27 für die Titans zu 24 für die Dolphins nach Verlängerung. Das war eines der besten Football-Spiele, die ich je live oder am TV miterlebt habe.
Dabei hatten die Titans zu Beginn des letzten Quarters noch ganz komfortabel mit 24 zu 6 geführt. Aber das eherne Gesetz im Sport lautet nun mal: Es ist nicht vorbei, ehe es vorbei ist.
Und kalt war es, saukalt - knappe drei Grad auf dem Spielfeld, oben in den Tribünen wo wir saßen sicherlich noch ein paar Grad weniger.
Um uns herum vereinzelte Dolphin-Fans - man rückte zusammen und wärmte sich gegenseitig (siehe Foto).
Das finde ich immer noch faszinierend im US-Sport - es gibt durchaus Rivalitäten zwischen Teams, auf dem Platz und auf den Rängen, man tauscht Spottgesänge aus, malt witzige Schilder zum hochhalten und frotzelt sich gegenseitig bis man blau anläuft. Aber alles bleibt immer freundschaftlich und wird nie aggressiv.
Schön war es auch mal wieder das alte Ritual des halbnackten Beschwörungstanzes beobachten zu können. Wenn das eigene Team zurückliegt oder das andere Team gefährlich nahe herangekommen ist, wird um den Beistand der Footballgötter gefleht. Und damit die sehen, dass man es auch ernst meint, bringt man ein Menschenopfer dar - man zieht sich aus und wird furchtbar krank danach.
Das funktioniert natürlich nur bei richtig kalten Temperaturen, im September bewirkt man damit eher, dass so eine Art Strandgefühl aufkommt.
Aber diesmal hat es ganz prima gewirkt - die zwei Jungs unter uns (später kam noch ein dritter hinzu, der allerdings nach kurzer Zeit blau anlief und sich wieder anzog, der Warmduscher) waren erfolgreich beim Beschwören der Götter, die den Titans eine Interception schenkten und den anschließenden Field-Goal Kick durch die Torstangen leiteten.
Jetzt also sind die Titans, nachdem sie die ersten sechs Spiele ziemlich sang- und klanglos verloren hatten, bei 7-7 angekommen und haben sogar noch leise Hoffnungen die Playoffs zu erreichen. Die Dolphins dagegen sind mit dieser Niederlage raus aus den Playoffs - diese Temperaturen sind sie in Miami einfach nicht gewohnt und daher nicht vertraut mit den kältebedingten Menschenopfern, die in nördlicheren Breiten die Götter milde stimmen ...
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