Saturday, March 31, 2012

Old Stomping Grounds

1995/96 habe ich ein Jahr lang in LA gelebt.
Lower Alabama, nicht die Mega-Stadt an der Westküste. In Enterprise, um genau zu sein. Und dort war ich gestern und heute wieder - im Hotel, um von dort aus das Opp Rattlesnake Rodeo zu besuchen. Opp selber hat kein Hotel das meinem (gar nicht so hohen) Standard entsprechen würde, also bin ich die gut vierzig Kilometer dort hin eben gefahren. Im Dauerregen. Am Donnerstag noch in ganz Alabama nichts als strahlend blauer Himmel, am Freitag und Sonnabend nur Mistwetter.

War aber trotzdem ganz interessant die Gegend mal wieder zu sehen. Hat sich viel geändert in 16 Jahren. Jede Menge Umgehungsstraßen, neue Wohngebiete, neue Hotels und Restaurants, weniger schäbige alte Hütten und Ruinen am Straßenrand - ein deutlicher Schritt in das 21. Jahrhundert.
Leider ist Enterprise - und die umliegende  Gegend - dadurch zu einer genauso austauschbaren Kulisse geworden wie abertausende andere in Amiland.
Was mich allerdings sehr gefreut hat ist, dass das alte Stadtzentrum nicht wie bei so vielen anderen Städten überall im Land verlassen und verkommen ist. Nein, hier wurde anscheinend der recht erfolgreiche Versuch unternommen die Geschäfte im Zentrum zu halten und das Ganze macht auch einen sehr gepflegten und heimeligen Eindruck. Ist ein wirkliches Schmuckstück, mit überwiegend auf Kunst und Handwerk orientierten Läden. Und sogar den altehrwürdigen Yancey Parker's Clothing Store gibt es noch - seit 1949, was hierzulande als Antik gilt. Und natürlich das Boll Weevill Denkmal in der Mitte von Downtown. Das hat man diesem Schädling in 1919 gesetzt, nachdem er 1917 die gesamte Baumwollernte vernichtet hatte und damit die Farmer gezwungen wurden auf andere Erzeugnisse umzusteigen. Meist waren das Erdnüsse, die in den Folgejahren viel mehr Gewinn abwarfen als Baumwolle und so Enterprise zu einer reichen Gemeinde machten.

Nun ja, so habe ich meine "alte Heimat" nochmal wieder gesehen. Aber ganz ehrlich, meine Erinnerungen daran sind mir irgendwie lieber als die frischen Eindrücke ...


No Snakes today

Das war ein Schlag ins Wasser - buchstäblich.
Ich bin gerade eben vom 52. Rattlesnake Rodeo in Opp, Alabama, wieder gekommen. Hat nur geregnet dort, gestern und heute. Kein Schlangenrennen im Stadion, nur blödes herum sitzen auf der zum Glück überdachten Tribüne und auf besseres Wetter warten. Das nicht kam. Dauerregen. Mal mehr, mal weniger, aber immer wenigstens ein paar Tropfen. Keine Schlangenrennen, keine Schlangen-Show, ein paar Mal haben sie eines der Viecher zwischen zwei Regenschauern kurz der wartenden Meute präsentiert, das war's.
Hat mich sehr geärgert, immerhin bin ich gut 1000 Kilometer in zwei Tagen gefahren um das Rodeo zu sehen.
Aber auch bei Sonnenschein wäre es wohl nicht so ganz doll gewesen.

