Nun schon zum 27. Mal schmückt sich das Opryland Hotel in Nashville ab Mitte November bis zum Jahresende weihnachtlich. Der Aufwand ist dabei erheblich - immerhin handelt es sich beim Opryland um das größte Hotel in den USA ... außerhalb von Las Vegas ... mit 2881 Räumen, über 40000 Quadratmetern an Austellungs- und Konferenzraumfläche, 6 Restaurants, 8 Schnellimbissen und einem Nachtclub.
Das Hotel besteht aus mehreren separaten, jedoch über Treppen, Brücken und Durchgänge miteinander verbundenen Flügeln - jeder so groß wie mehrere Fußballfelder, mit Wasserfällen, Palmen, Blumen und Bäumen im Innenhof und den Hotelzimmern außen drumherum. Gigantisch ist das Wort, das einem unweigerlich dazu einfällt.
Nun also war es wieder so weit, die Hallen mit allerlei weihnachtlichen Dekorationen zu behängen.
Und da heute, am Tag nach Thanksgiving, weder Schule, noch Kindergarten noch Dienst war, sind wir einfach mal hin gefahren um uns die Show anzusehen.
Und mit uns noch tausende andere Leute ...
Ich weiß nicht, irgendwie haben wir in Tennessee kein Glück mit den dortigen Attraktionen - schon in den Smoky Mountains vor ein paar Wochen haben wir viel Zeit in diversen Staus verbracht.
Aber egal, einmal da haben wir das dann auch durch gezogen. Wobei ich sagen muss, dass ich ein wenig enttäuscht war - die Dekoration war nicht gerade sparsam aber auch nicht so überbordend wie das letzte Mal, dass ich dort gewesen bin, so um das Jahr 2000 herum.
Das kann auch durchaus etwas mit der Flut zu tun haben, die das Hotel im Mai diesenn Jahres, wie das restliche Nashville auch, unter Wasser gesetzt hatte.
Tatsächlich konnte das Hotel erst am 19. November, also vor gut einer Woche, erst wieder geöffnet werden, so sehr war es in Mitleidenschaft gezogen worden. Die riesige Mall übrigens, die gleich daneben war, ist bis auf ein Geschäft an einer Ecke des Komplexes immer noch dicht - das sieht aus wie in einem heruntergekommenen Großstadtviertel dort.
Nun ja, jetzt sind wir also da gewesen, haben diese Attraktion auch abgehakt, und - das wichtigste überhaupt - hatten die Gelegenheit bei Bravo Gelateria ein Eis zu essen. Dort gibt es nämlich das beste Eis diesseits des Mississippi, nicht so ein künstliches hauptsächlich süßes Schlabberzeugs, sondern echtes handgemachtes Gelato ... dafür hatten sich die insgesamt vier Stunden Fahrt dann doch gelohnt ...
Von Deutschland nach Alabama ... ein Abenteuer der besonderen Art. Erlebnisse, Gedanken, Absonderlichkeiten - was mir so ein- und auffällt. Und wieso der komische Name - We're French? Siehe rechts unter "About me" ...
Friday, November 26, 2010
A Country Christmas
Monday, November 22, 2010
Sunday, November 21, 2010
Silver Specter
Von allen Football-Fans hier in Amiland gelten die der Oakland Raiders als die verrücktesten, fanatischten und loyalsten. Habe ich selbst miterleben können, als ich vor ein paar Wochen mit meinem Freund Gerry, dem Raiders Fan, zum Spiel der Tennessee Titans gegen die ... natürlich, Oakland Raiders nach Nashville gefahren bin.
Er hatte ja nur ein Shirt in den Teamfarben an - aber da liefen genug schräge Typen mit Gesichtsbemalung, Gummimasken und allerlei anderer Accessoires herum.
Und dann heute auf dem Parkplatz des örtlichen Target, ich wollte gerade Bagels für's Frühstück holen - dieses hier. Ich hätte den Typen dem das Gefährt gehört gerne mal gesehen und ihn gefragt wie viel Geld er in dieses Spaßmobil gesteckt hat ...
Er hatte ja nur ein Shirt in den Teamfarben an - aber da liefen genug schräge Typen mit Gesichtsbemalung, Gummimasken und allerlei anderer Accessoires herum.
Und dann heute auf dem Parkplatz des örtlichen Target, ich wollte gerade Bagels für's Frühstück holen - dieses hier. Ich hätte den Typen dem das Gefährt gehört gerne mal gesehen und ihn gefragt wie viel Geld er in dieses Spaßmobil gesteckt hat ...
