Saturday, November 29, 2008

Iron Bowl

Heute war der Iron Bowl - das seit 1893 regelmäßig ausgetragene Spiel zwischen den Footballmanschaften der beiden größten Colleges in Alabama, Auburn University und University of Alabama.
Egal wie gut oder schlecht beide Mannschaften in der regulären Saison bis dahin gespielt haben - der Iron Bowl ist eine der intensivsten und bekanntesten Rivalitäten im US Sport, nur noch übertroffen von der Feindschaft zwischen den verdammten New York Yankees und den fabulösen Boston Red Sox im Baseball. Im Iron Bowl gelten andere Gesetze, es ist kein normales Spiel und es wird hier in Alabama todernst genommen.
Entweder man ist ein Fan der Roten (Roll Tide!) oder der Orangen. Dazwischen gibt es nichts. Das geht sogar so weit, dass an diesem Tag ein Riß durch manche Familien geht, wenn einer in Auburn studiert hat und der andere an der University of Alabama.
Das Bild unten zeigt unseren örtlichen Supermarkt, der seine Loyalität tatsächlich geteilt hat - nun, die wollen natürlich weder die eine noch die andere Seite als Kunden verlieren.



Wie intensiv die Liebe zwischen den beiden Team wirklich ist zeigt diese kleine Geschichte:
Beim heutigen Spiel führte Alabama bereits 27 : 0 im letzten Quarter. Das Spiel war also bereits entschieden und praktisch gelaufen. Da rief der Coach von Alabama, Nick Saban, seine Offensiv-Spieler zusammen und sagte zu ihnen: Laßt jetzt nicht nach! Ihr wisst, wie sehr ich diese Typen hasse!
Nun, am Ende stand es dann schließlich 36 : 0 und man sah Coach Saban nach sieben Jahren zum ersten Mal mit soetwas wie einem Lächeln auf dem Gesicht. Davor hatte nämlich Auburn sieben Mal in Folge gewonnen.

Damit wäre die Rangfloge im Football in Alabama für das kommende Jahr eindeutig geklärt. Zumal Alabama immer noch die Nummer 1 in der nationalen Rangliste ist ... und Auburn noch nicht einmal mehr unter den Top 25 im Lande rangiert.

Und nächste Woche dann kommt es zum Super-Match der Saison: die ungeschlagene University of Alabama (Roll Tide!) spielt im Endspiel der Südost-Liga SEC gegen die Nummer 2 der nationalen Standings, Florida Gators. Wer dieses Spiel gewinnt, spielt dann im Januar (wahrscheinlich gegen Texas) um den nationalen Titel.

Roll Tide!

Friday, November 28, 2008

Leftovers

Wir werden nie wieder eine Einladung zu einem Thanksgiving Dinner annehmen. Klar, das Essen war Klasse, wir hatten keine Mühe mit der Zubereitung und mehr als satt sind wir auch geworden. Aber was sollen wir nun heute essen??!
Alle anderen essen Leftovers - Reste. Und das geht so: Man nehme eine Scheibe Weißbrot, lege ein ordentliches Stück vom Truthahn darauf, bestreiche es mit Senf, Ketchup, Mayonnaise (oder man läßt es pur) und lege eine weitere Scheibe Weißbrot, die man vorher ordentlich in die Truthahnsoße getaucht hat, darauf. Dann kommt die Cranberrysoße und darauf wieder eine Scheibe Weißbrot.
Nun, diese kulinarische Spezialität hatten wir heute nicht. Stattdessen gab es Steak. Sozusagen als Ersatzbefriedigung.
Und morgen machen wir dann unseren eigenen Truthahn. Wegen der Leftovers. Dazu brauchen wir keinen blöden Feiertag, die schmecken auch an einem ganz normalen Sonntag.

Thursday, November 27, 2008

Turkey Day

Gobble Gobble.

Heute ist Thanksgiving Day. Es geht nicht amerikanischer als das. Die ganze Familie ist zusammen, man lädt Freunde ein, Millionen Truthähne werden verspeist - außer einem, der traditionell ein spezielles Pardon vom Präsidenten erhalten hat.


Man guckt sich die Macy's Thanksgiving Parade in New York an.

Danach vielleicht noch eines der beiden Football-Spiele, die an diesem Tag laufen (klar habe ich mir angesehen wie die Titans die zahnlosen Lions in Detroit 47 :10 geschreddert haben ... zumindest die erste Halbzeit, dann mussten wir los).


