Wenn man hier in Amiland ein Auto verkaufen will, stellt man es einfach mit einem entsprechenden Schild an den Straßenrand, Telefonnummer drauf, und wartet auf die Kunden.
Hilfreich ist dabei, wenn man nicht als totaler Redenck herüberkommt, weil man so seine Probleme mit der Rechtschreibung hat. Beispiel gefällig? Siehe Bild unten - sollte wohl "For Sale" heißen, ist aber irgendwie völlig daneben gegangen ...
Von Deutschland nach Alabama ... ein Abenteuer der besonderen Art. Erlebnisse, Gedanken, Absonderlichkeiten - was mir so ein- und auffällt. Und wieso der komische Name - We're French? Siehe rechts unter "About me" ...
Monday, September 28, 2009
Saturday, September 26, 2009
Join the Dark Side
Also nix wie hin und auf Sightseeing Tour gegangen. Besonders die große Saturn V Rakete und das Space Shuttle haben sie dann schwer beeindruckt.
Und die lebensechten Stormtrooper, Roboter und imperialen Offiziere, die heute im Museum herumsprangen - es war Tag des offenen Museums und da wollten die Museumsleute den Touristen wohl etwas besonderes bieten.
Ich muß da ja eigentlich ganz ruhig sein, sitze ich doch mit meinem Mittelalter-Reenactment in einem virtuellen Glashaus.
Aber grinsen mußte ich dann doch über die Mitglieder der 501st Legion, Alabama Garrison. Krieg der Sterne ist hier drüben ja ein viel größerer Kult als in Europa. Obwohl - auch dort gibt es Außenposten der 501st Legion. Nun ja, möge die Macht mit Euch sein.
Meine Kleine fand diese maskierten Gestalten dann aber doch irgendwie merkwürdig und versteckte sich zwischen meinen Beinen. Aber wenn sie erstmal Space Ranger ist, wird sie diese Typen von der dunklen Seite der Macht sicher andauernd ganz doll verhauen ...
Tuesday, September 22, 2009
Fungus
Auf unserem Rasen wächst was ... Pilze.
Nachdem es jetzt so unglaublich feucht-heiß hier geworden ist in den letzten zwei Wochen haben diese Dinger ein ideales Klima vorgefunden - und schießen dementsprechend aus dem Boden wie ... Pilze.
Hier sind zwei Exemplare, die es sich unter userer Eiche häuslich eingerichtet haben - keine Ahnung was für Sorten das sind (hoffentlich keine giftigen ...).
Nachdem es jetzt so unglaublich feucht-heiß hier geworden ist in den letzten zwei Wochen haben diese Dinger ein ideales Klima vorgefunden - und schießen dementsprechend aus dem Boden wie ... Pilze.
Hier sind zwei Exemplare, die es sich unter userer Eiche häuslich eingerichtet haben - keine Ahnung was für Sorten das sind (hoffentlich keine giftigen ...).
Manic Dodge
Unser Auto spinnt. So alle zwei bis drei Wochen passiert folgendes wenn wir die Zentralverriegelung betätigen:
Die Hupe geht los, die Warnblinkanlage schaltet sich ein, die Türen verriegeln sich, die Scheibenwischer werden aktiviert und aus den Scheibenwaschdüsen spritzt das Wasser.
Beenden läßt sich der ganze Zirkus nur, indem man die Batterie abklemmt - und somit das Fahrzeug quasi still legt.
Wir hatten das Auto deswegen vor gut vier Wochen, nachdem es das erste Mal aufgetreten war, in der Werkstatt - alles was sie gefunden haben war ein loses Batteriekabel. Ja klar, das hatte ich natürlich nicht wieder voll angezogen, damit es schneller wieder ab ging beim nächsten Anfall ...
Und so sieht das dann aus - heute habe ich es gefilmt, damit die Dodge-Leute sehen dass ich nicht gesponnen habe. Ich werde ihn demnächst in die Werkstatt bringen - hoffentlich finden sie den Fehler, denn so ist das Auto für uns gar nicht mehr nutzbar.
Link zum You Tube Video
.
Die Hupe geht los, die Warnblinkanlage schaltet sich ein, die Türen verriegeln sich, die Scheibenwischer werden aktiviert und aus den Scheibenwaschdüsen spritzt das Wasser.
Beenden läßt sich der ganze Zirkus nur, indem man die Batterie abklemmt - und somit das Fahrzeug quasi still legt.