Zum ersten Mal war ich 1996 dort, als ich in Enterprise wohnte, was nur gute 40 Kilometer entfernt ist. Damals drehte sich alles um die Schlangen, man hielt das Ganze im alten Stadion von Opp ab, es gab ein paar Futterstellen, eine Vorführung des örtlichen Volkstanzvereins (Square Dance ...) und ansonsten war das alles doch eine eher familiäre Angelegenheit. Mit sehr illustren und schrägen Gastgebern, die sämtlich in Schlangenlederstiefeln, Schlangenlederwesten und Schlangenlederhüten daher kamen. Darüber hinaus waren sie mit allerlei Klapperschlangenteilen behängt, zumeist Rasseln und Köpfen. Skurril.
In 2004  war ich dann erneut dort. Mittlerweile war man in eine Viehauktionshalle umgezogen und das Ganze hatte den Charme eines Volksfestes mit Schlangenmotiv bekommen. Alles war größer, bunter, durchorganisierter und seriöser geworden. Die Schlangenlederoutfits waren Jeans und weißen Hemden mit dem Vereinslogo gewichen. Nun gab es einen Schönheitswettbewerb (für das weibliche Geschlecht, nicht für die Reptilien ...) und Live-Musik von lokalen Bands.
In diesem Jahr traten dort Travis Tritt und Gretchen Wilson auf, beides aktuelle Superstars der hiesigen nationalen Country- und Western Musik-Szene. Die Souvenirbuden, Kinkerlitzchenverkäufer, Hüpfburgen und Fressstände nahmen rund die Hälfte des Stadioninnraumes ein (man ist inzwischen aus der Viehauktionshalle in das erweiterte und modernisierte Stadion der Opp High School umgezogen), die andere Hälfte wurde von der massiven Bühne für die beiden Superstars belegt.
Waren die Schlangen 1996 noch in einem erkennbar selbst gebauten und teilweise schon rostigen gelben Anhänger mit einfachem Maschendraht als Barriere untergebracht, hat sich der Verein mittlerweile ein ultramodernes rotes Teil anfertigen lassen, mit separater Klimaanlage und sogar einem individuellen Heizgerät für jede Box um die guten Tierchen bei Laune zu halten.
Die weißen Hemden sind gelben Polo-Shirts gewichen, die sich auch auf dem Golfplatz gut machen würden. Einzig der offensichtlich bereits jenseits der Achtzig befindliche Ansager, der diesen Job schon seit über vierzig Jahren macht, zog sich - unter einigen Mühen und mit der Hilfe zweier Assistentinnen, eine Schlangenlederweste an bevor er das erste Mal zum Mikrofon griff.

Also, nichts ist mehr so wie früher - das ist der Lauf der Zeit. Immerhin habe ich ein wirklich sehr schönes T-Shirt mitgebracht und die Gewissheit, dass ich nicht verpasse, wenn ich meinen bisherigen Achtjahres-Rythmus aufgebe und 2020 nicht wieder dort erscheine ...



Wednesday, March 28, 2012

The Eternal City

War letzte Woche in Rom - dienstlich zwar, habe aber dennoch ein wenig Sightseeing machen können.
Kollosseum, Forum, Pantheon, Trevi Brunnen - das Übliche also.
Am eindrucksvollsten fand ich das alte Senatsgebäude auf dem Forum - eine unglaublich hohe Halle mit einer Mords-Akustik, tollem Mosaik-Fußboden und einer wundervollen eichenen Kassettendecke.
Nicht so toll war der Verkehr - Hupen und wildes Gestikulieren ersetzt dort die Verkehrsregeln, und dazwischen summen dann noch unzählige Motorroller wie wild gewordene Bienenschwärme durch das allgemeine Chaos.
Und die Römer, die modernen - immer entweder mit einer Kippe in der Hand oder einem Telefon am Ohr, meist sogar beides gleichzeitig. Gut, dass die überwiegende Anzahl der Menschen in der Stadt deutsche oder amerikanische Touristen sind.
Das Beste an dem Trip war allerdings das Essen - Spaghetti, Gnocchi, Pizza, Tiramisu, Grappa, Gelato ... ein Schlaraffenland. Dazu zum Frühstück echte Brötchen, Salami und Cappuchino. Und Sprudelwasser satt, nicht das gefilterte Leitungswasser das sie hier in Amiland in sich rein schütten und von dem ich tatsächlich Sodbrennen bekomme. nein, das gute Quellwasser mit Kohlensäure, unzählige Marken davon aber alle sehr gut.
Nun habe ich also auch Rom mal gesehen und erlebt und wer weiß, vielleicht komme ich ja noch einmal dorthin - den Vatikan habe ich nämlich noch auf der Liste stehen ...