Wir waren nämlich bei amerikanischen Freunden zu einem richtig klassisch traditionellen Thanksgiving Dinner eingeladen.

Mit einem 18-pfündigen Truthahn (von dem die Hälfte übrig blieb ...), Bohnen mit Röstzwiebeln, Süßkartoffeln mit Marshmellows, Stuffing und Gravy, Cranberry Sauce, Maispudding, Rolls und Salat. Dazu einen Gewürztraminer aus Kalifornien. Danach Pumpkin Pie und Apple Pie mit Vanille Eis. Wir sind alle satt geworden ... :)

Wednesday, November 26, 2008

Black Friday

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Morgen ist Thanksgiving. Das ist hier noch vor Weihnachten und dem 4.Juli der höchste Feiertag. Das merkt man vor allen Dingen daran, dass sämtliche Geschäfte geschlossen haben (bis auf ganz, ganz wenige Aunahmen). Ein richitiger Feiertag also, wie wir ihn aus Deutschland kennen.
Am Tag danach machen sie die verlorene Zeit dann wieder gut - der Kohl's, so eine Art C&A, öffnet seine Tore bereits um 4 Uhr morgens. Andere fangen etwas später an, aber so ab 6 Uhr fängt es richtig an zu brummen.
Ich bin doch nicht blöd, sagt man sich da, und stehe so früh auf - wofür? Für unglaubliche Preisnachlässe.
Es ist nämlich der "Black Friday" und der Mechanismus dieses Tages funktioniert so:
Der Freitag nach Thanksgiving ist traditionell der große Urlaubstag. Also ist die ganze Familie da. Also langweilt man sich zu Tode und geht sich gegenseitig auf die Nerven. Außerdem sind es nur noch knapp vier Wochen bis Weihnachten. Also geht man gemeinsam einkaufen. Nein, das ist nicht der richtige Ausdruck - es ist vielmehr Power-Shopping. Vor allen Dingen für Weihnachtsgeschenke aber auch was sonst noch mit Rabatt angeboten wird findet Zuspruch.
Wie zum Beispiel dies hier - habe ich heute als "Special Thanksgiving Offer" in meiner Mailbox gefunden:


Zvue 30906 Spirit 1GB MP3 Player - Preloaded w/ 15 Patriotic Songs
$5.00 Instant Rebate
$9.99 After Rebate
List price: $59.99


Wow, mit patriotischen Liedern bestückt ... ich bin begeistert. Hoffentlich ist auf dem Player auch die US-Flagge abgebildet. Oder vielleicht kommt das Ding sogar mit Tarnaufdruck ...

Aber für den Preis ist das sicher "Made in China" ... wo bleibt denn da der Patriotismus? Ist das schon der Beginn vom Ausverkauf der amerikanischen Werte, den jeder hier prophezeit sobald Obama Präsident geworden ist?

Ich schweife ab. Und eigentlich brauche ich auch gar keinen MP3-Player. Wird also nix mit dem Schnäppchen am Black Friday. Sollen sich die anderen ins Getümmel stürzen ...


Aber vielleicht fahre ich stattdessen nach South Carolina. Da wollen sie nämlich am Freitag keine Sales Tax haben ... für Handfeuerwaffen und Gewehre. Die ideale Zeit also um sich endlich die Pumpgun zu kaufen, die man immer schon unterm Kopfkissen haben wollte.


Sinn dieser Aktion ist, man höre und staune, den Verkauf von Waffen anzukurbeln, weil Waffenbesitz eine Tradition in South Carolina ist, die leider in den letzten Jahren ein bißchen in Vergessenheit geraten ist. Sagte der republikanische Abgeordnete der dieses Gesetz durchgeboxt hatte per Handy-Interview ... der Reporter hatte ihn auf der Truthahnjagd erreicht.