Wir hatten das Auto deswegen vor gut vier Wochen, nachdem es das erste Mal aufgetreten war, in der Werkstatt - alles was sie gefunden haben war ein loses Batteriekabel. Ja klar, das hatte ich natürlich nicht wieder voll angezogen, damit es schneller wieder ab ging beim nächsten Anfall ...
Und so sieht das dann aus - heute habe ich es gefilmt, damit die Dodge-Leute sehen dass ich nicht gesponnen habe. Ich werde ihn demnächst in die Werkstatt bringen - hoffentlich finden sie den Fehler, denn so ist das Auto für uns gar nicht mehr nutzbar.
Link zum You Tube Video
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Tuesday, September 15, 2009
The paranoid state of America - Revisited
Langsam aber sicher kommt bei mir der Verdacht auf, dass hier irgendetwas im Trinkwasser sein muß. Ein Panik-Virus, ein Dummheits-Bazillus, ein Schwachsinnigkeits-Gen.
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der mißtrauische Polizist aus dem Post "The paranoid state of America" so paranoid gar nicht war - sondern nur auf Befehl von ganz oben gehandelt hat. Aber Manno, sind "die da oben" vielleicht durchgeknallt ...
Da hat also nun Präsident Obama eine Dame namens Janet Napolitano zur neuen Ministerin für die Heimatsicherheit berufen. Am 31. Juli 2009 wurde sie gefragt, was denn der einzelne Bürger zum Schutz der Heimat beitragen könne.
Ihre Antwort lautete:
"One of the things that we ask people to do is when they see something unusual, if they see, for example, somebody continually taking photographs of a piece of critical infrastructure that doesn't seem to make any sense, or a package left unattended on a bus platform, to report that to local law enforcement so it can be followed up on."
Auf gut deutsch: wenn jemand wiederholt ohne erkennbaren Sinn wichtige Gebäude fotografiert ist er wahrscheinlich ein Terrorist und man solle die Polizei holen.
Stellt sich zunächst einmal die Frage: was sind wichtige Gebäude? Im Zweifelsfall sicherlich erstmal grundsätzlich alles ... man kann ja nie vorsichtig genug sein. Und in der Tat bemerkte ein Sprecher eben dieses Ministeriums zwei Tage danach, dass seiner Kenntnis nach es verboten wäre Gebäude im Bundeseigentum zu fotografieren. Was nicht stimmt, solch ein Gesetz existiert nicht. Im Gegenteil, solange man sich nicht auf privatem Grund und Boden befindet, darf man hier jedes öffentliche Gebäude nach Herzenslust ablichten. So oft man will und ohne triftigen Grund.
Womit wir zur zweiten Frage kämen: was konstituiert den "erkennnbaren Sinn" einer Fotografie? Ich fotografiere Feuerhydranten - das macht für mich eine Menge Sinn, für andere, der Fotografie nicht so zugewandte Menschen mag das zugegebenermaßen ein etwas merkwürdiger Zeitvertreib sein.
Na und? Ich kann auch vieles von dem nicht nachvollziehen was Picasso gemalt hat - und trotzdem würde ich es nie wagen die Ernst- und Sinnhaftigkeit seiner Bilder in Frage zu stellen.
Dem Außenstehenden ist einfach zu vermitteln, dass der Sonnenuntergang im Grand Canyon etwas fotografisch reizvolles ist. Aber nicht jeder Fotograf empfindet das auch so - und fotografiert stattdessen Feuerhydranten, Straßenschilder, Dachgiebel oder die Bugfahrwerke von Flugzeugen (ganz im Ernst - diese Fan-Gemeinde gibt es, ich habe diese Leute schon sehr oft live auf Airshows erleben dürfen ...).
Ergo, eine unbestimmte, nebulöse und pauschalisierende Aussage wie diese führt dazu dass die allgemeine Paranoia steigt - auch unter Obama wird der Angstpegel auf einem recht hohen Level gehalten.
Man läßt also besser seine Kamera außerhalb des Grand Canyon in der Tasche.
Im Nachhinein bin ich froh, dass ich die Situation mit dem Polizisten wahrscheinlich richtig eingeschätzt habe - hätte ich die Kamera auch nur gezeigt, wäre eine Festnahme nicht ausgeschlossen gewesen.
Nach etwas Recherche im Internet bin ich tatsächlich auf dutzende Fälle gestoßen, die so oder ähnlich verlaufen sind.
The Land of the Free? Es wird gerade von der Angst vor dem eigenen Schatten gelähmt ...
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der mißtrauische Polizist aus dem Post "The paranoid state of America" so paranoid gar nicht war - sondern nur auf Befehl von ganz oben gehandelt hat. Aber Manno, sind "die da oben" vielleicht durchgeknallt ...
