Jetzt weiß ich wie das ist einer Minderheit anzugehören und auf fremdem Territorium zu sein.
Ja klar, als Deutscher in Amiland ist man in dieser Situation täglich - aber wenn man die Sprache spricht fällt man weiter gar nicht auf und unterscheidet sich höchstens noch durch den etwas flüssigeren Fahrstil von den Einheimischen.
Anders ist es, wenn sich durch sein schieres Aussehen von der Mehrheit abhebt. Ein Dinosaurier hätte nicht mehr neugierige, zweifelnde und fragende Blicke auf sich ziehen können als unser Großer und ich, als wir heute durch die Tür des T.M. Elmore Gymnasium der Alabama A&M University traten um uns dort ein Basketballspiel anzusehen.
Wir waren die einzigen hellgrünen unter lauter dunkelgrünen.
Nicht dass wir etwa dass unser Empfang unfreundlich gewesen wäre. Es war einfach so, dass wohl keiner der dunkelgrünen Anwesenden mit uns gerechnet hatte. Es gibt hier im alten Süden keine offizielle Rassentrennung mehr - aber die inoffizielle Abmachung dass jeder auf seiner Seite der Gesellschaft bleibt existiert auf jeden Fall.
Es gibt halt Veranstaltungen, die zwar nicht ausdrücklich für die eine Seite reserviert sind, zu der man aber einfach nicht geht, wenn man zur anderen Seite gehört.
Letztes Jahr bei der Gun& Outdoors Expo war zum Beispiel der einzige anwesende dunkelgüne der Hausmeister. Oder beim Eishockey - weder dunkelgrüne auf dem Eis, noch auf den Rängen.
Andersherum, als meine Frau und ich vor längerer Zeit einmal im Kino waren, stolperten wir in einen Film, der offensichtlich für das Publikum mit der dunkleren Grünschattierung gemacht worden war - was wir nicht wussten, uns aber nach einem kurzen Blick auf die Pigmentverteilung der übrigen Anwesenden sehr schnell klar wurde.
Man bleibt halt unter sich. So vermeidet man Schwierigkeiten, Missverständnisse und heikle Situationen.
Das alles war kein Thema beim Basketballspiel der A&M Bulldogs gegen die Acorn State Braves - alles ging schiedlich-friedlich zu, keiner wollte uns an die Wäsche und außer ein paar scheelen Blicken dann und wann war es ein ganz normales Sporterlebnis.
Oh, und die Bulldogs haben dieses Spiel gewonnen, das vierte in der Saison, bei über zwanzig die sie bereits verloren haben. Ach ja, selbstverständlich waren auch die Jungs von Alcorn State alle dunkelgrün. man bleibt halt gerne unter sich ...
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