Sunday, November 23, 2008

Titans vs Jets

Wir waren heute beim Football - die bislang ungeschlagenen Tennessee Titans gegen den alten Haudegen Brett Favre und seine New York Jets.
Nun, die Titans sind nicht mehr das einzig ungeschlagene Team in der NFL ... die Jets haben 34 : 13 gewonnen. Verdientermaßen. Heute lief gar nix für die Titans. Bälle wurden reigenweise fallen gelassen, die Schiedsrichter lagen einige Male daneben und alle schienen irgendwie gehemmt zu sein.
Na ja, eagl. Irgendwann mußten sie ja mal verlieren. Und besser gegen die wirklich beeindruckenden Jets als am Donnerstag gegen die immer noch gewinnlosen Detroit Tigers. Oh Mann, die werden es abkriegen ...
Aber toll war dieser Tag schon. Nicht zuletzt wegen der Atmosphäre und der Typen, die man bei so einer Gelegenheit trifft. Es war schon großes Entertainment.



LP Field, Home of the Titans
Nashville, Tennessee

Zum 101sten Mal in Folge ausverkauft.
Die Karten für diese Saison waren innerhalb von
6 Minuten ausverkauft. Ich hatte Glück ...



Facepainting Jets Fan

Natürlich gab es auch die übliche martialisch-
patriotische Einlage. Die US Flagge wurde
von einem Fallschirmspringer der 101st Airborne Division
ins Stadion gebracht ...
Sleepwalking Titans Fan

Go Titans Go!


Saturday, November 22, 2008

Communication

Da fliege ich also von Atlanta nach Orlando, der Bomber ist proppevoll und soweit ist auch alles ganz in Ordnung - bis wir dann landen und der Pilot noch auf der Rollbahn die Benutzung von elektronischen Geräten freigibt.
Der Ionensturm, der danach losbricht läßt sich kaum vorstellen. Jeder in dem Flugzeug zieht blitzschnell seinen Blackberry heraus und guckt ganz hektisch nach, ob sich in der Stunde die wir nun in der Luft waren, die Welt auch weitergedreht hat ... nun ja, sie checken halt ihre emails.
Hier in Amiland hat die SMS ja bisher ein ziemliches Schattendasein geführt, hat man sich gar nicht erst mit abgegeben, die Begrenzung auf 256 Zeichen ist ja total unamerikanisch, das grenzt ja fast schon an Kommunismus. Stattdessen hat man hier gleich Nägel mit Köpfen gemacht und emails verschickt. Das kann natürlich kein simples Handy, dafür gibt es den Blackberry. Und irgendwann kam dann das i-Phone und das konnte das dann auch, nur viel schöner und mit Musik. Aber das ist eine andere Geschichte.
Bleiben wir also beim Blackberry. Auf dem winzigen Bildschirm ergießt sich also der sinnfreie email-Verkehr der Amiländer, "Hallo, ich bin gerade gelandet, was macht Du ...?", "Toll, wie war der Flug, ich bohre gerade in der Nase ...". Halt all das, was man sich früher am Telefon zugerufen hat.
Ach ja, früher. Was haben wir eigentlich damals, vor gut zehn Jahren, ohne Handy gemacht? Kann ich genau berichten, ich war live dabei. Damals, also 1998, hingen noch in jedem Flughafen endlose Reihen von Münztelefonen. Und der erste Weg des amerikanischen Flugpassagiers nach verlassen des Flugapparates war ... genau, in die Schlange vor den Münztelefonen. Und war man dann endlich dran, wählte man ganz hektisch eine Nummer nach der anderen und erkundigte sich , "Hallo, ich bin gerade gelandet, was macht Du ...?", worauf die Gegenseite erwiderte "Toll, wie war der Flug, ich bohre gerade in der Nase ..."
Nur dass damals so ein Anruf ein paar Cent gekostet hat. Und heute die monatliche Gebühr für die ständige und immerwährende Kommunikationsbereitschaft bei $99 für den Blackberry und $129 für das i-Phone liegt.
Klar, dass man den Service bei solchen Preisen auch ordentlich nutzen muß um vor sich selbst diese horrenden Ausgaben zu rechtfertigen.
Ganz besonders wichtig sind dann solche Typen, wie ich einen vor mir hatte auf diesem Flug. Der hatte nicht nur einen Blackberry, der betrieb zeitgleich auch noch ein Handy. Wahrscheinlich schicke er sich selbst Messages hin und her, weil er in Wirklichkeit ein ganz einsamer Mensch war, der keine Freunde hatte, die er fragen konnte "Hallo, ich bin gerade gelandet, was macht Du ...?" ...

Thursday, November 13, 2008

Where's George?