New Toy

Nachdem ich mich lange standhaft gewehrt habe, hat mich nun die Tablett-Manie doch eingeholt. Seitdem Apple vor gut zwei Jahren das iPad vorgestellt hat gehört ein Tablett anscheinend zur Grundausstattung des modernen Menschen. Nun mag ich Monopolisten seit jeher eher weniger und schon gar nicht Apple, die Produkte herstellen die nur zu ihren eigenen anderen Produkten Schnittstellen haben. Also habe ich mich für ein Android-Tablett entschieden - was eigentlich nur marginal besser ist, denn dadurch begibt man sich in die Arme der Krake Google, denen das Android-Betriebssystem gehört. Teufel oder Belzebub.
Nun ja, wichtig war mir, dass Android das gute alte Skype unterstützt und ich nicht meine Familie umfassend mit Apple-Produkten ausstatten muss um deren proprietäres Video-Telefonsystem nutzen zu können.

Skypen klappt prima mit meinem Tablett und ist sehr nützlich wenn ich auf Reisen bin, wie erst letzte Woche in Rom. Ist doch schon etwas anderes die Lieben zu Hause live zu sehen als nur ihre Stimmen zu hören. Und preiswerter ist es auch noch, war doch die Internetverbindung im Hotelpreis mit inbegriffen.

Auch sehr nützlich ist so ein Tablett um sich auf langen Flügen (z.B. nach Rom ...)  die Zeit zu vertreiben - nach Jahren habe ich endlich mal wieder ein Computerspiel gespielt, sechs Stunden lang, dann war der Saft alle.
Geradezu als Lebensretter hat es sich dann erwiesen, als am Wochenende unser DVD-Player kaputt ging und die Meute nach Unterhaltung rief. Einfach TV und Tablett mit einem HDMI-Kabel verbunden, auf die Amazon-Seite gegangen und Dora the Explorer herunter gestreamt.

Zugegeben, so ein Tablett ist eine reine Entertainment-Maschine - vernünftig Arbeiten kann man damit nicht. Die virtuelle Bildschirmtastatur ist gerade noch okay um eine kurze email zu tippen, mehr aber auch nicht. Und was mich auch sehr nervt ist, dass nach kurzer Zeit wegen der berührungsempfindlichen Fingerbedienung der Bildschirm völlig verschmiert ist. Als Fotograf und Brillenträger, der immer peinlich darauf achtet dass alle erreichbaren Glasflächen sauber sind, dreht sich mir da der Magen um.

Ansonsten aber habe ich mich inzwischen recht gut daran gewöhnt, dass ich nach meinem "echten" PC und dem Netbook nun noch einen dritten Computer ständig in Gebrauch habe. Als viertes Gerät wird wohl über kurz oder lang dann auch noch ein (Android) Smart-Phone hinzu kommen ...

Saturday, March 17, 2012

Monster Jam

Mein kleiner Sohn hat mich heute zum Monster Jam mitgenommen. Er wollte mir unbedingt die Monster Trucks zeigen, besonders "Grave Digger" mit der Piratenfahne, und die Lady, die sich aus einer Kanone schießen lässt und den Typen, der sich in eine Kiste mit Dynamit legt und das dann explodieren lässt.
Laut war es dort und wenn sie mal nicht gerade die Leute wortreich aufforderten doch bitte nicht ohne ein Souvenir zu kaufen nach Hause zu gehen, gab es sogar über platte Schrottautos springende Monster Trucks zu sehen. Inklusive Grave Digger - den unser Kleiner dann auch als Matchbox-Auto mit nach Hause nahm, plus Piratenflagge in Lebensgröße ...

