden Tieren und bestimmt ganz viel Pathos und Kitsch.
Steht schon auf meinem Kalender für's nächste Jahr - als kulturelle Studie sozusagen, unter dem Titel "Der Amiländer und seine bizarren Festtagsbräuche" ...
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A Holiday Tradition No More ...
Seit über zwanzig Jahren gehörte es in der Weihnachtszeit zu Huntsville, wie der Schlitten zu Santa: das Christmas-Display des Dr. John Higginbotham im Horseshoe Bend.
Lebende Rentiere, zehntausende Lichter, ein Karussell, Musikbeschallung der Nachbarschaft, Polizisten die verzweifelt versuchten das schaulustigeninduzierte Verkehrschaos ab fünf Uhr Nachmittags einigermaßen zu bändigen, Berichterstattung im regionalen TV - eine Weihnachtstradition in Huntsville eben.
Das alles ist nicht mehr - letztes Jahr bestrahlte der Santa-Train noch einmal die halbe Nachbarschaft aber dieses Jahr war noch nicht einmal ein einziges Lichtlein zu sehen.
Dr. Higginbotham wurde zu alt dafür, zudem musste er sich kurz nach Weihnachten einer schweren Operation unterziehen. Diese abrupte Entwicklung kam auch für ihn überraschend - also ließ er die Lichter einfach in der Garage, bestellte die Rentiere ab und überließ anderen das Feld der technicoloristischen Untermalung der Weihnachtszeit.
Nein, leicht gefallen ist es ihm nicht, das sagte er allen TV-, Radio- und Zeitungsjournalisten, die ihn fragten, denn ein großes Stück seines bisherigen Lebens ging damit zu Ende.
Vielleicht, so sinierte er hoffnungsvoll, könne er im nächsten Jahr, mit der Hilfe von Freunden und Kollegen, ja noch ein letztes Mal alles wieder aufbauen - damit es mit einem würdigen Abschluss endete.
Das ist ihm - und Huntsville - zu wünschen. Ich würde es meinen Kinder zu gerne zeigen ...
Lebende Rentiere, zehntausende Lichter, ein Karussell, Musikbeschallung der Nachbarschaft, Polizisten die verzweifelt versuchten das schaulustigeninduzierte Verkehrschaos ab fünf Uhr Nachmittags einigermaßen zu bändigen, Berichterstattung im regionalen TV - eine Weihnachtstradition in Huntsville eben.
Das alles ist nicht mehr - letztes Jahr bestrahlte der Santa-Train noch einmal die halbe Nachbarschaft aber dieses Jahr war noch nicht einmal ein einziges Lichtlein zu sehen.
Dr. Higginbotham wurde zu alt dafür, zudem musste er sich kurz nach Weihnachten einer schweren Operation unterziehen. Diese abrupte Entwicklung kam auch für ihn überraschend - also ließ er die Lichter einfach in der Garage, bestellte die Rentiere ab und überließ anderen das Feld der technicoloristischen Untermalung der Weihnachtszeit.
Nein, leicht gefallen ist es ihm nicht, das sagte er allen TV-, Radio- und Zeitungsjournalisten, die ihn fragten, denn ein großes Stück seines bisherigen Lebens ging damit zu Ende.
Vielleicht, so sinierte er hoffnungsvoll, könne er im nächsten Jahr, mit der Hilfe von Freunden und Kollegen, ja noch ein letztes Mal alles wieder aufbauen - damit es mit einem würdigen Abschluss endete.
Das ist ihm - und Huntsville - zu wünschen. Ich würde es meinen Kinder zu gerne zeigen ...
Saturday, December 18, 2010
Getting the Job done
Es gibt ein paar Dinge, auf die ist man stolz hier im Süden - seine (College) Football Teams, BBQ, Pick-up Trucks ... und seine Helden der Arbeit. "Getting the Job done" ist hier ein Credo, ein Qualitätsbegriff, wie in Deutschland es einmal der "Meisterbetrieb" war. Man hört erst auf zu arbeiten, wenn die Arbeit vollständig und zur Zufriedenheit des Kunden ausgeführt wurde. Sollte eigentlich ja selbstverständlich sein, denn wofür sonst bezahlt man als Kunde? Aber wie bei so vielem, gibt es halt solche und solche und wiederum solche, die solche mit in Verruf bringen.
Ein Qualitätsmerkmal, auf das hier in Amiland besonders viel Wert gelegt wird, ist Schnelligkeit. Nicht darf wirklich lange dauern und zur Not arbeitet man auch am Wochenende und an Feiertagen, damit nur ja nicht der Eindruck erweckt wird, dass da eventuell irgendetwas schief läuft, weil nix voran geht.
Und wenn alles nichts hilft, wird einfach ordentlich geklotzt - an allen Fronten. Zeit ist schließlich Geld und Geld was für Zeit ausgegeben wird, geht dem Profit, der Re-investierung oder dem allgemeinen Wirtschaftsleben verloren. Zeit ist also gewissermaßen der große Störenfried des ungebremsten Kapitalismus. Und somit Un-Amerikanisch. Und somit unter Terrorverdacht. Grundsätzlich mal.
Aber bevor das hier zu weit geht, zurück zu der Geschichte, die ich eigentlich erzählen will.
Da gibt es in Madison ein kleines Stückchen Land, nicht weit von der Eisenbahnstrecke, in der neuesten Mini-Strip-Mall der Stadt, ungefähr so groß wie ein Fußballfeld.
Das Land gehört der Asbury Church, die stinkend reich ist und erst im Sommer einen Riesenanbau zu ihrem sowieso schon riesigen Kirchenkomplex vollendet hat. Eine der ausgelagerten Einrichtungen ist der Thrift Store, der sich bisher in einem kleinen Raum in einer inzwischen sehr herunter gekommenen Mini-Strip-Mall eine Meile weiter Richtung Huntsville befindet. Diesem Thrift Store kann man seine gebrauchten Dinge spenden und sie werden dort für wenig Geld an die weniger betuchten Einwohner der Region verkauft. Der Erlös aus dem Verkauf wird dann von der Kirche für weitere wohltätige Zwecke verwendet.
Eine sehr noble und unterstützenswürdige Sache also (wir haben im Laufe der letzten drei Jahre praktisch alle unsere abgelegte Kleidung dort abgegeben).
Nun also wird der Store umziehen in ein neues, größeres Gebäude in einer besseren Gegend der Stadt. Dafür muss aber erstmal der Grund hergerichtet werden. Also hat man vor gut vier Wochen mit einem kleinen Bagger angefangen. Dann kamen im Laufe der Zeit immer mehr Maschinen dazu und heute waren es - auf einer Fläche von ungefähr Fußballfeldgröße - sieben verschiedene - große! -Tiefbaumaschinen, die sich darauf drängelten. Gewundert hat mich nur, dass sie heute nicht gearbeitet haben, so wie letztes Wochenende. Aber vielleicht haben sie ja den Zeitplan inzwischen wieder eingeholt - they are getting the job done ...
Ein Qualitätsmerkmal, auf das hier in Amiland besonders viel Wert gelegt wird, ist Schnelligkeit. Nicht darf wirklich lange dauern und zur Not arbeitet man auch am Wochenende und an Feiertagen, damit nur ja nicht der Eindruck erweckt wird, dass da eventuell irgendetwas schief läuft, weil nix voran geht.
Und wenn alles nichts hilft, wird einfach ordentlich geklotzt - an allen Fronten. Zeit ist schließlich Geld und Geld was für Zeit ausgegeben wird, geht dem Profit, der Re-investierung oder dem allgemeinen Wirtschaftsleben verloren. Zeit ist also gewissermaßen der große Störenfried des ungebremsten Kapitalismus. Und somit Un-Amerikanisch. Und somit unter Terrorverdacht. Grundsätzlich mal.
Aber bevor das hier zu weit geht, zurück zu der Geschichte, die ich eigentlich erzählen will.
Da gibt es in Madison ein kleines Stückchen Land, nicht weit von der Eisenbahnstrecke, in der neuesten Mini-Strip-Mall der Stadt, ungefähr so groß wie ein Fußballfeld.
Das Land gehört der Asbury Church, die stinkend reich ist und erst im Sommer einen Riesenanbau zu ihrem sowieso schon riesigen Kirchenkomplex vollendet hat. Eine der ausgelagerten Einrichtungen ist der Thrift Store, der sich bisher in einem kleinen Raum in einer inzwischen sehr herunter gekommenen Mini-Strip-Mall eine Meile weiter Richtung Huntsville befindet. Diesem Thrift Store kann man seine gebrauchten Dinge spenden und sie werden dort für wenig Geld an die weniger betuchten Einwohner der Region verkauft. Der Erlös aus dem Verkauf wird dann von der Kirche für weitere wohltätige Zwecke verwendet.
Eine sehr noble und unterstützenswürdige Sache also (wir haben im Laufe der letzten drei Jahre praktisch alle unsere abgelegte Kleidung dort abgegeben).
Nun also wird der Store umziehen in ein neues, größeres Gebäude in einer besseren Gegend der Stadt. Dafür muss aber erstmal der Grund hergerichtet werden. Also hat man vor gut vier Wochen mit einem kleinen Bagger angefangen. Dann kamen im Laufe der Zeit immer mehr Maschinen dazu und heute waren es - auf einer Fläche von ungefähr Fußballfeldgröße - sieben verschiedene - große! -Tiefbaumaschinen, die sich darauf drängelten. Gewundert hat mich nur, dass sie heute nicht gearbeitet haben, so wie letztes Wochenende. Aber vielleicht haben sie ja den Zeitplan inzwischen wieder eingeholt - they are getting the job done ...
Wednesday, December 15, 2010
Mail Box
Wettschulden sind Ehrenschulden ... also bezahle ich sie auch.
Letzte Woche in der fotocommunity stand ein Bild zur Abstimmung zum Einzug in die Gallerie, das einen blauen Briefkasten zeigte. Der war unscharf, schief und auch sonst nicht sonderlich interessant - ein typisches Knipsbild, das jemand so im vorbeigehen gemacht hatte.
Ich wette ja sonst eher selten aber hier habe ich mich dann hinreißen lassen - wenn dieses üble Machwerk Zustimmung im zweistelligen Bereich bekommen würde, sähe ich mich gezwungen meinen eigenen Briefkasten abzulichten und auch ins Voting zu stellen, schrieb ich als Kommentar zu meiner ablehnenden Stimme.
Nun ja, das Ding bekam 20 Pro-Stimmen ... bei über 700 Contras. Also war ich dran, meine Ankündigung wahr zu machen,
Das Problem war nur, dass es am Wochenende den ersten Schnee hier gab und auch sonst ganz fieses, kaltes Wetter war. Egal, ich nass, meine Kamera nass, meine Hände blau gefroren ... aber die Fotos waren im Kasten.
Rein damit ins Voting und siehe da, nur 73 Abstimmer fanden das gut ... bei 575 Gegenstimmen. Immer noch viel, viel besser als die blaue Scheußlichkeit ... und für gerade mal eine Stunde Arbeit (inklusive Bearbeitung am PC) gar kein schlechtes Ergebnis. Und das soll erstmal einer besser machen ... :)
Und weil das allen Beteiligten so viel Spaß gemacht hat, werden wir jetzt versuchen eine Riesen-Collage zusammen zu bringen, mit den Briefkästen von möglichst vielen Leuten drauf. Ich bin ja mal gespannt ...
Letzte Woche in der fotocommunity stand ein Bild zur Abstimmung zum Einzug in die Gallerie, das einen blauen Briefkasten zeigte. Der war unscharf, schief und auch sonst nicht sonderlich interessant - ein typisches Knipsbild, das jemand so im vorbeigehen gemacht hatte.
Ich wette ja sonst eher selten aber hier habe ich mich dann hinreißen lassen - wenn dieses üble Machwerk Zustimmung im zweistelligen Bereich bekommen würde, sähe ich mich gezwungen meinen eigenen Briefkasten abzulichten und auch ins Voting zu stellen, schrieb ich als Kommentar zu meiner ablehnenden Stimme.
Nun ja, das Ding bekam 20 Pro-Stimmen ... bei über 700 Contras. Also war ich dran, meine Ankündigung wahr zu machen,
Das Problem war nur, dass es am Wochenende den ersten Schnee hier gab und auch sonst ganz fieses, kaltes Wetter war. Egal, ich nass, meine Kamera nass, meine Hände blau gefroren ... aber die Fotos waren im Kasten.
Rein damit ins Voting und siehe da, nur 73 Abstimmer fanden das gut ... bei 575 Gegenstimmen. Immer noch viel, viel besser als die blaue Scheußlichkeit ... und für gerade mal eine Stunde Arbeit (inklusive Bearbeitung am PC) gar kein schlechtes Ergebnis. Und das soll erstmal einer besser machen ... :)
Und weil das allen Beteiligten so viel Spaß gemacht hat, werden wir jetzt versuchen eine Riesen-Collage zusammen zu bringen, mit den Briefkästen von möglichst vielen Leuten drauf. Ich bin ja mal gespannt ...
Sunday, December 12, 2010
Let it snow ...
In Minnesota haben sie heute Nacht einen guten halben Meter Schnee auf's Dach bekommen - worauf prompt das des Metrodome, einer riesigen Mehrzweckhalle, in der auch das NFL Team der Minnesota Vikings ihre Heimspiele austrägt, eingestürzt ist. Das Video davon ist hier zu sehen - lohnt sich ...
Das Spiel gegen die Giants, das heute dort statt finden sollte, musste aus offensichtlichen Gründen verschoben werden.
Nun ja, hier hat es heute auch angefangen zu schneien. Liegen geblieben ist davon allerdings noch nichts - aber für den morgigen Berufsverkehr sehe ich da schon ein heftiges Chaos auf uns zu kommen ...
Das Spiel gegen die Giants, das heute dort statt finden sollte, musste aus offensichtlichen Gründen verschoben werden.
Nun ja, hier hat es heute auch angefangen zu schneien. Liegen geblieben ist davon allerdings noch nichts - aber für den morgigen Berufsverkehr sehe ich da schon ein heftiges Chaos auf uns zu kommen ...
Saturday, December 11, 2010
Santa Train
Wir haben hier ja dieses Eisenbahnmuseum vor der Haustür und die betreiben diesen Zug aus den 1930er Jahren, mit dem man an Wochenenden kurze Touren machen kann - einmal hin und zurück auf den drei Meilen Schienenstrang, die zum Museum gehören.
Durch diese Fahrten finanzieren sie den Erhalt, die Restaurierung und den Betrieb der historischen Züge und des Museums. Am meisten nehmen sie immer in der Weihnachtszeit ein, wenn an den drei Wochenenden vor Weihnachten der Santa Train fährt.
Dann schmücken sie die Waggons festlich und Santa geht während der halbstündigen Fahrt durch die Reihen, lässt sich mit den Kindern fotografieren, verteilt kleine Geschenke und verbreitet generell weihnachtliche Stimmung.
Das haben wir heute mit unseren dreien auch gemacht - war eine Riesengaudi ...
Durch diese Fahrten finanzieren sie den Erhalt, die Restaurierung und den Betrieb der historischen Züge und des Museums. Am meisten nehmen sie immer in der Weihnachtszeit ein, wenn an den drei Wochenenden vor Weihnachten der Santa Train fährt.
Dann schmücken sie die Waggons festlich und Santa geht während der halbstündigen Fahrt durch die Reihen, lässt sich mit den Kindern fotografieren, verteilt kleine Geschenke und verbreitet generell weihnachtliche Stimmung.
Das haben wir heute mit unseren dreien auch gemacht - war eine Riesengaudi ...
Thursday, December 9, 2010
Ketchup & Fries
Da fährt man nun stundenlang über endlose Highways und irgendwann meldet sich dann der Magen. Aber irgendwo beim nächsten McDoof anzuhalten ist nicht frin, es sind ja nur noch zwei Stunden bis zum Ziel und bald wird es auch noch dunkel, da möchste man keine Zeit verschwenden. Aber tanken muß man mittlerweile auch, also verbindet man das eine mit dem anderen und kauft zum Spirt noch was essbares.