Da fragt man sich doch beinahe täglich, wo nur all das Geld bleibt, das man so im Laufe der Zeit ausgibt.
Voila, hier ist die Antwort ... www.wheresgeorge.com (mit George ist natürlich der alte Washington gemeint, der ja auf der $1 Note abgebildet ist ...).
Es gibt eine Website, die den Weg einzelner Dollarnoten nachverfolgt. Heute ist mir ein $5 Schein in die Hand gefallen (als Wechselgeld bei CiCi's Pizza), der einen Aufdruck hatte:

See where I've been
Track where I go next!
www.wheresgeorge.com


Tolle Idee, finde ich - und habe gleich mitgemacht.
Auf der Site kann man dann sogar über Google-Maps den Weg verfolgen, den George, Abe und all die anderen hinter sich gebracht haben. Es gibt eine Top 10 der am weitesten gereisten Scheine und vieles mehr.

Nächste Woche nehme ich "meinen" Schein dann mit auf Dienstreise nach Orlando und gebe ihn da aus ... mal sehen, wo er in ein paar Jahren, wenn wir wieder zurück nach Deutschland müssen, gelandet ist.

Tuesday, November 4, 2008

Barry O.

Sie hat sich dann doch getraut und ist wählen gegangen, unsere Südstaatenpflanze. Und natürlich hat sie McCain gewählt - die sichere Wahl, da weiß man was man hat.
Aber dann hat sie sich doch geärgert - weil ihr nämlich jemand auf dem Weg zurück ins Office erzählt hat, dass Obama eigentlich gar nicht so heißt, sondern seinen Namen irgendwann einmal von Barry in Barack geändert hat. Und siehe da - ein kurzer Blick ins Internet und sie fand jede Menge Bestätigung dafür.
Also, wenn er eigentlich Barry heißt, dann hätte sie ihn wohl eigentlich doch wählen können - oder nicht? Hin- und hergerissen haderte sie mit der verdammten Demokratrie, die sie zwingt solche Entscheidungen zu treffen.

Aber auch andere, viel, viel wichtigere Entscheidungen wurden heute getroffen. Das erst Ergebnis, das heute abend mit 100% ausgezählter Stimmen unmittelbar nach Schließen der Wahllokale feststand, war die Abstimmung darüber ob in Arab, einer kleinen Gemeinde vor den Toren Huntsvilles, von nun an Alkohol verkauft werden darf. 54% zu 46% dafür - na denn Prost!

Im Rennen der beiden Parkers, des Teufels gegen das Reptil, ist momentan noch keine Sieger auszumachen - einen Gewinner kann es dabei ja nicht geben, verlieren werden in jedem Fall die Leute hier im District, die schließlich durch einen dieser feinen Herren in Washington vertreten werden.

Außerdem werden heute auch noch jede Menge Tax Collectors, License Directors, Superitendents, Commissioners und Judges gewählt.
Steuereinnehmer, Autozulassungsstellendirektoren, Schulräte, Stadtplaner und Richter sind in Deutschland alles Beamte.
Was man sich hier davon verspricht, den Tax Collector zu wählen? Weniger Steuern? Nein, die Kandidaten warben damit, die Warteschlangen vor den Schaltern zu verkürzen.
Nun ja, damals als das Land noch spärlich besiedelt war, hat man solche Ämter in den Ortschaften reihum verteilt, damit nicht immer derselbe damit belastet wurde. Denn Geld gab es dafür nicht, das waren alles Ehrenämter. Heutzutage ist das natürlich alles ein ziemlicher Anachronismus - wie so manches in Amiland. Hier fährt man schließlich immer noch Supertrucks mit sechs Litern Hubraum, während der Rest der Welt auf Elektromotor-Sparmobile umsteigt.
Aber das ist ein anderes Thema.
Vielleicht wird ja alles anders, wenn Barry gewinnt und das Land einmal so richtig umkrempelt. wenn er sich traut - mit dem Namen ...

Nachtrag: Und dann war es doch kein richtig knappes Rennen. Gerade eben hat Sen. McCain seine Niederlage anerkannt und Obama zum Gewinn der Präsidentschaft gratuliert. Dann kann es ja losgehen ...

