Von Deutschland nach Alabama ... ein Abenteuer der besonderen Art. Erlebnisse, Gedanken, Absonderlichkeiten - was mir so ein- und auffällt. Und wieso der komische Name - We're French? Siehe rechts unter "About me" ...
Monday, March 30, 2009
One Year Anniversary
Vor genau einem Jahr habe ich diesen Blog angefangen. Kann gar nicht glauben, was wir inzwischen so alles erlebt haben ... Macht immer noch Spaß zu schreiben - über die Merkwürdigkeiten des Alltags hier in Alabama, über die Verschiedenheit der Kulturen, über Kurioses, Interessantes, Besonderes und über all die Kleinigkeiten, die einen so umgeben. Ich bin gespannt, was das nächste Jahr bringen wird ...
Sunday, March 29, 2009
The Blue Donk
Ich bin heute mit einigen amerikanischen Freunden im Kino gewesen - zu sehen gab es den Film "Watchmen".
Das ist eine Comic-Book Verfilmung über Superhelden. Die Story spielt zur Zeit des Kalten Krieges im Jahr 1985 und die Watchmen müssen die Erde vor der nuklearen Selbstzerstörung durch die Russen und die Amis retten. Dabei gehen sie buchstäblich über Leichen und stellen im Verlaufe dieser Rettungsaktion den American Way of Life, Patriotismus, Nationalismus und alles andere was hier sonst noch lieb und heilig ist in Frage.
Enden tut das dann damit, dass der Friede nur gerettet werden kann indem die US-Ostküste völlig ausgelöscht wird - es werden Millionen geopfert um Milliarden zu retten.
Sehr, sehr zynisch dieser Film. Und sehr brutal. Und sehr lang. Aber durchaus spannend und zum Nachdenken anregend. Für mich jedenfalls - ich war 1985 auf einem Schiff der Bundesmarine in der Ostsee und habe tatsächlich miterlebt, wie wenig "kalt" dieser "Krieg" manchmal doch war. Wir haben bei einer Gelegenheit einem polnischen Aufklärungsschiff, das in die Kieler Bucht eingedrungen war, vier Schuß 40mm Munition durch die Takelage gejagt. Er hat die Warnung verstanden und ist umgedreht ...
Für mich war also der Hintergrund der Story sehr lebendig und präsent. Hat mich nachdenklich gemacht, was wohl gewesen wäre, wenn ...
Nicht so meine amerikanischen Freunde. Für die war etwas ganz anderes das Thema des Abends.
Einer dieser Superhelden, Dr. Manhatten, war nämlich ein Physiker, der bei einem Unfall verstrahlt worden war und nun gottgleiche Kräfte besaß.
Und sich präsentierte, wie Gott (und die Verstrahlung) ihn schuf: Nackt (und Blau).
Eine Bemerkung nach dem Film war: Oh, mein Gott! Ich habe mich wirklich gefragt, ob ich schon alt genug bin, soetwas zu sehen ...!
Die Frau ist Mitte Fünfzig, war bei den Marines und hat zwei erwachsene Söhne ...
Der blaue Dr. Manhatten war also überwiegend nackt zu sehen im Film und der Regisseur hatte keinerlei Ängste, mit der Kamera auch voll auf das blaue Gebamsel zu halten. Na ja, nicht so richtig in Großaufnahme (das hätte wohl Ohnmachtsanfälle gegeben im Kino ...), sondern mehr als Ganzkörperbild von vorne.
Also wirklich halb so wild ... denkt man da als Europäer, der schon vor Jahren den Schniedel von Gerard Depardieu ins Gesicht gehalten bekommen hatte ...
Aber hier, da hat das doch eine ganz andere Qualität - "Did you see the Blue Donk?" war die am meisten gestellte Frage des Abends. Erwachsene Leute, mit Bildung und Intelligenz, machten ihre Witzchen und launigen Bemerkungen über einen Film-Schniedel, wie siebzehnjährige High-School Kids. Und dabei war der noch nicht einmal so besonders spektakulär, wie die einhellige Meinung der anwesenden Weiblichkeit schließlich war ...