Nun ja ... legen wir den Begriff "essbares" hier mal etwas großzügig aus. 450 Kalorien pro Packung, davon gut die Hälfte vom Fett kommend, 240 mg Salz, keine Vitamine, kein Eisen, dafür aber auch kein Cholesterin und garantiert kein einziges Gramm der bösen, bösen Trans-Fette.
Ketchup und Fritten von Burger King ... aus der Tüte.
Im Grunde sind das nur Kartoffelchips, die so gewürzt sind, dass sie nach Ketchup und Fries schmecken ... aber original so wie bei Burger King!
Natürlich war ich außer hungrig auch noch neugierig, als ich da so durch die Tankstelle in der alabamischen Provinz strich - also habe ich sie ausprobiert.
Und danach war mir die ganzen letzten zwei Stunden der Fahrt richtig übel ... obwohl ich noch nicht einmal die Hälfte der Tüte gegessen hatte. Ich glaube, irgendwie hat meinem Magen der Whopper dazu gefehlt ...
Nun ja ... legen wir den Begriff "essbares" hier mal etwas großzügig aus. 450 Kalorien pro Packung, davon gut die Hälfte vom Fett kommend, 240 mg Salz, keine Vitamine, kein Eisen, dafür aber auch kein Cholesterin und garantiert kein einziges Gramm der bösen, bösen Trans-Fette.
Ketchup und Fritten von Burger King ... aus der Tüte.
Im Grunde sind das nur Kartoffelchips, die so gewürzt sind, dass sie nach Ketchup und Fries schmecken ... aber original so wie bei Burger King!
Natürlich war ich außer hungrig auch noch neugierig, als ich da so durch die Tankstelle in der alabamischen Provinz strich - also habe ich sie ausprobiert.
Und danach war mir die ganzen letzten zwei Stunden der Fahrt richtig übel ... obwohl ich noch nicht einmal die Hälfte der Tüte gegessen hatte. Ich glaube, irgendwie hat meinem Magen der Whopper dazu gefehlt ...
Friday, December 3, 2010
Art
Manchmal müssen wir uns einfach mal etwas gönnen zwischendurch. Außerdem war es Zeit unsere Wohnung mal wieder um zu dekorieren. Plus, wir hatten schon lange vor uns ein Bild eines lokalen Künstlers hin zu hängen.
Also sind wir gestern los gezogen, nach 16 Main. Das ist eine kleine Künstlerkolonie hier in Madison. Durch Terry Hale, die Dame mit den Glasperlen (siehe hier und hier), die diese Kolonie gegründet hat aber mittlerweile zu anderen Ufern aufgebrochen ist, haben wir eine besondere Beziehung zu 16 Main. und die Malerin unseres Bildes, Michelle Lee, kenne ich durch meine Besuche in den Anfangszeiten dort, auch. Und da uns ihr Bild in der französischen Chinoiserie-Technik des 17ten Jahrhunderts auf Anhieb gefallen hat, war das eine Entscheidung in Sekundenbruchteilen.
Und ganz ehrlich, knappe hundertsechzig Dollares sind nun auch nicht so exorbitant viel für ein originales Gemälde. Da habe ich für den Pavel Kaplun, der in der Bibliothek hängt, deutlich mehr bezahlt ...
Also sind wir gestern los gezogen, nach 16 Main. Das ist eine kleine Künstlerkolonie hier in Madison. Durch Terry Hale, die Dame mit den Glasperlen (siehe hier und hier), die diese Kolonie gegründet hat aber mittlerweile zu anderen Ufern aufgebrochen ist, haben wir eine besondere Beziehung zu 16 Main. und die Malerin unseres Bildes, Michelle Lee, kenne ich durch meine Besuche in den Anfangszeiten dort, auch. Und da uns ihr Bild in der französischen Chinoiserie-Technik des 17ten Jahrhunderts auf Anhieb gefallen hat, war das eine Entscheidung in Sekundenbruchteilen.
Und ganz ehrlich, knappe hundertsechzig Dollares sind nun auch nicht so exorbitant viel für ein originales Gemälde. Da habe ich für den Pavel Kaplun, der in der Bibliothek hängt, deutlich mehr bezahlt ...
Friday, November 26, 2010
A Country Christmas
Nun schon zum 27. Mal schmückt sich das Opryland Hotel in Nashville ab Mitte November bis zum Jahresende weihnachtlich. Der Aufwand ist dabei erheblich - immerhin handelt es sich beim Opryland um das größte Hotel in den USA ... außerhalb von Las Vegas ... mit 2881 Räumen, über 40000 Quadratmetern an Austellungs- und Konferenzraumfläche, 6 Restaurants, 8 Schnellimbissen und einem Nachtclub.
Das Hotel besteht aus mehreren separaten, jedoch über Treppen, Brücken und Durchgänge miteinander verbundenen Flügeln - jeder so groß wie mehrere Fußballfelder, mit Wasserfällen, Palmen, Blumen und Bäumen im Innenhof und den Hotelzimmern außen drumherum. Gigantisch ist das Wort, das einem unweigerlich dazu einfällt.
Nun also war es wieder so weit, die Hallen mit allerlei weihnachtlichen Dekorationen zu behängen.
Und da heute, am Tag nach Thanksgiving, weder Schule, noch Kindergarten noch Dienst war, sind wir einfach mal hin gefahren um uns die Show anzusehen.
Und mit uns noch tausende andere Leute ...
Ich weiß nicht, irgendwie haben wir in Tennessee kein Glück mit den dortigen Attraktionen - schon in den Smoky Mountains vor ein paar Wochen haben wir viel Zeit in diversen Staus verbracht.
Aber egal, einmal da haben wir das dann auch durch gezogen. Wobei ich sagen muss, dass ich ein wenig enttäuscht war - die Dekoration war nicht gerade sparsam aber auch nicht so überbordend wie das letzte Mal, dass ich dort gewesen bin, so um das Jahr 2000 herum.
Das kann auch durchaus etwas mit der Flut zu tun haben, die das Hotel im Mai diesenn Jahres, wie das restliche Nashville auch, unter Wasser gesetzt hatte.
Tatsächlich konnte das Hotel erst am 19. November, also vor gut einer Woche, erst wieder geöffnet werden, so sehr war es in Mitleidenschaft gezogen worden. Die riesige Mall übrigens, die gleich daneben war, ist bis auf ein Geschäft an einer Ecke des Komplexes immer noch dicht - das sieht aus wie in einem heruntergekommenen Großstadtviertel dort.
Nun ja, jetzt sind wir also da gewesen, haben diese Attraktion auch abgehakt, und - das wichtigste überhaupt - hatten die Gelegenheit bei Bravo Gelateria ein Eis zu essen. Dort gibt es nämlich das beste Eis diesseits des Mississippi, nicht so ein künstliches hauptsächlich süßes Schlabberzeugs, sondern echtes handgemachtes Gelato ... dafür hatten sich die insgesamt vier Stunden Fahrt dann doch gelohnt ...
Das Hotel besteht aus mehreren separaten, jedoch über Treppen, Brücken und Durchgänge miteinander verbundenen Flügeln - jeder so groß wie mehrere Fußballfelder, mit Wasserfällen, Palmen, Blumen und Bäumen im Innenhof und den Hotelzimmern außen drumherum. Gigantisch ist das Wort, das einem unweigerlich dazu einfällt.
Nun also war es wieder so weit, die Hallen mit allerlei weihnachtlichen Dekorationen zu behängen.
Und da heute, am Tag nach Thanksgiving, weder Schule, noch Kindergarten noch Dienst war, sind wir einfach mal hin gefahren um uns die Show anzusehen.
Und mit uns noch tausende andere Leute ...
Ich weiß nicht, irgendwie haben wir in Tennessee kein Glück mit den dortigen Attraktionen - schon in den Smoky Mountains vor ein paar Wochen haben wir viel Zeit in diversen Staus verbracht.
Aber egal, einmal da haben wir das dann auch durch gezogen. Wobei ich sagen muss, dass ich ein wenig enttäuscht war - die Dekoration war nicht gerade sparsam aber auch nicht so überbordend wie das letzte Mal, dass ich dort gewesen bin, so um das Jahr 2000 herum.
Das kann auch durchaus etwas mit der Flut zu tun haben, die das Hotel im Mai diesenn Jahres, wie das restliche Nashville auch, unter Wasser gesetzt hatte.
Tatsächlich konnte das Hotel erst am 19. November, also vor gut einer Woche, erst wieder geöffnet werden, so sehr war es in Mitleidenschaft gezogen worden. Die riesige Mall übrigens, die gleich daneben war, ist bis auf ein Geschäft an einer Ecke des Komplexes immer noch dicht - das sieht aus wie in einem heruntergekommenen Großstadtviertel dort.
Nun ja, jetzt sind wir also da gewesen, haben diese Attraktion auch abgehakt, und - das wichtigste überhaupt - hatten die Gelegenheit bei Bravo Gelateria ein Eis zu essen. Dort gibt es nämlich das beste Eis diesseits des Mississippi, nicht so ein künstliches hauptsächlich süßes Schlabberzeugs, sondern echtes handgemachtes Gelato ... dafür hatten sich die insgesamt vier Stunden Fahrt dann doch gelohnt ...
Monday, November 22, 2010
Sunday, November 21, 2010
Silver Specter
Von allen Football-Fans hier in Amiland gelten die der Oakland Raiders als die verrücktesten, fanatischten und loyalsten. Habe ich selbst miterleben können, als ich vor ein paar Wochen mit meinem Freund Gerry, dem Raiders Fan, zum Spiel der Tennessee Titans gegen die ... natürlich, Oakland Raiders nach Nashville gefahren bin.
Er hatte ja nur ein Shirt in den Teamfarben an - aber da liefen genug schräge Typen mit Gesichtsbemalung, Gummimasken und allerlei anderer Accessoires herum.
Und dann heute auf dem Parkplatz des örtlichen Target, ich wollte gerade Bagels für's Frühstück holen - dieses hier. Ich hätte den Typen dem das Gefährt gehört gerne mal gesehen und ihn gefragt wie viel Geld er in dieses Spaßmobil gesteckt hat ...
Er hatte ja nur ein Shirt in den Teamfarben an - aber da liefen genug schräge Typen mit Gesichtsbemalung, Gummimasken und allerlei anderer Accessoires herum.
Und dann heute auf dem Parkplatz des örtlichen Target, ich wollte gerade Bagels für's Frühstück holen - dieses hier. Ich hätte den Typen dem das Gefährt gehört gerne mal gesehen und ihn gefragt wie viel Geld er in dieses Spaßmobil gesteckt hat ...
Saturday, November 13, 2010
BB-60
... und dann, da ich schon mal in der Ecke war und Mobile nur eine gute Stunde von Pensacola entfernt ist, bin ich auf der Rückfahrt noch mal eben bei der USS Alabama vorbei gefahren. Das ist ein Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg, das seit 1964 als Museumsschiff in der Mobile Bay vor Anker liegt.
Auch dort bin ich bereits ein paar Mal gewesen während meiner letzten Tour. Aber hier hatte sich dann doch einiges erheblich verändert. Nicht nur, dass sie das U-Boot USS Drum nun aus dem Wasser auf Land gezogen haben, auch einige Flugzeuge sind neu hinzu gekommen und sie haben eine sehr große Halle errichtet, um die Flieger auszustellen.
Nur das Schlachtschiff ist immer noch so, wie ich es das letzte Mal verlassen hatte - nur vielleicht ein wenig rostiger inzwischen ...
Auch dort bin ich bereits ein paar Mal gewesen während meiner letzten Tour. Aber hier hatte sich dann doch einiges erheblich verändert. Nicht nur, dass sie das U-Boot USS Drum nun aus dem Wasser auf Land gezogen haben, auch einige Flugzeuge sind neu hinzu gekommen und sie haben eine sehr große Halle errichtet, um die Flieger auszustellen.
Nur das Schlachtschiff ist immer noch so, wie ich es das letzte Mal verlassen hatte - nur vielleicht ein wenig rostiger inzwischen ...
Blues
Und schon wieder mal eben 1300 km an einem Wochenende herunter gerissen ... Diesmal nach Pensacola, Florida, zur Blue Angels Homecoming Air Show.
Die Blues sind das Kunstflugteam der US Navy und am Ende jeder Air Show Saison veranstaltet die Heimatbasis in Pensacola über Veterans Day drei Tage lang eine Willkommens-Party für sie - bei der natürlich auch geflogen wird ...
Ich bin vor acht oder neun Jahren das letzte Mal da gewesen - aber so furchtbar viel verändert hat sich eigentlich nichts.
Immer noch - oder schon wieder - kommt man ohne Kontrolle auf die Base. Am Eingangstor gibt es zwei Spuren für Base-Angehörige, mit ID-Card vorzeigen und so weiter und daneben eine Spur für Besucher. Ohne Kontrolle. Einfach durch fahren und gut ist. Und gleich nach dem Eingangstor vereinigen sich die drei Spuren sowieso gleich wieder zu einer Straße ... völlig plemplem. Und wenn ich nun ein böser Bube bin, dann hält mich jetzt genau was davon ab in der Base herum zu fahren und ... na ja, irgendetwas Böses zu machen eben.
Aber das geht auf dieser Base auch gar nicht anders, denn außer einmal im Jahr für drei Tage eine Air Show, beherbergt sie permanent das zweihundert Jahre alte Fort Barrancas, einen alten Leuchtturm und das nationale Marineflieger Museum - alles frei zugänglich für jedermann und wie gesagt, mitten auf der Base. Man sollte mal davon ausgehen, dass die wissen was sie tun ...
Die Air Show selber war dann wieder so, wie sie immer schon war - bestes Wetter, ein paar militärische Flieger, sehr viele zivile Kunstflieger, Fallschirmspringer, jede Menge nationales Pathos ... apropos, die Nationalhymne, ohne die natürlich die Show nicht gestartet werden kann, wurde dieses Mal von der weiblichen Vokalgruppe der Base gesungen - schröcklich schief, zum zehennägelaufrollen. Und sechs ehemalige Feuerwehrleute aus New York, die bei 9/11 im Einsatz waren, hatten sie als Ehrengäste da. Pathos eben, und davon reichlich.
Die Show der Blues fand ich diesmal nicht so toll, weil sie in diesem Jahr viele der spektakuläreren Elemente nicht mehr im Programm hatten und sich mehr auf den präzisen, unglaublich engen Formationsflug beschränkten. Trotzdem war es wieder eine Freude und ein tolles Erlebnis, auf einer Air Show gewesen zu sein. Aber in den nächsten zehn Jahren muss ich zur Homecoming Party der Blues nicht unbedingt nochmal hin ...
Die Blues sind das Kunstflugteam der US Navy und am Ende jeder Air Show Saison veranstaltet die Heimatbasis in Pensacola über Veterans Day drei Tage lang eine Willkommens-Party für sie - bei der natürlich auch geflogen wird ...
Ich bin vor acht oder neun Jahren das letzte Mal da gewesen - aber so furchtbar viel verändert hat sich eigentlich nichts.
Immer noch - oder schon wieder - kommt man ohne Kontrolle auf die Base. Am Eingangstor gibt es zwei Spuren für Base-Angehörige, mit ID-Card vorzeigen und so weiter und daneben eine Spur für Besucher. Ohne Kontrolle. Einfach durch fahren und gut ist. Und gleich nach dem Eingangstor vereinigen sich die drei Spuren sowieso gleich wieder zu einer Straße ... völlig plemplem. Und wenn ich nun ein böser Bube bin, dann hält mich jetzt genau was davon ab in der Base herum zu fahren und ... na ja, irgendetwas Böses zu machen eben.
Aber das geht auf dieser Base auch gar nicht anders, denn außer einmal im Jahr für drei Tage eine Air Show, beherbergt sie permanent das zweihundert Jahre alte Fort Barrancas, einen alten Leuchtturm und das nationale Marineflieger Museum - alles frei zugänglich für jedermann und wie gesagt, mitten auf der Base. Man sollte mal davon ausgehen, dass die wissen was sie tun ...