Saturday, November 13, 2010
BB-60
... und dann, da ich schon mal in der Ecke war und Mobile nur eine gute Stunde von Pensacola entfernt ist, bin ich auf der Rückfahrt noch mal eben bei der USS Alabama vorbei gefahren. Das ist ein Schlachtschiff aus dem zweiten Weltkrieg, das seit 1964 als Museumsschiff in der Mobile Bay vor Anker liegt.
Auch dort bin ich bereits ein paar Mal gewesen während meiner letzten Tour. Aber hier hatte sich dann doch einiges erheblich verändert. Nicht nur, dass sie das U-Boot USS Drum nun aus dem Wasser auf Land gezogen haben, auch einige Flugzeuge sind neu hinzu gekommen und sie haben eine sehr große Halle errichtet, um die Flieger auszustellen.
Nur das Schlachtschiff ist immer noch so, wie ich es das letzte Mal verlassen hatte - nur vielleicht ein wenig rostiger inzwischen ...
Auch dort bin ich bereits ein paar Mal gewesen während meiner letzten Tour. Aber hier hatte sich dann doch einiges erheblich verändert. Nicht nur, dass sie das U-Boot USS Drum nun aus dem Wasser auf Land gezogen haben, auch einige Flugzeuge sind neu hinzu gekommen und sie haben eine sehr große Halle errichtet, um die Flieger auszustellen.
Nur das Schlachtschiff ist immer noch so, wie ich es das letzte Mal verlassen hatte - nur vielleicht ein wenig rostiger inzwischen ...
Blues
Und schon wieder mal eben 1300 km an einem Wochenende herunter gerissen ... Diesmal nach Pensacola, Florida, zur Blue Angels Homecoming Air Show.
Die Blues sind das Kunstflugteam der US Navy und am Ende jeder Air Show Saison veranstaltet die Heimatbasis in Pensacola über Veterans Day drei Tage lang eine Willkommens-Party für sie - bei der natürlich auch geflogen wird ...
Ich bin vor acht oder neun Jahren das letzte Mal da gewesen - aber so furchtbar viel verändert hat sich eigentlich nichts.
Immer noch - oder schon wieder - kommt man ohne Kontrolle auf die Base. Am Eingangstor gibt es zwei Spuren für Base-Angehörige, mit ID-Card vorzeigen und so weiter und daneben eine Spur für Besucher. Ohne Kontrolle. Einfach durch fahren und gut ist. Und gleich nach dem Eingangstor vereinigen sich die drei Spuren sowieso gleich wieder zu einer Straße ... völlig plemplem. Und wenn ich nun ein böser Bube bin, dann hält mich jetzt genau was davon ab in der Base herum zu fahren und ... na ja, irgendetwas Böses zu machen eben.
Aber das geht auf dieser Base auch gar nicht anders, denn außer einmal im Jahr für drei Tage eine Air Show, beherbergt sie permanent das zweihundert Jahre alte Fort Barrancas, einen alten Leuchtturm und das nationale Marineflieger Museum - alles frei zugänglich für jedermann und wie gesagt, mitten auf der Base. Man sollte mal davon ausgehen, dass die wissen was sie tun ...
Die Air Show selber war dann wieder so, wie sie immer schon war - bestes Wetter, ein paar militärische Flieger, sehr viele zivile Kunstflieger, Fallschirmspringer, jede Menge nationales Pathos ... apropos, die Nationalhymne, ohne die natürlich die Show nicht gestartet werden kann, wurde dieses Mal von der weiblichen Vokalgruppe der Base gesungen - schröcklich schief, zum zehennägelaufrollen. Und sechs ehemalige Feuerwehrleute aus New York, die bei 9/11 im Einsatz waren, hatten sie als Ehrengäste da. Pathos eben, und davon reichlich.
Die Show der Blues fand ich diesmal nicht so toll, weil sie in diesem Jahr viele der spektakuläreren Elemente nicht mehr im Programm hatten und sich mehr auf den präzisen, unglaublich engen Formationsflug beschränkten. Trotzdem war es wieder eine Freude und ein tolles Erlebnis, auf einer Air Show gewesen zu sein. Aber in den nächsten zehn Jahren muss ich zur Homecoming Party der Blues nicht unbedingt nochmal hin ...
Die Blues sind das Kunstflugteam der US Navy und am Ende jeder Air Show Saison veranstaltet die Heimatbasis in Pensacola über Veterans Day drei Tage lang eine Willkommens-Party für sie - bei der natürlich auch geflogen wird ...
Ich bin vor acht oder neun Jahren das letzte Mal da gewesen - aber so furchtbar viel verändert hat sich eigentlich nichts.
