Nach nun fast einem Jahr in Alabama sind wir bereits zu einem guten Teil assimiliert. Unsere Mittlere bezeichnet sich selbst als "Alabama Chick", macht Head-Banging zu Country Songs und isst am liebsten "Chicken with Gravy and Mashed Potatoes" ...
Der Große spricht - obwohl er das immer vehement abstreitet - einen astreinen Alabama-Slang, er hat Gefallen an Baseball und Football gefunden und ist äußerlich von einem durchschnittlichen US-Teenager vielleicht nur noch durch seine deutschen Schuhe zu unterscheiden.
Der Kleine ist ja sowieso ein waschechter Redneck, weil hier geboren.
Und auch im Tagesablauf und im Haushalt sind wir so Southeastern geworden, dass ich mich frage, ob wir das wohl jemals wieder ablegen können.
Unsere neueste Errungenschaft in diesem Gebiet ist ein sogenannter "Slow Cooker".
Das ist ein emaillierter Topf, der in einem anderen Topf steckt, der wiederum durch elektrische Energie aufgeheizt wird. Eine Herdplatte mit Wänden sozusagen.
Ist ja prima, denkt man sich, aber wofür braucht man denn das, wenn man doch einen richtigen Herd mit Ofen und allem Pipapo hat ...?!
Nun, hier eine kurze Beschreibung der Funktionsweise des Slow Cookers:
Man tut Fleisch, Gemüse, Kartoffeln etc. alles zusammen in den Topf, verschließt ihn und läßt das ganze dann für acht bis zehn Stunden bei sehr niedriger Temparatur (so gegen 70 Grad Celsius) vor sich hin garen. Ist ideal für die arbeitende Famile - man stellt das Ding morgens wenn man aus dem Haus geht an und hat, wenn man abends wieder kommt, ein fertiges Gericht.
Genial.
Oder man nimmt ihn mit zu einem der hier sehr beliebten "Cook-offs" - alles, was man braucht ist eine Steckdose und schon kann das Chilli vo sich hin brutzeln.
Auch genial.
Aber was das ganze erst zu einem Southeastern Ding macht ist der Geschmack - man würzt nämlich nicht noch extra, sondern durch das langsame garen bekommt vor allen Dingen das Fleisch ein unglaubliches Aroma und einen wunderbaren Eigengeschmack.
Unser erstes Gericht war ein Hackbraten - WOW!
Selbstredend, dass das Fleisch superzart ist und auf der Zunge zergeht.
Heute haben wir einen Rinderbraten gemacht (der zwecks Kruste vorher kurz in der Pfanne angebraten wurde) - Göttlich!
Eigentlich hatten wir uns das Ding speziell für das Nationalgericht hier im Süden zugelegt - Pulled Pork. "Pulled" bezieht sich dabei auf die Konsistenz des (Schweine)Fleisches - man kann es einfach so mit der Gabel auseinander ziehen. Das kommt dann als nächstes. Mit einer Jack Daniels BBQ Sauce, Cole Slaw, Potatoe Salad und Lemonade ist das dann einfach nur noch fantastisch - einfach "Good Eats".
Und im Frühjahr kaufen wir uns dann einen ordentlichen manly-man BBQ Grill für die Terasse ... damit dürften wir dann endgültig den Southern Lifestyle übernommen haben.
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