Die Air Show selber war dann wieder so, wie sie immer schon war - bestes Wetter, ein paar militärische Flieger, sehr viele zivile Kunstflieger, Fallschirmspringer, jede Menge nationales Pathos ... apropos, die Nationalhymne, ohne die natürlich die Show nicht gestartet werden kann, wurde dieses Mal von der weiblichen Vokalgruppe der Base gesungen - schröcklich schief, zum zehennägelaufrollen. Und sechs ehemalige Feuerwehrleute aus New York, die bei 9/11 im Einsatz waren, hatten sie als Ehrengäste da. Pathos eben, und davon reichlich.
Die Show der Blues fand ich diesmal nicht so toll, weil sie in diesem Jahr viele der spektakuläreren Elemente nicht mehr im Programm hatten und sich mehr auf den präzisen, unglaublich engen Formationsflug beschränkten. Trotzdem war es wieder eine Freude und ein tolles Erlebnis, auf einer Air Show gewesen zu sein. Aber in den nächsten zehn Jahren muss ich zur Homecoming Party der Blues nicht unbedingt nochmal hin ...
Sunday, November 7, 2010
Georgia Dome - Home of the Falcons
750 km fahren um ein Football Spiel zu sehen. Verrückt ...
Aber irgendwann vor einem Monat oder so kam mir der Gedanke, dass ich bisher immer nur in Nashville bei den Titans war und dass Atlanta ja nur vier Autostunden entfernt ist. So vor zehn Jahren bin ich immer nach Atlanta zum Baseball gefahren - ganz früh morgens hin, in der Hitze im Stadion ordentlich durchgekocht, völlig fertig wieder zurück. Wie gesagt, vor zehn Jahren ging das noch, heute als Familienvater und Mann in den besten Jahren lässt man es dann doch etwas ruhiger angehen. Also bin ich Samstag hin gefahren, habe die Nacht im Hotel verbracht, bin am Sonntag morgen noch schnell beim IKEA vorbei und habe mir dann in aller Ruhe das Spiel angesehen.
Die Falcons aus Atlanta spielen in einem Dome - einer übergroßen Sporthalle. Überdacht, klimatisiert ... irgendwie klinisch, steril und für Football eher merkwürdig. Ich erinnere mich noch an das letzte Playoff-Spiel der Titans zu Hause gegen die Ravens, im Januar 2009. Da hat es gestürmt, geschneit, es war ungemütlich, wir haben alle gefroren - aber DAS ist Football. Nur Sissys spielen in einem Dome ...
Nun ja, in Atlanta tun sie das halt und natürlich ist es ganz angenehm für die Zuschauer. 62578 haben das an diesem Sonntag auch gefunden und sind zum Spiel gekommen. Der Georgia Dome fasst 71228 Leute.
Die Titans haben seit zehn Jahren, seit sie in ihrem neuen Stadion am Cumberland River spielen, JEDES Spiel ausverkauft - inklusive der Trainingsspiele in der Vorsaison. Als ich mich dazu entschlossen hatte nach Atlanta zu fahren, hatte ich wenig Hoffnung vier Wochen vor dem Spiel überhaupt noch eine Eintrittskarte zu bekommen. Tatsache hatte ich dann einen Platz auf Höhe der 50 Yard Linie - besser geht es nicht. Meine Plätze bei den Titans sind immer in der Kurve an einem Ende des Stadions, so auf Höhe der 10 Yard Linie - wenn ich überhaupt Tickets bekomme. Letztes Jahr hat es drei Minuten gedauert und alle Tickets waren ausverkauft - für die gesamt Saison (es gehen nur etwa 6000 Tickets pro Spiel in den freien Verkauf, die restlichen 50000 sind Dauerkarten ...).
Könnte daran liegen, dass Atlanta Teams in allen der großen Profi-Sportarten hat und die Leute einfach die Auswahl haben. Oder aber die Titans Fans sind einfach loyaler ...
Allerdings kamen mir die Atlanta Fans ein wenig fanatischer vor. Um mich herum saßen sehr viele Leute, die sich benahmen wie in einem europäischen Fußballstadion. Da wurde der Schiedsrichter ständig mit Fäkalausdrücken belegt, die Spieler des anderen Teams verhöhnt und sich die Lunge aus dem Hals geschrien - das allerdings nur auf Aufforderung eines Einpeitschers. In Nashville muss den Leuten niemand sagen, wann sie Lärm zu machen haben ... Auch sollte man meinen, wenn 63000 Leute in einer Halle schreien, macht das mehr Lärm als 56000 Leute in einem Freiluftstadion. Nicht wirklich, bei den Titans ist es tatsächlich lauter. Der Dome mag vielleicht eine merkwürdige Akustik haben ...
Am Fan, der direkt hinter mir saß, lag es jedenfalls nicht, dass die Lautstärke etwas zu wünschen übrig ließ. Der schrie das ganze Spiel über und jedesmal kam dabei ein Schwall abgestandener, penetranter Mundgeruch mit. So einer von der Sorte, wenn man sich zehn Tage nicht die Zähne putzt und vor dem Spiel noch einen Jumbo-Chili-Hot-Dog reinpfeifft.
Das Spiel selber war dann allerdings eines der besten, das ich live je gesehen habe. Spannend bis zum Schluss, dramatisch und mit allem, was Football so aufregend macht - Falcons 27, Buccaneers 21..
Die Falcons sind mit diesem Sieg nun Tabellenführer und die Buccaneers haben sich teuer verkauft und damit gezeigt, dass mit ihrem jungen Team in der Zukunft zu rechnen ist.
Alles in allem mal wieder ein tolles Erlebnis. Und dafür sind 750 km schon mal in Ordnung ...
Aber irgendwann vor einem Monat oder so kam mir der Gedanke, dass ich bisher immer nur in Nashville bei den Titans war und dass Atlanta ja nur vier Autostunden entfernt ist. So vor zehn Jahren bin ich immer nach Atlanta zum Baseball gefahren - ganz früh morgens hin, in der Hitze im Stadion ordentlich durchgekocht, völlig fertig wieder zurück. Wie gesagt, vor zehn Jahren ging das noch, heute als Familienvater und Mann in den besten Jahren lässt man es dann doch etwas ruhiger angehen. Also bin ich Samstag hin gefahren, habe die Nacht im Hotel verbracht, bin am Sonntag morgen noch schnell beim IKEA vorbei und habe mir dann in aller Ruhe das Spiel angesehen.
Die Falcons aus Atlanta spielen in einem Dome - einer übergroßen Sporthalle. Überdacht, klimatisiert ... irgendwie klinisch, steril und für Football eher merkwürdig. Ich erinnere mich noch an das letzte Playoff-Spiel der Titans zu Hause gegen die Ravens, im Januar 2009. Da hat es gestürmt, geschneit, es war ungemütlich, wir haben alle gefroren - aber DAS ist Football. Nur Sissys spielen in einem Dome ...
Nun ja, in Atlanta tun sie das halt und natürlich ist es ganz angenehm für die Zuschauer. 62578 haben das an diesem Sonntag auch gefunden und sind zum Spiel gekommen. Der Georgia Dome fasst 71228 Leute.
Die Titans haben seit zehn Jahren, seit sie in ihrem neuen Stadion am Cumberland River spielen, JEDES Spiel ausverkauft - inklusive der Trainingsspiele in der Vorsaison. Als ich mich dazu entschlossen hatte nach Atlanta zu fahren, hatte ich wenig Hoffnung vier Wochen vor dem Spiel überhaupt noch eine Eintrittskarte zu bekommen. Tatsache hatte ich dann einen Platz auf Höhe der 50 Yard Linie - besser geht es nicht. Meine Plätze bei den Titans sind immer in der Kurve an einem Ende des Stadions, so auf Höhe der 10 Yard Linie - wenn ich überhaupt Tickets bekomme. Letztes Jahr hat es drei Minuten gedauert und alle Tickets waren ausverkauft - für die gesamt Saison (es gehen nur etwa 6000 Tickets pro Spiel in den freien Verkauf, die restlichen 50000 sind Dauerkarten ...).
Könnte daran liegen, dass Atlanta Teams in allen der großen Profi-Sportarten hat und die Leute einfach die Auswahl haben. Oder aber die Titans Fans sind einfach loyaler ...
Allerdings kamen mir die Atlanta Fans ein wenig fanatischer vor. Um mich herum saßen sehr viele Leute, die sich benahmen wie in einem europäischen Fußballstadion. Da wurde der Schiedsrichter ständig mit Fäkalausdrücken belegt, die Spieler des anderen Teams verhöhnt und sich die Lunge aus dem Hals geschrien - das allerdings nur auf Aufforderung eines Einpeitschers. In Nashville muss den Leuten niemand sagen, wann sie Lärm zu machen haben ... Auch sollte man meinen, wenn 63000 Leute in einer Halle schreien, macht das mehr Lärm als 56000 Leute in einem Freiluftstadion. Nicht wirklich, bei den Titans ist es tatsächlich lauter. Der Dome mag vielleicht eine merkwürdige Akustik haben ...
Am Fan, der direkt hinter mir saß, lag es jedenfalls nicht, dass die Lautstärke etwas zu wünschen übrig ließ. Der schrie das ganze Spiel über und jedesmal kam dabei ein Schwall abgestandener, penetranter Mundgeruch mit. So einer von der Sorte, wenn man sich zehn Tage nicht die Zähne putzt und vor dem Spiel noch einen Jumbo-Chili-Hot-Dog reinpfeifft.
Das Spiel selber war dann allerdings eines der besten, das ich live je gesehen habe. Spannend bis zum Schluss, dramatisch und mit allem, was Football so aufregend macht - Falcons 27, Buccaneers 21..
Die Falcons sind mit diesem Sieg nun Tabellenführer und die Buccaneers haben sich teuer verkauft und damit gezeigt, dass mit ihrem jungen Team in der Zukunft zu rechnen ist.
Alles in allem mal wieder ein tolles Erlebnis. Und dafür sind 750 km schon mal in Ordnung ...
A piece of Europe ...
Na ja, eigentlich hatte ich gar nicht vor zum IKEA zu fahren ... aber da ich nun schon einmal in Atlanta war, etwas Zeit hatte bevor das Football Spiel begann und der Laden auf dem Weg zum Georgia Dome lag - also hin.
Und in einer halben Stunde wieder mal viel zu viel Geld ausgegeben. Bettwäsche für die Kinder, große Kaffeetassen für meine Frau, durchsichtige Sammelboxen für mich, jede Menge Daim, auch für mich. Das übliche halt.
Aber irgendwie hat das dann doch total gut getan - das war so ein vertrautes Gefühl, so ein "Oase-in-der-Wüste" Moment, als ich durch die Abteilungen ging, Abkürzungen nahm und im Marketplace vor einer Kanne aus der gleichen Porzellanserie wie die Tassen meiner Frau stand und überlegte, ob ich die jetzt auch noch einpacken sollte. Sie ist ja schön aber wozu brauchen wir eine Kanne??! Vor derselben Kanne hatte vor zwei Monaten auch meine Frau schon gestanden, als sie übers Wochenende in Atlanta war. Ich habe sie dann, wie meine Frau, stehen gelassen - ein Grund, nochmal zurück zu kommen, wenn wir uns schließlich doch noch einen Nutzungszweck dafür ausgedacht haben ...
Und in einer halben Stunde wieder mal viel zu viel Geld ausgegeben. Bettwäsche für die Kinder, große Kaffeetassen für meine Frau, durchsichtige Sammelboxen für mich, jede Menge Daim, auch für mich. Das übliche halt.
Aber irgendwie hat das dann doch total gut getan - das war so ein vertrautes Gefühl, so ein "Oase-in-der-Wüste" Moment, als ich durch die Abteilungen ging, Abkürzungen nahm und im Marketplace vor einer Kanne aus der gleichen Porzellanserie wie die Tassen meiner Frau stand und überlegte, ob ich die jetzt auch noch einpacken sollte. Sie ist ja schön aber wozu brauchen wir eine Kanne??! Vor derselben Kanne hatte vor zwei Monaten auch meine Frau schon gestanden, als sie übers Wochenende in Atlanta war. Ich habe sie dann, wie meine Frau, stehen gelassen - ein Grund, nochmal zurück zu kommen, wenn wir uns schließlich doch noch einen Nutzungszweck dafür ausgedacht haben ...
Y2K plus 10
Ich war über Nacht in Atlanta - war mir zu anstrengend, vier Stunden hin zu fahren, vier Stunden Football Spiel zu gucken und vier Stunden wieder zurück zu fahren. Bin ja keine zwanzig mehr ...
Also habe ich ein paar meiner Hotelpunkte, die ich mit den ganzen Dienstreisen übers Jahr so eingesammelt hatte, benutzt und habe aus dem Besuch des Football Spiels ein Zwei-Etappen-Angelegenheit gemacht.
Das Embassy Suites Hotel in Marietta ist nix besonderes, ich als Silber-VIP bekomme immer eine etwas größere Suite bei dieser Kette, ansonsten ist das ein Hotel wie jedes andere hier in den USA auch.
Nun ja, nicht ganz - deren Computersystem funktioniert nicht so toll.
Heute Nacht hatten wir hier Umstellung auf Winterzeit - und um Punkt zwei Uhr neuer, drei Uhr alter Zeit, ging der Feueralarm los. Alles raus aus den Betten, über die Treppe nach draußen in die Nacht. In die eiskalte, unter dem Gefrierpunkt befindliche Nacht.
Eine Stunde draußen gewartet, bis die Feuerwehr und irgendein eiligst herbeigerufener Computerfuzzy sichergestellt hatten, dass dem Alarm kein Feuer zugrunde lag, sondern dass nur das Computersystem sich wegen der Zeitumstellung irgendwie verschluckt hatte.
Um die große Jahr-2000-Computerpanne bin ich damals ja glimpflich herum gekommen. Aber letzte Nacht hat der Maschinensklave dann doch noch zugeschlagen - indem er mir einfach eine Stunde Sommerzeit-Schlaf geklaut hat ...
Also habe ich ein paar meiner Hotelpunkte, die ich mit den ganzen Dienstreisen übers Jahr so eingesammelt hatte, benutzt und habe aus dem Besuch des Football Spiels ein Zwei-Etappen-Angelegenheit gemacht.
Das Embassy Suites Hotel in Marietta ist nix besonderes, ich als Silber-VIP bekomme immer eine etwas größere Suite bei dieser Kette, ansonsten ist das ein Hotel wie jedes andere hier in den USA auch.
Nun ja, nicht ganz - deren Computersystem funktioniert nicht so toll.
Heute Nacht hatten wir hier Umstellung auf Winterzeit - und um Punkt zwei Uhr neuer, drei Uhr alter Zeit, ging der Feueralarm los. Alles raus aus den Betten, über die Treppe nach draußen in die Nacht. In die eiskalte, unter dem Gefrierpunkt befindliche Nacht.
Eine Stunde draußen gewartet, bis die Feuerwehr und irgendein eiligst herbeigerufener Computerfuzzy sichergestellt hatten, dass dem Alarm kein Feuer zugrunde lag, sondern dass nur das Computersystem sich wegen der Zeitumstellung irgendwie verschluckt hatte.
Um die große Jahr-2000-Computerpanne bin ich damals ja glimpflich herum gekommen. Aber letzte Nacht hat der Maschinensklave dann doch noch zugeschlagen - indem er mir einfach eine Stunde Sommerzeit-Schlaf geklaut hat ...
Tuesday, November 2, 2010
Election Day
Heute waren hier in Amiland Wahlen. Zwei Jahre, nachdem sie den Präsidenten gewählt haben, also zur Hälfte seiner Amtszeit, wird der Kongress neu gewählt, Senatoren in einigen Staaten, Gouverneure von vielen Bundesstaaten, Bürgermeister, Richter, Polizeichefs ... die ganze Bandbreite der politischen Ämter.
Das ist an und für sich ein sehr gutes Verfahren - gefällt der Präsident, so wählt man seine Parteifreunde und er kann in Ruhe die nächsten zwei Jahre regieren. Gefällt er nicht, verpasst man ihm einen Denkzettel und er muss die letzten zwei Jahre seiner Amtszeit mit einem feindlich gesinnten Kongress klar kommen.