Thursday, March 26, 2009
One Tiny Turtle
Wildes Alabama ... hatte es sich doch heute eine kleine Schildkröte unter unserem Auto bequem gemacht. Zum Glück hatte meine Frau sie bemerkt. Die leben im nahen See hinter unserem Haus. Angeblich soll es drin auch ein 2-Meter Monster geben ... wenn die sich mal auf unserer Garageneinfahrt niederläßt, verstecken wir das Auto hinter ihr ... :)
High School
Unser Großer kommt nächstes Schuljahr in die High School. Die dauert hier von der 9. bis zur 12. Klasse, davor geht man von der 5. bis zur 8. Klasse zur Middle School, davor vier Jahre in die Elementary School und davor ein Jahr in die Pre-School.
Heute hat die Registrierungsprozedur zur High School angefangen. Sie dauert bis in den Mai hinein.
Dazwischen bekommt man dann Einführungsvorträge, kann zu Fragestunden der Schulberater gehen, mit den Lehrern über Kursempfehlungen sprechen, das hunderte Seiten dicke Kursheft durchackern und sich den Kopf über den 4-Jahres Plan zerbrechen.
Den muß nämlich jeder Schüler für sich aufstellen. Er wird dann jedes Jahr der tatsächlichen schulischen Entwicklung angepasst.
Ist schon toll, wie organisiert und durchdacht das hier alles ist. Man gibt sich wirklich alle Mühe, jedes Kind individuell zu den am besten passenden akademischen Feldern zu führen. Ein bißchen ist das wie auf einem deutschen Gymnasium, nur dass hier alles sehr viel individueller gestaltet wird.
Als Wahlfächer gibt es hier unter anderem Drama (Theater), Radiomoderation, Schul-Band, Cheerleading, Familiendynamik, Website Layout, Kochen und Servieren, Mode-Design und vieles andere mehr. Muß ziemlich Spaß machen hier auf die High School zu gehen - und etwas für's praktische Leben zu lernen. Nix mit hehrer humanistischer Erziehung - davon alleine läßt sich die Miete später nicht bezahlen.
Na ja, wir werden es ja erleben. Dieser ganze Prozess ist natürlich völlig neu und unbekannt für uns. Aber nach unseren bisherigen Erfahrungen wird man uns da gerne und mit Engagement Hilfe gewähren, wenn wir sie brauchen.
Ich bin jedenfalls gespannt, für welche Fächer sich unser Großer schließlich entscheiden wird.
Heute hat die Registrierungsprozedur zur High School angefangen. Sie dauert bis in den Mai hinein.
Dazwischen bekommt man dann Einführungsvorträge, kann zu Fragestunden der Schulberater gehen, mit den Lehrern über Kursempfehlungen sprechen, das hunderte Seiten dicke Kursheft durchackern und sich den Kopf über den 4-Jahres Plan zerbrechen.
Den muß nämlich jeder Schüler für sich aufstellen. Er wird dann jedes Jahr der tatsächlichen schulischen Entwicklung angepasst.
Ist schon toll, wie organisiert und durchdacht das hier alles ist. Man gibt sich wirklich alle Mühe, jedes Kind individuell zu den am besten passenden akademischen Feldern zu führen. Ein bißchen ist das wie auf einem deutschen Gymnasium, nur dass hier alles sehr viel individueller gestaltet wird.
Als Wahlfächer gibt es hier unter anderem Drama (Theater), Radiomoderation, Schul-Band, Cheerleading, Familiendynamik, Website Layout, Kochen und Servieren, Mode-Design und vieles andere mehr. Muß ziemlich Spaß machen hier auf die High School zu gehen - und etwas für's praktische Leben zu lernen. Nix mit hehrer humanistischer Erziehung - davon alleine läßt sich die Miete später nicht bezahlen.
Na ja, wir werden es ja erleben. Dieser ganze Prozess ist natürlich völlig neu und unbekannt für uns. Aber nach unseren bisherigen Erfahrungen wird man uns da gerne und mit Engagement Hilfe gewähren, wenn wir sie brauchen.
Ich bin jedenfalls gespannt, für welche Fächer sich unser Großer schließlich entscheiden wird.
Wednesday, March 18, 2009
I've seen Jesus
Heute habe ich Jesus gesehen. Nun ja, sein Gesicht. Nun ja, eine Felsformation, die aussieht wie sein Gesicht. Nun ja, eigentlich weiß ich gar nicht, wie sein Gesicht aussieht. Vielleicht war es ja auch das Gesicht eines indianischen Berggeistes. Auf jeden Fall habe ich ein Gesicht in einer Felsformation gesehen.
