In unserem Bemühen, die amiländische Kultur verstehen zu lernen, trägt unser ethnologischer Eifer uns manchmal zu Plätzen, die nie zuvor ein Alien betreten hat ... nun ja, oder so ähnlich.
Bei einigen der Veranstaltungen, die meine Frau und ich bisher in den dreieinhalb Jahren unseres Hierseins besucht haben, kamen wir uns tatsächlich vor wie auf einem anderen Planeten.
Nun also der Huntsville Dragway. Immer nur im Kreis fahren ist ja langweilig, wieso also nicht einfach 400 m geradeaus so schnell es geht und gut iss?!
Dauert ungefähr 5 bis 8 Sekunden der Spaß, ist - natürlich - höllisch laut und stinkt auch so, nach verbranntem Gummi, ausgelaufenem Benzin und echtem Männerschweiß. Weißem, echten Männerschweiß, wohlgemerkt, denn auch dieses war wieder so eine Veranstaltung, bei der die Vertreter der anderen Hautfarbe nur als Streckenposten oder Fahnenschwinger aufgetreten sind.
Nun ja, für eine Stunde oder so kann man sich das tatsächlich ganz gut anschauen, es ist non-stop Action da, ein Bolide nach dem nächsten wird auf die Strecke geschickt. Und dabei sind das weitaus nicht die vom Dragster Rennen allseits bekannten torpedoförmigen Geschosse, sondern die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer fährt aufgemotzte 1950er/60er/70er/80er Jahre Mustangs, Corvettes oder ähnliches. Auch ein paar Pick-up Trucks waren dabei und selbst einen alten Kombiwagen haben wir erleben dürfen.
Von den Regeln habe ich keine Ahnung, irgendwie geht es wohl - wie immer - darum wer der Schnellste ist. Eigentlich ist das aber auch völlig nebensächlich, denn man bekommt sowieso nicht mit, wie das rennen läuft, da man den Stadionsprecher der die Ergebnisse durch gibt dank der Ohrenstöpsel, die man dringend braucht um nicht auf der Stelle zu ertauben, nicht versteht.
Für den Gesamtsieger aller Klassen - darunter auch eine, die sich "Street Legal" nennt, also aufgemotzte Autos mit Straßenzulassung - gibt es satte $5000 zu gewinnen. Das lohnt sich also, allerdings dürfte auch der finanzielle Aufwand um überhaupt auf das Treppchen zu kommen nicht unbeträchtlich sein.
Es war jedenfalls ganz schön was los beim "Bracket Blow Out" auf dem Huntsville Dragway heute abend. Und ich muss zugeben, dass mich dieser "Sport" irgendwie fasziniert, zudem die Fotobedingungen fast ideal sind - ich werde wohl wieder kommen ...
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