Da hat also nun Präsident Obama eine Dame namens Janet Napolitano zur neuen Ministerin für die Heimatsicherheit berufen. Am 31. Juli 2009 wurde sie gefragt, was denn der einzelne Bürger zum Schutz der Heimat beitragen könne.
Ihre Antwort lautete:
"One of the things that we ask people to do is when they see something unusual, if they see, for example, somebody continually taking photographs of a piece of critical infrastructure that doesn't seem to make any sense, or a package left unattended on a bus platform, to report that to local law enforcement so it can be followed up on."
Auf gut deutsch: wenn jemand wiederholt ohne erkennbaren Sinn wichtige Gebäude fotografiert ist er wahrscheinlich ein Terrorist und man solle die Polizei holen.
Stellt sich zunächst einmal die Frage: was sind wichtige Gebäude? Im Zweifelsfall sicherlich erstmal grundsätzlich alles ... man kann ja nie vorsichtig genug sein. Und in der Tat bemerkte ein Sprecher eben dieses Ministeriums zwei Tage danach, dass seiner Kenntnis nach es verboten wäre Gebäude im Bundeseigentum zu fotografieren. Was nicht stimmt, solch ein Gesetz existiert nicht. Im Gegenteil, solange man sich nicht auf privatem Grund und Boden befindet, darf man hier jedes öffentliche Gebäude nach Herzenslust ablichten. So oft man will und ohne triftigen Grund.
Womit wir zur zweiten Frage kämen: was konstituiert den "erkennnbaren Sinn" einer Fotografie? Ich fotografiere Feuerhydranten - das macht für mich eine Menge Sinn, für andere, der Fotografie nicht so zugewandte Menschen mag das zugegebenermaßen ein etwas merkwürdiger Zeitvertreib sein.
Na und? Ich kann auch vieles von dem nicht nachvollziehen was Picasso gemalt hat - und trotzdem würde ich es nie wagen die Ernst- und Sinnhaftigkeit seiner Bilder in Frage zu stellen.
Dem Außenstehenden ist einfach zu vermitteln, dass der Sonnenuntergang im Grand Canyon etwas fotografisch reizvolles ist. Aber nicht jeder Fotograf empfindet das auch so - und fotografiert stattdessen Feuerhydranten, Straßenschilder, Dachgiebel oder die Bugfahrwerke von Flugzeugen (ganz im Ernst - diese Fan-Gemeinde gibt es, ich habe diese Leute schon sehr oft live auf Airshows erleben dürfen ...).
Ergo, eine unbestimmte, nebulöse und pauschalisierende Aussage wie diese führt dazu dass die allgemeine Paranoia steigt - auch unter Obama wird der Angstpegel auf einem recht hohen Level gehalten.
Man läßt also besser seine Kamera außerhalb des Grand Canyon in der Tasche.
Im Nachhinein bin ich froh, dass ich die Situation mit dem Polizisten wahrscheinlich richtig eingeschätzt habe - hätte ich die Kamera auch nur gezeigt, wäre eine Festnahme nicht ausgeschlossen gewesen.
Nach etwas Recherche im Internet bin ich tatsächlich auf dutzende Fälle gestoßen, die so oder ähnlich verlaufen sind.
The Land of the Free? Es wird gerade von der Angst vor dem eigenen Schatten gelähmt ...
Minty Fresh
Etwas für die Rubrik "Dinge, die einmal die Welt retten werden ..."
Ich habe eine neue Zahnbürste. Von Colgate. MaxFresh, eine ganz neue Dimension der Frischheit, wie es auf der Packung versprochen wird.
Was diese neue Dimension ausmacht, ist dass der Griff nach Minze riecht ... und nach dem Zähneputzen dann die ganze Hand!
Ich schmeiß mich weg ... ist das nun der Gipfel der Dekandenz oder einfach nur pure Ressourcenverschwendung? Das mag jeder selbst entscheiden ... ich geh mir jetzt erstmal die Hände waschen, damit der blöde Geruch weg geht ...
Ich habe eine neue Zahnbürste. Von Colgate. MaxFresh, eine ganz neue Dimension der Frischheit, wie es auf der Packung versprochen wird.
Was diese neue Dimension ausmacht, ist dass der Griff nach Minze riecht ... und nach dem Zähneputzen dann die ganze Hand!