Immer noch - oder schon wieder - kommt man ohne Kontrolle auf die Base. Am Eingangstor gibt es zwei Spuren für Base-Angehörige, mit ID-Card vorzeigen und so weiter und daneben eine Spur für Besucher. Ohne Kontrolle. Einfach durch fahren und gut ist. Und gleich nach dem Eingangstor vereinigen sich die drei Spuren sowieso gleich wieder zu einer Straße ... völlig plemplem. Und wenn ich nun ein böser Bube bin, dann hält mich jetzt genau was davon ab in der Base herum zu fahren und ... na ja, irgendetwas Böses zu machen eben.
Aber das geht auf dieser Base auch gar nicht anders, denn außer einmal im Jahr für drei Tage eine Air Show, beherbergt sie permanent das zweihundert Jahre alte Fort Barrancas, einen alten Leuchtturm und das nationale Marineflieger Museum - alles frei zugänglich für jedermann und wie gesagt, mitten auf der Base. Man sollte mal davon ausgehen, dass die wissen was sie tun ...
Die Air Show selber war dann wieder so, wie sie immer schon war - bestes Wetter, ein paar militärische Flieger, sehr viele zivile Kunstflieger, Fallschirmspringer, jede Menge nationales Pathos ... apropos, die Nationalhymne, ohne die natürlich die Show nicht gestartet werden kann, wurde dieses Mal von der weiblichen Vokalgruppe der Base gesungen - schröcklich schief, zum zehennägelaufrollen. Und sechs ehemalige Feuerwehrleute aus New York, die bei 9/11 im Einsatz waren, hatten sie als Ehrengäste da. Pathos eben, und davon reichlich.
Die Show der Blues fand ich diesmal nicht so toll, weil sie in diesem Jahr viele der spektakuläreren Elemente nicht mehr im Programm hatten und sich mehr auf den präzisen, unglaublich engen Formationsflug beschränkten. Trotzdem war es wieder eine Freude und ein tolles Erlebnis, auf einer Air Show gewesen zu sein. Aber in den nächsten zehn Jahren muss ich zur Homecoming Party der Blues nicht unbedingt nochmal hin ...
Sunday, November 7, 2010
Georgia Dome - Home of the Falcons
750 km fahren um ein Football Spiel zu sehen. Verrückt ...
Aber irgendwann vor einem Monat oder so kam mir der Gedanke, dass ich bisher immer nur in Nashville bei den Titans war und dass Atlanta ja nur vier Autostunden entfernt ist. So vor zehn Jahren bin ich immer nach Atlanta zum Baseball gefahren - ganz früh morgens hin, in der Hitze im Stadion ordentlich durchgekocht, völlig fertig wieder zurück. Wie gesagt, vor zehn Jahren ging das noch, heute als Familienvater und Mann in den besten Jahren lässt man es dann doch etwas ruhiger angehen. Also bin ich Samstag hin gefahren, habe die Nacht im Hotel verbracht, bin am Sonntag morgen noch schnell beim IKEA vorbei und habe mir dann in aller Ruhe das Spiel angesehen.
Die Falcons aus Atlanta spielen in einem Dome - einer übergroßen Sporthalle. Überdacht, klimatisiert ... irgendwie klinisch, steril und für Football eher merkwürdig. Ich erinnere mich noch an das letzte Playoff-Spiel der Titans zu Hause gegen die Ravens, im Januar 2009. Da hat es gestürmt, geschneit, es war ungemütlich, wir haben alle gefroren - aber DAS ist Football. Nur Sissys spielen in einem Dome ...
Nun ja, in Atlanta tun sie das halt und natürlich ist es ganz angenehm für die Zuschauer. 62578 haben das an diesem Sonntag auch gefunden und sind zum Spiel gekommen. Der Georgia Dome fasst 71228 Leute.
Die Titans haben seit zehn Jahren, seit sie in ihrem neuen Stadion am Cumberland River spielen, JEDES Spiel ausverkauft - inklusive der Trainingsspiele in der Vorsaison. Als ich mich dazu entschlossen hatte nach Atlanta zu fahren, hatte ich wenig Hoffnung vier Wochen vor dem Spiel überhaupt noch eine Eintrittskarte zu bekommen. Tatsache hatte ich dann einen Platz auf Höhe der 50 Yard Linie - besser geht es nicht. Meine Plätze bei den Titans sind immer in der Kurve an einem Ende des Stadions, so auf Höhe der 10 Yard Linie - wenn ich überhaupt Tickets bekomme. Letztes Jahr hat es drei Minuten gedauert und alle Tickets waren ausverkauft - für die gesamt Saison (es gehen nur etwa 6000 Tickets pro Spiel in den freien Verkauf, die restlichen 50000 sind Dauerkarten ...).