Gone

Gute zwei Jahre hat er nun fahruntüchtig am Bordstein vor unserem Haus gestanden, der Dodge Intrepid. So richtig zuverlässig war er nie, den Rest hat ihm dann aber das Unbedachte anlassen des Lichtes gegeben. Die Batterie sitzt bei diesem Typ auf der Fahrerseite zwischen Radkasten und Fußraum und um sie auszutauschen muss man erst den Reifen abbauen. Idiotischer Platz und für jemanden wie uns ohne Hebebühne im Garten nicht so einfach zu bewerkstelligen. Also überbrücken und das Auto in die Werkstatt fahren. Gesagt, getan - Strom ist da, Klimaanlage läuft, alle Lichter blinken, nur der Anlasser jault kurz und sagt dann gar nichts mehr. Schrottkarre. Nächste Option - Abschleppdienst. Aber wollen wir wirklich noch mal hunderte Dollares für Abschleppen und Reparieren in der Werkstatt in dieses Geldgrab stecken? Genau. Und eigentlich brauchten wir ihn ja auch gar nicht, denn wir hatten ja mittlerweile den Nissan gekauft und der Intrepid sollte als "Übungsauto" für unseren Großen herhalten - so nach dem Motto, wenn er den gegen eine Mauer fährt ...
Nun hatte er aber, nachdem er das Licht angelassen hatte nach seiner letzten Fahrt, gar kein Interesse mehr an dem Auto - oder am Auto fahren selbst. War ja auch viel bequemer sich von Mama und Papa überall hin kutschieren zu lassen.
Und ich hatte kein Interesse mich weiter darum zu kümmern - irgendetwas würde sich schon ergeben.
Und so war es dann auch. Mr. Smith (der heißt wirklich so ...) fuhr Mittwoch hier durch die Straße, sah dass der Intrepid offensichtlich nicht mehr benutzt wurde und klingelte einfach um zu fragen ob ich Interesse hätte ihn zu verkaufen. Hatte ich. Sehr großes sogar. Viel Geld habe ich nicht mehr dafür bekommen aber immerhin sind wir ihn jetzt los und Mr. Smith, der laut eigener Aussage ein Bastler ist, den ich aber für einen professionellen Aufkäufer von Schrottautos halte, kann nun damit machen was er will.
Der einzige Nachteil ist, dass meiner Frau jetzt die Orientierungsmarke beim Rückwärts aus der Garage fahren fehlt ...

Tuesday, March 13, 2012

Screen Door

Die Türschwelle an unserer Haustür verrottet langsam. Grund ist die Fehlkonstruktion der Schwelle, in die bei starkem regen durch mehrere Ritzen und Spalte Wasser läuft, dass sich dann unten sammelt und mit den Jahren langsam das Holz hat vergammeln lassen. Dadurch senkt sich der Boden in Schwellennähe und durch das Wasser, dass weiter nach innen gedrückt wird, wellt sich auch schon das Laminat und löst sich bereits an mehreren Stellen.
Haben wir der Hausverwaltung gemeldet, die sind gekommen, haben sich das angeguckt und nur Bahnhof verstanden. Nachdem wir nicht locker gelassen hatten, kamen sie dann schließlich mit der Lösung des Problems - nein, nicht etwa die Schwelle ausbauen, das marode Holz ersetzen, alles schön abdichten und vielleicht sogar eine zusätzliche Lippe einsetzen, die das Wasser aus dem Haus hält.
Vielmehr war man auf die glorreiche Idee gekommen eine Screen-Door, eine Vorsatztür, davor zu setzen. Das ist eine Arbeit von zwei Stunden, während die Restaurierung der Schwelle bestimmt zwei Tage gedauert hätte.

Aber auch so war das keine leichte Übung. Drei fluchende, schwitzende Männer haben fast einen Vormittag dazu gebraucht um die Tür schief und mit der Klinke verkehrt herum einzubauen.
Mein Papa, der alte Perfektionist, würde hier die Hutzelpest kriegen; seine Schwiegertochter, die ähnlich gestrickt ist, hat mittlerweile aufgegeben sich überhaupt noch darüber aufzuregen - sie hat den Schraubenzieher geholt und das ganze schnell selber so umgebaut, dass wir die Tür jetzt wenigstens einigermaßen zu bekommen.
Theoretisch hält also unsere neue Screen-Door jetzt das Wasser fern von der Eingangstür, der Schwelle und dem Inneren des Hauses. Wenn sie denn richtig eingebaut wäre und fugendicht abschließt. Was unsere natürlich nicht tut. Nicht nur dass sie schief im Rahmen sitzt und sich bereits nach einer Woche nur mit immer größerem Kraftaufwand öffnen lässt, sie schließt auch nicht vollständig und hat oben eine Fuge, durch die meine Hand durch passt. Oder jede Menge Wasser, wenn es mal wieder regnet. Wasser, dass dann an der Innenseite der Tür herunter in die - genau - Schwelle läuft, die marode. Wir haben den Kampf aufgegeben. Mehr können wir nicht machen - soll das Scheißding doch verrotten. Wir ziehen hier ja eines Tages wieder aus und solange wird das schon noch halten. Nach uns die Sintflut - sprichwörtlich ...

