Woran merkt man, dass man im Süden der USA ist?
An drei Dingen:
1. An der Sprache. Man wird hier mit "How're y'all?" begrüßt. Wobei "y'all" so etwas wie die große sprachliche Klammer ist, die die einzelnen Südstaaten miteinander verbindet. In "richtigem" Englisch heißt das "You all" - aber wenn hier auch sonst alles langsamer geschieht als anderswo, diese Abkürzung erlaubt man sich hier.
Im übrigen sprechen die Leute hier auch noch, als ob sie Polypen hätten und zudem noch eine heiße Kartoffel im Mund. Das ist zusätzlich zu dem Kaugummi, das jeder anständige Amerikaner sowieso immer zwischen den Zähnen kleben hat wenn er spricht.
2. An der Anrede. Grundsätzlich und völlig unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Kopfbedeckung und Schuhgröße wird hier jeder erstmal mit "Honey" oder "Sugar" oder "Sweetheart" tituliert. Meist von Frauen aber auch Männer nutzen diese Anreden manchmal. Da schreckt man erstmal zusammen, nach einem halben Jahr denkt man sich aber gar nichts mehr dabei und ich garantiere uns mittlerweile direkt etwas fehlen würde, wenn wir in Deutschland nicht derart von der Aldi-Kassiererin begrüßt würden.
3. Die schmeißen hier alles in den Deep Fryer. Alles. Grundsätzlich. Keine Ausnahme. Die Friteuse führt ja in Deutschland eher ein blasses Nischendasein. Hier ist sie der Hauptlieferant des Southern Food.
Schon mal einen Truthahn, so einen richtig mächtigen mit 15 kg, in der Friteuse gehabt? Kein Thema hier, man muß nur darauf achten dass er gut aufgetaut ist, weil er sonst nämlich förmlich explodiert.
Die Truthahnzeit haben wir ja nun gerade hinter uns und schon fängt die Schinkenzeit an. Zu Weihnachten gibt es hier nämlich traditionell Schinken. Frittiert natürlich. Im ganzen Stück, auch so um die 10 kg. Und danach mit einer Soße aus Honig und Nüssen bestrichen. It's a southern thing ...
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