Und diesmal sieht es so aus, als ob der gegenwärtige Amtsinhaber einen richtig heftigen Denkzettel verpasst bekommt.
Die Linken, die ihn gewählt haben, sind sauer weil die Reformen, die er versprochen hat nur halbherzig, verzögert oder gar nicht durchgeführt werden. Guantanamo ist noch nicht geschlossen und wird wohl auf unbestimmte Zeit weiter betrieben, aus Irak und Afghanistan kommen nur schlechte Nachrichten, die Wirtschaft jammert, viele haben durch den Börsen-Crash in 2008 Haus und Hof verloren, die hohe Staatsverschuldung verhindert weitreichende Reformen und die Terroristen haben die USA immer noch im Visier. Wie bitte, das sind alles Hinterlassenschaften der vorherigen Regierung? Aber Obama hatte doch vollmundig Veränderung versprochen! Und alle hatten ihm geglaubt. Nun sind sie wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen und unzufrieden. Und dafür muss er büßen, dieser verdammte schokoüberzogene Dreckskommunist. Und ein illegaler Einwanderer ist er noch dazu, jeder weiß doch dass seine Geburtsurkunde gefälscht ist und ein Muslim ist er noch dazu, der schokoüberzogene dreckskommunistische Muslimterrorist.
Uuups, da habe ich mich wohl ins rechte Lager verirrt. Die kennen mit solchen liberalen Schhwulenfreunden kein Pardon - Obama muss weg, und wenn nicht durch einen Urnengang, dann ...
"Leave me my gun, my truck and my money - and keep your change" - das lese ich mittlerweile immer häufiger auf Autostoßstangen: Lass mir meine Knarre, meinen Kleinlastwagen und mein Geld - und behalte deine Veränderung (wobei das ein Wortspiel ist - change bedeutet nämlich auch Wechselgeld).
Oder auch die Parole "Holen wir uns unser Land zurück" ist sehr oft zu lesen. Amerika den Amerikanern, es gehört den weißen Ureinwohnern und nicht den dahergelaufenen Immigrantenkindern.
Die Diskussion über solche Themen wie Gesundheitsreform (Pflichtversicherung für alle - in Deutschland seit 150 Jahren bewährt, hier als Todesschwadron der Regierung dargestellt), Umweltbewusstsein (die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko - alles eine Propaganda-Lüge der Regierung, ich war letztes Wochenende selber da und habe nicht einen verreckten Vogel gesehen ...), die Duldung von Homosexuellen in den Streitkräften (lieber lasse ich mir das Hirn rausbomben als mich von so einem warmen Bruder verteidigen zu lassen ...), die Bankenrettung durch den Staat (unsere Steuergelder wurden denen in den Rachen geworfen - man hätte sie alle kaputt gehen lassen sollen, das Pack) wird hier in einem Ton und mit Schlagwörtern geführt, die in Deutschland den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen würden - locker, so zwei- bis dreimal.
Sehr, sehr heftig. Und noch einen Zacken schärfer als vor zwei Jahren - jetzt als Liberaler bezeichnet zu werden kommt einem politischen Todesurteil nahe. Dabei haben die hier nun wirklich keine Ahnung, was liberale Politik eigentlich ist. Vielleicht sollten wir Guido mal vorbei schicken, damit er sie mal aufklären kann. Aber nee, der ist ja ein Homo und sicher auch Muslim, also kein richtiger Mensch. Ein Liberaler eben.
Sonst ist aber zum Glück alles beim Alten. Es gewinnt immer noch der Kandidat, der am meisten Geld für Werbung ausgeben kann - wobei seit kurzem die Wirtschaft per höchstrichterlichem Beschluss nicht mehr offen legen muss, an wen sie spendet, so dass man sich gar nicht mehr sicher sein kann, ob man nun Apple oder Microsoft wählt. Verwirrend.
Also besser den wählen, der am meisten Einsatz zeigt - und sei es auch nur, dass er Brigaden von Helferlein zur morgendlichen und abendlichen Rush-Hour an die wichtigsten Kreuzungen im Stadtgebiet aufmarschieren und dort Plakate schwenken lässt, auf denen so Wörter wie "aufrecht", "familienorientiert", "loyal", "konservativ" oder "den amerikanischen Werten verpflichtet" stehen. Die kann man im Vorbeifahren gerade noch so erfassen und wer hat schon Zeit sich mit Wahlprogrammen zu beschäftigen. Außerdem lügen die ja doch alle wie gedruckt, siehe Obama.
Es ist sowieso viel wichtiger, ob Bama nun in drei Wochen Auburn schlagen wird und so den Tigers ihre Titelchancen kaputt macht. Bis dahin wird dann dieser schmutzige Grabenkrieg, der sich Wahl nennt sowieso schon längst wieder vergessen sein und alle sind zum alten Trott zurück gekehrt - Panem et Circensis ...
Das ist an und für sich ein sehr gutes Verfahren - gefällt der Präsident, so wählt man seine Parteifreunde und er kann in Ruhe die nächsten zwei Jahre regieren. Gefällt er nicht, verpasst man ihm einen Denkzettel und er muss die letzten zwei Jahre seiner Amtszeit mit einem feindlich gesinnten Kongress klar kommen.
Und diesmal sieht es so aus, als ob der gegenwärtige Amtsinhaber einen richtig heftigen Denkzettel verpasst bekommt.
Die Linken, die ihn gewählt haben, sind sauer weil die Reformen, die er versprochen hat nur halbherzig, verzögert oder gar nicht durchgeführt werden. Guantanamo ist noch nicht geschlossen und wird wohl auf unbestimmte Zeit weiter betrieben, aus Irak und Afghanistan kommen nur schlechte Nachrichten, die Wirtschaft jammert, viele haben durch den Börsen-Crash in 2008 Haus und Hof verloren, die hohe Staatsverschuldung verhindert weitreichende Reformen und die Terroristen haben die USA immer noch im Visier. Wie bitte, das sind alles Hinterlassenschaften der vorherigen Regierung? Aber Obama hatte doch vollmundig Veränderung versprochen! Und alle hatten ihm geglaubt. Nun sind sie wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen und unzufrieden. Und dafür muss er büßen, dieser verdammte schokoüberzogene Dreckskommunist. Und ein illegaler Einwanderer ist er noch dazu, jeder weiß doch dass seine Geburtsurkunde gefälscht ist und ein Muslim ist er noch dazu, der schokoüberzogene dreckskommunistische Muslimterrorist.
Uuups, da habe ich mich wohl ins rechte Lager verirrt. Die kennen mit solchen liberalen Schhwulenfreunden kein Pardon - Obama muss weg, und wenn nicht durch einen Urnengang, dann ...
"Leave me my gun, my truck and my money - and keep your change" - das lese ich mittlerweile immer häufiger auf Autostoßstangen: Lass mir meine Knarre, meinen Kleinlastwagen und mein Geld - und behalte deine Veränderung (wobei das ein Wortspiel ist - change bedeutet nämlich auch Wechselgeld).
Oder auch die Parole "Holen wir uns unser Land zurück" ist sehr oft zu lesen. Amerika den Amerikanern, es gehört den weißen Ureinwohnern und nicht den dahergelaufenen Immigrantenkindern.
Die Diskussion über solche Themen wie Gesundheitsreform (Pflichtversicherung für alle - in Deutschland seit 150 Jahren bewährt, hier als Todesschwadron der Regierung dargestellt), Umweltbewusstsein (die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko - alles eine Propaganda-Lüge der Regierung, ich war letztes Wochenende selber da und habe nicht einen verreckten Vogel gesehen ...), die Duldung von Homosexuellen in den Streitkräften (lieber lasse ich mir das Hirn rausbomben als mich von so einem warmen Bruder verteidigen zu lassen ...), die Bankenrettung durch den Staat (unsere Steuergelder wurden denen in den Rachen geworfen - man hätte sie alle kaputt gehen lassen sollen, das Pack) wird hier in einem Ton und mit Schlagwörtern geführt, die in Deutschland den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen würden - locker, so zwei- bis dreimal.
Sehr, sehr heftig. Und noch einen Zacken schärfer als vor zwei Jahren - jetzt als Liberaler bezeichnet zu werden kommt einem politischen Todesurteil nahe. Dabei haben die hier nun wirklich keine Ahnung, was liberale Politik eigentlich ist. Vielleicht sollten wir Guido mal vorbei schicken, damit er sie mal aufklären kann. Aber nee, der ist ja ein Homo und sicher auch Muslim, also kein richtiger Mensch. Ein Liberaler eben.
Sonst ist aber zum Glück alles beim Alten. Es gewinnt immer noch der Kandidat, der am meisten Geld für Werbung ausgeben kann - wobei seit kurzem die Wirtschaft per höchstrichterlichem Beschluss nicht mehr offen legen muss, an wen sie spendet, so dass man sich gar nicht mehr sicher sein kann, ob man nun Apple oder Microsoft wählt. Verwirrend.
Also besser den wählen, der am meisten Einsatz zeigt - und sei es auch nur, dass er Brigaden von Helferlein zur morgendlichen und abendlichen Rush-Hour an die wichtigsten Kreuzungen im Stadtgebiet aufmarschieren und dort Plakate schwenken lässt, auf denen so Wörter wie "aufrecht", "familienorientiert", "loyal", "konservativ" oder "den amerikanischen Werten verpflichtet" stehen. Die kann man im Vorbeifahren gerade noch so erfassen und wer hat schon Zeit sich mit Wahlprogrammen zu beschäftigen. Außerdem lügen die ja doch alle wie gedruckt, siehe Obama.
Es ist sowieso viel wichtiger, ob Bama nun in drei Wochen Auburn schlagen wird und so den Tigers ihre Titelchancen kaputt macht. Bis dahin wird dann dieser schmutzige Grabenkrieg, der sich Wahl nennt sowieso schon längst wieder vergessen sein und alle sind zum alten Trott zurück gekehrt - Panem et Circensis ...
Sunday, October 31, 2010
Hymn
Heute vor 493 Jahren nagelte Martin Luther seine Thesen an die Wittenberger Kirche - und löste damit die Reformation aus. 446 Jahre später haben meine Eltern geheiratet. Und heute haben wir unsere Kinder taufen lassen.
Normalerweise tut man das ja, wenn die lieben Kleinen so klein sind, dass sie sich nicht wehren können ... aber da wir grundsätzlich nichts auf dem "normalen" Weg tun, haben wir das ein wenig heraus geschoben. Es hatte halt bisher nie richtig gepasst ...
War eine schöne Zeremonie in der Messiah Lutheran Church in Madison, Alabama. Ja, auch hier gibt es Lutheraner und Martins Bild hängt groß im Eingangsbereich der Kirche.
Der Gottesdienst unterscheidet sich hier nicht wesentlich von dem in deutschen Landen - soweit ich mich noch erinnern kann, denn das letzte Mal bin ich in der Kirche gewesen ... hmmm, irgendwann zu Weihnachten vor drei Jahren oder so und davor ... wahrscheinlich auch irgendwann mal zu Weihnachten. Ich spare mir die Kirchenbesuche halt auf für die wirklich wichtigen Ereignisse ...
Und dieses war so eines. Das nächste wird dann die goldene Hochzeit meiner Eltern sein und danach wahrscheinlichein Gottesdienst zur 500 Jahr Feier der Reformation in Wittenberg in sieben Jahren - wenn nicht noch die eine oder andere Hochzeit dazwischen kommt.
Jedenfalls, die Taufe dauerte nicht so furchtbar lange, so dass die Kiddies das prima mit gemacht haben. Gleich nach der Zeremonie spielte dann das kirchliche Glockenorchester - ist eine wirklich tolle Darbietung gewesen. Das Orchester besteht aus ungefähr zehn Leuten, die Handglocken erklingen lassen. Große, kleine, alle Tonlagen sind vertreten.
Und als sie so spielten und alles andächtig lauschte, dachte ich so bei mir, die Melodie kennst du doch. Konnte aber eigentlich gar nicht sein, denn - siehe oben - die Chance dass ich mich an ein Kirchenlied erinnere sind ungefähr so hoch wie ein Lottogewinn (ich spiele kein Lotto ...).
Und dann, als ich die Melodie im Geiste mit summte, denn sie war wirklich eingängig, kam es mir plötzlich - es war das Deutschlandlied, unsere Nationalhymne.
Wie kam die denn hier hin?
Mein erster Gedanke war, nun, es ist Reformationstag, die Reformation kommt aus Deutschland, also spielen die ein typisch deutsche Lied. Und was ist typischer, als das Deutschlandlied?
War aber falsch, diese Annahme, denn wie sich nachher herausstellte, wusste niemand unserer Amiländischen Freunde, dass diese Melodie die deutsche Nationalhymne ist. Anscheinend ist das hier eines von vielen Kirchenliedern, es heißt "Glorious Things of Thee are spoken" und wurde von John Newton am Ende des achtzehnten Jahrhunderts getextet (von ihm stammt übrigens auch das weitbekannte Lied "Amazing Grace"). Zu der Zeit, 1797 um genau zu sein, schrieb Joseph Haydn auch die Kaiserhymne "Gott erhalte Franz, den Kaiser". Und der gute Herr Newton, der wohl dichten aber nicht komponieren konnte, hat dann eben ein wenig Copyright-Piraterie betrieben ...
1841 dichtete dann Heinrich Hoffmann von Fallersleben "Das Lied der Deutschen", welches danach, mit Haydns Kaiserhymne als Musik unterlegt zur deutschen Nationalhymne wurde.
Also, was die ökonomische Verwertung einer Melodie angeht, kann der Herr Haydn recht stolz auf sich sein - mindestens für drei verschiedene Lieder wurde seine Komposition verwendet (und ich zweifle nicht daran, dass es noch mehr Lieder da draußen gibt, die diese treffliche Melodei benutzen ...).
Natürlich gab es ein großes Hallo, als wir Deutsche und Amiländer gegenseitig heraus fanden, welche Bedeutung die eben gehörte Melodie für die jeweils anderen hat. Sachen gibts ...
Normalerweise tut man das ja, wenn die lieben Kleinen so klein sind, dass sie sich nicht wehren können ... aber da wir grundsätzlich nichts auf dem "normalen" Weg tun, haben wir das ein wenig heraus geschoben. Es hatte halt bisher nie richtig gepasst ...
War eine schöne Zeremonie in der Messiah Lutheran Church in Madison, Alabama. Ja, auch hier gibt es Lutheraner und Martins Bild hängt groß im Eingangsbereich der Kirche.
Der Gottesdienst unterscheidet sich hier nicht wesentlich von dem in deutschen Landen - soweit ich mich noch erinnern kann, denn das letzte Mal bin ich in der Kirche gewesen ... hmmm, irgendwann zu Weihnachten vor drei Jahren oder so und davor ... wahrscheinlich auch irgendwann mal zu Weihnachten. Ich spare mir die Kirchenbesuche halt auf für die wirklich wichtigen Ereignisse ...
Und dieses war so eines. Das nächste wird dann die goldene Hochzeit meiner Eltern sein und danach wahrscheinlichein Gottesdienst zur 500 Jahr Feier der Reformation in Wittenberg in sieben Jahren - wenn nicht noch die eine oder andere Hochzeit dazwischen kommt.
Jedenfalls, die Taufe dauerte nicht so furchtbar lange, so dass die Kiddies das prima mit gemacht haben. Gleich nach der Zeremonie spielte dann das kirchliche Glockenorchester - ist eine wirklich tolle Darbietung gewesen. Das Orchester besteht aus ungefähr zehn Leuten, die Handglocken erklingen lassen. Große, kleine, alle Tonlagen sind vertreten.
Und als sie so spielten und alles andächtig lauschte, dachte ich so bei mir, die Melodie kennst du doch. Konnte aber eigentlich gar nicht sein, denn - siehe oben - die Chance dass ich mich an ein Kirchenlied erinnere sind ungefähr so hoch wie ein Lottogewinn (ich spiele kein Lotto ...).
