Monday, May 26, 2008

German Feast

Gestern hatten wir ein paar Freunde aus der SCA da, wir waren insgesamt 22 Personen und für die haben wir ein mittelalterliches Festmahl gegeben. Nein, nicht eines von diesen "Wir-schmeißen-die-Hühnerknochen-hinter-uns-auf-den-Boden- und-saufen-uns-die-Hucke-voll" Pseudo-Mittelalter Gelagen, die vor einiger Zeit in Deutschland mal sehr populär waren (... immer noch?!).
Alle Rezepte sind akribisch recherchiert und so weit wir konnten, haben wir die dort beschriebenen Originalzutaten genommen. Was hier in den USA teilweise eine echte Herausforderung ist - einige Sachen sind hier tatsächlich nicht mit vertretbarem Aufwand zu bekommen.
Die Planung hat gute vier Wochen in Apsruch genommen, inklusive Testkochen der Gerichte, Menuplan zusammenstellen, einkaufen, einige Sachen über das Internet besorgen, die Eltern in Deutschland Sachen schicken lassen (Marzipanrohmasse ... kennen die hier nicht), Stühle und zusätzliche Töpfe organisieren ... ist schon spannend, für so ein Menge Leute Essen zuzubereiten.
Und so sah der Menuplan aus :


Erster Gang

Roggenbrot

Kräuterbutter

Linsensuppe


Zweiter Gang

Rosmarin Hühnchen

Gekochte Eier

Cucummern Salat

Scharfe Pfeffersoße

Senfsoße


Dritter Gang

Spinattorte

Rinderbraten in Rothem Wein

Aufgeschmalzene Käsespätzle


Vierter Gang

Getrocknete Äpfel

Mit Marzipan gefüllte Datteln

Feigen

Gebrannte Mandeln

Bethmännchen

Frankfurter Brenten


Wie gesagt, alles selber gemacht (von meiner wunderbaren Frau - ich war nur die "One Man Kitchen Crew" ...) - wobei die kleinen Schweinereien zum Dessert der mengenmäßig kleinste Gang aber das Aufwändigste in der Herstellung waren. Aber Bethmännchen müssen einfach sein und die gebrannten Mandeln waren einfach ein Gedicht!
Dazu gab es dann gewürzten Wein, Bier und Apfelsaft.
War tierisch anstrengend, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht. Und zum Glück ist unser Haus groß genug, dass wir so viele Leute überhaupt an einen (sehr langen) Tisch bekommen können. Und endlich gab es auch einmal echtes Roggenbrot für die Amerikaner ...:) - siehe Eintrag unten.
Unseren Gäste hat es jedenfalls wohl auch sehr gut gefallen, sie waren voll des Lobes für das Essen, die Atmosphäre und generell über den schönen Abend.
Was zudem sehr angenehm war ist die Sitte, dass eine Viertelstunde nach Auftragen des letzten Ganges die ersten zum Aufbruch bliesen. Nicht wie in Deutschland, wo man nach dem Essen erst so richtig zum gemütlichen Teil übergeht. Um kurz vor zehn Uhr hatten wir alle aus dem Haus und konnten so noch den Großteil des Chaos beseitigen, eine Maschine voll Geschirr auf den Weg bringen, die Reste einfrieren und es bleib sogar noch etwas Zeit, den Abend, die Speisen und die Organisation ein wenig zu reflektieren.
Jetzt, da wir wissen wie man soetwas organisiert und erfolgreich durchführt ... nein, erstmal nicht in der vorhersehbaren Zukunft. Nächstes Jahr vielleicht wieder ... oder zu Weihnachten eventuell ... aber bestimmt nicht früher als Oktober ...



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