Könnte daran liegen, dass Atlanta Teams in allen der großen Profi-Sportarten hat und die Leute einfach die Auswahl haben. Oder aber die Titans Fans sind einfach loyaler ...
Allerdings kamen mir die Atlanta Fans ein wenig fanatischer vor. Um mich herum saßen sehr viele Leute, die sich benahmen wie in einem europäischen Fußballstadion. Da wurde der Schiedsrichter ständig mit Fäkalausdrücken belegt, die Spieler des anderen Teams verhöhnt und sich die Lunge aus dem Hals geschrien - das allerdings nur auf Aufforderung eines Einpeitschers. In Nashville muss den Leuten niemand sagen, wann sie Lärm zu machen haben ... Auch sollte man meinen, wenn 63000 Leute in einer Halle schreien, macht das mehr Lärm als 56000 Leute in einem Freiluftstadion. Nicht wirklich, bei den Titans ist es tatsächlich lauter. Der Dome mag vielleicht eine merkwürdige Akustik haben ...
Am Fan, der direkt hinter mir saß, lag es jedenfalls nicht, dass die Lautstärke etwas zu wünschen übrig ließ. Der schrie das ganze Spiel über und jedesmal kam dabei ein Schwall abgestandener, penetranter Mundgeruch mit. So einer von der Sorte, wenn man sich zehn Tage nicht die Zähne putzt und vor dem Spiel noch einen Jumbo-Chili-Hot-Dog reinpfeifft.
Das Spiel selber war dann allerdings eines der besten, das ich live je gesehen habe. Spannend bis zum Schluss, dramatisch und mit allem, was Football so aufregend macht - Falcons 27, Buccaneers 21..
Die Falcons sind mit diesem Sieg nun Tabellenführer und die Buccaneers haben sich teuer verkauft und damit gezeigt, dass mit ihrem jungen Team in der Zukunft zu rechnen ist.
Alles in allem mal wieder ein tolles Erlebnis. Und dafür sind 750 km schon mal in Ordnung ...
Aber irgendwann vor einem Monat oder so kam mir der Gedanke, dass ich bisher immer nur in Nashville bei den Titans war und dass Atlanta ja nur vier Autostunden entfernt ist. So vor zehn Jahren bin ich immer nach Atlanta zum Baseball gefahren - ganz früh morgens hin, in der Hitze im Stadion ordentlich durchgekocht, völlig fertig wieder zurück. Wie gesagt, vor zehn Jahren ging das noch, heute als Familienvater und Mann in den besten Jahren lässt man es dann doch etwas ruhiger angehen. Also bin ich Samstag hin gefahren, habe die Nacht im Hotel verbracht, bin am Sonntag morgen noch schnell beim IKEA vorbei und habe mir dann in aller Ruhe das Spiel angesehen.
Die Falcons aus Atlanta spielen in einem Dome - einer übergroßen Sporthalle. Überdacht, klimatisiert ... irgendwie klinisch, steril und für Football eher merkwürdig. Ich erinnere mich noch an das letzte Playoff-Spiel der Titans zu Hause gegen die Ravens, im Januar 2009. Da hat es gestürmt, geschneit, es war ungemütlich, wir haben alle gefroren - aber DAS ist Football. Nur Sissys spielen in einem Dome ...
Nun ja, in Atlanta tun sie das halt und natürlich ist es ganz angenehm für die Zuschauer. 62578 haben das an diesem Sonntag auch gefunden und sind zum Spiel gekommen. Der Georgia Dome fasst 71228 Leute.
Die Titans haben seit zehn Jahren, seit sie in ihrem neuen Stadion am Cumberland River spielen, JEDES Spiel ausverkauft - inklusive der Trainingsspiele in der Vorsaison. Als ich mich dazu entschlossen hatte nach Atlanta zu fahren, hatte ich wenig Hoffnung vier Wochen vor dem Spiel überhaupt noch eine Eintrittskarte zu bekommen. Tatsache hatte ich dann einen Platz auf Höhe der 50 Yard Linie - besser geht es nicht. Meine Plätze bei den Titans sind immer in der Kurve an einem Ende des Stadions, so auf Höhe der 10 Yard Linie - wenn ich überhaupt Tickets bekomme. Letztes Jahr hat es drei Minuten gedauert und alle Tickets waren ausverkauft - für die gesamt Saison (es gehen nur etwa 6000 Tickets pro Spiel in den freien Verkauf, die restlichen 50000 sind Dauerkarten ...).
