Sunday, November 2, 2008

Faith, Family and Freedom

... and Fatherland. Na ja, das ist ja ohnehin unmißverständlich selbstredend vorausgesetzt.
Nationalistisch geschwängerter Patriotismus der plakativen und überbordenden Art, so ungefähr wie zu Zeiten des unseligen Wilhelm Zwo.


Und den politischen Gegner als unpatriotisch, unamerikanisch oder sogar unchristlich darzustellen ist nicht nur im Wahlkampf ziwschen McCain und Obama gang und gäbe. Das setzt sich auch in den unteren Rängen fort.

Am 04. November wird nämlich nicht nur der nächste Präsident gekürt sondern auch alle möglichen anderen politischen Positionen neu besetzt. Dazu gehört auch der 5. District für den US Kongreß. Hier tritt der schlangengleiche, bestechliche Wayne Parker (Republikaner) gegen den Teufel in Menschengestalt Parker Griffith (Demokrat) an.

Einen so schmutzigen, unter die Gürtellinie gehenden und persönlich herabsetzenden Wahlkampf habe ich noch nie erlebt.

Parker Griffith wird dabei unter anderem vorgeworfen, dass er als Doktor im Huntsville Hospital Krebspatienten absichtlich fehlbehandelt hat um durch verlängerte Behandlungen mehr Geld aus ihnen heraus zu schlagen. Außerdem wird er vom politischen Gegener gerne mit den Worten zittiert, dass der ärgste Feind Amerikas die Gier in Amerika ist ... irgendwie nicht so weit hergeholt, sieht man sich die Nachrichten über die gegenwärtige Finanzkrise an. Außerdem soll er gesagt haben, dass vom Islam keine Gefahr für Amerika ausgeht. Das wird dann mit dramatischen Bildern vom neunten September, dem Anschlag auf die USS Cole und so weiter unterlegt. Unpatriotisch, gefährlich, ein Lügner dem man nicht trauen kann - He is wrong for Alabama!

Aber auch der Gegenkandidat bekommt sein Fett weg. Wayne Parker wird vorgeworfen auf der Lohnliste von Lobbyisten zu stehen und generell unzuverlässig und schleimig zu sein -immerhin ist er ja Versicherungsmensch, alles klar ...?!

Aber die Rettung naht, in Gestalt von Parker Griffith, der gegen Steuern ist, gegen Abtreibungen und ein A+ von der NRA (National Rifle Association) bekommen hat. Ein echter tough guy also ...


Und so weiter, und so weiter. Einfach ekelhaft. Kann ich nicht bitte beide abwählen? Ach so, ich darf ja gar nicht wählen ... was für ein Glück. Da vertraue ich einfach mal darauf, dass meine wahlberechtigten Nachbarn die richtige Entscheidung treffen. Immerhin werden wir hier noch ein paar Jahre leben und wollen weder von einem liberalen Weichei noch von einem gekauften Schleimscheisser in Washington vertreten werden ...


Ach ja, hier ist die Meinung des Kolumnisten der Huntsville Times darüber - ich kann mich dem nur anschließen ...
Zitat:"If you've been near a TV lately, you know the thing spews ads that are dirtier than a Porta-Potty after a Talladega race. I wouldn't kick my neighbor's little football dog that hard."
Er wird übrings Nonna Theabuv wählen ... nein, das ist keine rumänische Immigrantin sondern "Non of the above" - keiner der oben erwähnten ...







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