Morgen bringen wir unsere Kleine das erste Mal in den Kindergarten. Sie ist beinahe zwei Jahre alt und absolut reif für diese Erfahrung. Man kann hier sein Kind bereits mit sechs Wochen in den Kindergarten bringen - eine Möglichkeit, von der viele Berufstätige Gebrauch machen. Unsere Motte kommt in die Gruppe der Toddler, die von einem bis drei Jahre geht.
Der Kindergarten ist nicht ganz billig - für drei Stunden pro Tag an drei Tagen pro Woche zahlen wir $500 im Monat. Dafür bekommen die Kinder dort erstklassige individuelle Betreuung (wir haben uns umgehört ...) und ab dem dritten Jahr Unterricht auf Basis des Montessori Systems. Beinahe alle andere Kindergärten hier in Madison County gehören zu irgendeiner Kirche. Nein, man muß kein Mitgleid dort sein - aber Bibelstunden gehören dort zum Tagesablauf. Und was sollten wir da wählen? Southern Baptist, Methodist, Lutheran ...? Keine Ahnung, mit was für Doktrinen die die Kinder vollstopfen dort. Klar, die sind etwa um die Hälfte billiger als ein nicht-konfessioneller Kindergarten. Klar, die wollen halt möglichst viele Kinder an sich ziehen um damit auch an die Eltern heran zu kommen. Muß ich nicht haben, ist mir alles total suspekt und wer die frömmelnde Religiosität der Amis einmal für eine Weile live miterlebt hat weiß, wovon ich rede.
Nun werden wir also ab morgen jeden Tag einen "Daily Toddler Report" bekommen. Auch das ist so ein Service, für den sich das Geld auszugeben lohnt.
In diesem Report steht geschrieben, was das Kind zu essen hatte, wieviel es davon gegessen hat, was und wieviel es zu trinken gehabt hat. Ferner, an welchen Aktivitäten es teilgenommen hat, wann die Windeln gewechselt wurden und was jeweils drin war. Ob es geschlafen hat und welche Stimmung es den Tag über hatte.
Wie gesagt, jeden Tag gibt es diesen Report und zudem unterhalten sich die Betreuer noch beim Hinbringen und beim Abholen mit den Eltern über eventuelle Besonderheiten, die mehr Erklärung bedürfen als auf dem Report Sheet möglich wären.
Und Spaß macht es unserer wilden Hummel auch, dort hin zu gehen. Die haben sogar einen eigenen kleinen Streichelzoo dort ... ich denke mal, das ist jeden Dollar wert, den wir dafür ausgeben.
Nachtrag am 21.07.2008:
Ah ja. Volunteer Hours. Das ist hier wahrscheinlich so selbstverständlich, dass niemand es besonders erwähnenswert fand. Im Kindergarten hängt eine "Wunschliste" mit Sachen, die von den Eltern zur Nutzung für alle zur Verfügung gestellt werden können - Malstifte, Bastelmaterial und dergleichen. Und für jedes Item bekommt man dann eine Volunteer-Hour gut geschrieben. Von denen man anscheinend zehn pro Schuljahr braucht. Pro Kind. Ah ja. Also, so ganz "freiwillig" ist dann die Hilfe, die man dort anbietet, ja eher nicht. Aber offensichtlich ist das hier so Usus. When in Rome ... na ja, jedenfalls haben wir jetzt bereits zwei Stunden auf unserem Konto, denn heute haben wir Malstifte und Plastikbecher mitgebracht. Eight to go ...
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