Monday, November 3, 2008

Scared

Wen soll man nur wählen am Dienstag?
Heute sprach ich mit einem echten Südstaatengewächs, Anfang dreißig, darüber und sie sagte mir, dass sie zu verunsichert sei um überhaupt eine Entscheidung zu treffen.
John McCain ist für sie ein typischer Republikaner, der seine reichen Freunde nur noch reicher machen will und sich nicht um die einfachen Leute kümmert.
Und eigentlich hat sie ja schon immer demokratisch gewählt ... aber nun diesen Obama ins weiße Haus bringen? Da gibt es diese Bumper-Sticker, die sie an anderen Autos gesehen hat, mit "Obama bin Laden" darauf. Und wenn die doch recht haben und er irgendwie unter einer Decke steckt mit den Terroristen? Dann wäre sie schuld wenn dieser Mann mit dem merkwürdigen Namen Amerika seinen Feinden ausliefert.
Nein, dieser Name spricht nun überhaupt nicht für ihn. Die Hautfarbe ist ihr egal, schließlich hat sie auch schwarze Freunde und holt gerade ihren College-Abschluß nach, also weiß sie dass die auch ganz normale Menschen sind. Aber dieser Name ... und ist sein Mittelname nicht auch Hussein? Wie Saddam, da bekommt sie Schüttelfrost und Gänsehaut und traut sich nicht mehr aus dem Haus.
Unglaublich - aber wahr!

Was mit Alpträume verursacht ist dieses Szenario:
McCain wird Präsident und kurz nach der Amtsübernahme trifft ihn der Schlag. Er ist ja nun schon nicht mehr der jüngste, hat Krebs und seine Zeit als Kriegsgefangener im Hanoi Hilton hat auch nicht gerade zu einer eisernen Konstitution beigetragen.
But, no big deal, dafür haben sie ja einen Vize in der Hinterhand.
Yeah, right - Sarah Six-Pack, die Caribou-Barbie aus dem Norden, die Hockey-Mom mit der politischen Erfahrung eines Polarbären wird das dann schon machen.
Wir hatten nun das manchmal unterhaltsame und durchaus zweifelhafte Vergnügen, der Dame zwei Monate lang praktisch nicht entgehen zu können.
Wenn sie wenigstens wüßte, dass sie nix kann. Aber da behauptet sie doch in einem Interview, sie hätte jede Menge aussenpolitische Erfahrung, weil Alaska ja ganz dicht bei Russland liegen würde und überhaupt von lauter Ausland umgeben sei. Hmm .... Kanada. Und das zählt irgendwie eigentlich so gar nicht richtig als Ausland hier.
Der neueste Witz über Sarah? Sie war nbeulich mal wieder zuhause in Alaska und da hat sie den Vollmond gesehen. Und jetzt ist sie Astronaut ...
Nein, ganz ernsthaft - der gute Wladimir Putin würde doch vor Lachen eine ganze Woche unter dem Tisch liegen ... bevor er sie dann mit bloßen Händen zerreissen würde. Der Mann hat ein Judo-Lehrvideo herausgebracht, um Himmels willen! Ob dagegen hilft, mit Stöckelschuhen um sich zu schmeissen ...?
Nee, das will ich lieber doch nicht erleben. Also, bei allen Zweifeln über Obamas wahre Absichten, er ist ein junger gesunder Mann und sollte eine Wahlperiode als Präsident locker überstehen. Und das habe ich dann auch der Südstaatlerin zu denken gegeben. Manchmal muß man eben ein bißchen um die Ecke denken.

Unbeaten

Dieses Wochenende war für jeden echten Sportfan hier in Bama ein wahrhaft orgiastisches Erlebnis.

Zum ersten Mal seit 1993 steht das Footballteam der University of Alabama, die Crimson Tide, wieder an der Spitze aller Colleges in Amerika. Ungeschlagen, mit neun Siegen, profitierten sie vom Ausrutscher der bisherigen Nummer Eins, den Longhorns der University of Texas gegen die Red Raiders von Texas Tech. Das war eines der besten College Footballspiele, die ich je gesehen habe und selbst meine Frau wurde langsam aber sicher in das spannende Geschehen hineingezogen. Mit 1:29 auf der Uhr marschierten die Red Raiders über das gesamte Feld, um eine Sekunde vor Schluß den entscheidenden Touchdown zu machen. Und die Crimson Tide damit zur Nummer Eins im Lande. Hätte vor der Saison niemenad mit gerechnet, da rangierten sie immer so um den zwanzigsten Platz herum in den Prognosen. Und gleich dahinter kamen die Auburn Tigers, die innerstaatlichen Erzrrivalen. Die sind nun nicht einmal mehr in den Top 25 vertreten ... was es für Bama Fans nur noch um so schöner macht.