Könnte daran liegen, dass Atlanta Teams in allen der großen Profi-Sportarten hat und die Leute einfach die Auswahl haben. Oder aber die Titans Fans sind einfach loyaler ...
Allerdings kamen mir die Atlanta Fans ein wenig fanatischer vor. Um mich herum saßen sehr viele Leute, die sich benahmen wie in einem europäischen Fußballstadion. Da wurde der Schiedsrichter ständig mit Fäkalausdrücken belegt, die Spieler des anderen Teams verhöhnt und sich die Lunge aus dem Hals geschrien - das allerdings nur auf Aufforderung eines Einpeitschers. In Nashville muss den Leuten niemand sagen, wann sie Lärm zu machen haben ... Auch sollte man meinen, wenn 63000 Leute in einer Halle schreien, macht das mehr Lärm als 56000 Leute in einem Freiluftstadion. Nicht wirklich, bei den Titans ist es tatsächlich lauter. Der Dome mag vielleicht eine merkwürdige Akustik haben ...
Am Fan, der direkt hinter mir saß, lag es jedenfalls nicht, dass die Lautstärke etwas zu wünschen übrig ließ. Der schrie das ganze Spiel über und jedesmal kam dabei ein Schwall abgestandener, penetranter Mundgeruch mit. So einer von der Sorte, wenn man sich zehn Tage nicht die Zähne putzt und vor dem Spiel noch einen Jumbo-Chili-Hot-Dog reinpfeifft.
Das Spiel selber war dann allerdings eines der besten, das ich live je gesehen habe. Spannend bis zum Schluss, dramatisch und mit allem, was Football so aufregend macht - Falcons 27, Buccaneers 21..
Die Falcons sind mit diesem Sieg nun Tabellenführer und die Buccaneers haben sich teuer verkauft und damit gezeigt, dass mit ihrem jungen Team in der Zukunft zu rechnen ist.
Alles in allem mal wieder ein tolles Erlebnis. Und dafür sind 750 km schon mal in Ordnung ...
A piece of Europe ...
Na ja, eigentlich hatte ich gar nicht vor zum IKEA zu fahren ... aber da ich nun schon einmal in Atlanta war, etwas Zeit hatte bevor das Football Spiel begann und der Laden auf dem Weg zum Georgia Dome lag - also hin.
Und in einer halben Stunde wieder mal viel zu viel Geld ausgegeben. Bettwäsche für die Kinder, große Kaffeetassen für meine Frau, durchsichtige Sammelboxen für mich, jede Menge Daim, auch für mich. Das übliche halt.
Aber irgendwie hat das dann doch total gut getan - das war so ein vertrautes Gefühl, so ein "Oase-in-der-Wüste" Moment, als ich durch die Abteilungen ging, Abkürzungen nahm und im Marketplace vor einer Kanne aus der gleichen Porzellanserie wie die Tassen meiner Frau stand und überlegte, ob ich die jetzt auch noch einpacken sollte. Sie ist ja schön aber wozu brauchen wir eine Kanne??! Vor derselben Kanne hatte vor zwei Monaten auch meine Frau schon gestanden, als sie übers Wochenende in Atlanta war. Ich habe sie dann, wie meine Frau, stehen gelassen - ein Grund, nochmal zurück zu kommen, wenn wir uns schließlich doch noch einen Nutzungszweck dafür ausgedacht haben ...
Und in einer halben Stunde wieder mal viel zu viel Geld ausgegeben. Bettwäsche für die Kinder, große Kaffeetassen für meine Frau, durchsichtige Sammelboxen für mich, jede Menge Daim, auch für mich. Das übliche halt.
Aber irgendwie hat das dann doch total gut getan - das war so ein vertrautes Gefühl, so ein "Oase-in-der-Wüste" Moment, als ich durch die Abteilungen ging, Abkürzungen nahm und im Marketplace vor einer Kanne aus der gleichen Porzellanserie wie die Tassen meiner Frau stand und überlegte, ob ich die jetzt auch noch einpacken sollte. Sie ist ja schön aber wozu brauchen wir eine Kanne??! Vor derselben Kanne hatte vor zwei Monaten auch meine Frau schon gestanden, als sie übers Wochenende in Atlanta war. Ich habe sie dann, wie meine Frau, stehen gelassen - ein Grund, nochmal zurück zu kommen, wenn wir uns schließlich doch noch einen Nutzungszweck dafür ausgedacht haben ...
Y2K plus 10
Ich war über Nacht in Atlanta - war mir zu anstrengend, vier Stunden hin zu fahren, vier Stunden Football Spiel zu gucken und vier Stunden wieder zurück zu fahren. Bin ja keine zwanzig mehr ...