Ich schmeiß mich weg ... ist das nun der Gipfel der Dekandenz oder einfach nur pure Ressourcenverschwendung? Das mag jeder selbst entscheiden ... ich geh mir jetzt erstmal die Hände waschen, damit der blöde Geruch weg geht ...
Thursday, September 10, 2009
Bratwurst Express
Nun gut. Man ist als Deutscher hier ja quasi dazu verpflichtet sich lexikarisches Wissen über sämtliche deutschen Restaurants am Ort anzueignen. Für wenn die Amiländer fragen ob es hier und dort denn auch wirklich authentische deutsche Küche gibt.
Kürzlich hat also ein neuer "Deutscher" in Huntsville aufgemacht - der Bratwurst Express.
Von außen sieht das Ganze so aus wie ... eine Bratwurstbude. Ein "Innen" gibt es nicht - es ist tatsächlich eine Bratwurstbude!
Betrieben wird das Etablissement von einem Amiländer aus Ramstein und seiner deutschen Frau.
Also nix wie hin und die Currywurst getestet.
Gar nicht schlecht. Aber auch gar nicht gut. Die Soße war Ketchup mit Currypulver, der Kartoffelsalat und der Krautsalat (Fritten waren aus ...) kamen aus der Dose.
Zu trinken gab's Coke in Dosen - aber wenigstens die Teller waren aus Porzellan.
Alles in allem ist der Authentizitätsfaktor recht hoch - auch in Good Old Germany wird man solche Stände finden. Geschmeckt hat es recht ordentlich, wenn auch die Portionen ein wenig sparsam ausgefallen sind. Die "Platte" im Foto oben hat sechs Dollares gekostet - geht schon in Ordnung.
Würde ich die Bude einem arglosen Amiländer als Hort germanischer Kochkunst empfehlen? Nun, es wird wohl eher ein Geheimtipp unter den Deutschen hier in Huntsville bleiben ...
Nachtrag am 02.04.2010: Ich bin heute dort vorbei gefahren - kein Bratwurst Express mehr da. War dann wohl doch ein zu geheimer Tipp ...
Nachtrag am 02.04.2010: Ich bin heute dort vorbei gefahren - kein Bratwurst Express mehr da. War dann wohl doch ein zu geheimer Tipp ...
Tuesday, September 8, 2009
Great Smokies
Wir waren am Wochenende in den Smoky Mountains.Die sind nur gute viereinhalb Stunden (reine Fahrzeit) von uns entfernt - mit Kindern dauert das dann aber gut doppelt so lang.
Man mag ja von Fast Food halten was man will und in diesen Zeiten der populären ökologischen Ernährung das große Grausen bekommen beim Gedanken an Burger, Fritten und Cola - das alles relativiert sich aber sehr schnell, wenn man die Kiddies nach drei Stunden Fahrt sich für eine Weile im Playland bei McDonalds austoben lassen kann.
Burger King, Wendy's und wie sie alle heißen sind da leider völlig nutzlos, denn die haben in der Regel keinen Kinderspielplatz. Also bleiben wir beim guten alten Mickey D und denken nicht an hormonverseuchtes Rindfleisch, gespritzen Salat oder ölige Fritten. Sondern freuen uns dass man nicht lange auf das Essen warten muß, die Kinder tatsächlich etwas zu sich nehmen, man selber die Beine lang machen kann und die Kleinen im (Indoor)Spielplatz Beschäftigung finden.
Aber irgendwann ist man dann endlich angekommen und bezieht die feudale Hütte in den Bergen.
Nein, tatsächlich, die Hütte war richtiggehend luxuriös. Mit Küche und Big Screen TV, Billiard und Jacuzzi, Hot Tub und Ledersofa. Nur der Weg dorthin war ... steil. Und die letzten fünfzig Meter die Einfahrt hoch waren jedesmal ein regelrechter Kraftakt für unseren (vollbeladenen) Caravan.
Dafür war die Aussicht phantastisch. Das Bild unten zeigt den Sonnenaufgang über den Smokies, von unserer Veranda aus gesehen. Die beiden dünnen Linien am unteren Bildrand gehören zur Gondelbahn, die Gatlinburg mit dem Ski-Gebiet von Ober-Gatlinburg verbindet.
Die Smokies selber sind im September wirklich wunderschön. Leider waren wir ungefähr einen Monat zu früh da, um die spektakulären Herbstfarben zu erleben. Aber auch so gab es viel zu sehen. Unter anderem ganze Teppiche von Black Eyed Susans im Wald.
