Seit 18 Jahren findet im Redstone Arsenal im August der Rocketman Triathlon statt. Er wird auf der olympischen Distanz ausgetragen: 1,5 km Schwimmen (im Tennessee), 40 km Radfahren (durch das Arsenal) und 10 km Laufen (ein kurzer Sprint durch den Wald).
Diese Sportart ist hier drüben sehr beliebt, so dass das Teilnehmerfeld auf 500 Athleten begrenzt werden musste. Von Spitzensportlern bis hin zum Hobbysportler war alles vertreten - und alle aus der unmittelbaren Umgebung von Huntsville. Das ist also ein echter Breitensport und dementsprechend war auch die Bandbreite der Zeiten - der Sieger benötigte knapp über 2 Stunden, der letzte kam nach nicht ganz 5 Stunden ins Ziel.
Angefeuert und aufgemuntert wurden sie aber alle und ganz besonders die "Clydesdales" und "Athenas". Das sind die Herren, die über 200 Pfund wieden und die die Damen, die über 150 Pfund auf die Waage bringen. Die Amiländer lieben es ja an möglichst viele Teilnehmer Preise zu vergeben und so wird das Teilnehmerfeld in die verschiedensten Gruppen eingeteilt - Frauen und Männer, Altersgruppen, Gewichtsklassen. Und in jeder dieser Gruppen gibt es dann eine Siegerehrung mit Pokal und Applaus.
Eine Siegerin stand dabei schon von vornherein fest, da sie die einzige Starterin in der Gruppe der unter 19jährigen Frauen war.
Ein anderer Sieger hingegen musste sich den ersten Platz richtig erkämpfen - mein Kollege und Freund Tim wurde 9. insgesamt und gewann die Kategorie der über 40jährigen. Tolle Leistung, vor allen Dingen weil er sich im Vergleich zum letzten Jahr deutlich in der Zeit verbessern konnte. Was zum genau richtigen Zeitpunkt kam, denn nächste Woche fliegt er nach Peking um dort bei den Weltmeisterschaften auf der olympischen Distanz zu starten. Für die USA. Obwohl er Deutscher ist geht das im Triathlon, man muss nur seinen dauerhaften Wohnsitz in dem Land haben für das man starten will.
Letztes Jahr fand die Weltmeisterschaft im Allgäu statt und da hat er sich dann schon etwas komisch gefühlt in seinem amiländischen Trikot. Aber dieses Mal in Peking ist seine größte Sorge nichts verkehrtes zu essen vor dem Rennen.
Auch mein alter Boss hat bei dem Rennen mit gemacht. Der gute Sidney ist eigentlich ein Marathonläufer und dies war sein erster Triathlon. Was man gemerkt hat, denn nach dem Schwimmen hat er sich in aller Ruhe abgetrocknet, umgezogen und einen Müsliriegel gegessen. Dreieinhalb Minuten hat das gedauert, während Tim nach knapp einer Minute schon wieder auf der Piste war. Sid ist dann schließlich 196. insgesamt geworden, was immerhin auch noch in der vorderen Hälfte des Feldes ist.
Ganz anders die dritte Teilnehmerin aus meinem Office, die auch noch für mich arbeitet. Gail hat Triathlon bereits früher gemacht, dann kamen Kinder und Familie und eine jahrzehntelange Pause und dies war ihr erster Wettkampf seit langer, langer Zeit. Der Platz 407, von 442 die durch gekommen sind, kann sich da aber durchaus sehen lassen.
Ich hätte vielleicht noch das Schwimmen geschafft, das Radfahren wäre wohl auch noch gegangen aber spätestens beim Laufen hätten sie mich dann von der Straße kratzen müssen.
Allerdings, mit etwas Training ... wenn nur meine Knie nicht so kaputt wären, würde mich das schon reizen ...
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