Also habe ich ein paar meiner Hotelpunkte, die ich mit den ganzen Dienstreisen übers Jahr so eingesammelt hatte, benutzt und habe aus dem Besuch des Football Spiels ein Zwei-Etappen-Angelegenheit gemacht.
Das Embassy Suites Hotel in Marietta ist nix besonderes, ich als Silber-VIP bekomme immer eine etwas größere Suite bei dieser Kette, ansonsten ist das ein Hotel wie jedes andere hier in den USA auch.
Nun ja, nicht ganz - deren Computersystem funktioniert nicht so toll.
Heute Nacht hatten wir hier Umstellung auf Winterzeit - und um Punkt zwei Uhr neuer, drei Uhr alter Zeit, ging der Feueralarm los. Alles raus aus den Betten, über die Treppe nach draußen in die Nacht. In die eiskalte, unter dem Gefrierpunkt befindliche Nacht.
Eine Stunde draußen gewartet, bis die Feuerwehr und irgendein eiligst herbeigerufener Computerfuzzy sichergestellt hatten, dass dem Alarm kein Feuer zugrunde lag, sondern dass nur das Computersystem sich wegen der Zeitumstellung irgendwie verschluckt hatte.
Um die große Jahr-2000-Computerpanne bin ich damals ja glimpflich herum gekommen. Aber letzte Nacht hat der Maschinensklave dann doch noch zugeschlagen - indem er mir einfach eine Stunde Sommerzeit-Schlaf geklaut hat ...
Also habe ich ein paar meiner Hotelpunkte, die ich mit den ganzen Dienstreisen übers Jahr so eingesammelt hatte, benutzt und habe aus dem Besuch des Football Spiels ein Zwei-Etappen-Angelegenheit gemacht.
Das Embassy Suites Hotel in Marietta ist nix besonderes, ich als Silber-VIP bekomme immer eine etwas größere Suite bei dieser Kette, ansonsten ist das ein Hotel wie jedes andere hier in den USA auch.
Nun ja, nicht ganz - deren Computersystem funktioniert nicht so toll.
Heute Nacht hatten wir hier Umstellung auf Winterzeit - und um Punkt zwei Uhr neuer, drei Uhr alter Zeit, ging der Feueralarm los. Alles raus aus den Betten, über die Treppe nach draußen in die Nacht. In die eiskalte, unter dem Gefrierpunkt befindliche Nacht.
Eine Stunde draußen gewartet, bis die Feuerwehr und irgendein eiligst herbeigerufener Computerfuzzy sichergestellt hatten, dass dem Alarm kein Feuer zugrunde lag, sondern dass nur das Computersystem sich wegen der Zeitumstellung irgendwie verschluckt hatte.
Um die große Jahr-2000-Computerpanne bin ich damals ja glimpflich herum gekommen. Aber letzte Nacht hat der Maschinensklave dann doch noch zugeschlagen - indem er mir einfach eine Stunde Sommerzeit-Schlaf geklaut hat ...
Tuesday, November 2, 2010
Election Day
Heute waren hier in Amiland Wahlen. Zwei Jahre, nachdem sie den Präsidenten gewählt haben, also zur Hälfte seiner Amtszeit, wird der Kongress neu gewählt, Senatoren in einigen Staaten, Gouverneure von vielen Bundesstaaten, Bürgermeister, Richter, Polizeichefs ... die ganze Bandbreite der politischen Ämter.
Das ist an und für sich ein sehr gutes Verfahren - gefällt der Präsident, so wählt man seine Parteifreunde und er kann in Ruhe die nächsten zwei Jahre regieren. Gefällt er nicht, verpasst man ihm einen Denkzettel und er muss die letzten zwei Jahre seiner Amtszeit mit einem feindlich gesinnten Kongress klar kommen.
Und diesmal sieht es so aus, als ob der gegenwärtige Amtsinhaber einen richtig heftigen Denkzettel verpasst bekommt.
Die Linken, die ihn gewählt haben, sind sauer weil die Reformen, die er versprochen hat nur halbherzig, verzögert oder gar nicht durchgeführt werden. Guantanamo ist noch nicht geschlossen und wird wohl auf unbestimmte Zeit weiter betrieben, aus Irak und Afghanistan kommen nur schlechte Nachrichten, die Wirtschaft jammert, viele haben durch den Börsen-Crash in 2008 Haus und Hof verloren, die hohe Staatsverschuldung verhindert weitreichende Reformen und die Terroristen haben die USA immer noch im Visier. Wie bitte, das sind alles Hinterlassenschaften der vorherigen Regierung? Aber Obama hatte doch vollmundig Veränderung versprochen! Und alle hatten ihm geglaubt. Nun sind sie wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen und unzufrieden. Und dafür muss er büßen, dieser verdammte schokoüberzogene Dreckskommunist. Und ein illegaler Einwanderer ist er noch dazu, jeder weiß doch dass seine Geburtsurkunde gefälscht ist und ein Muslim ist er noch dazu, der schokoüberzogene dreckskommunistische Muslimterrorist.
