Ich wollte schon immer wissen, wie Holzschnitzen geht. Einfach einen Stock aus dem Wald mitbringen und eine Figur daraus schnitzen.
Nun ja, das habe ich nicht gerade gelernt in der Alabama Folk School am letzten Wochenende - dafür aber eine Technik, die man "Relief Schnitzerei" nennt.
Das ist im Grunde ein Schnitzwerk mit mehreren Ebenen - nicht ganz 3-D, sondern mehr wie ein 2 1/2-D Gemälde mit dicken Farbschichten, aber eben aus Holz geschnitten.
Unser Lehrer war Dylan Goodson,ein junger Mann der sich diese Technik vor gut neun Jahren selber beigebracht hat und nun davon lebt.
Mit mir waren noch Helen und Angela dabei - wir hatten jede Menge Spaß und haben viel gelernt.
Dies ist mein Projekt gewesen - eine alte Scheune mit einem Silo und ein paar Büschen daneben. Nicht allzu kompliziert oder aufwändig - aber ich wollte fertig werden in den drei Tagen die uns zur Verfügung standen, um etwas handfestes mit nach Hause bringen zu können.
Das Holz ist Linde, was sich wegen seiner relativ weichen Beschaffenheit exzellent mit Schnitzwerkzeugen traktieren läßt.
Man kann natürlich die größten Zwischenräume mit Maschinenkraft ausräumen - aber ich wollte alles von Hand machen und so hatte ich die ersten paar Stunden gut damit zu tun in die Tiefe zu schnitzen. Hat mich an meine Dreher-Lehre erinnert, wo wir die erste Woche mit der Schrupp-Feile ein U-Eisen abfeilen mußten ...
Als ich damit fertig war ging es dann an die Ausformung der Gebäude. Am frustrierensten war die Rundung des Turmes - aber auch die perspektivisch korrekte Stellung des Scheunendaches war nicht ohne.
Gute zwanzig Arbeitsstunden später - die Schnitzerei ist beendet.
Die Scheune besteht aus vertikalen, horizontalen und diagonalen Brettern, denen ein verwittertes Aussehen gegeben wurde.
Das Silo ist aus Feldsteinen ( ... hmm, so eines habe ich in Natura noch nie gesehen ... mir gefiel aber das Aussehen und außerdem wollte ich mehrere verschiedene Techniken üben ...) mit einem Dach aus Holzschindeln. Rechts sind ein paar Büsche zur Zierde.
Man könnte es so lassen, eine einfache braune Lasur darüber ziehen um die Einzelheiten besser sichtbar zu machen - oder man kann es bemalen und dem Ganzen damit eine zusätzliche Dimension geben ...
... gesagt, getan. Eine weitere Stunde Arbeit mit Ölfarben und fertig ist die ... Scheune.
Für den ersten Versuch mit der ganzen Schnitzerei gar nicht einmal so übel, finde ich. Und alles selbst von Hand gemacht - darauf bin ich schon ein wenig stolz.
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