Nicht aus purem Zufall, wie ich gestehen muß. Vor ein paar Wochen lief hier ein Bericht durch die Medien "Frau aus Madison County sah Jesus im Felsen".
Heute bin ich dann endlich dazu gekommen, mir das selber mal anzusehen. Und ich muß sagen, wie ich da so um die Kurve biege und mich plötzlich dieses Gesicht anschaut ... spooky!
Man sieht es nur aus einem bestimmten Winkel und auch nur wenn man darauf achtet. Dann aber kann man durchaus, je nach Fantasie und religiöser Überzeugung, ein Gesicht erkennen. Und sogar eine Dornenkrone. Spooky ... aber das sagte ich schon.
Etwas zu sagen hatten jedenfalls eine Menge Leute nachdem der Bericht gelaufen war. Die Foren der TV Sender quollen über vor Kommentaren.
Die üblichen Scherzbolde mit "Das bin ich nicht, ich bin gerade in Vegas ...", die Skeptiker mit "Ja, kann sein dass da ein Gesicht zu sehen ist aber keiner weiß wie Jesus aussieht ...", die religiösen Mystiker mit "Das hat mir den Tag verschönt, zu sehen in welch vielfältiger Form sich der Herr uns offenbart ...", die zugereisten aus dem Norden mit "Wo bin ich denn hier gelandet ...", die modernen Alabamians mit "Macht nur weiter so, schlimmer kann das Gespött über uns ja eh nicht mehr werden ...", bis hin zu den religiösen Fanatikern mit "Ihr Ungläubigen, fallt auf die Knie und betet ..." (das hat nicht unbedingt einen direkten Bezug zur Sache, gehört aber hier in jede ernsthafte Diskussion).
Jesus-Sichtungen sind hier im übrigen nichts wirklich aussergewöhnliches - vor gut einem Jahr ist sein Gesicht auf einer Schachtel Papiertücher aufgetaucht - siehe Bericht.
Ach ja, wie so oft steckte hinter der ganzen Sache eine durchaus ergreifende Geschichte. Die Frau, die Jesus in der Felsformation entdeckt hatte, fuhr schon seit Jahren diesen Weg. Erst als sie vor einer lebensbedrohlichen Krebsoperation stand, fiel ihr der Kopf auf. Und das half ihr dann durch die schwere Zeit. Und ob es nun Jesus ist, der dort zu sehen ist oder ein Berggeist oder auch nur eine zufällige Anordnung von Fels, Licht und Schatten spielt in dem Fall dann absolut keine Rolle mehr.
Nicht aus purem Zufall, wie ich gestehen muß. Vor ein paar Wochen lief hier ein Bericht durch die Medien "Frau aus Madison County sah Jesus im Felsen".
Heute bin ich dann endlich dazu gekommen, mir das selber mal anzusehen. Und ich muß sagen, wie ich da so um die Kurve biege und mich plötzlich dieses Gesicht anschaut ... spooky!
Man sieht es nur aus einem bestimmten Winkel und auch nur wenn man darauf achtet. Dann aber kann man durchaus, je nach Fantasie und religiöser Überzeugung, ein Gesicht erkennen. Und sogar eine Dornenkrone. Spooky ... aber das sagte ich schon.
Etwas zu sagen hatten jedenfalls eine Menge Leute nachdem der Bericht gelaufen war. Die Foren der TV Sender quollen über vor Kommentaren.
Die üblichen Scherzbolde mit "Das bin ich nicht, ich bin gerade in Vegas ...", die Skeptiker mit "Ja, kann sein dass da ein Gesicht zu sehen ist aber keiner weiß wie Jesus aussieht ...", die religiösen Mystiker mit "Das hat mir den Tag verschönt, zu sehen in welch vielfältiger Form sich der Herr uns offenbart ...", die zugereisten aus dem Norden mit "Wo bin ich denn hier gelandet ...", die modernen Alabamians mit "Macht nur weiter so, schlimmer kann das Gespött über uns ja eh nicht mehr werden ...", bis hin zu den religiösen Fanatikern mit "Ihr Ungläubigen, fallt auf die Knie und betet ..." (das hat nicht unbedingt einen direkten Bezug zur Sache, gehört aber hier in jede ernsthafte Diskussion).