Und dann, als ich die Melodie im Geiste mit summte, denn sie war wirklich eingängig, kam es mir plötzlich - es war das Deutschlandlied, unsere Nationalhymne.
Wie kam die denn hier hin?
Mein erster Gedanke war, nun, es ist Reformationstag, die Reformation kommt aus Deutschland, also spielen die ein typisch deutsche Lied. Und was ist typischer, als das Deutschlandlied?
War aber falsch, diese Annahme, denn wie sich nachher herausstellte, wusste niemand unserer Amiländischen Freunde, dass diese Melodie die deutsche Nationalhymne ist. Anscheinend ist das hier eines von vielen Kirchenliedern, es heißt "Glorious Things of Thee are spoken" und wurde von John Newton am Ende des achtzehnten Jahrhunderts getextet (von ihm stammt übrigens auch das weitbekannte Lied "Amazing Grace"). Zu der Zeit, 1797 um genau zu sein, schrieb Joseph Haydn auch die Kaiserhymne "Gott erhalte Franz, den Kaiser". Und der gute Herr Newton, der wohl dichten aber nicht komponieren konnte, hat dann eben ein wenig Copyright-Piraterie betrieben ...
1841 dichtete dann Heinrich Hoffmann von Fallersleben "Das Lied der Deutschen", welches danach, mit Haydns Kaiserhymne als Musik unterlegt zur deutschen Nationalhymne wurde.
Also, was die ökonomische Verwertung einer Melodie angeht, kann der Herr Haydn recht stolz auf sich sein - mindestens für drei verschiedene Lieder wurde seine Komposition verwendet (und ich zweifle nicht daran, dass es noch mehr Lieder da draußen gibt, die diese treffliche Melodei benutzen ...).
Natürlich gab es ein großes Hallo, als wir Deutsche und Amiländer gegenseitig heraus fanden, welche Bedeutung die eben gehörte Melodie für die jeweils anderen hat. Sachen gibts ...
Friday, October 29, 2010
Wings of Freedom Tour
Es gibt noch ungefähr zwanzig fliegende B-17 Flying Fortress auf der Welt, die Zahl der flugfähigen B-24 Liberator dürfte dagegen einstellig sein, die der P-51 Mustang geht sicherlich in die dutzende.
Von jedem dieser historischen Flugzeuge war heute ein Exemplar auf dem Pryor Field, dem Regionalflughafen von Decatur, AL, zu sehen. Und nicht nur das - für 10 Dollares durfte man sie sogar anfassen und in sie hinein kriechen.
Für mich war nichts wirklich Neues, denn bei meinen knapp 50 Air-Show Besuchen bisher habe ich diese Modelle bereits des öfteren zu sehen bekommen. Aber mein kleiner Sohn, zwei Jahre alt und schon seit längerem ein begeisterter Luftfahrt-Fan, hatte noch nie ein Flugzeug aus der Nähe gesehen, geschweige denn angefasst und darin herumgeturnt.
Also habe ich ihn heute morgen etwas früher aus dem Kindergarten abgeholt und sind nach Decatur gefahren.
Der kleine Mann war völlig hin und weg. Mit glühenden Ohren ist er ein ums andere Mal um die Flieger herumgelaufen, hat gegen die Reifen getreten, hat an Propellerblätter geklopft und ist dann mit dem ächzenden Papa durch die B-24 gekrochen.
Der Höhepunkt war dann, als die Mustang zu einem Flug startete und im Tiefflug über den Flugplatz rauschte.
So einen Flug mit der Mustang kann man übrigens kaufen, denn die Maschine ist zum Zweisitzer umgebaut worden - schlappe 2200 Dollares kostet eine halbe Stunde. Auch in den beiden Bombern kann man mit fliegen - für jeweils 425 Dollares die halbe Stunde.
Die Organisation die diese Flugzeuge betreibt - die Collings Foundation -, ist ein gemeinnützige Stiftung, die sich den Erhalt von historischem Fluggerät widmet. Mit dem fliegen sie durch die Lande, als mobiles Museum sozusagen. Zur Zeit sind sie mit den drei Weltkrieg II Maschinen im 21. Jahr auf der sogenannten Wings of Freedom Tour die ganze Ostküste entlang unterwegs.
Sie haben auch eine F-4 Phantom aus dem Vietnamkrieg, bei der die Flugstunde 9000 Dollar kostet (nein, nicht der Mitflug - nur wenn das Ding eine Stunde in der Luft ist kostet den Betreiber das soviel an Sprit, Wartungskosten, Versicherung etc.).
Klar, dass die versuchen soviel Geld mit den Mitflügen zu machen, wie möglich.
Das haben wir uns dann aber heute doch noch einmal gespart - das Erlebnis am Boden war für den kleinen Mann schon aufregend genug. Unter Schreien und lautstarkem Protest, sich aus Papas Arm winden wollen und mit den Füßen strampelnderweise ging es schließlich wieder zum Auto. Hat ihm wohl gefallen, seine erste kleine Air Show ...
Von jedem dieser historischen Flugzeuge war heute ein Exemplar auf dem Pryor Field, dem Regionalflughafen von Decatur, AL, zu sehen. Und nicht nur das - für 10 Dollares durfte man sie sogar anfassen und in sie hinein kriechen.
Für mich war nichts wirklich Neues, denn bei meinen knapp 50 Air-Show Besuchen bisher habe ich diese Modelle bereits des öfteren zu sehen bekommen. Aber mein kleiner Sohn, zwei Jahre alt und schon seit längerem ein begeisterter Luftfahrt-Fan, hatte noch nie ein Flugzeug aus der Nähe gesehen, geschweige denn angefasst und darin herumgeturnt.
Also habe ich ihn heute morgen etwas früher aus dem Kindergarten abgeholt und sind nach Decatur gefahren.
Der kleine Mann war völlig hin und weg. Mit glühenden Ohren ist er ein ums andere Mal um die Flieger herumgelaufen, hat gegen die Reifen getreten, hat an Propellerblätter geklopft und ist dann mit dem ächzenden Papa durch die B-24 gekrochen.
Der Höhepunkt war dann, als die Mustang zu einem Flug startete und im Tiefflug über den Flugplatz rauschte.
So einen Flug mit der Mustang kann man übrigens kaufen, denn die Maschine ist zum Zweisitzer umgebaut worden - schlappe 2200 Dollares kostet eine halbe Stunde. Auch in den beiden Bombern kann man mit fliegen - für jeweils 425 Dollares die halbe Stunde.
Die Organisation die diese Flugzeuge betreibt - die Collings Foundation -, ist ein gemeinnützige Stiftung, die sich den Erhalt von historischem Fluggerät widmet. Mit dem fliegen sie durch die Lande, als mobiles Museum sozusagen. Zur Zeit sind sie mit den drei Weltkrieg II Maschinen im 21. Jahr auf der sogenannten Wings of Freedom Tour die ganze Ostküste entlang unterwegs.
Sie haben auch eine F-4 Phantom aus dem Vietnamkrieg, bei der die Flugstunde 9000 Dollar kostet (nein, nicht der Mitflug - nur wenn das Ding eine Stunde in der Luft ist kostet den Betreiber das soviel an Sprit, Wartungskosten, Versicherung etc.).
Klar, dass die versuchen soviel Geld mit den Mitflügen zu machen, wie möglich.
Das haben wir uns dann aber heute doch noch einmal gespart - das Erlebnis am Boden war für den kleinen Mann schon aufregend genug. Unter Schreien und lautstarkem Protest, sich aus Papas Arm winden wollen und mit den Füßen strampelnderweise ging es schließlich wieder zum Auto. Hat ihm wohl gefallen, seine erste kleine Air Show ...
Organic Veggies
Ja, auch hier in Fast-Food Land gibt es durchaus Leute, die wissen was gut ist. Während in Deutschland die organisch produzierenden Bio-Bauernhöfe an jeder Ecke zu finden ist die Versorgung hier etwas weniger dicht. Nicht gerade wie eine Stecknadel im Heuhaufen aber suchen muss man doch ein wenig.
Etwas zu finden wird zunehmend leichter durch die Community Supported Agriculture (CSA) -Bewegung, die immer mehr Zulauf findet.
Das funktioniert im Grunde wie eine Aktie - vor der Erntesaison kauft man Anteile am erwarteten Ertrag, mit diesem Geld kauft der Farmer dann Saatgut und Hilfsmittel und wenn die Ernte eingebracht wird bekommt jeder Anteilseigner was ihm zusteht. Dabei kann es gut sein, dass man vielleicht keine Erdbeeren bekommt, weil die von einem Schädling befallen wurden. Pech gehabt. Oder aber man wird mit Bohnen überschwemmt, weil die eine ganz tolle Saison hatten. Es hat bei uns in diesem Sommer viel Bohnensalat gegeben, nur so nebenbei.
Der jeweilige Farmer ist dabei natürlich bemüht, ein interessantes Sortiment zusammen zu stellen - immer nur Bohnen und viele Leute würden in der nächsten Saison zu einem anderen wechseln. Aber eine Garantie auf bestimmte Früchte und Gemüsesorten gibt es dabei nicht.
Allerdings geben alle in der CSA organisierten Farmer die Garantie, dass sie nur biologisch-ökologische Landwirtschaft betreiben, also ohne Pestizide, Hormone und künstlichen Dünger. Und, um dem ökologischen Anspruch auch auf dieser Ebene gerecht zu bleiben, wird die Ernte nur in einem relativ kleinen Umkreis ausgeliefert. Die Bio-Äpfel in unserem Supermarkt kamen diesen Sommer aus Chile, China und Neuseeland ... nicht gerade sehr ökologisch.
Unser Lieferant ist die Doe Run Farm in Lincoln County, Tennessee. Sie wird von zwei Rentnern betrieben, die vorher nie etwas mit Landwirtschaft zu tun hatten und dies erst anfingen, nachdem ihr "normales" Arbeitsleben geendet hatte. Sie tun das als Hobby, aus Leidenschaft, aus Idealismus und aus Überzeugung. Mit rund 30 Meilen Entfernung ist Huntsville am äußersten Rand ihres Liefergebietes und gleichzeitig ihr Hauptabnahmezentrum.
Und sie sind richtig gut in dem was sie tun, denn die Mengen an Früchten und Gemüse, die wir im Sommer jede Woche niederkämpfen mussten, war schon enorm. Und das setzt sich jetzt in der Herbstsaison fort. Gestern gab es die erste Lieferung und schon war unser Kühlschrank wieder voll gestopft. Chinesische Radieschen, Rote Beete, Zwiebeln, so eine Art Rhabarber, Kürbisse, grüne Paprika, Tomaten, Süßkartoffeln ... und in einer Woche kommt die nächste Ladung.
Ganz billig ist das Ganze natürlich nicht - aber um nicht ständig den mit Isotopen bestrahlten, mit Hormonen behandelten, ewig haltbar gemachten und geschmacklich neutralisierten Dreck aus dem Supermarkt essen zu müssen, geben wir das Geld gerne aus.
Nur so zum Vergleich, was hier Lebensmittel kosten: ein halber Liter "purified water", das ist durch einen Filter gejagtes Leitungswasser, kostet 39 Cent. Ein dreiviertel Liter sprudelndes Quellwasser - natürlich aus Italien oder Frankreich importiert, denn so etwas kennen die Amis sonst gar nicht - kostet 1,79 Dollares. Also gut dreimal so viel. Und das gilt genauso für organische Bio-Lebensmittel. Kein Wunder, dass wir hier 20% unseres Budgets auf Lebensmittel verwenden - lieber arm und gesund als reich und krank ...
Etwas zu finden wird zunehmend leichter durch die Community Supported Agriculture (CSA) -Bewegung, die immer mehr Zulauf findet.
Das funktioniert im Grunde wie eine Aktie - vor der Erntesaison kauft man Anteile am erwarteten Ertrag, mit diesem Geld kauft der Farmer dann Saatgut und Hilfsmittel und wenn die Ernte eingebracht wird bekommt jeder Anteilseigner was ihm zusteht. Dabei kann es gut sein, dass man vielleicht keine Erdbeeren bekommt, weil die von einem Schädling befallen wurden. Pech gehabt. Oder aber man wird mit Bohnen überschwemmt, weil die eine ganz tolle Saison hatten. Es hat bei uns in diesem Sommer viel Bohnensalat gegeben, nur so nebenbei.
Der jeweilige Farmer ist dabei natürlich bemüht, ein interessantes Sortiment zusammen zu stellen - immer nur Bohnen und viele Leute würden in der nächsten Saison zu einem anderen wechseln. Aber eine Garantie auf bestimmte Früchte und Gemüsesorten gibt es dabei nicht.
Allerdings geben alle in der CSA organisierten Farmer die Garantie, dass sie nur biologisch-ökologische Landwirtschaft betreiben, also ohne Pestizide, Hormone und künstlichen Dünger. Und, um dem ökologischen Anspruch auch auf dieser Ebene gerecht zu bleiben, wird die Ernte nur in einem relativ kleinen Umkreis ausgeliefert. Die Bio-Äpfel in unserem Supermarkt kamen diesen Sommer aus Chile, China und Neuseeland ... nicht gerade sehr ökologisch.
Unser Lieferant ist die Doe Run Farm in Lincoln County, Tennessee. Sie wird von zwei Rentnern betrieben, die vorher nie etwas mit Landwirtschaft zu tun hatten und dies erst anfingen, nachdem ihr "normales" Arbeitsleben geendet hatte. Sie tun das als Hobby, aus Leidenschaft, aus Idealismus und aus Überzeugung. Mit rund 30 Meilen Entfernung ist Huntsville am äußersten Rand ihres Liefergebietes und gleichzeitig ihr Hauptabnahmezentrum.
Und sie sind richtig gut in dem was sie tun, denn die Mengen an Früchten und Gemüse, die wir im Sommer jede Woche niederkämpfen mussten, war schon enorm. Und das setzt sich jetzt in der Herbstsaison fort. Gestern gab es die erste Lieferung und schon war unser Kühlschrank wieder voll gestopft. Chinesische Radieschen, Rote Beete, Zwiebeln, so eine Art Rhabarber, Kürbisse, grüne Paprika, Tomaten, Süßkartoffeln ... und in einer Woche kommt die nächste Ladung.
Ganz billig ist das Ganze natürlich nicht - aber um nicht ständig den mit Isotopen bestrahlten, mit Hormonen behandelten, ewig haltbar gemachten und geschmacklich neutralisierten Dreck aus dem Supermarkt essen zu müssen, geben wir das Geld gerne aus.
Nur so zum Vergleich, was hier Lebensmittel kosten: ein halber Liter "purified water", das ist durch einen Filter gejagtes Leitungswasser, kostet 39 Cent. Ein dreiviertel Liter sprudelndes Quellwasser - natürlich aus Italien oder Frankreich importiert, denn so etwas kennen die Amis sonst gar nicht - kostet 1,79 Dollares. Also gut dreimal so viel. Und das gilt genauso für organische Bio-Lebensmittel. Kein Wunder, dass wir hier 20% unseres Budgets auf Lebensmittel verwenden - lieber arm und gesund als reich und krank ...
Monday, October 18, 2010
National Champions
Huntsville's semi-professionelles Football Team, die Rocket City Titans, haben in ihrer ersten Saison gleich den nationalen Titel geholt!
Tolle Leistung - hoffentlich kommen dann auch mehr Leute zu den Spielen nächstes Jahr. Ich jedenfalls werde versuchen zu mehr als einem zu gehen ...
Tolle Leistung - hoffentlich kommen dann auch mehr Leute zu den Spielen nächstes Jahr. Ich jedenfalls werde versuchen zu mehr als einem zu gehen ...
Friday, October 15, 2010
Team USA
Mein lieber Kollege Tim ist Triathlet. Einer von denen, die erst vier Kilometer im Meer schwimmen, dann hundertachtzig Kilometer Fahrrad fahren um zum Abschluss mal ganz locker noch einen Marathonlauf dranzuhängen. Fit wie ein Turnschuh, sozusagen. Und das mit 41.