Table Manners

Neulich im International House of Pancakes (IHOP), am Nebentisch ...
Mama, Papa, ungefähr 10jährige Tochter.
Mama kommt schon mit iPhone am Ohr herein und telefoniert munter bis das Essen kommt. Dann kramt Töchterchen ihr iPhone hervor und beginnt ihre Freundinnenliste abzutelefonieren, derweil sie lustlos im Essen stochert. Mama redet währenddessen gestenreich auf den wehrlosen Papa ein, der desinteressiert in einer Hand das iPhone hält und irgendwelche Football-Filmchen guckt, während er mit der anderen Hand die Gabel bedient. Das ist auch das Utensil, welches Mama, wenn sie es nicht gerade dramatisch in seine Richtung schwingt, zur Nahrungsaufnahme benutzt. Nun serviert IHOP (... nein, nicht iHOP ...) nicht gerade in mundgerechte Häppchen zurecht geschnittenes Finger-Food, sondern Essen dem man als normalerzogener Europäer ohne viel Nachdenkens mit Messer und Gabel zu Leibe rückt. Ist einfach stressfreier, ökonomischer und geht leichter von der Hand.
Auch im IHOP gehört zu den fein säuberlich in Papierservietten eingewickelten Esswerkzeugen natürlich auch ein Messer, was aber mangels Kenntnissen hinsichtlich der Einsatzzweckes zumeist von den Amiländern links liegen gelassen wird. Lieber müht man sich ab, mit der Gabel das Essen zu zerteilen. Oder aber, wenn das, wie zum Beispiel bei Steaks oder ähnlichem ein eher langwieriges Unterfangen wäre, man greift einmal zu Beginn der Mahlzeit kurz zum Messer und zerteilt alles was zerteilt werden muss in kleine Bröckchen. Damit hat man dann während der restlichen Mahlzeit mindestens eine Hand frei zum gestikulieren, telefonieren oder sonstigem -ieren.
Verlassen wird der Tisch dann wie nach einer Geburtstagsparty für fünfjährige - natürlich telefonierenderweise, hoffentlich zur Abwechslung mal miteinander ...


Two Car Garage

Eine Zwei-Auto Garage gehört hier zu jedem Haus. Nicht etwa, weil die durchschnittliche Familie zwei Autos hat, sondern vielmehr um darin allen möglichen Prölll und Krempel zu verstauen. Da die Häuser hier ja nur in den wenigsten Fällen einen Keller haben, muss das ganze Zeug was man nicht direkt im Haus unterbringen kann aber dennoch nicht weg werfen will irgendwo unterkommen. Also packt man es in die Garage - in der dann natürlich kein Platz mehr für die Autos ist. Aber dafür hat man ja die überwiegend und wohlweislich großzügig ausgelegte Garagenauffahrt zur Verfügung ...

Saturday, March 10, 2012

Huntsville Rockets

Heute war das erste Heimspiel des neuesten Semi-Professionellen Sport-Teams der Stadt Huntsville - die Huntsville Rockets der National Developmental Football League (NDFL).
Gegründet wurde das Team letztes Jahr von Deion Branch, einem der bekanntesten und besten Wide Receiver der NFL, der zur Zeit bei den New England Patriots spielt und mit ihnen zweimal den Super Bowl gewonnen hat (bei einem dieser Super Bowls wurde Mr. Branch sogar mit dem Prädiket "wehrtvollster Spieler", MVP, ausgezeichnet).

Die NDFL versteht sich als Sprungbrett für solche Spieler, die nicht an einem profilierten College gespielt haben und daher nicht im Visier der NFL Clubs gelandet sind. Jedes Jahr werden die besten Spieler der NDFL, wie auch von anderen semi-professionellen Ligen in den ganzen USA, zu einem Probetraining nach Las Vegas eingeladen, bei dem sie dann vor den kritischen Augen der NFL Scouts ihr Können zeigen dürfen.

Um zu dieser Einladung zu gelangen muß man sich aber ersteinmal im eigenen Team und dann in der eigenen Liga beweisen. Also spielt man - um nicht mit anderen Sportarten zu kollidieren im Frühjahr - gegen andere Teams der Liga. Und am Ende wird sogar ein Champion gekrönt.
Geld gibt es auch noch dafür, wobei aber keiner der Spieler auch nur annähernd davon leben könnte - alle haben einen "normalen" Job "nebenbei".

