Da marschiert doch heute eine Assistenz-Professorin der Bio-Gentechnischen Fakultät der University of Alabama in Huntsville in eine Fakultätssitzung, zieht ihre 9mm und nietet die Anwesenden um. Resultat: 3 Tote, 2 Schwerverletzte und ein Leichtverletzter.
Völlig irre.
Weswegen sie es getan hat? Darüber wird im Moment spekuliert. Eine Theorie besagt, weil sie nicht die erhoffte Festanstellung bekommen hätte. Eine andere besagt, weil sie eine der Erfindungen, die sie in ihren sechs Jahren als Assi gemacht hat und nun zu Geld machen wollte, nicht mit der Universität hat teilen wollen (was aber nun einmal so die Regel ist, wenn man mit dem Geld der Uni forscht ...).
Egal was nun letztendlich der Auslöser war, so regelt man doch keine Streitigkeiten am Arbeitsplatz. Nun, "man" wohl eher nicht, die Amis allerdings wohl eher doch.
Weil hier die Hemmschwelle, eine Waffe zu benutzen, eheblich niedriger liegt als im Rest der zivilisierten Welt. Und weil es Waffen in jedem Supermarkt zu kaufen gibt.
Und es ist wirklich nicht so einfach daher gesagt, wenn die Neuankömmlinge aus Europa davor gewarnt werden, vor allem im Straßenverkehr Zurückhaltung und Defensive walten zu lassen - man weiß nie, ob der Kerl dem man gerade den Finger gegeben hat, nicht eine Zwillingsflak unter dem Armaturenbrett hat.
Oder eine 9mm im Haus, die man dann mit zu einer Fakultätssitzung bringt - nur für den Fall, dass man sich mal eben abreagieren muß.
Allerdings sieht es in diesem Fall nun gar nicht nach einer Affekthandlung aus, sondern tatsächlich wie geplanter, kaltblütiger Mord. Sie war zu der Sitzung nämlich gar nicht eingeladen gewesen ...
Dr. Amy Bishop, die Dame mit dem nervösen Zeigefinger, ist darüber hinaus schon einmal unangenehm aufgefallen. Und zwar hat sie 1986 ihren Bruder mit der Schrotflinte erschossen. Der örtliche Sheriff hat das ganze als "Unfall" eingestuft und danach die Akten vernichtet.
Was jetzt allerdings durch das nationale Interesse an diesem Fall an Zeugenaussagen und Erinnerungen ans Licht kommt, läßt das Ganze als ziemlich merkwürdigen Fall erscheinen. Verwickelt ist nicht nur der mittlerweile längst pensionierte Sheriff, sondern auch ein damals noch junger Staatsanwalt, der jetzt im Senat von Massachussetts sitzt ... man darf gespannt sein, was da schließlich für ein Krimi zum Vorschein kommt. Das alles sieht sehr nach der Spitze eines recht interessanten Eisberges aus ...
Oh, und wenn hier jemand das Mitgefühl für die Getöteten vermißt - ja, klar, dumme Sache, hätte nicht passieren sollen, ist wirklich ganz schrecklich. Aber so ist das hier eben - heute ein Schüler, nächste Woche drei Wissenschaftler, danach ein paar Polizisten, dann ein Abtreibungsarzt, dann ... man stumpft ab mit der Zeit. Das ist Teil des Alltags hier, leider.
Nachtrag am 14.02.:
Von wegen Eisberg ... das ist ein ganzer Kontinent, der uns da entgegen kommt.
Die neuetse Enthüllung aus dem Leben der Amy Bishop - sie war 1993 eine Verdächtige in einem Fall von "Rohrbombe per Post". Treffen sollte es - man höre und wundere sich nicht - ihren damaligen Doktorvater, der ihr wohl eine schlechte Note für die Doktorarbeit geben wollte. Der aber wurde ob des merkwürdigen Paketes in seinem Briefkasten mißtrauisch und rief die Polizei - die die Höllenmaschine dann flugs entschärfte.
Dr. Amy war Hauptverdächtige, es konnte ihr aber nie etwas nachgewiesen werden.
Das Bild scheint sich zu verdichten - leg dich nicht mit Amy an, die knallt dich sonst ab oder legt dir eine Bombe in den Briefkasten.
Mal sehen was sie als nächstes herausfinden - vielleicht war es gar nicht Bush, der in 2003 den Irak-Krieg angezettelt hat, sondern Dr. Amy war sauer auf Saddam, weil der ihre Rechnung über die Entwicklung eines neuen Nervengiftes nicht bezahlt hatte ... das ist vielleicht eine Räuberpistole!
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