Die spinnen, die Triathleten. Noch spinnerter ist, dass man bei den jeweiligen nationalen Meisterschaften starten darf, wenn man mindestens drei Jahre legal im Land gelebt hat. Wenn man dann einen der vorderen Plätze in seiner Altersgruppe belegt, darf wenn, sofern man noch nie in für eine andere Nation bei einem internationalen Wettkampf angetreten ist, bei der Weltmeisterschaft für das Team USA starten.
Der gute Tim also, seines Zeichens auch noch Offizier der Deutschen Luftwaffe, hat letztes Jahr die Qualifikation für die Weltmeisterschaft zustande gebracht - und ist dann im August diesen Jahres in Immenstadt, Deutschland, für das Team USA gestartet - und zweitbester "Amerikaner" in seiner Altersgruppe geworden (91. insgesamt, von über 600 Teilnehmern).
Bei den diesjährigen US-Meisterschaften hat er dann noch einen draufgesetzt - er hat sich sowohl für das USA Nationalteam der Ü40 für die Weltmeisterschaften über die lange Distanz (1.9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21.1 km Laufen) nächstes Jahr in Las Vegas, als auch für die Weltmeisterschaften über die Olympische Distanz (1.5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) in Peking, China, qualifiziert.
Das mit Las Vegas ist schon gebongt - das ist finanziell keine Hürde. Mit Peking sieht es da schon anders aus. Alleine der Flug soll $1400 kosten, dazu noch Hotel, Futter, etc. Also sucht er jetzt Sponsoren. Hat sich extra ein Buch gekauft, wie man so etwas am besten anfängt. Und was da als eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung drinsteht ist, dass man Fotos braucht um den Leuten mal zu zeigen dass man als Werbefläche auch geeignet ist.
Nun hat man als Triathlet nicht unbedingt immer eine wasserdichte Kamera für Selbstporträts beim Schwimmwettkampf dabei. Und die offiziellen Fotos, die auf solchen Veranstaltungen gemacht werden, zeigen einen vielleicht als kleinen Stecknadelkopf unter vielen anderen Stecknadelköpfen. Oder aber, wenn es dann tatsächlich mal ein Solo-Foto von einem gibt, dann ist es in dem Augenblick aufgenommen, wo man kurz vorm Zieleinlauf noch von einem direkten Alterskonkurrenten eingeholt wird, weil man nicht konzentriert war und sich im Kopfe schon die Chancen für die Peking-Qualifikation ausgerechnet hat ... den Gesichtsausdruck muß man keinem Sponsor schicken.
Also sind wir heute in den Dublin Park gefahren, um mal ein paar vernünftige Fotos von ihm zu machen, damit er das Geld für Peking zusammen bringt.
Ist gar nicht so leicht, mit Amateur-Modellen zu arbeiten. Wenn ich bisher Menschen fotografiert hatte, dann waren das Modelle, die wussten was Tango war. Und die nicht nach dem ersten Druck auf den Auslöser das Shooting für beendet hielten ...
In anderthalb Stunden habe ich gut 350 Fotos gemacht - was eher wenig ist für so ein Thema, aber zu mehr fehlte uns die Zeit und das Licht.
Nun ja, ich glaube wir haben trotzdem ein paar gute Bilder heraus bekommen - es würde mich sehr freuen, zum Zustandekommen seines Peking-Abenteuers beigetragen zu haben ...
Die spinnen, die Triathleten. Noch spinnerter ist, dass man bei den jeweiligen nationalen Meisterschaften starten darf, wenn man mindestens drei Jahre legal im Land gelebt hat. Wenn man dann einen der vorderen Plätze in seiner Altersgruppe belegt, darf wenn, sofern man noch nie in für eine andere Nation bei einem internationalen Wettkampf angetreten ist, bei der Weltmeisterschaft für das Team USA starten.
Der gute Tim also, seines Zeichens auch noch Offizier der Deutschen Luftwaffe, hat letztes Jahr die Qualifikation für die Weltmeisterschaft zustande gebracht - und ist dann im August diesen Jahres in Immenstadt, Deutschland, für das Team USA gestartet - und zweitbester "Amerikaner" in seiner Altersgruppe geworden (91. insgesamt, von über 600 Teilnehmern).
Bei den diesjährigen US-Meisterschaften hat er dann noch einen draufgesetzt - er hat sich sowohl für das USA Nationalteam der Ü40 für die Weltmeisterschaften über die lange Distanz (1.9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21.1 km Laufen) nächstes Jahr in Las Vegas, als auch für die Weltmeisterschaften über die Olympische Distanz (1.5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) in Peking, China, qualifiziert.
Das mit Las Vegas ist schon gebongt - das ist finanziell keine Hürde. Mit Peking sieht es da schon anders aus. Alleine der Flug soll $1400 kosten, dazu noch Hotel, Futter, etc. Also sucht er jetzt Sponsoren. Hat sich extra ein Buch gekauft, wie man so etwas am besten anfängt. Und was da als eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung drinsteht ist, dass man Fotos braucht um den Leuten mal zu zeigen dass man als Werbefläche auch geeignet ist.
Nun hat man als Triathlet nicht unbedingt immer eine wasserdichte Kamera für Selbstporträts beim Schwimmwettkampf dabei. Und die offiziellen Fotos, die auf solchen Veranstaltungen gemacht werden, zeigen einen vielleicht als kleinen Stecknadelkopf unter vielen anderen Stecknadelköpfen. Oder aber, wenn es dann tatsächlich mal ein Solo-Foto von einem gibt, dann ist es in dem Augenblick aufgenommen, wo man kurz vorm Zieleinlauf noch von einem direkten Alterskonkurrenten eingeholt wird, weil man nicht konzentriert war und sich im Kopfe schon die Chancen für die Peking-Qualifikation ausgerechnet hat ... den Gesichtsausdruck muß man keinem Sponsor schicken.
Also sind wir heute in den Dublin Park gefahren, um mal ein paar vernünftige Fotos von ihm zu machen, damit er das Geld für Peking zusammen bringt.
Ist gar nicht so leicht, mit Amateur-Modellen zu arbeiten. Wenn ich bisher Menschen fotografiert hatte, dann waren das Modelle, die wussten was Tango war. Und die nicht nach dem ersten Druck auf den Auslöser das Shooting für beendet hielten ...
In anderthalb Stunden habe ich gut 350 Fotos gemacht - was eher wenig ist für so ein Thema, aber zu mehr fehlte uns die Zeit und das Licht.
Nun ja, ich glaube wir haben trotzdem ein paar gute Bilder heraus bekommen - es würde mich sehr freuen, zum Zustandekommen seines Peking-Abenteuers beigetragen zu haben ...
Wednesday, October 13, 2010
Sunset in Alabama
Auf dem Rückweg vom Little River Canyon bin ich dann noch in einen der schönsten Sonnenuntergänge gefahren, die ich je erlebt habe.
Kurz vor Scottsboro fuhr ich auf einem kleinen Plateau, als plötzlich die Bäume am Straßenrand ein Lücke hatten und ich den Tennessee durchschimmern sah. Keine fünfzig Meter weiter führte eine kleine Straße zu einem Aussichtspunkt - dem Two Eagles Point. Der steht im Moment übrigens zum Verkauf - fotografieren von dort aus kostet sonst Geld. Keine Ahnung, was man damit so einnehmen kann übers Jahr, ich jedenfalls würde gerne Eintritt bezahlen, denn der Blick ist wirklich spektakulär.
Kurz vor Huntsville hatte sich dann der Sonnenuntergang von diesem merkwürdigen orangenem Leuchten in eine Endzeitszenerie aus einem Charlton-Heston-Bibel-Monumentalfilm verwandelt. Ebenso spektakulär ...
Kurz vor Scottsboro fuhr ich auf einem kleinen Plateau, als plötzlich die Bäume am Straßenrand ein Lücke hatten und ich den Tennessee durchschimmern sah. Keine fünfzig Meter weiter führte eine kleine Straße zu einem Aussichtspunkt - dem Two Eagles Point. Der steht im Moment übrigens zum Verkauf - fotografieren von dort aus kostet sonst Geld. Keine Ahnung, was man damit so einnehmen kann übers Jahr, ich jedenfalls würde gerne Eintritt bezahlen, denn der Blick ist wirklich spektakulär.
Kurz vor Huntsville hatte sich dann der Sonnenuntergang von diesem merkwürdigen orangenem Leuchten in eine Endzeitszenerie aus einem Charlton-Heston-Bibel-Monumentalfilm verwandelt. Ebenso spektakulär ...
Little River Canyon
Im äußersten Nordosten von Alabama, ungefähr zwei Autostunden von Huntsville entfernt, findet man eine kleine Perle der Natur - wenn man sie denn sucht.
Das Little River Canyon National Preserve gehört zum Nationalparksystem der USA, ist aber kaum jemandem außerhalb von Nord-Alabama und Süd-Tennessee bekannt. Dabei wird er der "Grand Canyon des Südens" genannt.
Nun ja, im Größenvergleich verliert er haushoch gegen seinen "Rivalen" im Westen - aber 400 m hohe Wände sind auch nicht zu verachten. Im Gegensatz zum Grand Canyon, dessen Felswände nackt sind, ist der Little River Canyon überwiegend bewaldet. Auch ist der Little River eher ein Rinnsal, im Gegensatz zu den oftmals reißenden Fluten des Colorado River.
Trotzdem, beeindruckend ist es schon - und eine schöne Landschaft kann man dort allemal bewundern. Vor allen Dingen im Herbst, wenn die Bäume ihre Farben wechseln. Nun hat Nord-Alabama längst nicht den hohen Ahorn-Anteil, der die Neuengland-Statten jedes Jahr in ein rotes Blättermeer verwandelt. Hier sind es eher dezente Schattierungen in Rost, Braun und Karmesin, durchsprinkelt mit ein paar gelben Akzenten, die das Bild beherrschen. Hat auch was.
Nachdem wir ja letzte Woche in den Smokies eine Woche zu früh dran waren um die Herbstfarben in voller Pracht zu erleben, war es für den Little River Canyon schon etwas spät - viele Blätter lagen schon auf dem Boden.
Es hat sich trotzdem gelohnt - der Park ist alles andere als überlaufen und so kann man in aller Ruhe die schöne und teilweise richtig spektakuläre Landschaft genießen. Nur Bären, die gibt es dort nicht ...
Das Little River Canyon National Preserve gehört zum Nationalparksystem der USA, ist aber kaum jemandem außerhalb von Nord-Alabama und Süd-Tennessee bekannt. Dabei wird er der "Grand Canyon des Südens" genannt.
Nun ja, im Größenvergleich verliert er haushoch gegen seinen "Rivalen" im Westen - aber 400 m hohe Wände sind auch nicht zu verachten. Im Gegensatz zum Grand Canyon, dessen Felswände nackt sind, ist der Little River Canyon überwiegend bewaldet. Auch ist der Little River eher ein Rinnsal, im Gegensatz zu den oftmals reißenden Fluten des Colorado River.
Trotzdem, beeindruckend ist es schon - und eine schöne Landschaft kann man dort allemal bewundern. Vor allen Dingen im Herbst, wenn die Bäume ihre Farben wechseln. Nun hat Nord-Alabama längst nicht den hohen Ahorn-Anteil, der die Neuengland-Statten jedes Jahr in ein rotes Blättermeer verwandelt. Hier sind es eher dezente Schattierungen in Rost, Braun und Karmesin, durchsprinkelt mit ein paar gelben Akzenten, die das Bild beherrschen. Hat auch was.
Nachdem wir ja letzte Woche in den Smokies eine Woche zu früh dran waren um die Herbstfarben in voller Pracht zu erleben, war es für den Little River Canyon schon etwas spät - viele Blätter lagen schon auf dem Boden.
Es hat sich trotzdem gelohnt - der Park ist alles andere als überlaufen und so kann man in aller Ruhe die schöne und teilweise richtig spektakuläre Landschaft genießen. Nur Bären, die gibt es dort nicht ...
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Columbus' Ships
Christopher Columbus fuhr mit drei Schiffen los, um den Seeweg nach Indien zu entdecken - wo er stattdessen heraus kam ist hinlänglich bekannt.
Die Santa Maria, das größte der drei Schiffe, mit 24 Metern Länge und 39 Mann Besatzung, lief am Weihnachtstag 1492 auf eine Sandbank vor dem heutigen Haiti auf und konnte nicht mehr gerettet werden. Das Holz wurde für den Bau der ersten spanischen Siedlung auf amerikanischem Boden, La Navidad, verwendet.
Die Pinta war das schnellste der drei Schiffe, mit 21 Metern Länge und 26 Mann Besatzung.
Die Nina war das kleinste der Schiffe, mit 20 Metern Länge. Sie nahm an drei der Reisen von Columbus in die neue Welt teil und war bei der zweiten Reise sein Flaggschiff.
Über das weitere Schicksal der Pinta und der Nina ist nichts weiter bekannt - es waren halt typische Handelsschiffe des ausgehenden 15. Jahrhunderts und als solche austauschbar für ihre Eigner.
Für uns, fünfhundert Jahre nach den Entdeckungsfahrten von Columbus, haben sie einen großen Symbolwert und eine hohe geschichtliche Bedeutung. Kein Wunder also, dass es mittlerweile einen originalgetreuen Nachbau (so weit das überhaupt noch möglich war ... denn Pläne oder auch Bilder gab es nicht mehr) der Nina.
Im Jahre 1986, sechs Jahre vor dem 500. Jahrestag der Entdeckung der neuen Welt durch Columbus, wurde auf den Britischen Jungfrauen Inseln eine Gesellschaft gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hatte bis 1992 alle drei Schiffe von Columbus nachzubauen.
In dem kleinen Fischerdorf Valenca in Brasilien gab es eine winzige Werft, die immer noch nach den Methoden und mit den Werkzeugen des Mittelalters Schiffe baute. Dort wurde das erste Schiff, die Nina, auf Kiel gelegt. Das ganze Unternehmen dauerte dann doch so lange und verschlang so viele Ressourcen, dass schließlich statt der drei Schiffe nur die Nina rechtzeitig fertig wurde.
Im Dezember 1991 verließ die Nina Brasilien in Richtung Costa Rica, das sie Mitte Januar 1992 erreichte - eine Reise von rund 4000 Seemeilen.
Seit dem schippert sie, und seit 2005 auch der Nachbau der Pinta (die 50 Prozent größer als das Original gebaut wurde um mehr Platz auf Charterreisen zu haben), um die Welt als schwimmendes Museum und quasi Geschichte zum Anfassen.
2010 und 2011 machen die beiden Schiffe eine ausgedehnte Tour an der Ostküste der USA und auf den großen Flüssen im Inland - unter anderem befahren sie dabei auch den Tennessee River. Und der liegt bei uns direkt vor der Haustür. Leider haben wir es nicht mitbekommen, dass sie letzte Woche in Huntsville Station gemacht haben - da war nix in der Zeitung ...
Erfahren habe ich dann, dass sie da gewesen sind und bis heute zwölf Uhr Mittags in Guntersville liegen, als ich gestern nach unserer Rückkehr aus den Smokies die Sonntagszeitungaufschlug und mir auf der ersten Seite ein Bild der beiden Schiffe entgegen sprang.
Klar, da mußte ich hin! Guntersville ist nur eine gute Stunde von Huntsville entfernt, ich habe Urlaub und der einzige Wermutstropfen war, dass meine Frau nicht mitkommen konnte - der Kleine Mann muß um zwölf Uhr aus dem Kindergarten abgeholt werden.
Der erste Eindruck, wenn man vor der Nina steht - Nußschale. Wie haben die auf der Rückfahrt von der zweiten Reise 125 Leute damit transportieren können? Mit mir waren zwei Schulklassen von ungefähr sechzig Kindern mit an Bord und man hat kaum ein Bein los gekriegt.
Man bekommt einen Riesenrespekt vor der Leistung, die Columbus und seine Männer vollbracht haben, wenn man auf den Planken dieses nordseeküstenfischkuttergroßen Gefährts steht - das hätte auch genauso gut total schief gehen können!