Jesus-Sichtungen sind hier im übrigen nichts wirklich aussergewöhnliches - vor gut einem Jahr ist sein Gesicht auf einer Schachtel Papiertücher aufgetaucht - siehe Bericht.
Ach ja, wie so oft steckte hinter der ganzen Sache eine durchaus ergreifende Geschichte. Die Frau, die Jesus in der Felsformation entdeckt hatte, fuhr schon seit Jahren diesen Weg. Erst als sie vor einer lebensbedrohlichen Krebsoperation stand, fiel ihr der Kopf auf. Und das half ihr dann durch die schwere Zeit. Und ob es nun Jesus ist, der dort zu sehen ist oder ein Berggeist oder auch nur eine zufällige Anordnung von Fels, Licht und Schatten spielt in dem Fall dann absolut keine Rolle mehr.
Monday, March 16, 2009
Irish Plumbing in the USA
Wann weiß man, dass man in der Hölle gelandet ist?
Wenn die Köche aus England, die Beamten aus Italien, die Liebhaber aus Deutschland und die Klempner aus Irland sind ...
Die "Hochwertigkeit" der irischen Klempnerei ist in der englischsprachigen Welt ein geflügeltes Wort - so wie die polnische Wirtschaft im deutschen Sprachraum.
Ob nun gerechtfertigt oder nicht, beschreibt es für die Eingeweihten mit zwei Wörten das Fehlen jeglicher Sorgfalt, Qualität und handwerklicher Fertigkeit - echten Murks also.
Dem begegnet man hier in den USA natürlich auch des öfteren.
Wir leben hier in einem Haus, das so ungefähr fünfzehn Jahre alt sein dürfte. Das heißt, dass es langsam aber sicher in sich zusammen zu fallen beginnt.
Keines der Fenster funktioniert noch reibungslos, einige bekommen wir gar nicht mehr auf, andere nur unter erheblichen Kraftaufwand.
Die Bodenbretter knarzen and einigen Stellen bedenklich, die Knöpfe an unserer Waschmaschine sind abgefallen ... und so weiter und so fort. Zum Glück haben wir den Bunker nur gemietet - für ein paar Jahre geht das schon. Und nach uns die Sintflut ...
Die Hausverwaltung hat für alle diese Kleinigkeiten eine Art fliegenden Hausmeister an der Hand. Eddie fährt Caddillac, also gehen die Geschäfte offensichtlich prima.
Als nun unser Garagentor nicht mehr zu bewegen war, weil die gesamte elektrische Garagenöffnungseinheit aus der Wand gebrochen war, ging Eddie voller Zuversicht ans Werk.
Schnell hatte er herausgefunden, dass das Getriebe im Elektromotor, dass die Kette antreibt, welche das Garagentor hochzieht, sich festgefressen hatte.
Hier in USA werkelt man nicht lange an Einzelteilen herum sondern tauscht die ganze Einheit aus. Gesagt, getan. Ging wirklich schnell, innerhalb einer halben Stunde war Eddie fertig.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Der Spalt zwischen (geschlossenem) Garagentor und Garagenboden war vorher nicht da. Nicht nur, dass da jetzt alle möglichen acht-und mehrbeinigen Wildnisbewohner hereinspazieren können. Auch einem Einbrecher wird es leicht gemacht - einfach das Tor aufhebeln und drin ist man.
So was wie abisolieren von elektrischen Drähten ist eine Kunst, die hier wohl nicht bekannt ist. Macht ja auch nix, der Motor hängt ja an der Decke und wer nicht gerade zwei Meter groß ist, hat damit kein Problem ...
Ach ja, die Befestigung in der Wand, die herausgerissen war, wurde einfach mit zwei etwas längeren Schrauben (in den gleichen Löchern) wieder festgemacht. Können wir drauf warten, bis das wieder runterkommt ...
Und die alte Garagenöffnungseinheit? Die haben sie einfach an den Straßenrand gelegt. Wird beim nächsten Donnerstagsmüll (da nehmen sie alles mit, was so herumliegt: Pappe, Gartenabfälle, Metallschrott, Möbel ...) dann mitgenommen. Das wiederum ist faszinierend einfach, im Vergleich zum deutschen Sperrmüll (2 mal im Jahr vier Kubikmeter ...).
Wenn die Köche aus England, die Beamten aus Italien, die Liebhaber aus Deutschland und die Klempner aus Irland sind ...