Uuups, da habe ich mich wohl ins rechte Lager verirrt. Die kennen mit solchen liberalen Schhwulenfreunden kein Pardon - Obama muss weg, und wenn nicht durch einen Urnengang, dann ...
"Leave me my gun, my truck and my money - and keep your change" - das lese ich mittlerweile immer häufiger auf Autostoßstangen: Lass mir meine Knarre, meinen Kleinlastwagen und mein Geld - und behalte deine Veränderung (wobei das ein Wortspiel ist - change bedeutet nämlich auch Wechselgeld).
Oder auch die Parole "Holen wir uns unser Land zurück" ist sehr oft zu lesen. Amerika den Amerikanern, es gehört den weißen Ureinwohnern und nicht den dahergelaufenen Immigrantenkindern.
Die Diskussion über solche Themen wie Gesundheitsreform (Pflichtversicherung für alle - in Deutschland seit 150 Jahren bewährt, hier als Todesschwadron der Regierung dargestellt), Umweltbewusstsein (die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko - alles eine Propaganda-Lüge der Regierung, ich war letztes Wochenende selber da und habe nicht einen verreckten Vogel gesehen ...), die Duldung von Homosexuellen in den Streitkräften (lieber lasse ich mir das Hirn rausbomben als mich von so einem warmen Bruder verteidigen zu lassen ...), die Bankenrettung durch den Staat (unsere Steuergelder wurden denen in den Rachen geworfen - man hätte sie alle kaputt gehen lassen sollen, das Pack) wird hier in einem Ton und mit Schlagwörtern geführt, die in Deutschland den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen würden - locker, so zwei- bis dreimal.
Sehr, sehr heftig. Und noch einen Zacken schärfer als vor zwei Jahren - jetzt als Liberaler bezeichnet zu werden kommt einem politischen Todesurteil nahe. Dabei haben die hier nun wirklich keine Ahnung, was liberale Politik eigentlich ist. Vielleicht sollten wir Guido mal vorbei schicken, damit er sie mal aufklären kann. Aber nee, der ist ja ein Homo und sicher auch Muslim, also kein richtiger Mensch. Ein Liberaler eben.
Sonst ist aber zum Glück alles beim Alten. Es gewinnt immer noch der Kandidat, der am meisten Geld für Werbung ausgeben kann - wobei seit kurzem die Wirtschaft per höchstrichterlichem Beschluss nicht mehr offen legen muss, an wen sie spendet, so dass man sich gar nicht mehr sicher sein kann, ob man nun Apple oder Microsoft wählt. Verwirrend.
Also besser den wählen, der am meisten Einsatz zeigt - und sei es auch nur, dass er Brigaden von Helferlein zur morgendlichen und abendlichen Rush-Hour an die wichtigsten Kreuzungen im Stadtgebiet aufmarschieren und dort Plakate schwenken lässt, auf denen so Wörter wie "aufrecht", "familienorientiert", "loyal", "konservativ" oder "den amerikanischen Werten verpflichtet" stehen. Die kann man im Vorbeifahren gerade noch so erfassen und wer hat schon Zeit sich mit Wahlprogrammen zu beschäftigen. Außerdem lügen die ja doch alle wie gedruckt, siehe Obama.
Es ist sowieso viel wichtiger, ob Bama nun in drei Wochen Auburn schlagen wird und so den Tigers ihre Titelchancen kaputt macht. Bis dahin wird dann dieser schmutzige Grabenkrieg, der sich Wahl nennt sowieso schon längst wieder vergessen sein und alle sind zum alten Trott zurück gekehrt - Panem et Circensis ...
Das ist an und für sich ein sehr gutes Verfahren - gefällt der Präsident, so wählt man seine Parteifreunde und er kann in Ruhe die nächsten zwei Jahre regieren. Gefällt er nicht, verpasst man ihm einen Denkzettel und er muss die letzten zwei Jahre seiner Amtszeit mit einem feindlich gesinnten Kongress klar kommen.
Und diesmal sieht es so aus, als ob der gegenwärtige Amtsinhaber einen richtig heftigen Denkzettel verpasst bekommt.
