Silvester Stallone war nie einer meiner Lieblingsschauspieler. Und die meisten seiner Filme ... Schwamm drüber. Aber zwei Filme hat er gemacht, die wirklich gut waren und zu Ikonen der Unterhaltungskunst wurden: First Blood (in Deutschland unter dem Namen "Rambo" gelaufen) - und Rocky.
Die Geschichte des Nobody, der sich mit viel Herz und eisernem Willen von ganz unten bis (fast) ganz nach oben kämpft ist gespickt mit Szenen, die wohl jedem lebenslang im Gedächtnis hängen bleiben, der diesen Film jemals gesehen hat.
Für mich sind das vor allen Dingen drei Szenen: wie Rocky im Schlachthof gegen Schweinehälften boxt, wie er nach einem morgendlichen Lauf durch das winterliche Philadelphia auf den Stufen des Kunstmuseums steht und, die Stadt überblickend, die Arme triumphierend in die Höhe reißt, und natürlich wie er am Ende, geschlagen und blutig, nach Adrian, seiner Frau, schreit. Ganz großes Kino!
Für ein Projekt unter Fotofreunden (das sich "Fight Club" nennt - auch so ein ikonischer Film ...), musste ich ein Bild zum Theme "Filmtitel" machen.
Ganz spontan viel mir da sofort die Szene aus Rocky ein, auf den Stufen des Kuntsmuseums. Wieso? Weil ich jemanden kenne, der eine ganz ähnliche Sport-Geschichte hat - eine Geschichte des persönlichen Triumphs und des Erreichens von Zielen. Meine Frau hatte nie zuvor ernsthaft Sport betrieben, bis sie es sich vor gut zwei Jahren plötzlich in den Kopf gesetzt hatte einen Triathlon mitzumachen. Und das hat sie dann letztes Jahr auch - mehrere sogar. Wie stolz wie ich auf sie bin kann ich gar nicht beschreiben. Dieses Jahr hat sie sich dann auf Fahrrad fahren verlegt - solche Sachen wie innerhalb einer Woche quer durch Georgia radeln. Und nächste Woche ist Tennessee dran. Zudem hat sie sich zur Fitness-Instruktorin für Bodypump, Spinning und Yoga ausbilden lassen. Sie hat sich eine Arbeitserlaubnis erkämpft (... blöde US Bürokratie ...) und nun verdient sie Geld damit. Wahnsinn! Von "No Sports, I'm Bavarian ..." (sorry Winston ...) zu Hochleistungssport mit professioneller Karriere in so kurzer Zeit - nur mit eisernem Willen, Durchhaltevermögen und viel Herzblut zu schaffen.
Daher dachte ich, es wäre passend sie im Stile der Szene aus Rocky vor der Skyline von Huntsville aufzustellen. Die Originalszene (wer mag, kann ja mal nach "Rocky Steps" googeln ...) war vor Sonnenaufgang im Winter gedreht worden und um eine ähnliche Lichtstimmung zu bekommen sind wir noch in der Dunkelheit von zu Hause los gefahren. Nun ist es im Spätsommer in Alabama selbst vor Sonnenaufgang schon recht mollig warm - wir hatten 26 Grad Celsius und meine Frau war in Kapuzenpulli und Mütze eingepackt. Und Downtown Huntsville von den Stufen des von-Braun-Center ist auch nicht so spektakulär wie Philadelphia. Nicht so dolle Bedingungen. Aber es hat uns beiden einen unheimlichen Spaß gemacht und mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Wenn wir wieder in Deutschland sind, wird das wohl eines der Bilder aus unserer Alabama-Zeit werden, die wir uns an die Wand hängen ...
Von Deutschland nach Alabama ... ein Abenteuer der besonderen Art. Erlebnisse, Gedanken, Absonderlichkeiten - was mir so ein- und auffällt. Und wieso der komische Name - We're French? Siehe rechts unter "About me" ...
Monday, September 2, 2013
Sunday, September 1, 2013
High Ankle Sprain
Da war ich also wieder mal unterwegs heute morgen, denn der Sonntagmorgen ist wenn ich Fotografieren gehe. Um 5 Uhr los gefahren, um Viertel nach Sechs angekommen, Auto geparkt und dann los marschiert. um 6:19 Uhr sollte die Sonne aufgehen, also war ich gerade rechtzeitig da.
Dumm nur, dass vor dem Motiv dieser Zaun stand, an dem sich dicht an dicht Büsche entlang rankten. Also marschiere ich weiter, auf einer abschüssigen Wiese, frisch gemäht mit jeder Menge langen Grashalmen auf dem Boden. Der Morgentau verwandelte die ganze Sache in eine Rutschbahn und ehe ich mich versah, fand ich mich auch schon der Länge nach im Gras wieder. Kein Problem, nix passiert, Kamera nur etwas feucht und mein Ellenbogen mit Dreck überzogen. Also weiter - immer noch dieser blöde Zaun. Bis zum Ende des Zauns gegangen - auch von dort keine Sicht auf das Motiv. Dafür aber beste Sicht auf die vielen handtellergroßen Spinnen, die zwischen den Bäumen und Büschen ihre Netze gewebt hatten. Und, da es mittlerweile hell war, auch zwischen den Grasbüscheln am Boden schimmerten die Netze im Morgentau. Na prima, ich war frustriert. Keine Aussicht das Motiv noch vor die Linse zu bekommen, außer ich stellte mich ganz oben auf die Böschung - doch dort führte die Interstate 65 entlang. Keine gute Idee, also marschierte ich wieder zurück, mich mit dem Gedanken tröstend dass das Licht ja auch eher suboptimal war, da die Sonne durch tiefhängende Wolken verdeckt war.