Roll Tide!


Und dann noch die Tennessee Titans - ungeschlagen 8-0 zur Halbzeit der NFL-Saison. Den Divisiontitel und damit einen Platz in den Playoffs dürften sie sicher haben.
Und vielleicht ist ja sogar der Super Bowl drin.
In drei Wochen fahre ich zum Spiel gegen Brett Favre und die New York Jets nach Nashville - hatte ich schon erwähnt dass ich Titans Fan bin, seit es sie gibt? Ich war sogar bei ihrem ersten Heimspiel dabei, damals noch als Tennessee Oilers im alten Vanderbilt Stadium.

Ja, das war schon ein geiles Sport-Wochenende ...




Sunday, November 2, 2008

Faith, Family and Freedom

... and Fatherland. Na ja, das ist ja ohnehin unmißverständlich selbstredend vorausgesetzt.
Nationalistisch geschwängerter Patriotismus der plakativen und überbordenden Art, so ungefähr wie zu Zeiten des unseligen Wilhelm Zwo.


Und den politischen Gegner als unpatriotisch, unamerikanisch oder sogar unchristlich darzustellen ist nicht nur im Wahlkampf ziwschen McCain und Obama gang und gäbe. Das setzt sich auch in den unteren Rängen fort.

Am 04. November wird nämlich nicht nur der nächste Präsident gekürt sondern auch alle möglichen anderen politischen Positionen neu besetzt. Dazu gehört auch der 5. District für den US Kongreß. Hier tritt der schlangengleiche, bestechliche Wayne Parker (Republikaner) gegen den Teufel in Menschengestalt Parker Griffith (Demokrat) an.

Einen so schmutzigen, unter die Gürtellinie gehenden und persönlich herabsetzenden Wahlkampf habe ich noch nie erlebt.

Parker Griffith wird dabei unter anderem vorgeworfen, dass er als Doktor im Huntsville Hospital Krebspatienten absichtlich fehlbehandelt hat um durch verlängerte Behandlungen mehr Geld aus ihnen heraus zu schlagen. Außerdem wird er vom politischen Gegener gerne mit den Worten zittiert, dass der ärgste Feind Amerikas die Gier in Amerika ist ... irgendwie nicht so weit hergeholt, sieht man sich die Nachrichten über die gegenwärtige Finanzkrise an. Außerdem soll er gesagt haben, dass vom Islam keine Gefahr für Amerika ausgeht. Das wird dann mit dramatischen Bildern vom neunten September, dem Anschlag auf die USS Cole und so weiter unterlegt. Unpatriotisch, gefährlich, ein Lügner dem man nicht trauen kann - He is wrong for Alabama!

Aber auch der Gegenkandidat bekommt sein Fett weg. Wayne Parker wird vorgeworfen auf der Lohnliste von Lobbyisten zu stehen und generell unzuverlässig und schleimig zu sein -immerhin ist er ja Versicherungsmensch, alles klar ...?!

Aber die Rettung naht, in Gestalt von Parker Griffith, der gegen Steuern ist, gegen Abtreibungen und ein A+ von der NRA (National Rifle Association) bekommen hat. Ein echter tough guy also ...


Und so weiter, und so weiter. Einfach ekelhaft. Kann ich nicht bitte beide abwählen? Ach so, ich darf ja gar nicht wählen ... was für ein Glück. Da vertraue ich einfach mal darauf, dass meine wahlberechtigten Nachbarn die richtige Entscheidung treffen. Immerhin werden wir hier noch ein paar Jahre leben und wollen weder von einem liberalen Weichei noch von einem gekauften Schleimscheisser in Washington vertreten werden ...


Ach ja, hier ist die Meinung des Kolumnisten der Huntsville Times darüber - ich kann mich dem nur anschließen ...
Zitat:"If you've been near a TV lately, you know the thing spews ads that are dirtier than a Porta-Potty after a Talladega race. I wouldn't kick my neighbor's little football dog that hard."
Er wird übrings Nonna Theabuv wählen ... nein, das ist keine rumänische Immigrantin sondern "Non of the above" - keiner der oben erwähnten ...