Bären haben wir leider keine gesehen - es hat uns aber einer Nachts am Haus einen Besuch abgestattet. Der gute Meister Petz interessierte sich für unsere Abfälle, die zum Glück in einer bärensicheren Tonne mit Gitter und Schloß untergebracht waren. Vor lauter Frust hat er dann die Tonne umgekippt, die dann an der Stoßstange unseres Caravan hängenblieb. Am nächsten Abend war er wieder da - nachdem dann die Hausverwaltung den Müll abtransportiert hatte, war aber Ruhe.
Ansonsten sind wir noch auf die andere Seite der Smokies gefahren, nach Cherokee, North Carolina. Das sind nur gute 35 Meilen und die Strecke alleine ist die Fahrt schon wert.
Cherokee ist die "Hauptstadt" des Indianerreservats des östlichen Stammes gleichen Namens (der westliche Teil wurde von den Weißen Ende des neunzehnten Jahrhunderts nach Oklahoma "umgesiedelt") und ist völlig und total auf Tourismus abgestellt. Souvenirbuden, noch mehr Souvenirbuden, gruselige Tanzvorstellungen wie aus John Wayne Filmen direkt an der Straße, dazwischen immer wieder Souvenirbuden - und, als größte Attraktion, ein Casino, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr offen.
Ausverkauf der eigenen Identität, Zirkusvorstellung inklusive Abzocke für die Touristen. Gruselig.
Aber dann gibt es noch das Oconaluftee Indian Village dort. Was man gesehen haben muß, genauso wie das sehr schöne Indian Museum (wozu wir diesmal leider keine Zeit mehr hatten). Beides sehr seriös, mit Bildungsauftrag und wohltuend unaufgeregt und undramatisch.
Das Village stellt den Zustand in den 1750er Jahren dar, also noch bevor die Weißen mit der Vertreibung der Indianer begonnen hatten.
Es werden dort verschiedene Handswerkskünste demonstriert, von der Herstellung von Pfeil und Bogen über Korbflechten und Schmuckherstellung bis zur Herstellung eines Einbaum-Bootes mittels ausbrennen eines Baumstammes.
Dazu gibt es noch Lektionen über die Lebensweise, die Religion und Sitten und die Gesellschaftsform der damaligen Cherokee.
Und dann ist da ja auch noch Pigeon Forge. Ein Wort: DOLLYWOOD.
Die Backwoods Barbie aus Tennessee, Dolly Parton, hat dieses ehemals verschlafene kleine Nest zu so einer Art Mischung aus Disneyworld und Las Vegas am Fuße der Smoky Mountains gemacht.
Dort gibt es überwiegend das, was die Amiländer unter familienfreundlicher Unterhaltung verstehen. Wer will schon Bären in freier Wildbahn sehen, wenn ich in der Dixie Stampede der amerikanischen Flagge zujubeln kann ...?!
Na gut, ich bin da ein wenig zynisch. Kann man aber auch werden, wenn einem plötzlich nach einer Kurve die schwarz-gelben Schornsteine eines Passagierdampfers entgegen ragen. Und nicht irgendeines Dampfers - nein, die Titanic wird dort nachgebaut, um ab Anfang 2010 das "größte Museum der Welt" zu beherbergen ...
Ansonsten war Pigeon Forge eine einzige Autoabstellfläche als wir nach Hause fuhren. Für die gut 25 Meilen von der Hätte bis zur Interstate brauchten wir statt der üblichen 40 Minuten gute dreieinhalb Stunden.
Die nächste Tour dieser Art sieht unseren Caravan ausgerüstet mit einem Videosystem für die hinteren Sitzreihen ...
Zum Glück hatten wir jede Menge Verpflegung mit - aber als wir dann endlich nach insgesamt guten elf Stunden wieder zuhause waren, hatten wir alle keine Lust mehr.
Aber schön ist es doch gewesen - wir fahren nächstes Jahr bestimmt wieder hin.
Man mag ja von Fast Food halten was man will und in diesen Zeiten der populären ökologischen Ernährung das große Grausen bekommen beim Gedanken an Burger, Fritten und Cola - das alles relativiert sich aber sehr schnell, wenn man die Kiddies nach drei Stunden Fahrt sich für eine Weile im Playland bei McDonalds austoben lassen kann.
Burger King, Wendy's und wie sie alle heißen sind da leider völlig nutzlos, denn die haben in der Regel keinen Kinderspielplatz. Also bleiben wir beim guten alten Mickey D und denken nicht an hormonverseuchtes Rindfleisch, gespritzen Salat oder ölige Fritten. Sondern freuen uns dass man nicht lange auf das Essen warten muß, die Kinder tatsächlich etwas zu sich nehmen, man selber die Beine lang machen kann und die Kleinen im (Indoor)Spielplatz Beschäftigung finden.