Die "Hochwertigkeit" der irischen Klempnerei ist in der englischsprachigen Welt ein geflügeltes Wort - so wie die polnische Wirtschaft im deutschen Sprachraum.
Ob nun gerechtfertigt oder nicht, beschreibt es für die Eingeweihten mit zwei Wörten das Fehlen jeglicher Sorgfalt, Qualität und handwerklicher Fertigkeit - echten Murks also.
Dem begegnet man hier in den USA natürlich auch des öfteren.
Wir leben hier in einem Haus, das so ungefähr fünfzehn Jahre alt sein dürfte. Das heißt, dass es langsam aber sicher in sich zusammen zu fallen beginnt.
Keines der Fenster funktioniert noch reibungslos, einige bekommen wir gar nicht mehr auf, andere nur unter erheblichen Kraftaufwand.
Die Bodenbretter knarzen and einigen Stellen bedenklich, die Knöpfe an unserer Waschmaschine sind abgefallen ... und so weiter und so fort. Zum Glück haben wir den Bunker nur gemietet - für ein paar Jahre geht das schon. Und nach uns die Sintflut ...
Die Hausverwaltung hat für alle diese Kleinigkeiten eine Art fliegenden Hausmeister an der Hand. Eddie fährt Caddillac, also gehen die Geschäfte offensichtlich prima.
Als nun unser Garagentor nicht mehr zu bewegen war, weil die gesamte elektrische Garagenöffnungseinheit aus der Wand gebrochen war, ging Eddie voller Zuversicht ans Werk.
Schnell hatte er herausgefunden, dass das Getriebe im Elektromotor, dass die Kette antreibt, welche das Garagentor hochzieht, sich festgefressen hatte.
Hier in USA werkelt man nicht lange an Einzelteilen herum sondern tauscht die ganze Einheit aus. Gesagt, getan. Ging wirklich schnell, innerhalb einer halben Stunde war Eddie fertig.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Der Spalt zwischen (geschlossenem) Garagentor und Garagenboden war vorher nicht da. Nicht nur, dass da jetzt alle möglichen acht-und mehrbeinigen Wildnisbewohner hereinspazieren können. Auch einem Einbrecher wird es leicht gemacht - einfach das Tor aufhebeln und drin ist man.
So was wie abisolieren von elektrischen Drähten ist eine Kunst, die hier wohl nicht bekannt ist. Macht ja auch nix, der Motor hängt ja an der Decke und wer nicht gerade zwei Meter groß ist, hat damit kein Problem ...
Ach ja, die Befestigung in der Wand, die herausgerissen war, wurde einfach mit zwei etwas längeren Schrauben (in den gleichen Löchern) wieder festgemacht. Können wir drauf warten, bis das wieder runterkommt ...
Und die alte Garagenöffnungseinheit? Die haben sie einfach an den Straßenrand gelegt. Wird beim nächsten Donnerstagsmüll (da nehmen sie alles mit, was so herumliegt: Pappe, Gartenabfälle, Metallschrott, Möbel ...) dann mitgenommen. Das wiederum ist faszinierend einfach, im Vergleich zum deutschen Sperrmüll (2 mal im Jahr vier Kubikmeter ...).
Wednesday, March 11, 2009
Senior Discount
Heute bei meinem Lieblings-Wendy's (96 Health Points - da kann man vom Boden essen ...):
Vor mir in der Schlange ein älterer Herr, wohl schon längst in Rente. Neben ihm seine Frau. Sie will einen Fischburger und eine Diet Coke. Den Fischburger ohne Tartar-Soße.
Zweimal fragt er nach, ob sie einen Fischburger wolle. Und das Getränk? Ach ja, Coke. Nein, Diet-Coke. Aha. Sie geht schon mal einen Platz suchen.
Dann ist er dran und bestellt ... einen Fischburger und eine Coke.
Kaum hat die Lady hinterm Counter die Coke eingegossen, da dämmert es ihm ... nein, sorry, ich meinte Diet-Coke. Kein Problem, Sir, sagt die Lady, gießt die Coke weg und zapft eine Diet-Coke.
Schon kommt der Fischburger und während die Lady seine Kreditkarte durchzieht, wickelt er den Burger recht panisch aus und prüft nach ... tatsächlich, Tartar-Soße auf dem Ding!