Ich habe den Schiffen dann noch beim Ablegen zugeschaut - leider keine Segel, nur Motorkraft ... auf dem Tennessee kommt gegen den Wind kreuzen nicht so gut, da müßten ja alle Hobbyangler mit ihren Booten Platz machen ... - und sie ein Stück des Weges nach Chattanooga begleitet. Dort bleiben sie zwei Wochen, bevor es weiter geht nach Knoxville.
Das war schon eine tolle Sache, so ein Stück Geschichte einmal live und in Farbe selber anfassen zu können (auch wenn es nicht die Originale waren ... ). Im übrigen suchen sie Freiwillige für ihre Reisen, vier bis sechs Wochen Törns, keine Segelerfahrung notwendig, aber große Toleranz gegenüber Nähe zu seinen Mitmenschen ... hatte ich schon erwähnt, dass das Nußschalen sind ...?!
Die Santa Maria, das größte der drei Schiffe, mit 24 Metern Länge und 39 Mann Besatzung, lief am Weihnachtstag 1492 auf eine Sandbank vor dem heutigen Haiti auf und konnte nicht mehr gerettet werden. Das Holz wurde für den Bau der ersten spanischen Siedlung auf amerikanischem Boden, La Navidad, verwendet.
Die Pinta war das schnellste der drei Schiffe, mit 21 Metern Länge und 26 Mann Besatzung.
Die Nina war das kleinste der Schiffe, mit 20 Metern Länge. Sie nahm an drei der Reisen von Columbus in die neue Welt teil und war bei der zweiten Reise sein Flaggschiff.
Über das weitere Schicksal der Pinta und der Nina ist nichts weiter bekannt - es waren halt typische Handelsschiffe des ausgehenden 15. Jahrhunderts und als solche austauschbar für ihre Eigner.
Für uns, fünfhundert Jahre nach den Entdeckungsfahrten von Columbus, haben sie einen großen Symbolwert und eine hohe geschichtliche Bedeutung. Kein Wunder also, dass es mittlerweile einen originalgetreuen Nachbau (so weit das überhaupt noch möglich war ... denn Pläne oder auch Bilder gab es nicht mehr) der Nina.
Im Jahre 1986, sechs Jahre vor dem 500. Jahrestag der Entdeckung der neuen Welt durch Columbus, wurde auf den Britischen Jungfrauen Inseln eine Gesellschaft gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hatte bis 1992 alle drei Schiffe von Columbus nachzubauen.
In dem kleinen Fischerdorf Valenca in Brasilien gab es eine winzige Werft, die immer noch nach den Methoden und mit den Werkzeugen des Mittelalters Schiffe baute. Dort wurde das erste Schiff, die Nina, auf Kiel gelegt. Das ganze Unternehmen dauerte dann doch so lange und verschlang so viele Ressourcen, dass schließlich statt der drei Schiffe nur die Nina rechtzeitig fertig wurde.
Im Dezember 1991 verließ die Nina Brasilien in Richtung Costa Rica, das sie Mitte Januar 1992 erreichte - eine Reise von rund 4000 Seemeilen.
Seit dem schippert sie, und seit 2005 auch der Nachbau der Pinta (die 50 Prozent größer als das Original gebaut wurde um mehr Platz auf Charterreisen zu haben), um die Welt als schwimmendes Museum und quasi Geschichte zum Anfassen.
2010 und 2011 machen die beiden Schiffe eine ausgedehnte Tour an der Ostküste der USA und auf den großen Flüssen im Inland - unter anderem befahren sie dabei auch den Tennessee River. Und der liegt bei uns direkt vor der Haustür. Leider haben wir es nicht mitbekommen, dass sie letzte Woche in Huntsville Station gemacht haben - da war nix in der Zeitung ...
Erfahren habe ich dann, dass sie da gewesen sind und bis heute zwölf Uhr Mittags in Guntersville liegen, als ich gestern nach unserer Rückkehr aus den Smokies die Sonntagszeitungaufschlug und mir auf der ersten Seite ein Bild der beiden Schiffe entgegen sprang.
Klar, da mußte ich hin! Guntersville ist nur eine gute Stunde von Huntsville entfernt, ich habe Urlaub und der einzige Wermutstropfen war, dass meine Frau nicht mitkommen konnte - der Kleine Mann muß um zwölf Uhr aus dem Kindergarten abgeholt werden.
Der erste Eindruck, wenn man vor der Nina steht - Nußschale. Wie haben die auf der Rückfahrt von der zweiten Reise 125 Leute damit transportieren können? Mit mir waren zwei Schulklassen von ungefähr sechzig Kindern mit an Bord und man hat kaum ein Bein los gekriegt.
Man bekommt einen Riesenrespekt vor der Leistung, die Columbus und seine Männer vollbracht haben, wenn man auf den Planken dieses nordseeküstenfischkuttergroßen Gefährts steht - das hätte auch genauso gut total schief gehen können!
Ich habe den Schiffen dann noch beim Ablegen zugeschaut - leider keine Segel, nur Motorkraft ... auf dem Tennessee kommt gegen den Wind kreuzen nicht so gut, da müßten ja alle Hobbyangler mit ihren Booten Platz machen ... - und sie ein Stück des Weges nach Chattanooga begleitet. Dort bleiben sie zwei Wochen, bevor es weiter geht nach Knoxville.
Das war schon eine tolle Sache, so ein Stück Geschichte einmal live und in Farbe selber anfassen zu können (auch wenn es nicht die Originale waren ... ). Im übrigen suchen sie Freiwillige für ihre Reisen, vier bis sechs Wochen Törns, keine Segelerfahrung notwendig, aber große Toleranz gegenüber Nähe zu seinen Mitmenschen ... hatte ich schon erwähnt, dass das Nußschalen sind ...?!
Tuesday, October 12, 2010
Perfect Weather
Mitte Oktober 2010 in den Smokies - 32 Grad Celsius, leichter Wind, strahlend blauer Himmel. Leider war durch das warme Wetter die Laubfärbung noch nicht sehr weit voran geschritten ... man kann nicht alles haben.
Brakes
Unser Ferienhaus in den Smokies war natürlich wieder sehr idyllisch gelegen - mit Blick auf die Berge, im Wald, an einem steilen Hang. Da mit dem Auto über die schmalen Serpentinenstraßen ohne Leitplanken im Dunklen herauf zu kommen - nichts für schwache Nerven.
Was ich allerdings nicht gedacht hätte war dass das herunterfahren ein noch viel heftigeres Unternehmen werden würde.
Natürlich fährt man dort im ersten oder zweiten Gang herunter - zum Glück lässt die Automatik unseres Caravan es zu, dass man sie umgeht und alle sieben Gänge manuell anwählt. Trotzdem musste ich andauernd auf der Bremse stehen, weil die Steigungen einfach so steil waren, dass die Motorbremse alleine nicht ausreichte.
Und das ging dann gute zwanzig Minuten so, bis wir den Fuß des Berges erreicht hatten. In einer dicken Rauchschwade.
Die Bremsen hatten total überhitzt und die Bremswirkung war dementsprechend nur noch eingeschränkt vorhanden. Mag auch daran gelegen haben, dass es brandneue Bremsen waren, denn sie waren erst eine Woche zuvor erneuert worden (ich fahre ja nicht in die Berge ohne die Bremsen vorher durchsehen zu lassen ...). Vielleicht mussten sie erst eingefahren werden ...
Nun ja, da wir noch vier weitere Tage Rauf- und Runterfahrerei vor uns hatten (die Smokies sind nicht gerade platt wie ein Pfannkuchen ...), mussten sie von einem Fachmann unter die Lupe genommen werden bevor es weitergehen konnte.
Dann also los, eine Werkstatt finden - zum Glück hat unser TomTom GPS diese Infos parat, nur mit althergebrachter Straßenkarte wären wir da echt aufgeschmissen gewesen.
Die Familie im nächstgelegenen Chick-Fil-A (so eine Art gehobener Burgerladen, der nur Huhn serviert aber dafür mit prima Qualität - plus, jede Filiale hat einen Indoor-Spielplatz) abgesetzt und zu Thomas gefahren. Der Laden machte einen recht guten Eindruck, was auch dadurch bestätigt wurde, dass die Warteliste bis zum nächsten Montag reichte ... es war Freitag.
Weiter zum nächsten, der gleich daneben war - das gleiche Dilemma.
Dann erinnerte ich mich dunkel, dass ich auf dem Weg zum Chick-Fil-A eine kleine Klitsche gesehen hatte, Allstar irgendwas - der TomTom zeigte sie allerdings nicht an. Klitsche eben. Egal, hingefahren und ... keiner da. Nur ein alter Mann im Schaukelstuhl, der mich freundlich angrinste und sich dann wieder seiner Schaukelei widmete.
Ich also rein in die Werkstatt, ins Office ... nix. Keiner da.
Da wurde es draußen plötzlich lebhaft - ein junger Bursche in einem großen Truck rauschte an und brachte ... das Mittagessen. Da ließ sich dann auch Mike blicken, der Besitzer und auch irgendsoein anderer Typ stand plötzlich in der Gegend rum.
Nachdem ich kurz mein Unglück geschildert hatte nickte Mike, der übrigens ein T-Shirt an hatte auf dem zu lesen stand "Redneck Mechanic", wissend und der andere Typ, der eine Art Muscle-Shirt über dem Bierbauch trug, fing gleich an zu erzählen, wie er damals in diesem heftigen Truck, den ihm sein Schwager zusammengeschraubt hatte, einem Ford ursprünglich, ohne Bremsen auf ein Stauende zugerast sei und dann, er hatte sich schon damit abgefunden den kostbaren Truck in den Graben zu setzen, es doch noch geschafft hatte die Karre rechtzeitig anzuhalten.
Währenddessen hatten Mike und sein Schrauber die Reifen am Caravan abgenommen, die Bremsen geprüft, "die sind ja fast wie neu" ausgerufen und mir versichert, dass das ein altes Problem von Dodge und die Bremsen an meinem Auto völlig in Ordnung seien. Wenn das wieder passieren sollte, müsse ich eben einfach anhalten und abwarten, bis die Bremsen sich wieder abgekühlt hätten.
Zehn Dollar wollte Mike dann noch von mir haben und ging dann zufrieden mit seinem Tagwerk zurück zu seinem Burger ... und ich fuhr auch zufrieden, in der Gewissheit dass ein Redneck Mechanic alles für in Ordnung erklärt hatte, meine Familie abholen.
Selbstredend bin ich danach immer sehr, sehr vorsichtig und langsam die Berge herunter gefahren - und die Bremsen haben tadellos gehalten - 1230 Kilometer minus 2 Kilometer ...
Was ich allerdings nicht gedacht hätte war dass das herunterfahren ein noch viel heftigeres Unternehmen werden würde.
Natürlich fährt man dort im ersten oder zweiten Gang herunter - zum Glück lässt die Automatik unseres Caravan es zu, dass man sie umgeht und alle sieben Gänge manuell anwählt. Trotzdem musste ich andauernd auf der Bremse stehen, weil die Steigungen einfach so steil waren, dass die Motorbremse alleine nicht ausreichte.
Und das ging dann gute zwanzig Minuten so, bis wir den Fuß des Berges erreicht hatten. In einer dicken Rauchschwade.
Die Bremsen hatten total überhitzt und die Bremswirkung war dementsprechend nur noch eingeschränkt vorhanden. Mag auch daran gelegen haben, dass es brandneue Bremsen waren, denn sie waren erst eine Woche zuvor erneuert worden (ich fahre ja nicht in die Berge ohne die Bremsen vorher durchsehen zu lassen ...). Vielleicht mussten sie erst eingefahren werden ...
Nun ja, da wir noch vier weitere Tage Rauf- und Runterfahrerei vor uns hatten (die Smokies sind nicht gerade platt wie ein Pfannkuchen ...), mussten sie von einem Fachmann unter die Lupe genommen werden bevor es weitergehen konnte.
Dann also los, eine Werkstatt finden - zum Glück hat unser TomTom GPS diese Infos parat, nur mit althergebrachter Straßenkarte wären wir da echt aufgeschmissen gewesen.
Die Familie im nächstgelegenen Chick-Fil-A (so eine Art gehobener Burgerladen, der nur Huhn serviert aber dafür mit prima Qualität - plus, jede Filiale hat einen Indoor-Spielplatz) abgesetzt und zu Thomas gefahren. Der Laden machte einen recht guten Eindruck, was auch dadurch bestätigt wurde, dass die Warteliste bis zum nächsten Montag reichte ... es war Freitag.
Weiter zum nächsten, der gleich daneben war - das gleiche Dilemma.
Dann erinnerte ich mich dunkel, dass ich auf dem Weg zum Chick-Fil-A eine kleine Klitsche gesehen hatte, Allstar irgendwas - der TomTom zeigte sie allerdings nicht an. Klitsche eben. Egal, hingefahren und ... keiner da. Nur ein alter Mann im Schaukelstuhl, der mich freundlich angrinste und sich dann wieder seiner Schaukelei widmete.
Ich also rein in die Werkstatt, ins Office ... nix. Keiner da.
Da wurde es draußen plötzlich lebhaft - ein junger Bursche in einem großen Truck rauschte an und brachte ... das Mittagessen. Da ließ sich dann auch Mike blicken, der Besitzer und auch irgendsoein anderer Typ stand plötzlich in der Gegend rum.
Nachdem ich kurz mein Unglück geschildert hatte nickte Mike, der übrigens ein T-Shirt an hatte auf dem zu lesen stand "Redneck Mechanic", wissend und der andere Typ, der eine Art Muscle-Shirt über dem Bierbauch trug, fing gleich an zu erzählen, wie er damals in diesem heftigen Truck, den ihm sein Schwager zusammengeschraubt hatte, einem Ford ursprünglich, ohne Bremsen auf ein Stauende zugerast sei und dann, er hatte sich schon damit abgefunden den kostbaren Truck in den Graben zu setzen, es doch noch geschafft hatte die Karre rechtzeitig anzuhalten.
Währenddessen hatten Mike und sein Schrauber die Reifen am Caravan abgenommen, die Bremsen geprüft, "die sind ja fast wie neu" ausgerufen und mir versichert, dass das ein altes Problem von Dodge und die Bremsen an meinem Auto völlig in Ordnung seien. Wenn das wieder passieren sollte, müsse ich eben einfach anhalten und abwarten, bis die Bremsen sich wieder abgekühlt hätten.
Zehn Dollar wollte Mike dann noch von mir haben und ging dann zufrieden mit seinem Tagwerk zurück zu seinem Burger ... und ich fuhr auch zufrieden, in der Gewissheit dass ein Redneck Mechanic alles für in Ordnung erklärt hatte, meine Familie abholen.
Selbstredend bin ich danach immer sehr, sehr vorsichtig und langsam die Berge herunter gefahren - und die Bremsen haben tadellos gehalten - 1230 Kilometer minus 2 Kilometer ...
Monday, October 11, 2010
Bear Sightings
Wir waren über ein verlängertes Wochenende in den Smoky Mountains - Donnerstag und Freitag waren hier Herbstferien und heute war Feiertag, das haben wir so richtig ausgenutzt.
Hat sich auch gelohnt, meine Familie hat zum ersten Mal in ihrem Leben echte Bären in freier Wildbahn erlebt.
Die erste Sichtung war gleich am Ankunftstag - wir fuhren abends die Serpentinenstraße zu unserer Cabin hoch, da sahen wir hinter einer Kurve wie ein Bär die Böschung hoch verschwand. Na ja, eigentlich war es nur der Hintern des Bären, den wir zu sehen bekamen. Er hatte sich wohl zwischen den Häusern herumgetrieben auf der Suche nach menschlichen Essabfällen als er unser Auto hörte und sich entschloss das Weite zu suchen. Das galt also nicht wirklich.
Richtig gegolten hat es dann aber am Sonntag, als wir in Cades Cove erst einen Bären im Wald sahen, der sich den Bauch mit Eicheln voll schlug. Leider war er gute zweihundert Meter entfernt und die meiste Zeit von Bäumen und Ästen verdeckt, so daß die Fotos alle nicht sonderlich gut geworden sind. Egal, unsere Kinder waren völlig hin und weg davon und auch meine Frau hat das sicherlich beeindruckt - obwohl sie wilde Raubtiere in Sichtweite ihrer Kleinen nun gar nicht gut abkann.
