Der Teufel ist tot. Nein, nicht Osama bin Laden, der Massenmörder, sondern der Leibhaftige Satan. Von nun an wird nur noch Frieden in der Welt sein und alle werden sich ganz doll lieb haben und vertragen ...
Könnte man meinen, wenn man den Jubel und die Freude hier erlebt hat, nachdem die Nachricht von der Navy Seal Operation in Pakistan letztes Wochenende über das Radio kam (wir hatten da ja immer noch keinen Strom und waren auf batteriebetriebene Kommunikation angewiesen ...).
Nach einer guten Woche, jetzt da auch al-Kaida selbst den Tod ihres Führers eingestanden hat, ist die Feierstimmung etwas der Ernüchterung gewichen. Zwar macht sich hier niemand, aber auch wirklich gar keiner, Gedanken ob es nun völkerrechtlich vertretbar war, ob er nun bewaffnet war, ob die Seebestattung eine Verletzung des islamischen Glaubens darstellt, oder ob er nicht besser hätte verhaftet werden sollen statt getötet. Solche theoretischen Haarspaltereien überlassen die praktischen Amerikaner gerne den Europäern. Aber gestern wurde hier die Terrorgefahrstufe auf BRAVO erhöht - das hatten wir schon lange nicht mehr. Jedem ist klar, dass die Vergeltung der Terroristen kommen und dass es dagegen wahrscheinlich keinen Schutz geben wird.
Das nimmt man hin als Preis der Gerechtigkeit. Und so dreht sich die Spirale immer weiter.
Aber bis es soweit ist, feiert man noch ein wenig - zum Beispiel mit einer Sonderedition eines Taschenmessers. Die Firma Case ist bekannt für ihre patriotischen Motive und so hat es auch nur ein paar Tage gebraucht um die neueste Kreation zu schaffen - We got him! Justice is served. Für $83.99 kann man sich jetzt also ein Stück Geschichte in die Vitrine legen. Obwohl ich auch Case-Knives habe und ihre Qualität und das Design sehr schätze, werde ich hier wohl passen. Man muss ja nicht jede Geschmacksverirrung mit machen ...
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