Im Jahre 1808 ritt ein Methodisten-Pfarrer von Tennessee kommend durch das Tennessee-Tal in Nord-Alabama und gründete innerhalb von zwei Wochen sechs neue Kirchen dort. Vier davon sind noch heute in Benutzung.
Nein, ich muss mich korrigieren – seit Mittwoch sind es nur noch drei. Denn eine, Ford’s Chapel in Harvest, wurde an diesem Tag von einem Tornado dem Erdboden gleich gemacht. Es steht nur noch der moderne Anbau aus den 1980er Jahren, doch auch der ist schwer mitgenommen und wahrscheinlich nicht zu retten.
Incarnation Lutheran Church in Harvest ist eine Neugründung der Evangelisch-Lutheranischen Kirchen in Amerika. Vor gut zwei Jahren ist Pastor Mark Borseth aus Minnesota hierher geschickt worden um diese neue Kirche auf zu bauen. Bis vor einer Woche haben sie die Gottesdienste in einer ehemaligen Lagerhalle in einem Industriegebiet an der Jordan Lane gehalten; der vorige Mieter hatte dort eine Motorradreparaturwerkstatt unterhalten.
Die Methodisten in Ford’s Chapel, die sich mittlerweile eine größere und modernere Kirche neben dem alten Gebäude von 1808 gebaut hatten, hörten von Pastor Mark’s unpassenden Räumlichkeiten und boten ihm na, die unbenutzte Kirche von 1808 für seine Gottesdienste zu verwenden.
Also wurde in der Osterwoche umgezogen und am Ostersonntag hielten wir dort den ersten Gottesdienst in der neuen Kirche ab.
Drei Tage später war sie verschwunden.
Ford’s Chapel von 1808 war eine kleine, schlichte Kirche. In den 1980er Jahren hatten die Methodisten die alten Fenster durch bemalte bleiverglaste Fenster ersetzt, die Kirchenbänke erneuert und den Teppich neu verlegt. Achtzig Kirchgänger hatten dort Platz und der Unterschied zur Lagerhalle kann gar nicht mit Worten beschrieben werden.
Nun muss Pastor Mark für seine Gemeinde wieder eine neue Bleibe suchen – die Chancen sind jedoch gut dass wegen der finanziellen Belastungen die Kirche nun ganz aufgegeben wird.
Die neue Methodistenkirche daneben hat durch den Tornado nur den kleinen Kirchturm verloren, einen Anbau und ein paar Teile der Außenverkleidung.
Die Siedlung dahinter hat es jedoch schwer mitgenommen. Kein Baum steht mehr, die Häuser haben zum großen Teil schwere Schäden und wir können von Glück sagen, dass keine Menschenleben zu beklagen sind.
Gebäude kann man wieder aufbauen, wenn auch nicht mehr die alten historischen ...
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