Er beschwert sich und wird freundlich darauf hingewiesen, dass er nix von keiner Tartar-Soße gesagt hätte (was ja stimmte ...). Aber nicht im Sinne von "Da haben Sie eben Pech und selber Schuld gehabt, da, und jetzt nehmen sie das Ding und verschwinden von hier", sondern im Sinne von "Tut mir furchtbar leid, dass es hier ein Missverständnis gab, das haben wir gleich".
Prompt bekommt er einen Fischburger ohne Tartar-Soße (den anderen darf er auch behalten).
Und zum guten Schluß erklärt die Lady hinterm Counter auch noch, dass sie die Kreditkarte natürlich minus dem 10%igen Senior-Discount belastet hätte. Den bekommt man hier nämlich fast überall, wenn man über 60 ist.
Und die Moral von der Geschicht?
So, und zwar genau so möchte ich später, so in 20 Jahren, wenn ich auch ein Senior Citizen bin, behandelt werden. Leider werde ich dann wohl in Deutschland sein ...
Vor mir in der Schlange ein älterer Herr, wohl schon längst in Rente. Neben ihm seine Frau. Sie will einen Fischburger und eine Diet Coke. Den Fischburger ohne Tartar-Soße.
Zweimal fragt er nach, ob sie einen Fischburger wolle. Und das Getränk? Ach ja, Coke. Nein, Diet-Coke. Aha. Sie geht schon mal einen Platz suchen.
Dann ist er dran und bestellt ... einen Fischburger und eine Coke.
Kaum hat die Lady hinterm Counter die Coke eingegossen, da dämmert es ihm ... nein, sorry, ich meinte Diet-Coke. Kein Problem, Sir, sagt die Lady, gießt die Coke weg und zapft eine Diet-Coke.
Schon kommt der Fischburger und während die Lady seine Kreditkarte durchzieht, wickelt er den Burger recht panisch aus und prüft nach ... tatsächlich, Tartar-Soße auf dem Ding!
Er beschwert sich und wird freundlich darauf hingewiesen, dass er nix von keiner Tartar-Soße gesagt hätte (was ja stimmte ...). Aber nicht im Sinne von "Da haben Sie eben Pech und selber Schuld gehabt, da, und jetzt nehmen sie das Ding und verschwinden von hier", sondern im Sinne von "Tut mir furchtbar leid, dass es hier ein Missverständnis gab, das haben wir gleich".
Prompt bekommt er einen Fischburger ohne Tartar-Soße (den anderen darf er auch behalten).
Und zum guten Schluß erklärt die Lady hinterm Counter auch noch, dass sie die Kreditkarte natürlich minus dem 10%igen Senior-Discount belastet hätte. Den bekommt man hier nämlich fast überall, wenn man über 60 ist.
Und die Moral von der Geschicht?
So, und zwar genau so möchte ich später, so in 20 Jahren, wenn ich auch ein Senior Citizen bin, behandelt werden. Leider werde ich dann wohl in Deutschland sein ...
Amok
Was für ein schwarzer Tag. 16 in Deutschland, 11 in Alabama. Sinnlos.
Ach ja, in der Gegend von Alabama habe ich 1998 ein Jahr lang gewohnt. Ich bin ja nicht gläubig oder so aber irgendwie hoffe ich dann doch ganz tief drin, dass der Papst recht hat und es eine Hölle gibt - und dass diese Schweinehunde dort einen Ehrenplatz bekommen.
Ach ja, in der Gegend von Alabama habe ich 1998 ein Jahr lang gewohnt. Ich bin ja nicht gläubig oder so aber irgendwie hoffe ich dann doch ganz tief drin, dass der Papst recht hat und es eine Hölle gibt - und dass diese Schweinehunde dort einen Ehrenplatz bekommen.
Sunday, March 1, 2009
No Service Today
Alle Jubeljahre wird's mal so richtig Winter in Huntsville - mit Schnee!
Da die Gemeinden hier aber keinerlei Winterequipment haben - Streufahrzeuge, Schneeschieber, Salz ... - und die Hälfte der Autos mit abgefahrenen Sommerreifen unterwegs ist (die andere Hälfte hat noch einigermaßen Profil auf den Reifen ...) und zudem die Motoristen hier eher nix mit der weißen Pracht anfangen können (sprich: irgendwie funktioniert das Bremsen heute nicht so toll, der nächste Graben ist meiner ...) geht man hier dann lieber auf Nummer sicher. Die Hauptverkehrsstraßen werden gesperrt, die Schulen, Kirchen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen bleiben zu und der ganze County wird quasi dichtgemacht - bis diese merkwürdige weiße Substanz dann nach ein paar wenigen Stunden wieder weg ist.
