Heute war Super Bowl 44 - ohne mich, ich habe krank im Bett gelegen und geschlafen. Verpasst habe ich aber nicht sehr viel, weil das bedeutenste, aufregenste und meist diskutierte Ereignis bereits Wochen vorher durch alle Medien ging.
In einer der zahllosen Werbepausen in diesem Spiel wurde also ein Werbespot gesendet, in dem ein national bekannter College-Footballspieler und seine Mami davon berichten, wie vor seiner Geburt die Ärzte zur Abtreibung geraten hätten, weil erstens das Kind wahrscheinlich mit schweren Schäden zur Welt kommen würde, und zweitens die gute Chance bestehe, dass die Mutter die Geburt nicht überlebte.
Da Mami nun aber an Gott glaubt und grenzenloses Vetrauen in ihn setzt, entscheidet sie sich, das Kind doch zu bekommen, was dann zwanzig Jahre später ein nationaler Held wird, der den nationalen Titel gewinnt und nächstes Jahr, wenn er in die NFL wechselt, bestimmt den Super-Duper-Riesenvertrag bekommt.
Bemerkenswert an der Geschichte ist eigentlich nicht so sehr die Story von Tim Tebow und seiner Geburt, der ultra-christlichen Ausrichtung seiner Familie oder dass er, recht untypisch für einen Zwanzigjährigen, mit seiner Mama im TV auftritt.
Nein, bemerkenswert ist die Reaktion im Lande auf diesen TV Spot - man sollte meinen, die sind alle so gaga-christlich hier, dass man da Eulen nach Athen getragen hat. Ist aber nicht so, der gute Tim hat jede Menge Gegenwind zu spüren bekommen. Der Kampf zwischen Abtreibungsgegnern und den Befürwortern der Entscheidungsfreiheit in dieser Sache ist hier in amiland noch längst nicht ausgefochten. Und so lange immer wieder sogenannte "Abtreibungsärzte" umgebracht werden )siehe Post "God sent the Killer"), ist diese Debatte weit davon entfernt sachlich und nüchtern geführt zu werden.
Und noch einen Aufreger hat es im Vorfeld gegeben - der Werbespot einer Internet Dating Site für Schwule, mancrunch.com.
Lange Debatte, ob soetwas in den Super Bowl, ins TV, in Amiland gehört.
Dann, kurz vor dem Spiel, hat der übertragende TV Sender entschieden, dass solch eine Werbung nicht mit den hohen Standards des Senders vereinbar seien.
So ist das eben hier in Amiland - in der Bibel steht ja auch nix darüber, dass man Schwule wie Menschen behandeln soll.
Mensch Guido, wenn Du nächstes Mal nach Washington kommst, sag bloß keinem, dass Du unser Außenminister bist - die exkommunizieren uns glatt, wenn sie herausfinden dass der nette Herr an Deiner Seite dort auch nachts ist ...
Ach ja, das Spiel haben dann wohl die New Orleans Saints 31 - 17 über die favorisierten Indianapolis Colts gewonnen. Wie viele von den Spielern wohl heimlich schon einmal auf mancrunch.com gewesen sind?
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