Aber irgendwann ist man dann endlich angekommen und bezieht die feudale Hütte in den Bergen.
Nein, tatsächlich, die Hütte war richtiggehend luxuriös. Mit Küche und Big Screen TV, Billiard und Jacuzzi, Hot Tub und Ledersofa. Nur der Weg dorthin war ... steil. Und die letzten fünfzig Meter die Einfahrt hoch waren jedesmal ein regelrechter Kraftakt für unseren (vollbeladenen) Caravan.
Dafür war die Aussicht phantastisch. Das Bild unten zeigt den Sonnenaufgang über den Smokies, von unserer Veranda aus gesehen. Die beiden dünnen Linien am unteren Bildrand gehören zur Gondelbahn, die Gatlinburg mit dem Ski-Gebiet von Ober-Gatlinburg verbindet.
Die Smokies selber sind im September wirklich wunderschön. Leider waren wir ungefähr einen Monat zu früh da, um die spektakulären Herbstfarben zu erleben. Aber auch so gab es viel zu sehen. Unter anderem ganze Teppiche von Black Eyed Susans im Wald.
Bären haben wir leider keine gesehen - es hat uns aber einer Nachts am Haus einen Besuch abgestattet. Der gute Meister Petz interessierte sich für unsere Abfälle, die zum Glück in einer bärensicheren Tonne mit Gitter und Schloß untergebracht waren. Vor lauter Frust hat er dann die Tonne umgekippt, die dann an der Stoßstange unseres Caravan hängenblieb. Am nächsten Abend war er wieder da - nachdem dann die Hausverwaltung den Müll abtransportiert hatte, war aber Ruhe.
Ansonsten sind wir noch auf die andere Seite der Smokies gefahren, nach Cherokee, North Carolina. Das sind nur gute 35 Meilen und die Strecke alleine ist die Fahrt schon wert.
Cherokee ist die "Hauptstadt" des Indianerreservats des östlichen Stammes gleichen Namens (der westliche Teil wurde von den Weißen Ende des neunzehnten Jahrhunderts nach Oklahoma "umgesiedelt") und ist völlig und total auf Tourismus abgestellt. Souvenirbuden, noch mehr Souvenirbuden, gruselige Tanzvorstellungen wie aus John Wayne Filmen direkt an der Straße, dazwischen immer wieder Souvenirbuden - und, als größte Attraktion, ein Casino, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr offen.
Ausverkauf der eigenen Identität, Zirkusvorstellung inklusive Abzocke für die Touristen. Gruselig.
Aber dann gibt es noch das Oconaluftee Indian Village dort. Was man gesehen haben muß, genauso wie das sehr schöne Indian Museum (wozu wir diesmal leider keine Zeit mehr hatten). Beides sehr seriös, mit Bildungsauftrag und wohltuend unaufgeregt und undramatisch.
Das Village stellt den Zustand in den 1750er Jahren dar, also noch bevor die Weißen mit der Vertreibung der Indianer begonnen hatten.
Es werden dort verschiedene Handswerkskünste demonstriert, von der Herstellung von Pfeil und Bogen über Korbflechten und Schmuckherstellung bis zur Herstellung eines Einbaum-Bootes mittels ausbrennen eines Baumstammes.
Dazu gibt es noch Lektionen über die Lebensweise, die Religion und Sitten und die Gesellschaftsform der damaligen Cherokee.
Und dann ist da ja auch noch Pigeon Forge. Ein Wort: DOLLYWOOD.
Die Backwoods Barbie aus Tennessee, Dolly Parton, hat dieses ehemals verschlafene kleine Nest zu so einer Art Mischung aus Disneyworld und Las Vegas am Fuße der Smoky Mountains gemacht.
Dort gibt es überwiegend das, was die Amiländer unter familienfreundlicher Unterhaltung verstehen. Wer will schon Bären in freier Wildbahn sehen, wenn ich in der Dixie Stampede der amerikanischen Flagge zujubeln kann ...?!
Na gut, ich bin da ein wenig zynisch. Kann man aber auch werden, wenn einem plötzlich nach einer Kurve die schwarz-gelben Schornsteine eines Passagierdampfers entgegen ragen. Und nicht irgendeines Dampfers - nein, die Titanic wird dort nachgebaut, um ab Anfang 2010 das "größte Museum der Welt" zu beherbergen ...
