
Und was macht man als durch die schiere Anwesenheit leider direkt Betroffener bei Tornado-Alarm? Man sucht den sichersten Raum des Hauses auf - im Erdgeschoss liegend, ohne Fenster, möglichst mitten im Haus, mit zwei Ausgängen. Das ist bei uns der kleine Raum zwischen Garage und Frühstückszimmer, wo Waschmaschine und Trockner stehen. Man packt ein paar Decken dort hinein, ein bißchen Verpflegung, eine Taschenlampe, das batteriebetriebene Wetterradio, ein paar Spiele und Bücher für die Kinder und, in Ermangelung eines TV, den Laptop. Und dann wartet man, bis der ganze Spuk wieder vorbei ist. Dauert so ein bis zwei Stunden.
Man muß so einen Alarm schon ernst nehmen - immerhin werden durch Tornados hier im Süden der USA jährlich dutzende von Menschen getötet.
Entsprechend groß ist auch die Vorsicht bei den Schulen. Solange der Alarm dauert kauern die Schüler, die Arme über dem Kopf verschränkt, unter ihren Tischen. Danach werden sie dann in den regulären Schulbussen nach HAuse gefahren - mit einem kleinen Unterschied zu sonst: es werden immer nur zwei Busse zur gleichen Zeit losgeschickt. Nur wenn beide wieder zurückkehren, fährt das nächste Paar los. Könnte man für übertrieben halten aber die nehmen hier die Sicherheit der Kinder äußerst ernst. Nur die deutschen Eltern, die von dieser Praxis nichts wissen und vergeblich darauf warten dass ihr Kind endlich auch nach Hause kommt, reagieren eventuell ein wenig genervt. Aber nun wissen wir ja, wieso es so lange gedauert hat. Safety first.
Aber auch die Arbeitgeber reagieren da sehr entgegenkommend. Niemand hat etwas davon, wenn die Arbeitnehmer sich durch gefährliches Wetter nach Hause kämpfen - also schickt man sie schon vorher nach Hause, sobald sich so eine Entwicklung am Horizont andeutet. Ist ja kein Problem die Situation richtig einzuschätzen - man muß nur das TV anmachen, da wird sie einem schon erklärt.
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