Wann weiß man, dass man in der Hölle gelandet ist?
Wenn die Köche aus England, die Beamten aus Italien, die Liebhaber aus Deutschland und die Klempner aus Irland sind ...
Die "Hochwertigkeit" der irischen Klempnerei ist in der englischsprachigen Welt ein geflügeltes Wort - so wie die polnische Wirtschaft im deutschen Sprachraum.
Ob nun gerechtfertigt oder nicht, beschreibt es für die Eingeweihten mit zwei Wörten das Fehlen jeglicher Sorgfalt, Qualität und handwerklicher Fertigkeit - echten Murks also.
Dem begegnet man hier in den USA natürlich auch des öfteren.
Wir leben hier in einem Haus, das so ungefähr fünfzehn Jahre alt sein dürfte. Das heißt, dass es langsam aber sicher in sich zusammen zu fallen beginnt.
Keines der Fenster funktioniert noch reibungslos, einige bekommen wir gar nicht mehr auf, andere nur unter erheblichen Kraftaufwand.
Die Bodenbretter knarzen and einigen Stellen bedenklich, die Knöpfe an unserer Waschmaschine sind abgefallen ... und so weiter und so fort. Zum Glück haben wir den Bunker nur gemietet - für ein paar Jahre geht das schon. Und nach uns die Sintflut ...
Die Hausverwaltung hat für alle diese Kleinigkeiten eine Art fliegenden Hausmeister an der Hand. Eddie fährt Caddillac, also gehen die Geschäfte offensichtlich prima.
Als nun unser Garagentor nicht mehr zu bewegen war, weil die gesamte elektrische Garagenöffnungseinheit aus der Wand gebrochen war, ging Eddie voller Zuversicht ans Werk.
Schnell hatte er herausgefunden, dass das Getriebe im Elektromotor, dass die Kette antreibt, welche das Garagentor hochzieht, sich festgefressen hatte.
Hier in USA werkelt man nicht lange an Einzelteilen herum sondern tauscht die ganze Einheit aus. Gesagt, getan. Ging wirklich schnell, innerhalb einer halben Stunde war Eddie fertig.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Der Spalt zwischen (geschlossenem) Garagentor und Garagenboden war vorher nicht da. Nicht nur, dass da jetzt alle möglichen acht-und mehrbeinigen Wildnisbewohner hereinspazieren können. Auch einem Einbrecher wird es leicht gemacht - einfach das Tor aufhebeln und drin ist man.
So was wie abisolieren von elektrischen Drähten ist eine Kunst, die hier wohl nicht bekannt ist. Macht ja auch nix, der Motor hängt ja an der Decke und wer nicht gerade zwei Meter groß ist, hat damit kein Problem ...
Ach ja, die Befestigung in der Wand, die herausgerissen war, wurde einfach mit zwei etwas längeren Schrauben (in den gleichen Löchern) wieder festgemacht. Können wir drauf warten, bis das wieder runterkommt ...
Und die alte Garagenöffnungseinheit? Die haben sie einfach an den Straßenrand gelegt. Wird beim nächsten Donnerstagsmüll (da nehmen sie alles mit, was so herumliegt: Pappe, Gartenabfälle, Metallschrott, Möbel ...) dann mitgenommen. Das wiederum ist faszinierend einfach, im Vergleich zum deutschen Sperrmüll (2 mal im Jahr vier Kubikmeter ...).
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