Die Linken, die ihn gewählt haben, sind sauer weil die Reformen, die er versprochen hat nur halbherzig, verzögert oder gar nicht durchgeführt werden. Guantanamo ist noch nicht geschlossen und wird wohl auf unbestimmte Zeit weiter betrieben, aus Irak und Afghanistan kommen nur schlechte Nachrichten, die Wirtschaft jammert, viele haben durch den Börsen-Crash in 2008 Haus und Hof verloren, die hohe Staatsverschuldung verhindert weitreichende Reformen und die Terroristen haben die USA immer noch im Visier. Wie bitte, das sind alles Hinterlassenschaften der vorherigen Regierung? Aber Obama hatte doch vollmundig Veränderung versprochen! Und alle hatten ihm geglaubt. Nun sind sie wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen und unzufrieden. Und dafür muss er büßen, dieser verdammte schokoüberzogene Dreckskommunist. Und ein illegaler Einwanderer ist er noch dazu, jeder weiß doch dass seine Geburtsurkunde gefälscht ist und ein Muslim ist er noch dazu, der schokoüberzogene dreckskommunistische Muslimterrorist.
Uuups, da habe ich mich wohl ins rechte Lager verirrt. Die kennen mit solchen liberalen Schhwulenfreunden kein Pardon - Obama muss weg, und wenn nicht durch einen Urnengang, dann ...
"Leave me my gun, my truck and my money - and keep your change" - das lese ich mittlerweile immer häufiger auf Autostoßstangen: Lass mir meine Knarre, meinen Kleinlastwagen und mein Geld - und behalte deine Veränderung (wobei das ein Wortspiel ist - change bedeutet nämlich auch Wechselgeld).
Oder auch die Parole "Holen wir uns unser Land zurück" ist sehr oft zu lesen. Amerika den Amerikanern, es gehört den weißen Ureinwohnern und nicht den dahergelaufenen Immigrantenkindern.
Die Diskussion über solche Themen wie Gesundheitsreform (Pflichtversicherung für alle - in Deutschland seit 150 Jahren bewährt, hier als Todesschwadron der Regierung dargestellt), Umweltbewusstsein (die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko - alles eine Propaganda-Lüge der Regierung, ich war letztes Wochenende selber da und habe nicht einen verreckten Vogel gesehen ...), die Duldung von Homosexuellen in den Streitkräften (lieber lasse ich mir das Hirn rausbomben als mich von so einem warmen Bruder verteidigen zu lassen ...), die Bankenrettung durch den Staat (unsere Steuergelder wurden denen in den Rachen geworfen - man hätte sie alle kaputt gehen lassen sollen, das Pack) wird hier in einem Ton und mit Schlagwörtern geführt, die in Deutschland den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen würden - locker, so zwei- bis dreimal.
Sehr, sehr heftig. Und noch einen Zacken schärfer als vor zwei Jahren - jetzt als Liberaler bezeichnet zu werden kommt einem politischen Todesurteil nahe. Dabei haben die hier nun wirklich keine Ahnung, was liberale Politik eigentlich ist. Vielleicht sollten wir Guido mal vorbei schicken, damit er sie mal aufklären kann. Aber nee, der ist ja ein Homo und sicher auch Muslim, also kein richtiger Mensch. Ein Liberaler eben.
Sonst ist aber zum Glück alles beim Alten. Es gewinnt immer noch der Kandidat, der am meisten Geld für Werbung ausgeben kann - wobei seit kurzem die Wirtschaft per höchstrichterlichem Beschluss nicht mehr offen legen muss, an wen sie spendet, so dass man sich gar nicht mehr sicher sein kann, ob man nun Apple oder Microsoft wählt. Verwirrend.
Also besser den wählen, der am meisten Einsatz zeigt - und sei es auch nur, dass er Brigaden von Helferlein zur morgendlichen und abendlichen Rush-Hour an die wichtigsten Kreuzungen im Stadtgebiet aufmarschieren und dort Plakate schwenken lässt, auf denen so Wörter wie "aufrecht", "familienorientiert", "loyal", "konservativ" oder "den amerikanischen Werten verpflichtet" stehen. Die kann man im Vorbeifahren gerade noch so erfassen und wer hat schon Zeit sich mit Wahlprogrammen zu beschäftigen. Außerdem lügen die ja doch alle wie gedruckt, siehe Obama.
Es ist sowieso viel wichtiger, ob Bama nun in drei Wochen Auburn schlagen wird und so den Tigers ihre Titelchancen kaputt macht. Bis dahin wird dann dieser schmutzige Grabenkrieg, der sich Wahl nennt sowieso schon längst wieder vergessen sein und alle sind zum alten Trott zurück gekehrt - Panem et Circensis ...
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