Und wie ich da so auf dem Rückweg bin, ungefähr auf der Hälfte des Kilometers bis zu meinem Auto, haut es mich wieder hin. Und ich höre, wie es in meinem rechten Fuß dreimal schnell hintereinander knackt. Na prima. Der restliche Rückweg war dann recht schmerzvoll und wieder zu Hause angekommen war mein Knöchel ordentlich angeschwollen. Ich hoffe mal, dass das nur eine Überdehnung von ein paar Sehnen ist. Und das alles für ein Bild, dass ich gar nicht machen konnte.
Dachte ich.
Aber das war diese kleine Lücke im Bewuchs, der die Sicht auf das Motiv dann doch noch einigermaßen frei gab. Zuerst wollte ich gar kein Foto machen - ich war sauer, frustriert, hatte Schmerzen und wollte nur noch nach Hause. Aber, vielleicht nur um zu dokumentieren dass ich da gewesen bin, habe ich dann doch noch ein paar schnelle Bilder gemacht. Zu Hause am Computer dann habe ich festgestellt, dass ich zwar nicht das Bild hatte, was ich eigentlich im Kopf hatte und machen wollte - aber dass das was auf dem Speicherchip war vielleicht sogar noch viel besser war.
Das Motiv ist eine Farm bei Kimberly, Alabama, die am sogenannten Hallmark Lake liegt. Hallmark ist die größte Grußkartenfirma der USA und die ganze Szenerie schreit einfach danach, auf eine Grußkarte gebracht zu werden.
Nun ja, ich habe zwar noch immer Schmerzen und morgen wird mein Knöchel bestimmt grün und blau sein - aber was nimmt man nicht alles in Kauf für die Befriedigung seiner Leidenschaft ...
Dumm nur, dass vor dem Motiv dieser Zaun stand, an dem sich dicht an dicht Büsche entlang rankten. Also marschiere ich weiter, auf einer abschüssigen Wiese, frisch gemäht mit jeder Menge langen Grashalmen auf dem Boden. Der Morgentau verwandelte die ganze Sache in eine Rutschbahn und ehe ich mich versah, fand ich mich auch schon der Länge nach im Gras wieder. Kein Problem, nix passiert, Kamera nur etwas feucht und mein Ellenbogen mit Dreck überzogen. Also weiter - immer noch dieser blöde Zaun. Bis zum Ende des Zauns gegangen - auch von dort keine Sicht auf das Motiv. Dafür aber beste Sicht auf die vielen handtellergroßen Spinnen, die zwischen den Bäumen und Büschen ihre Netze gewebt hatten. Und, da es mittlerweile hell war, auch zwischen den Grasbüscheln am Boden schimmerten die Netze im Morgentau. Na prima, ich war frustriert. Keine Aussicht das Motiv noch vor die Linse zu bekommen, außer ich stellte mich ganz oben auf die Böschung - doch dort führte die Interstate 65 entlang. Keine gute Idee, also marschierte ich wieder zurück, mich mit dem Gedanken tröstend dass das Licht ja auch eher suboptimal war, da die Sonne durch tiefhängende Wolken verdeckt war.
Und wie ich da so auf dem Rückweg bin, ungefähr auf der Hälfte des Kilometers bis zu meinem Auto, haut es mich wieder hin. Und ich höre, wie es in meinem rechten Fuß dreimal schnell hintereinander knackt. Na prima. Der restliche Rückweg war dann recht schmerzvoll und wieder zu Hause angekommen war mein Knöchel ordentlich angeschwollen. Ich hoffe mal, dass das nur eine Überdehnung von ein paar Sehnen ist. Und das alles für ein Bild, dass ich gar nicht machen konnte.
Dachte ich.
Aber das war diese kleine Lücke im Bewuchs, der die Sicht auf das Motiv dann doch noch einigermaßen frei gab. Zuerst wollte ich gar kein Foto machen - ich war sauer, frustriert, hatte Schmerzen und wollte nur noch nach Hause. Aber, vielleicht nur um zu dokumentieren dass ich da gewesen bin, habe ich dann doch noch ein paar schnelle Bilder gemacht. Zu Hause am Computer dann habe ich festgestellt, dass ich zwar nicht das Bild hatte, was ich eigentlich im Kopf hatte und machen wollte - aber dass das was auf dem Speicherchip war vielleicht sogar noch viel besser war.
Das Motiv ist eine Farm bei Kimberly, Alabama, die am sogenannten Hallmark Lake liegt. Hallmark ist die größte Grußkartenfirma der USA und die ganze Szenerie schreit einfach danach, auf eine Grußkarte gebracht zu werden.
Nun ja, ich habe zwar noch immer Schmerzen und morgen wird mein Knöchel bestimmt grün und blau sein - aber was nimmt man nicht alles in Kauf für die Befriedigung seiner Leidenschaft ...
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