Ansonsten war Pigeon Forge eine einzige Autoabstellfläche als wir nach Hause fuhren. Für die gut 25 Meilen von der Hätte bis zur Interstate brauchten wir statt der üblichen 40 Minuten gute dreieinhalb Stunden.
Die nächste Tour dieser Art sieht unseren Caravan ausgerüstet mit einem Videosystem für die hinteren Sitzreihen ...
Zum Glück hatten wir jede Menge Verpflegung mit - aber als wir dann endlich nach insgesamt guten elf Stunden wieder zuhause waren, hatten wir alle keine Lust mehr.
Aber schön ist es doch gewesen - wir fahren nächstes Jahr bestimmt wieder hin.
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TomTom
Rettet die Bäume - kauft GPS Navigationsgeräte ...
Nun ja, der Wenigerverbrauch von Papier ist sicherlich ein angenehmer Nebeneffekt, aber sicherlich nicht der Hauptgrund für die benutzung eines GPS Navis.
Ich war ja bisher eher skeptisch, war mit (Papier)Karten bisher ja auch immer ans Ziel gekommen.
Dann war ich neulich auf Dienstreise in Orlando, Florida und konnte mich dort von der Nützlichkeit eines solchen Gerätes aus erster Hand überzeugen lassen.
Nun wird auf dem Weg in die Smokies so ein High-Tech Gerät sicherlich nicht gerade bis an die Grenzen belastet. Meine Ausführung verfügt sogar über eine sogenannte "Advanced Lane Assistance" Funktion. Die blendet nicht nur die Straße ein, sondern auch die genaue Fahrspur die man nehmen muß.
Wie gesagt, um bei Knoxville von der I-75 auf die I-40 zu wechseln ist das nicht unbedingt lebensnotwendig. Aber in Orlando, zum Beispiel, sieht die Sache schon etwas anders aus. Und da wir dort nächstes Jahr auch noch hinwollen (einmal Disney muß sein ... außerdem gibt es vielleicht einen der letzten Shuttle Starts zu sehen ...), erschien mir die Investition hinreichend begründet.
Und das Gute an TomTom ist: man kann dort Karten von Europa installieren und somit das Gerät auch bei der Haussuche in gut zwei Jahren benutzen ...
Thursday, September 3, 2009
I voted
Ich habe heute gewählt - für die Bundestagswahl. Bin ja schließlich noch deutscher Staatsbürger und was noch viel wichtiger ist, die Regierung die jetzt gewählt wird ist die, zu der wir in ein paar Jahren wieder zurück kehren werden. Gute Gründe also seiner staatsbürgerlichen Pflicht nachzukommen.
Das mit der Briefwahl war dann auch ganz simpel. Man mußte nur die entsprechenden Formulare herunterladen und rechtzeitig an die letzte "Heimatgemeinde" in Deutschland schicken.
Und jetzt bin ich gespannt auf das Ergebnis ... ich hoffe mal, dass bundesweit die Tendenz zu links- und rechtsaußen nicht so ausgeprägt in Erscheinung tritt wie bei den drei Landtagswahlen letztes Wochenende. Was wir brauchen ist Kontinuität und Verantwortungsbewußtsein und nicht Klassenkampf und unbezahlbare Utopien. Aber das ist nur meine persönliche Meinung - ich beuge mich, als guter Demokrat, natürlich jeder Entscheidung der Mehrheit.
Das mit der Briefwahl war dann auch ganz simpel. Man mußte nur die entsprechenden Formulare herunterladen und rechtzeitig an die letzte "Heimatgemeinde" in Deutschland schicken.
Und jetzt bin ich gespannt auf das Ergebnis ... ich hoffe mal, dass bundesweit die Tendenz zu links- und rechtsaußen nicht so ausgeprägt in Erscheinung tritt wie bei den drei Landtagswahlen letztes Wochenende. Was wir brauchen ist Kontinuität und Verantwortungsbewußtsein und nicht Klassenkampf und unbezahlbare Utopien. Aber das ist nur meine persönliche Meinung - ich beuge mich, als guter Demokrat, natürlich jeder Entscheidung der Mehrheit.
The paranoid state of America
Da wollte ich also mal eben was fotografieren, das mir auf dem Weg nach Hause am Straßenrand aufgefallen ist. Ich habe ja immer irgendeine Kamera dabei, also kein Problem. Leider konnte ich nicht direkt davor parken, sondern mußte das Auto ungefähr hundert Meter weiter entfernt abstellen. Auch kein Problem, die Temperaturen sind im Moment wirklich sehr angenehm, fast schon herbstlich kühl.