Für mich war es nicht so furchtbar aufregend - allerdings habe ich mich doch sehr gefreut, nach über vierzehn Jahren mal wieder einen der nur noch rund 1600 Smoky Mountains Bären live erleben zu können. Das erste Mal waren wir deutlich näher dran, fast zum Greifen nahe zu einer Mutter mit zwei Jungen.
Die zweite Bärensichtung an diesem Tag war dann gut eine Viertelstunde später, als wir wieder mit dem Auto auf der Cades Cove Loop Road unterwegs waren. Eine Mutter mit drei Jungen, alle dieses Jahr geboren, in einer Wiese. Zum Schutz der Tiere ließen die Park Ranger aber niemanden dort anhalten, sodaß es davon keine brauchbaren Fotos gibt. Bei Müttern mit Jungen sind sie sehr heikel und das ist auch gut so. Aber wir konnten sie trotzdem einige Minuten aus größerer Entfernung beobachten, als wir uns in der Autoschlange langsam an der Szene vorbei bewegten.
Hat sich also gelohnt - war ein tolles Erlebnis und die Familie hatte einen Bärenspaß ...
Hat sich auch gelohnt, meine Familie hat zum ersten Mal in ihrem Leben echte Bären in freier Wildbahn erlebt.
Die erste Sichtung war gleich am Ankunftstag - wir fuhren abends die Serpentinenstraße zu unserer Cabin hoch, da sahen wir hinter einer Kurve wie ein Bär die Böschung hoch verschwand. Na ja, eigentlich war es nur der Hintern des Bären, den wir zu sehen bekamen. Er hatte sich wohl zwischen den Häusern herumgetrieben auf der Suche nach menschlichen Essabfällen als er unser Auto hörte und sich entschloss das Weite zu suchen. Das galt also nicht wirklich.
Richtig gegolten hat es dann aber am Sonntag, als wir in Cades Cove erst einen Bären im Wald sahen, der sich den Bauch mit Eicheln voll schlug. Leider war er gute zweihundert Meter entfernt und die meiste Zeit von Bäumen und Ästen verdeckt, so daß die Fotos alle nicht sonderlich gut geworden sind. Egal, unsere Kinder waren völlig hin und weg davon und auch meine Frau hat das sicherlich beeindruckt - obwohl sie wilde Raubtiere in Sichtweite ihrer Kleinen nun gar nicht gut abkann.
Für mich war es nicht so furchtbar aufregend - allerdings habe ich mich doch sehr gefreut, nach über vierzehn Jahren mal wieder einen der nur noch rund 1600 Smoky Mountains Bären live erleben zu können. Das erste Mal waren wir deutlich näher dran, fast zum Greifen nahe zu einer Mutter mit zwei Jungen.
Die zweite Bärensichtung an diesem Tag war dann gut eine Viertelstunde später, als wir wieder mit dem Auto auf der Cades Cove Loop Road unterwegs waren. Eine Mutter mit drei Jungen, alle dieses Jahr geboren, in einer Wiese. Zum Schutz der Tiere ließen die Park Ranger aber niemanden dort anhalten, sodaß es davon keine brauchbaren Fotos gibt. Bei Müttern mit Jungen sind sie sehr heikel und das ist auch gut so. Aber wir konnten sie trotzdem einige Minuten aus größerer Entfernung beobachten, als wir uns in der Autoschlange langsam an der Szene vorbei bewegten.
Hat sich also gelohnt - war ein tolles Erlebnis und die Familie hatte einen Bärenspaß ...
Sunday, October 3, 2010
Books and Calendars
Nur so nebenbei - habe in den letzten zwei Wochen drei meiner Fotos an den Mann bringen können.
"Pure" ziert den Buchumschlag des ersten Buches aus dem neuen Jesbin-Verlag (www.jesbin.de).
"Fighting Polar Bears" und "High Key Eisbär" wurden für einen Eisbärenkalendar der Firma Systemprint Medien aus Leipzig.
Reich wird man dabei nicht. Will ich auch gar nicht, mein Amateurstatus ist mir da wichtiger. Mehr Stress als bisher kann ich auch nicht unbedingt gebrauchen. Am Ende müsste ich für ein paar Euro fünfzig dann womöglich noch Steuern zahlen ... so bekomme ich das Buch und den Kalender als "Honorar" und mein Name wird genannt.
Das reicht mir völlig aus. Ein bisschen Anerkennung tut manchmal mehr für die Seele als Geld auf dem Konto aufzuhäufen ...
"Pure" ziert den Buchumschlag des ersten Buches aus dem neuen Jesbin-Verlag (www.jesbin.de).
"Fighting Polar Bears" und "High Key Eisbär" wurden für einen Eisbärenkalendar der Firma Systemprint Medien aus Leipzig.
Reich wird man dabei nicht. Will ich auch gar nicht, mein Amateurstatus ist mir da wichtiger. Mehr Stress als bisher kann ich auch nicht unbedingt gebrauchen. Am Ende müsste ich für ein paar Euro fünfzig dann womöglich noch Steuern zahlen ... so bekomme ich das Buch und den Kalender als "Honorar" und mein Name wird genannt.
Das reicht mir völlig aus. Ein bisschen Anerkennung tut manchmal mehr für die Seele als Geld auf dem Konto aufzuhäufen ...
Wednesday, September 22, 2010
Allergy
Seit ungefähr einer Woche hat meine Frau Symptome einer Allergie. Kratzen im Hals, tränende Augen, Juckreiz - das ganze Programm.
Natürlich haben wir uns gewundert, woher das jetzt so plötzlich kam - es blüht ja nichts zur Zeit und etwas anderes als sonst hat sie auch nicht gegessen.
Dann war sie gestern im Nagelstudio und wie das halt so ist, man unterhält sich über alles mögliche. Allergien, ja, die haben wir jetzt auch, hieß es da. Das kommt von den Entlaubungsmitteln, die zur Zeit auf den Baumwollfeldern ausgebracht werden, damit die Ernte leichter geht. Und da wir hier in Alabama sozusagen von Baumwollfeldern umstellt sind ... es ist der verdammte Chemiedreck! Na wunderbar - da versucht man sich gesund zu ernähren, gibt heftiges Geld für allerlei organische Sachen aus, schraubt einen Filter vor das chlorhaltige Phosphorwasser das aus der Leitung kommt und so weiter ... und entkommt der Chemie dann doch nicht. Kein Wunder, dass hier alle ständig Pillen schlucken - alleine das Leben hier macht einen krank, ohne dass man selber etwas dafür tun muß ...
Natürlich haben wir uns gewundert, woher das jetzt so plötzlich kam - es blüht ja nichts zur Zeit und etwas anderes als sonst hat sie auch nicht gegessen.
Dann war sie gestern im Nagelstudio und wie das halt so ist, man unterhält sich über alles mögliche. Allergien, ja, die haben wir jetzt auch, hieß es da. Das kommt von den Entlaubungsmitteln, die zur Zeit auf den Baumwollfeldern ausgebracht werden, damit die Ernte leichter geht. Und da wir hier in Alabama sozusagen von Baumwollfeldern umstellt sind ... es ist der verdammte Chemiedreck! Na wunderbar - da versucht man sich gesund zu ernähren, gibt heftiges Geld für allerlei organische Sachen aus, schraubt einen Filter vor das chlorhaltige Phosphorwasser das aus der Leitung kommt und so weiter ... und entkommt der Chemie dann doch nicht. Kein Wunder, dass hier alle ständig Pillen schlucken - alleine das Leben hier macht einen krank, ohne dass man selber etwas dafür tun muß ...
Saturday, September 18, 2010
King Cotton
Dieses Wochenende hat hier die Baumwollernte angefangen. Früher einmal, vor fünfzig Jahren und davor, war Cotton King im Süden der USA. Heutzutage importieren die USA Baumwolle aus Ägypten - stattdessen wird lieber Mais angebaut, der ist vielseitiger einsetzbar und bringt der erhöhten Nachfrage entsprechend mehr Profit.
Aber rund um Huntsville und Madison gibt es immer noch einige Felder, längst nicht mehr so ausgedehnt wie in vergangenen Zeiten und nicht alles dominierend, aber immer noch deutlich präsent wenn man über Land fährt.
Aber rund um Huntsville und Madison gibt es immer noch einige Felder, längst nicht mehr so ausgedehnt wie in vergangenen Zeiten und nicht alles dominierend, aber immer noch deutlich präsent wenn man über Land fährt.
Friday, September 17, 2010
Alabama Bitch
Da baut einer ein Flugzeug - in seiner Garage. Nein, mittlerweile hat er zwei Garagen gemietet, eine fürs Bauen und die andere um fertige Großteile und Material darin zu lagern.
Wenn es mal fertig ist, wird es ein zweisitziges Experimentalflugzeug sein. Das ist hier in Amiland eine eigene Kategorie für Selbstbauflieger. Mein Freund und Kollege Kai hat sich nämlich einen Bausatz bei Van's Aircraft gekauft. Und nun bekommt er regelmäßig große Kisten mit Metallteilen, Nieten, Kabeln und Bauplänen vor die Garage gestellt.
Ist so ein bisschen wie Lego, nur größer, aus Metall und sehr viel teurer.
Angefangen hat er Anfang des Jahres, nach seiner Einschätzung ist er zu 60% fertig, wobei die Metallarbeiten nahezu abgeschlossen sind. Jetzt kommt der ganze ätzende Kleinkram dran - Elektrokabel legen, Benzinleitungen einbauen, Innenraum lackieren, Instrumente einbauen, noch mehr Kabel legen und so weiter. Ziel ist es, nächstes Jahr im Sommer damit los fliegen zu können.
Kosten wird ihn der Spaß ungefähr neunzig Große - alleine der Motor schlägt mit gut dreißigtausend zu Buche, der Propeller mit sechstausend und so weiter. Wenn man die Arbeitsstunden dazurechnet ... darf man aber nicht. Erstens gibt es diese Klasse kleiner Zweisitzer nicht zum Kaufen, sondern nur zum selber bauen. Und zweitens ist das schon etwas besonderes, sein eigenes Flugzeug zusammen zu schrauben. Kai kennt jede Niete beim Vornamen und diesen Flieger wird er sicher solange besitzen, wie er eine Garage findet um ihn unterstellen zu können. Und wenn sie ihn dann eines Tages zu Grabe tragen, werden einfach die Tragflächen abmontiert und er darin, den Steuerknüppel in den knochigen Händen haltend, in die Gruft versenkt - so wie chinesische Kaiser, die sich auf ihrem Lieblingspferd sitzend begraben ließen.
Aber bis dahin ist es hoffentlich noch einige Zeit - was auch davon abhängt, wie gut jeder Niet an dem Flieger sitzt. Nun ja, nicht jeder einzelne Niet - denn die Firma Van's Aircraft kennt schon ihre Pappenheimer und hat gut dreimal so viele Niete vorgesehen, wie eigentlich gebraucht werden. Wenn da mal der eine oder andere nicht ganz perfekt sitzt, ist das noch kein Beinbruch. Trotzdem, ganz so trivial ist diese ganze Sache eben auch nicht und selbst als Ingenieur (na ja, Kai ist Elektroingenieur, das zählt fast nicht ...) ist das eine große Herausforderung. Kann man nur machen, wenn man Abends sonst nichts vor hat. Gute 3000 Arbeitsstunden wird er wohl herein stecken - oder sogar noch mehr. Es gibt da ein, zwei Teile aus der Anfangszeit, die er gerne noch einmal gemacht hätte.
Einen Namen hat der Flieger natürlich auch - nachdem er zuerst Alabama Heavy Metal hieß (weil er zum Sound von Heavy Metal Musik entsteht ...), wurde er neulich auf Alabama Bitch umgetauft. Ist eine längere Geschichte, hat mit einer Frau zu tun und gehört nicht hierher. Vielleicht kann ich ihn ja noch überzeugen, einen weniger Hip-Hop-mässigen Namen für den fertigen Flieger zu wählen. Meine Frau schlägt "irgendetwas mit Freedom" vor ... passt gut, denn der Flieger ist seine eigene, persönliche Freiheit. Ich hoffe sehr, dass der Jungfernflug im nächsten Jahr hier in Huntsville stattfinden kann - oder jedenfalls solange wir noch hier sind. Wie immer das Flugzeug dann auch heißen wird ...
Wenn es mal fertig ist, wird es ein zweisitziges Experimentalflugzeug sein. Das ist hier in Amiland eine eigene Kategorie für Selbstbauflieger. Mein Freund und Kollege Kai hat sich nämlich einen Bausatz bei Van's Aircraft gekauft. Und nun bekommt er regelmäßig große Kisten mit Metallteilen, Nieten, Kabeln und Bauplänen vor die Garage gestellt.
Ist so ein bisschen wie Lego, nur größer, aus Metall und sehr viel teurer.
Angefangen hat er Anfang des Jahres, nach seiner Einschätzung ist er zu 60% fertig, wobei die Metallarbeiten nahezu abgeschlossen sind. Jetzt kommt der ganze ätzende Kleinkram dran - Elektrokabel legen, Benzinleitungen einbauen, Innenraum lackieren, Instrumente einbauen, noch mehr Kabel legen und so weiter. Ziel ist es, nächstes Jahr im Sommer damit los fliegen zu können.
Kosten wird ihn der Spaß ungefähr neunzig Große - alleine der Motor schlägt mit gut dreißigtausend zu Buche, der Propeller mit sechstausend und so weiter. Wenn man die Arbeitsstunden dazurechnet ... darf man aber nicht. Erstens gibt es diese Klasse kleiner Zweisitzer nicht zum Kaufen, sondern nur zum selber bauen. Und zweitens ist das schon etwas besonderes, sein eigenes Flugzeug zusammen zu schrauben. Kai kennt jede Niete beim Vornamen und diesen Flieger wird er sicher solange besitzen, wie er eine Garage findet um ihn unterstellen zu können. Und wenn sie ihn dann eines Tages zu Grabe tragen, werden einfach die Tragflächen abmontiert und er darin, den Steuerknüppel in den knochigen Händen haltend, in die Gruft versenkt - so wie chinesische Kaiser, die sich auf ihrem Lieblingspferd sitzend begraben ließen.
Aber bis dahin ist es hoffentlich noch einige Zeit - was auch davon abhängt, wie gut jeder Niet an dem Flieger sitzt. Nun ja, nicht jeder einzelne Niet - denn die Firma Van's Aircraft kennt schon ihre Pappenheimer und hat gut dreimal so viele Niete vorgesehen, wie eigentlich gebraucht werden. Wenn da mal der eine oder andere nicht ganz perfekt sitzt, ist das noch kein Beinbruch. Trotzdem, ganz so trivial ist diese ganze Sache eben auch nicht und selbst als Ingenieur (na ja, Kai ist Elektroingenieur, das zählt fast nicht ...) ist das eine große Herausforderung. Kann man nur machen, wenn man Abends sonst nichts vor hat. Gute 3000 Arbeitsstunden wird er wohl herein stecken - oder sogar noch mehr. Es gibt da ein, zwei Teile aus der Anfangszeit, die er gerne noch einmal gemacht hätte.
Einen Namen hat der Flieger natürlich auch - nachdem er zuerst Alabama Heavy Metal hieß (weil er zum Sound von Heavy Metal Musik entsteht ...), wurde er neulich auf Alabama Bitch umgetauft. Ist eine längere Geschichte, hat mit einer Frau zu tun und gehört nicht hierher. Vielleicht kann ich ihn ja noch überzeugen, einen weniger Hip-Hop-mässigen Namen für den fertigen Flieger zu wählen. Meine Frau schlägt "irgendetwas mit Freedom" vor ... passt gut, denn der Flieger ist seine eigene, persönliche Freiheit. Ich hoffe sehr, dass der Jungfernflug im nächsten Jahr hier in Huntsville stattfinden kann - oder jedenfalls solange wir noch hier sind. Wie immer das Flugzeug dann auch heißen wird ...
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