Hört sich irgendwie bekannt an? Ist es auch. Vor zwei Jahren hat sich hier in Huntsville die gleiche Geschichte schon einmal mit den Rocket City Titans abgespielt. Nun, die gibt es immer noch, doch sind einige Schlüsselspieler in dieser Saison von den Titans zu den Rockets gewechselt. Oder, je nach Standpunkt, desertiert. Mitsamt ihrer Ausrüstung, die eigentlich den Titans gehört. Also ist da keine große Freundschaft am entstehen und vielleicht erleben wir dann ja irgendwann einmal ein Match der beiden Teams um die Stadtmeisterschaft.

Bis es soweit ist spielen die Rockets ersteinmal im, nun ja, Stadion der Discovery Middle School in Madison. Auf dem Feld hat unser Großer auch schon in der der Alabamamischen Sommerhitze Schulsport treiben dürfen.
Das "Stadion" ist ein unebenen Feld mit braunem Gras und zwei Leichtmetalltribünen an den Längsseiten. Immerhin eine elektronische Anzeigetafel haben sie und auch Flutlicht ist vorhanden.
Die Rockets haben sogar etwas geschafft, was die Titans bis heute nicht zustande gebracht haben - sie haben eine Cheerleading Squad.
Und gut losgegangen ist die erste Saison auch schon, mit einem Auswärtssieg letzte Woche gegen den amtierenden Meister und mit einem Kantersieg heute (42 - 8 ) gegen die hilflosen Alabama Ravens aus Gadsden. Dann steht ja einer erneuten Erfolgsstory nichts mehr im Wege, denn auch die Titans haben in ihrem ersten Jahr losgelegt wie die  Feuerwehr und gleich den Titel gewonnen. Ich freue mich jetzt schon auf das Spiel um die Stadtmeisterschaft ...

Wednesday, March 7, 2012

Why do you need a Truck?!

Seit vielen Jahren steht der Ford F-150 an der Spitze der meistverkauften Autos in den USA. Der F-150 ist ein (Pick-up)Truck.
Nun braucht der normalsterbliche Autofahrer ja gewöhnlich eher vier Sitze als zwei Sitz und eine Ladefläche - wann muß man schon mal eine Sitzgarnitur im Ganzen nach Hause transportieren?! Hund, Katze, Kinder sind da doch schon eher die Normalbeladung.
Nicht so hier in Amiland. Und der Truck als Massenverkehrsmittel hat hier auch durchaus seine Berechtigung - man schaue sich nur das Bild an, das ich diese Woche auf dem Nachhauseweg vom Dienst gemacht habe. So etwas sieht man hier alle Tage - ist halt eine mobile Gesellschaft ...
 
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Friday, March 2, 2012

You stay safe ...

Nachdem es vorgestern schon eine Tornado-Warnung gegeben hatte, mit Schulschließungen und dem ganzen Programm, erwischt es uns heute so richtig. Den ganzen Morgen schon heulen die Tornado-Sirenen - dabei sollen die wirklich heftigen Stürme erst heute Abend kommen. Das kann noch ein lustiger Tag werden. Mehrere Tornados sind schon in der Nachbarschaft nieder gegangen, bedauerlicherweise dort wo es schon letztes Jahr im April am meisten zugeschlagen hatte. Vereinzelte  Schäden an Schulen (Buckhorn High School, mal wieder ...), Gefängnissen und Wohnhäusern (in Harvest mal wieder ...) wurden gemeldet. Bisher hat es zum Glück keine Toten und Verletzten gegeben - aber der Tag ist noch lang.

Ich war gerade eben einkaufen, auftanken und Geld abheben - die Tage ohne Strom und Wasser und Benzin letzten April haben uns gelehrt, wie man sich vorbereiten muß. Hier sind im Moment alle etwas nervös und in Erwartung von Schlimmerem - das Trauma vom letzten April ist nie ganz weg gewesen und nun springt es die Leute micht Macht wieder an. Draußen ist es 26 Grad warm, es weht ein steifer Wind, immer mal wieder verdüstert sich der Himmel - typisches Tornado-Wetter.
Im Supermarkt haben sie jeden Kunden mit "You stay safe ..." verabschiedet - you too, you too ...