Heute war es wieder mal so weit - wir hatten richtigen, echten Winter! Und das im ganzen Südosten der USA! Mit Schnee!
Na ja, der war dann Mittags zwar wieder weg - aber es reichte immerhin zum Bauen zweier Mini-Schneemänner.
Und zur Absage des Morgengottesdienstes führte es auch. Aber nicht verzweifeln - einfach TV an und schon kann man sich durch die TV Evangelisten zappen und Spenden per Telefon abgegeben und seine Seele retten lassen, ohne auch nur einen Fuß vor die Tür setzen zu müssen.
Da hat man echt die Qual der Wahl, wem man seine Seelenrettung denn nun anvertrauen möchte. Vielleicht dem mit dem günstigsten Tarif?
Man nennet das hier Insta-Boing-Salvation. So eine Art Fastfood für die Seele. Ist zwar nicht das gleiche, wie den ganzen Tag mit seinen Glaubensbrüdern in einer richtigen Kirche zu sitzen und um Erlösung zu beten - aber immer noch besser als das im Graben liegende Auto mitten im schlimmsten Alabamischen Schneesturm zum Not-Altar umbauen zu müssen ... Denn beten muß man am Sonntag, sonst wird man nicht erlöst ... oder muß, um doch noch Erlösung zu bekommen wenn man mal eine Betstunde verpasst hat, Ablaß ... ahem, Spenden in exorbitanter Höhe leisten. Denn Geld stinkt nicht, das hat ja bekanntlich schon Jesus gesagt ... oder waren ees doch die Römer ... oder vielleicht der TV Evangelist von letzter Woche, der mit dem goldbeplatteten Rolls Royce ...?!
Da die Gemeinden hier aber keinerlei Winterequipment haben - Streufahrzeuge, Schneeschieber, Salz ... - und die Hälfte der Autos mit abgefahrenen Sommerreifen unterwegs ist (die andere Hälfte hat noch einigermaßen Profil auf den Reifen ...) und zudem die Motoristen hier eher nix mit der weißen Pracht anfangen können (sprich: irgendwie funktioniert das Bremsen heute nicht so toll, der nächste Graben ist meiner ...) geht man hier dann lieber auf Nummer sicher. Die Hauptverkehrsstraßen werden gesperrt, die Schulen, Kirchen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen bleiben zu und der ganze County wird quasi dichtgemacht - bis diese merkwürdige weiße Substanz dann nach ein paar wenigen Stunden wieder weg ist.
Heute war es wieder mal so weit - wir hatten richtigen, echten Winter! Und das im ganzen Südosten der USA! Mit Schnee!
Na ja, der war dann Mittags zwar wieder weg - aber es reichte immerhin zum Bauen zweier Mini-Schneemänner.
Und zur Absage des Morgengottesdienstes führte es auch. Aber nicht verzweifeln - einfach TV an und schon kann man sich durch die TV Evangelisten zappen und Spenden per Telefon abgegeben und seine Seele retten lassen, ohne auch nur einen Fuß vor die Tür setzen zu müssen.
Da hat man echt die Qual der Wahl, wem man seine Seelenrettung denn nun anvertrauen möchte. Vielleicht dem mit dem günstigsten Tarif?
Man nennet das hier Insta-Boing-Salvation. So eine Art Fastfood für die Seele. Ist zwar nicht das gleiche, wie den ganzen Tag mit seinen Glaubensbrüdern in einer richtigen Kirche zu sitzen und um Erlösung zu beten - aber immer noch besser als das im Graben liegende Auto mitten im schlimmsten Alabamischen Schneesturm zum Not-Altar umbauen zu müssen ... Denn beten muß man am Sonntag, sonst wird man nicht erlöst ... oder muß, um doch noch Erlösung zu bekommen wenn man mal eine Betstunde verpasst hat, Ablaß ... ahem, Spenden in exorbitanter Höhe leisten. Denn Geld stinkt nicht, das hat ja bekanntlich schon Jesus gesagt ... oder waren ees doch die Römer ... oder vielleicht der TV Evangelist von letzter Woche, der mit dem goldbeplatteten Rolls Royce ...?!
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