Auf dem Weg zum Objekt bemerke ich, dass es hundert Meter in der entgegengesetzten Richtung eigentlich noch besser zu fotografieren wäre. Also auf dem Absatz kehrt gemacht und dorthin marschiert. Und wie ich da so neben der Straße auf dem Grünstreifen auf- und ab laufe, hält plötzlich ein Streifenwagen neben meinem Auto. Und der Polizist darin überprüft erkennbar mein Nummernschild.
Na toll, sage ich mir und überlege was ich tun soll. Ich habe ja bisher gar nichts anderes getan als harmloses hin- und hergelaufe. Also gehe ich betont unauffällig zum Auto, steige ein und fahre weg.
Ein Foto habe ich natürlich nicht gemacht.
Das hätte mich bestimmt ins Gefängnis gebracht. Denn wer ein Maisfeld fotografiert, der hat bestimmt Böses im Sinne. Der späht es jetzt nur aus und kommt bestimmt später mit seinen Terroristenfreunden zurück um es anzuzünden, um damit eine ordentliche Rauchsäule aufsteigen zu lassen, die dann den Flugverkehr lahmlegt, oder noch schlimmer, einen Piloten verwirrt oder blind macht, der dann sein Fluggerät orientierungslos in das Lieblings BBQ-Restaurant des Bürgermeisters lenkt. Der, gramgebeugt ob dieses unersetzlichen Verlustes, geistig umnachtet die Nationalgarde aktiviert und damit in Tennessee einmarschiert um sich für den persönlichen Gebrauch aller Whiskey-Vorräte in der Jack Daniel's Destillerie zu bemächtigen. Das wiederum ruft das FBI auf den Plan, was der Gouverneur von Tennessee als ungebürliche Einmischung aus Washington in innere Angelegenheiten seines Staates ansieht und umgehend die Loslösung von der Union proklamiert. Die anderen Südstaaten, die auf so eine Gelegenheit seit gut 150 Jahren gewartet haben, schließen sich an und ehe man sich's versieht marschiert eine Rebellenarmee auf Washington zu und die Sklaverei wird wieder erlaubt.
Und das alles nur wegen eines Typen, der ein Maisfeld fotografieren wollte ... was ist das nur für eine Welt, in der manche Leute leben?!
Auf dem Weg zum Objekt bemerke ich, dass es hundert Meter in der entgegengesetzten Richtung eigentlich noch besser zu fotografieren wäre. Also auf dem Absatz kehrt gemacht und dorthin marschiert. Und wie ich da so neben der Straße auf dem Grünstreifen auf- und ab laufe, hält plötzlich ein Streifenwagen neben meinem Auto. Und der Polizist darin überprüft erkennbar mein Nummernschild.
Na toll, sage ich mir und überlege was ich tun soll. Ich habe ja bisher gar nichts anderes getan als harmloses hin- und hergelaufe. Also gehe ich betont unauffällig zum Auto, steige ein und fahre weg.
Ein Foto habe ich natürlich nicht gemacht.
Das hätte mich bestimmt ins Gefängnis gebracht. Denn wer ein Maisfeld fotografiert, der hat bestimmt Böses im Sinne. Der späht es jetzt nur aus und kommt bestimmt später mit seinen Terroristenfreunden zurück um es anzuzünden, um damit eine ordentliche Rauchsäule aufsteigen zu lassen, die dann den Flugverkehr lahmlegt, oder noch schlimmer, einen Piloten verwirrt oder blind macht, der dann sein Fluggerät orientierungslos in das Lieblings BBQ-Restaurant des Bürgermeisters lenkt. Der, gramgebeugt ob dieses unersetzlichen Verlustes, geistig umnachtet die Nationalgarde aktiviert und damit in Tennessee einmarschiert um sich für den persönlichen Gebrauch aller Whiskey-Vorräte in der Jack Daniel's Destillerie zu bemächtigen. Das wiederum ruft das FBI auf den Plan, was der Gouverneur von Tennessee als ungebürliche Einmischung aus Washington in innere Angelegenheiten seines Staates ansieht und umgehend die Loslösung von der Union proklamiert. Die anderen Südstaaten, die auf so eine Gelegenheit seit gut 150 Jahren gewartet haben, schließen sich an und ehe man sich's versieht marschiert eine Rebellenarmee auf Washington zu und die Sklaverei wird wieder erlaubt.
Und das alles nur wegen eines Typen, der ein Maisfeld fotografieren wollte ... was ist das nur für eine Welt, in der manche Leute leben?!
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